Das Quartett - Tödliche Lieferung

Der Samstagskrimi

Tod im Logistikzentrum: "Das Quartett" ermittelt im Fall eines ermordeten Paketboten, der erstochen auf dem Förderband im Logistikzentrum liegt. Erste Verdachtsmomente führen in den Kreis der Belegschaft Onlineriesen.
Eine völlig neue Dimension des Falles eröffnet sich, als Maike Riem, Pia Walther, Christoph Hofherr und Linus Roth herausfinden, dass der Bote auf seiner Lieferroute Kontakt zu einer verurteilten IS-Rückkehrerin hatte.

  • ZDF, Samstag, 28. Januar 2023, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Samstag, 21. Januar 2023, bis Samstag, 26. Januar 2024

Texte

Stab, Besetzung, Inhalt

Stab

Buch: Willi Kubica, Janosch Kosack
Regie: Christian Theede
Kamera: Mathias Neumann
Kostüme: Daniela Thomas
Musik: Dominik Giesriegl
Producer: Theresa Bacza
Szenenbild: Sebastian Wurm
Ton: Ben Krüger
Produzentin: Susanne Freyer, Akzente Film- und Fernsehproduktion
Herstellungsleitung: Frank Hechler
Redaktion: Stefanie von Heydwolff
 

Besetzung

Maike Riem - Anja Kling
Pia Walther - Annika Blendl
Christoph Hofherr - Shenja Lacher
Linus Roth - Anton Spieker
Alexandra Albrecht - Amelie Kiefer
Sarah Graf - Alina Levshin
Melissa Kurtz - Anke Retzlaff
Djamilla Essa - Lodi Doumit
Aabid Essa - Shadi Eck Jens
Schalko - Rainer Bock
und andere

Inhalt

Tod im Logistikzentrum: "Das Quartett" ermittelt im Fall eines ermordeten Paketboten, der für einen Online-Versandhändler arbeitete. Diab Essa liegt erstochen auf dem Förderband im Logistikzentrum des Online-Riesen. Erste Verdachtsmomente führen in den Kreis der Belegschaft des hochmodernen Onlineriesen. Nicht nur Area Managerin Sarah Graf verstrickt sich in widersprüchliche Aussagen. Scheinbar war der stets überkorrekte und zuverlässige Mitarbeiter Diab dann doch nicht bei allen so beliebt, und es gab Konflikte im Team.

Eine völlig neue Dimension des Falles eröffnet sich, als Maike Riem, Pia Walther, Christoph Hofherr und Linus Roth herausfinden, dass Diab auf seiner Lieferroute Kontakt zu einer verurteilten IS-Rückkehrerin hatte: Melissa Kurtz. Der studierte Anwalt stand scheinbar kurz davor, die Vergangenheit der Frau mithilfe seiner Kontakte in der syrischen Heimat restlos aufzuklären, was zu einer deutlich höheren Haftstrafe für sie geführt hätte. Zu Maikes Unmut schaltet sich währenddessen der Staatsschutz ein, was die Ermittlungen unnötig verkompliziert. Melissa flieht – und eine dramatische Verfolgungsaktion beginnt.
"Das Quartett – Tödliche Lieferung" ist bereits eine Woche vor der Ausstrahlung in der ZDFmediathek verfügbar.

Interview mit Anja Kling

Maike Riem und ihr Team ermitteln diesmal in der hochmodernen Logistikzentrale eines Versandhändlers, in der jeder Schritt der Mitarbeiter per GPS festgehalten bzw. überwacht wird. Wie hat dieser Drehort auf Sie gewirkt?

Ich war tatsächlich das allererste Mal in so einem großen Logistikzentrum und war fasziniert ob der Größe und der strikt organisierten Abläufe und Aktivitäten. Die Vorstellung allerdings, selbst dort zu arbeiten und per GPS auf Schritt und Tritt überwacht zu werden, ist auch beängstigend. Es hat was von computergesteuerten Ameisen, die dort umherwuseln, laufen, zählen, registrieren, einlagern, abladen, sortieren etc. Überall fahren Gabelstapler kreuz und quer und dazu das dauernde laute Geräusch der Folienwickler. Kein einfacher Drehort, vor allem für Licht, Kamera und Ton.

Der Onlinehandel boomt – und seit der Corona-Zeit noch stärker. Wie ist Ihr Shopping-Verhalten: Ordern Sie auch gern im Internet oder kaufen Sie lieber persönlich in Geschäften ein?

Natürlich kaufe ich viel lieber direkt im Geschäft ein. Vor allem, wenn es um Produkte geht, die man fühlen, anfassen muss. Außerdem versuche ich, den Einzelhandel damit zu unterstützen, denn es tut mir sehr leid, beobachten zu müssen, wie kleine Geschäfte mehr und mehr dem großen Versandhandel zum Opfer fallen. Aber ich gebe zu, dass auch ich, wenn es gerade nicht anders geht, hin und wieder online bestelle. Denn es ist natürlich verführerisch, nicht aus dem Haus zu müssen, auf Knopfdruck das gewünschte Objekt in einen digitalen Warenkorb zu packen und das Ganze auch noch direkt an die Tür geliefert zu bekommen.

