29.08.17, 18:31 Uhr - news Magazine/Interviews

ZDF-Magazin "Frontal 21": AfD-Sprecher Meuthen sagte Unwahrheit über Wahlkampfhilfen

Schweizer Werbeagentur finanzierte Plakate und Anzeigen

Ilka Brecht
Copyright: ZDF/Svea Pietschmann

Die Schweizer Werbeagentur Goal AG hat zur Landtagswahl in Baden-Württemberg eine Großplakat- und Anzeigenkampagne des AfD-Sprechers Jörg Meuthen bezahlt. Das belegen interne Unterlagen, die dem ZDF-Magazin "Frontal 21" und dem gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv vorliegen. Das ZDF-Magazin "Frontal 21" berichtet am Dienstag, 29. August 2017, 21.00 Uhr.

Im Frühjahr 2017 hatte Jörg Meuthen gegenüber dem ZDF noch behauptet, der Geschäftsführer der Goal AG habe lediglich eine Internetseite für ihn als "Freundschaftsdienst" kostenlos gestaltet. "Eine weitere Zusammenarbeit mit der Goal AG besteht nicht", erklärte Meuthen daraufhin gegenüber der NGO LobbyControl. Für Annette Sawatzki von LobbyControl zeigen die neuen Recherchen, "dass Herr Meuthen uns gegenüber die Unwahrheit gesagt hat".

Die Schweizer Goal AG ließ im Januar 2016 anlässlich der Landtagswahl in Baden-Württemberg Werbung für Meuthen im Wert von rund 4500 Euro in einem Anzeigenblatt schalten. Meuthen gab in einer Freistellungserklärung vom 11. Februar 2016 sein Einverständnis. Alle Dokumente dazu liegen "Frontal 21" vor. Auch Großplakate für Meuthen wurden von der Schweizer Agentur gestaltet und finanziert.

Der AfD-Sprecher erklärte gegenüber dem ZDF, die Goal AG habe auf eigenes Betreiben und ohne Beauftragung durch die AfD zwischen Januar bis März 2016 Zeitungsanzeigen und Plakate für den Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg gestaltet und finanziert. "Diese Aktionen der Goal AG stellen nach eingeholter sorgfältiger juristischer Beurteilung weder eine Parteispende für die AfD noch eine Spende für mich persönlich dar." 

Die Parteienrechtlerin der Universität Konstanz, Prof. Sophie Schönberger, widerspricht dieser Rechtsauffassung: "Wenn die Goal AG hier solche Anzeigenkampagnen und Großplakate finanziert hat für Herrn Meuthen im Wahlkampf, dann handelt es sich um eine Parteispende. Dass Herr Meuthen dafür nicht förmlich den Auftrag gegeben hat, ändert daran nichts."

Der AfD-Politiker weist die Vorwürfe zurück. 

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Ansprechpartner: Steffen Judzikowski, ZDF-Redaktion "Frontal 21", Telefon: 030 – 2099-1262

Mainz, 29. August 2017
ZDF Presse und Information