37 Grad
Reportagereihe
wöchentlich, dienstags, 22.15 Uhr
"37 Grad" ist eine Reportagereihe, die in soziale Milieus eintaucht. Die Filme stellen - jenseits von Zahlen und Statistiken - den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt.
Die erste Sendung war am 1. November 1994 "Jenseits der Schattengrenze" von Hartmut Schön, Untertitel: "Ein Vietnamsoldat kann nicht vergessen".
Texte
Kurzbeschreibung
Seit dem Start der Reihe "37 Grad" am 1. November 1994 wurden über 900 Folgen im ZDF gesendet.
Jährlich werden im Schnitt 33 Sendungen ausgestrahlt, immer dienstags um 22.15 Uhr.
Zuständig für die Sendereihe ist ein Team aus insgesamt acht Redakteurinnen und Redakteuren der Redaktion "Religion und Leben". Neben eigenen Dreharbeiten und der Betreuung von Autoren werten sie auch hunderte von Themenvorschlägen aus, die die "37 Grad"- Redaktionen jedes Jahr erreichen. Bei weniger als 40 Sendeplätzen bedeutet das oftmals die Qual der Wahl.
"37 Grad" taucht in soziale Milieus ein und stellt - jenseits von Zahlen und Statistiken - den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt. Wie lange die Produktion eines "37 Grad"-Films dauert, ist immer abhängig von der einzelnen Geschichte. Viele Monate sind aber meist erst einmal nötig, um geeignete Protagonisten zu finden. Da es eine besondere Stärke von "37 Grad" ist, die Entwicklung und Veränderungen im Leben der Akteure mit der Kamera zu dokumentieren, benötigen Autorinnen und Autoren auch hier oft sehr viel Geduld: Bei Langzeitbeobachtungen arbeiten sie nicht selten ein Jahr und länger an einem Film. Darüber hinaus halten sie meist den Kontakt zu Protagonisten, um bei neuen Entwicklungen deren Geschichte weitererzählen zu können. Manuel Fenn begleitete beispielsweise Adrian, einen Jungen, der Ballett-Tänzer werden wollte, bis ins Erwachsenenalter. Über einen Zeitraum von acht Jahren hat er ihn beobachtet. Entstanden sind dabei zwei Filme "Adrian will tanzen" und "Adrians großer Traum". Heike Kruse verfolgte über einen Zeitraum von neun Jahren das Leben von Sarah, einer herztransplantierten jungen Frau, für den Film "Sarah und ihr fremdes Herz". Und Maike Conway begleitete für den Film "Niemand darf es wissen" zehn Jahre lang Corinne, eine junge Frau mit einer HIV-Infektion.
"37 Grad" hat eine äußerst treue und konstante Zahl von Zuschauern, die meist mit großer emotionaler Nähe die Geschichten der Protagonisten verfolgen. Dies lässt sich vor allem auch an der regen Anteilnahme in den sozialen Medien ablesen, wo "37 Grad" sehr stark wahrgenommen wird und die Filme und die dazugehörigen Themen häufig intensive gesellschaftliche Diskussionen auslösen.
Seit 1994 wurde "37 Grad" mit zahlreichen Preisen gewürdigt. Darunter sind so wichtige Ehrungen wie der Adolf Grimme Preis, der Deutsche Fernsehpreis, der Bayerische Fernsehpreis und der Axel-Springer-Preis für junge Autoren.
Preise und Auszeichnungen
2017
Tönissteiner Medienpreis 2017 für die "37°"-Sendung "Wenn die Liebe ertrinkt" von Martin Buchholz (Redaktion: Brigitte Klos).
Deutscher Sozialpreis für die "37°"-Reportage "Wirklich beste Freunde – eine Clique für´s Leben" von Simone Grabs (Redaktion: Silvia Schmidt-Kahlert).
BDM (Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V.), Journalistenpreis "Faire Milch" für den "37°"-Beitrag "Mein täglich Brot – der Kampf der Bäcker und Bauern" von Annette Schreier (Redaktion: Simone Grabs).
2016
Bayrischer Fernsehpreis "Blauer Panther 2016" in der Kategorie "Kultur- und Bildungsprogramme" für "Niemand darf es wissen – Corinne und ihr Geheimnis" aus der Reihe "37°" an Regisseurin und Autorin Maike Conway (Redaktion: Brigitte Klos).
1. Preis "TOM - der Medienpreis der Deutschen Kinderhospizstiftung 2016" für die Autorin Simone Grabs von "37°: Wirklich beste Freunde – eine Clique für`s Leben" in der Kategorie "Bereich TV" (Redaktion: Silvia Schmidt-Kahlert).
2014
Lobende Erwähnung beim Katholischen Medienpreis für "37°: Augen zu und durch" von Anabel Münstermann.