Maike leidet bis heute unter dem Drogentod ihres geliebten Bruders. Inwieweit beeinflusst das ihr Leben?

Dass Maikes Bruder an Drogen gestorben ist, ist der Grund, warum sie Polizistin geworden ist. Es war für sie eine traumatische Erfahrung, und ihr ganzes Streben dient dem Kampf gegen Drogen, Ungerechtigkeit und Tod. Deshalb hat sie vor Jahren auch Freunde ihres Sohnes auffliegen lassen, kleine Dealer und Konsumenten. Sie wollte ihren Sohn schützen, aber er hat sich durch diese Aktion von ihr abgewandt und sich entschieden, bei seinem Vater in einer anderen Stadt zu leben. Inzwischen sind diese Dinge zwischen Maike und ihrem Sohn verbal zwar geklärt, aber das emotionale Verhältnis scheint irreparabel gestört zu  bleiben. Ein Umstand, der Maike extrem zu schaffen macht. Die Trauer darüber begleitet sie im Grunde täglich.

Christian Theede führte erstmals Regie beim „Quartett“. Kannten Sie ihn vorher schon, wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Ich habe das erste Mal mit Christian Theede gearbeitet, und es war mir eine große Freude. Christian arbeitet hoch konzentriert, weiß, was er will, und lässt seinen Schauspieler*innen dennoch jede spielerische Freiheit. Er schaut sehr genau hin, und er versteht die Dreharbeiten als Teamarbeit ohne unnötige Hierarchien. Das gefällt mir sehr. Und mit Matthias Neumann als unserem Kameramann hatte er einen großartigen Partner, das ganze Team war wundervoll, wir hatten einfach jede Menge Spaß zusammen. Und Annika, Shenja, Anton und ich sind ja sowieso ein sich sehr liebendes Quartett, vor und hinter der Kamera.

Interview mit Annika Blendl

Pia ist erklärte Gegnerin der Tracking-Armbänder in der Logistikzentrale des Versandhändlers - der „elektronischen Fußfessel“, wie sie es nennt. Wie denken Sie selbst über solche technischen Möglichkeiten und die Überwachung der Leistungen von Firmenmitarbeitern?

Ich selber finde dauerhafte Überwachung sehr schwierig und würde in so einer Firma sicher nicht arbeiten. Als zu Corona-Zeiten die Menschen angefangen haben, sich zu beurteilen und zu überwachen, da habe ich mich sehr sehr unwohl gefühlt. Wir sollten uns alle wieder mehr in Frieden lassen. Gerade werden wir andauernd moralisch belehrt und zensiert, ich glaube das wird nicht lange gut gehen.

Wie kaufen Sie selbst am liebsten ein – persönlich in Geschäften oder online?

Ich gehe lieber persönlich ins Geschäft. Erstens finde ich, man muss verhindern, dass Innenstädte aussterben, und zweitens, immer wenn ich etwas bestelle, passt es mir nicht, und manchmal vergesse ich es dann zurück zu schicken. Durch Internet-Bestellungen rede ich mir bei einer Hose ein, sie würde doch ganz gut aussehen, und am Ende ziehe ich sie nicht an. Außerdem finde ich, wenn man in einer fremden Stadt shoppen geht, dann bekommt man etwas von den Menschen und ihrer Mentalität mit, und Kleider machen bekanntlich Leute. Also live ist alles viel schöner.

Pia ist schnell ungeduldig, forsch, lässt ihren Gefühlen oft ungebremst freien Lauf – und diesmal bringt ihr spontaner Ego-Trip sie in Lebensgefahr. Sie soll ein Anti-Aggressionstraining absolvieren. Wird Pia jetzt zahm?

Zahm wird sie sicherlich nicht, denn das wäre sehr langweilig. Ich habe gerade eine Dokumentation im Gefängnis gedreht, da lernen die Insassen mit ihrer Aggression umzugehen, indem sie Fußball spielen. Sie trainieren in einer Mannschaft, und wenn sie nach einem Foul zuschlagen, müssen sie zurück in die Zelle und werden für die nächsten Trainings gesperrt. Frauenfußball für Pia, das wäre es doch!

 

Zum ersten Mal führte Christian Theede beim „Quartett“ Regie. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit ihm empfunden?

Die Zusammenarbeit hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns alle prima verstanden, Christian war offen für alle Ideen, und so haben wir, wie ich finde, alle unser Bestes gegeben. Man merkt es auch dem neuen Film an, wir als Team arbeiten noch besser zusammen. Man darf also gespannt sein.

Interview mit Shenja Lacher

Was war für Sie das Besondere an den Dreharbeiten zu „Tödliche Lieferung“?

Sie waren sehr intensiv, auch wegen der damaligen Corona-Bestimmungen und immensen Corona-Fällen am Set. Als dann einer von uns aus dem Kommissar-Team positiv getestet wurde und für ein paar Tage ausfiel, mussten wir anderen noch stärker zusammenarbeiten als sonst. Aber wir waren so sehr mit dem Stoff vertraut, dass alles gut geklappt hat und wir Vier noch viel enger zusammengewachsen sind, als wir es eh schon waren. Außerdem hatten wir wieder tolle Episodendarsteller und –darstellerinnen, ein fantastisches Team, ohne die der Film nicht das geworden wäre, was er ist, und einen empathischen Regisseur.