2013
Rudi Assauer Award 2013 der Rudi Assauer Gemeinnützige Initiative Demenz und Gesellschaft (GID) GmbH für "37°: Rudi Assauer – Ich will mich nicht vergessen" von Stephanie Schmidt.
2012
Erster Preis AWO Mittelrhein – Journalistenpreis 2012 (Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Mittelrhein e. V) in der Kategorie "Fernsehen" für "37°: Zum Leben zu wenig – wenn die Rente nicht mehr reicht" von Ravi Karmalker und Alessandro Nasini.
Zweiter Preis TOM – der Medienpreis der Deutschen KinderhospizSTIFTUNG 2012 in der Kategorie "Bereich TV" für "37°: Wäre cool, wenn sie ein Engel wird" von Simone Grabs.
2011
Erster Preis des 6. Marler Fernsehpreises für Menschenrechte 2011 (amnesty international) in der Kategorie "Dokumentation Inland" für "37°: Zur Heirat verurteilt" von Tina Soliman.
Film- und Fernsehpreis 2011 des Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands für "37°: Immer mit Herzblut. Ärzte – niemals Feierabend" von Robert Wortmann.
Hauptpreis des Aids Medienpreises 2009/2010 der Deutschen AIDS-Stiftung für "37°: Ich bleibe immer positiv! Starke Frauen mit HIV" von Annette Heinrich.
2010
Silberner Delphin (Silberner Cannes Corporate Media & TV Award) in der Kategorie "Ethnology & Sociology" für "37°: Mama ist anders. Mütter mit geistiger Behinderung" von Julia Horn und Alessandro Nasini.
Deutscher Kamerapreis 2010 in der Kategorie "Bericht/Reportage" für "37°: Leben auf kleinstem Fuß" von Uta von Borries und Stephan Rebelein.
Bayerischer Fernsehpreis "Blauer Panther" 2010 in der Kategorie "Kultur und Bildung" für "37°: Leben auf kleinstem Fuß" von Uta von Borries und Stephan Rebelein.
2009
Zweiter Preis des Ravensburger Medienpreises für "37°: Leben auf kleinstem Fuß" von Uta von Borries und Stephan Rebelein.
2008
Axel-Springer-Preis für junge Journalisten für Chiara Sambucchi für "37°: Meine Welt hat tausend Rätsel".
German Paralympic Media Award, Sonderpreis an Marcel Bergmann für "37°: Trotzdem China".
Journalistenpreis des Bundesverbandes Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) an Caroline Haertel und Mirjana Momirovic für "37°: Schattenkinder".
2005
Karl-Buchrucker-Preis, Förderpreis an die Autorin Uta Claus für "37°: Mein Schatz bleibt bei mir".
2004
Ravensburger Medienpreis, Sonderpreis an die Redaktionen "Kirche und Leben/ev." und "Kirche und Leben/kath." sowie "Geschichte und Gesellschaft" ("Terra X") für die exzeptionelle Qualität der gesamten Reihe "37°".
Bayerischer Fernsehpreis an Autorin Dominique Klughammer für "37°: Jung, erfolgreich – arbeitslos".
Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben, Filmpreis Lebensuhr 2004 an die Autoren Johannes Backes und Uli Veith für "37°: Isoldes letzter Sommer".
Katholischer Journalistenpreis in der Kategorie Elektronische Medien an Autorin Tina Soliman und Kameramann Thorsten Lapp für "37°: Grausames Glück – Wenn Geburt und Tod aufeinander treffen".
Medienpreis des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands für "37°: Lichtsucher – Von Blinden, die sehen wollen".
Regino-Preis für "37°: Der Fremde an meinem Tisch – Letzte Chance für junge Straftäter".
Bundesverband Alphabetisierung: Ehrung für "37°: Im Chaos der Buchstaben – Lesen und Schreiben ein Problem".
2003
Filmpreis "Religion for Peace" 2003 beim Filmfestival Religion Today in Triest für "37°: Zwischen den Welten – ein Imam aus Mannheim".
Prix Leonardo 2003 für den besten Film zum Thema Behinderung für "Alisons Baby – Ganz besonderes Mutterglück".
Medienpreis 2003 der Stiftung Ravensburger Verlag für Bildung und Erziehung in der Familie, Hauptpreis in der Kategorie TV für "37°: Der Fremde an meinem Tisch – Letzte Chance für jugendliche Straftäter".
2002
Prix Italia 2002, Special Prize Granarolo für "37°: Alisons Baby – Ganz besonderes Mutterglück".
Filmpreis "Lebensuhr 2002" der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben für "37°: Sterben auf Wunsch – Sterbehilfe in Holland".
2001
Prix Italia 2001, Special Prize Granarolo für "37°: Die Rückkehr – Der lange Weg von Bottrop nach Bosnien".
UNDA/WACC, Europäisches Festival für Religiöse Programme, Helsinki für "37°: Die Totenwäscherin – Leben im Grenzbereich".
Prix Leonardo, Parma/Italien für "37°: Higgs – Die Jagd nach dem Unsichtbaren".
2000
Deutscher Fernsehpreis 2000 für "37°: Es geschah beim Schützenfest – Franz Josef Sträter, wirklich der Mörder?".
Flagstaff International Festival, USA 2000, Silver Award für "37°: Verbotene Berufung – Katholische Priesterinnen in den USA".
1999
Robert Geisendörfer Preis 1999 für "37°: Glück im Paradies – Sibirische Aussiedler in Deutschland".
Adolf Grimme Preis für "37°: Kopfleuchten".
Wettbewerb "...durch andere Augen sehen" zur UNO-Menschenrechtskonvention: Hauptpreis für "37°: Leben mit der Hinrichtung – Begegnungen im Todestrakt".
1998
Adolf Grimme Preis für "37°: Hexen, fliegen, unsterblich sein – Andrea und die Sonne".
Caritas Journalistenpreis Baden-Württemberg für "37°: Der Fair-Käufer – zwischen Wirtschaft und Wohlfahrt".
Journalistenpreis Entwicklungspolitik für "37°: Der Krieg war kein Spiel – Wie Kindersoldaten den Frieden lernen".
13. Internationales Christliches Fernsehfestival Toulouse/Frankreich für "37°: Glück im Paradies – Sibirische Aussiedler in Deutschland".
Deutscher Sozialpreis 1998 der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege für "37°: Russenkinder – Heimkehr in ein fremdes Land".
1997
Gold Award beim 5. WorldFest Charleston International Filmfestival/USA und Lobende Erwähnung beim Columbus International Film und Video Festival/USA für "37°: Miss Baby oder Das Drama des perfekten Kindes".
Deutscher Sozialpreis 1997 der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Wolfgang Faust Preis für "37°: Misstraue der Idylle! Aus dem Emigrantenleben eines Aidskranken".
1995
Internationales Filmfestival Charleston/USA und Medikinale International Parma/ Italien für "37°: Körper".
Adolf Grimme Preis für "37°: Jenseits der Schattengrenze – Ein Vietnamsoldat kann nicht vergessen".
Über "37°": Von Hauptredaktionsleiter Prof. Peter Arens
Drei Redaktionen schlossen 1994 ihre voneinander unabhängigen Reportageformate zur neuen Programmmarke "37°" zusammen, die nicht in erster Linie auf Sachfragen und aktuelle Geschehnisse zielen, sondern sich mit den Grundbefindlichkeiten des Daseins beschäftigen sollte: mit Freundschaft, Liebe, Glück, Erfolg, aber auch mit Scheitern, Armut, Krankheit, Tod. Anscheinend und zum Glück ist dem Zuschauer dieses Konzept als ein schlüssiges vorgekommen, bis heute. Im Schnitt verfolgen rund zwei Millionen Zuschauer unsere Reihe, wobei die Filme alles andere als leichte Kost sind.
Die filmische Hinwendung zur bloßen Existenz des Menschen war im non-fiktionalen Fernsehen Anfang der 90er Jahre, das sich hauptsächlich politischen Fragestellungen widmete, durchaus etwas Neues. Und auch heute noch ist unser radikaler, ausschließlicher Blick auf die Helden, die selbst ihr Leben ausleuchten, ohne dass die Filmemacher oder andere Experten wie Therapeuten, Ärzte, Sozialarbeiter sie interpretieren oder bevormunden, etwas Besonderes. Heute bauen wir aber keine Demarkationslinie zum Homo politicus mehr auf, sondern verwahren uns gegenüber anderen Programmanbietern, die der festen Überzeugung sind, Menschenformate ohne gescriptetes Grundgerüst könnten nicht mehr spannend und erfolgreich sein. Wir wissen aus Erfahrung, dass es nichts Vitaleres gibt als das Leben selbst.
Dem eigenwilligen Konzept entspricht auch der kluge Titel "37°", der sich als wahrer Glücksgriff erwiesen hat. Anfangs befürchteten wir, er könne eine Spur zu feinsinnig und hintergründig sein, sollte er doch mit der damit bezeichneten Fieberschwelle des Menschen eine Metapher sein auf außergewöhnliche, schicksalhafte, leicht „erhitzte“ Lebenssituationen. Mit den Jahren wurde er aber immer mehr und immer einleuchtender zum passgenauen, unverwechselbaren Signet für unsere Reihe. Ich bin mir sicher, dass der Erfolg und die Langlebigkeit unserer kleinen, feinen Reihe inmitten der vielen Reportageformate der vielen Sender auch auf ihren Namen zurückzuführen ist.
Prof. Peter Arens, Leiter der Hauptredaktion „Kultur, Geschichte und Wissenschaft“
Weitere Informationen
wöchentlich, dienstags, 22.15 Uhr
Die erste Sendung war am 1. November 1994.
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