Wie war denn die Zusammenarbeit mit Christian Theede?

Sehr offen. Er hat uns natürlich auch viel gefordert, ist aber trotzdem ein kumpelhafter Typ. Und er hat darauf geachtet, dass wir unsere Charaktere weiterentwickeln können. Wir kannten uns vorher nicht, aber es gehört ja zu unserem Beruf, sich immer wieder auf neue Kollegen und Kolleginnen einzulassen. Und je größer das gegenseitige Vertrauen ist, desto schneller wächst man zusammen. Wir haben ja immer nur zwei Monate Drehzeit. Da müssen wir schon sehr genau wissen, was wir erzählen wollen. Jedenfalls, mit jemandem wie Christian Theede so fantasievoll und auf Augenhöhe arbeiten zu können, ist ein Geschenk. 

Christoph Hofherr findet das Logistikzentrum des Versandhandels, den „ganzen Laden gruselig“, er schaut lieber dem Verkäufer in die Augen. Sie auch?

Ich gehe schon gern in die Geschäfte, quatsche mit den Verkäufern und Verkäuferinnen, mag meinen Obsthändler und den Weinladen in meinem Kiez. Manchmal muss ich auch im Internet bestellen, da habe ich aber nur den halben Spaß.

Wenn Sie ein neues „Quartett“-Drehbuch lesen, raten Sie insgeheim auch mit, wer der Mörder sein könnte, oder lesen Sie es hauptsächlich unter professionellen Aspekten?

Tatsächlich lese ich es in erster Linie professionell, achte darauf, wie gut die Dialoge zwischen uns Vieren geschrieben sind. Haben die Autoren und Autorinnen es verstanden, dass das Quartett aus Menschen besteht, und entwickeln Gespräche, die ganz natürlich klingen, als würden die Worte quasi aus dem Mund fallen? Oder schreiben sie sture Beamten-Figuren, die über Info-Talk nicht hinauskommen? Ist der Fall spannend? Im besten Falle so, dass meine Oma, eine sehr krimierfahrene Frau, mit dem Stricken aufhört, wenn der Film dann mal im Fernsehen läuft. Ich freue mich über gute Drehbücher mit emotionalen Szenen, die in die Tiefe gehen, aber auch einen guten Humor haben dürfen. Und, klar, überlege ich, wer der Mörder sein könnte, aber viel mehr noch interessiert mich das Motiv. Ich bin kein guter Rater. Auch wenn ich mal Fernsehkrimis gucke, wissen alle um mich herum schon, wer es sein könnte, nur ich krieg’s meistens nicht raus (lacht).

Interview mit Anton Spieker

Wie haben Sie die Dreharbeiten in Erinnerung? Und was war für Sie überhaupt das Besondere an diesem Krimi?

Das Besondere ist natürlich, dass sich die Bücher im Vergleich zu den vorherigen Filmen extrem weiterentwickelt haben und wir ganz neue Freiheiten und Möglichkeiten hatten. Womit auch gleich gesagt ist, wie ich den Dreh erlebt habe. Die Zusammenarbeit und der Bock darauf, zusammen zu spielen, war richtig groß.

GPS-Daten, Tracking-Armbänder, modernste Technik – ein Schlaraffenland für Linus, da läuft er bei den Ermittlungen zur Höchstform auf, ist überhaupt viel präsenter als in früheren Folgen. Konnten Sie bei der Gestaltung der Rolle eigene Ideen einbringen?

Haha, das stimmt schon. Linus hat da ja ein Näschen für die technischen Details. Und klar konnte ich eigene Ideen einbringen, darum geht’s ja auch. Es war wirklich eine tolle Zusammenarbeit, aber spielerisch kam, was meine Rolle angeht, natürlich das meiste von mir. 

Bei aller Spannung und Dramatik gibt es auch kleine Szenen zum Schmunzeln, vor allem durch Linus’ trockene Bemerkungen. Wie wichtig finden Sie Humor im Krimi – oder sollte er dort keinen Platz haben?

Humor ist, denke ich, keine Frage von Genres. Die tragischsten Geschichten werden durch Humor an der einen oder anderen Stelle nur noch echter und schmerzvoller und umgekehrt. Komödien funktionieren am besten, wenn der ganzen Geschichte ein sehr ernsthafter Konflikt zugrunde liegt. Also ja bitte! Humor, wenn er gut gemacht ist, immer gerne!

Linus ist Fan der Spielshow „Robo Wars“, bei dem kleine Roboter miteinander kämpfen. Und Sie? Welche Spiele können Sie persönlich begeistern?

Lustigerweise ist mein Bruder der Techniker in der Familie. Ich bin dann doch lieber auf den Bolzplatz gegangen (und tue das immer noch gerne) Obwohl ich auch gerne mal eine Partie Schach spiele, aber wohl eher auf Rookie-Niveau (lacht).

 

 

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