Die Polizistin und die Sprache des Todes

Der Fernsehfilm der Woche

In einem Kanal an der dänischen Grenze wird eine Frauenleiche gefunden – nach demselben Muster ermordet wie schon drei Frauen zuvor. Das BKA schickt die Sonderermittlerin und Fallanalystin Gloria Acheampong in die Provinz, um die Mordserie gemeinsam mit dem ortsansässigen Polizeiobermeister Pieper Olsen aufzuklären.

  • ZDF Mediathek, Ab Samstag, 21. September 2024, 10.00 Uhr
  • ZDF, Montag, 30. September 2024, 20.15 Uhr

Texte

Stab und Besetzung

Stab

Buch und Regie               Lars Becker

Bildgestaltung                  Alexander Sachs 

Musik                               Hinrich Dageför, Stefan Wulff  

Schnitt                             Sanjeev Hathiramani

Ton                                  Christian Wegner

Casting                            Rebecca Gerling, Lina Behr

Szenenbild                      Tanja Arlt      

Kostümbild                       Fana Becker, Matteo Becker   

Produktion                       Studio Zentral, Hamburg

Produzent                        Lasse Scharpen

Junior Producing             Tika Shresta, Mona Shani

Herstellungsleitung           Roger Daute

Produktionsleitung            Frank Mähr

Redaktion                         Daniel Blum

Länge                               90 Minuten

 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Gloria Acheampong          Thelma Buabeng

Pieper Olsen                     Artjom Gilz

Rudi Butscher                   Nicholas Ofczarek

Ollie Butscher                   Thomas Schubert

Idrissa Diallo                     Farba Dieng

Mercy Touré                      Jane Chirwa

Kevin Schippers                Enno Trebs

Melissa Olsen                   Sina Tkotsch

Marco Butscher                 Marcel Heupermann

Johnny Schippers              Michael Lott

Samira El Atrache             Sonja Hurani

Kjell Madsen                     Aurel Manthei

Stine Malmquiste              Petra van de Voort

Rita Butscher                    Doris Kunstmann

und andere

Inhalt

Die Fallanalystin Gloria Acheampong ist Stanford-Absolventin und hat im BKA als Profilerin in der operativen Fallanalyse eine Blitzkarriere hingelegt. Unbeeindruckt von den bewussten und unbewussten Vorurteilen, die ihr als schwarze Frau begegnen, konzentriert sie sich auf ihre fachliche Kompetenz als Serienmord-Profilerin.

Als in der Nähe der dänischen Grenze eine Frauenleiche entdeckt wird, die nach demselben Muster ermordet wurde wie schon drei Frauen zuvor, stößt Gloria als Sonderermittlerin hinzu, um die Mordserie gemeinsam mit dem ortsansässigen Polizeiobermeister Pieper Olsen aufzuklären.

Glorias Credo: Wenn Mord eine Sprache spricht – ich spreche sie. Die Mordserie erinnert an die Taten des in Haft sitzenden Rudi Butscher. Ist der verurteilte Serienmörder etwa unschuldig, oder mordet ein Copykiller in seinem Namen weiter?

Statement von Autor und Regisseur Lars Becker

Die Grundidee, eine schwarze Polizistin als Hauptfigur im Deutschen Fernsehen zu etablieren, ist über 20 Jahre alt. Schwarze Schauspieler*innen oder Menschen arabischer Herkunft spielen im Regelfall in deutschen Filmproduktionen keine Hauptrollen, sondern werden immer identitätsgetreu der Problematik ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe besetzt, also als Drogendealer, Gangster, Flüchtling, unterdrückte Muslima oder rassistisches Opfer, nicht aber als Bürgermeister, Justizministerin, Chefredakteurin – oder eben eine BKA-Polizistin wie Thelma Buabeng. Die stereotypen und vorurteilsbelasteten Narrative zu brechen, heißt, nicht nur die gesellschaftliche Realität als Einwanderungsland zu zeigen, wo es viele geschafft haben, sondern – visionär – wo sich diese Frage gar nicht mehr stellt. Genau das repräsentiert Thelma Buabeng als BKA- Kommissarin in "Die Polizistin und die Sprache des Todes": selbstbewusst, kompetent, emanzipiert, feministisch, schlagfertig, witzig, attraktiv – und deutsch. Und trotzdem ist sie nicht frei von einer speziellen Sozialisation in der Ghanaischen Community und bringt in einer unnachahmlichen Mischung aus Hoppla-jetzt-komm-ich und der Hypersensibilität gegenüber Diskriminierung und Rassismus mit offener Mentaltität alles mit, was die Polizistin Gloria Acheampong braucht: Ich vertrete das Gesetz, aber ich habe Moral.

Vier Fragen an Thelma Buabeng

Gloria Acheampong ist eine versierte Fallanalytikerin und Serienmord-Profilerin. Was beeindruckt Sie besonders an ihr?

Gloria ist eine schwarze Frau, die sich hochgearbeitet hat. Sie bringt ein hohes Maß an Professionalität mit und ist einfach gut in ihrem Job. Außerdem erkennt sie schnell, wenn ihr jemand Bullshit erzählt. Sie lässt sich keineswegs einschüchtern. Weder von männlichen Kollegen, Verdächtigen oder den hierarchischen Strukturen. Als Mensch ist sie es gewohnt, sich neuen Herausforderungen, neuen beruflichen Situationen zu stellen. Was mir persönlich so gut gefällt, ist Glorias Vielschichtigkeit. Sie ist eine Karrierefrau mit Privatleben. Das macht mich selbst neugierig, wie es mit dieser Figur weitergeht.

Sehen Sie im Job der Profilerin Parallelen zur Schauspielerei?

Auf jeden Fall gibt es Parallelen. Als Schauspielerin stelle ich mich auch ständig neuen Herausforderungen im Job. Beim Casting, bei Dreharbeiten. Jedes Mal muss ich mich neu beweisen. Das ist bei Gloria ähnlich. Außerdem stellt sie sich die Frage: Was macht dein Gegenüber aus? Sie muss sich in Beweggründe hineinversetzen. Auch als Schauspielerin analysiere ich die Figuren, die mir zum Spielen gegeben werden.

Welche Szene bei den Dreharbeiten ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Es gibt zwei. Einmal die Verhörszene mit Nicholas Ofczarek, einem wirklich tollen Kollegen. Unsere Szene war wie ein Tennismatch auf Augenhöhe. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Krass war auch die Szene auf dem Fluss. Ich musste als Gloria ein Boot steuern, dazu kompetent aussehen und parallel einen Anruf entgegennehmen. Außerdem war es total windig. Mein Anspruch war, bloß nicht ins Wasser zu fallen. Zum Glück bin ich trocken geblieben.

Es ist nicht die erste Zusammenarbeit mit Lars Becker. Wie wurden Sie Teil des Projekts, und was macht Beckers Stil als Autor und Regisseur aus?

Lars hat mir die Rolle geschrieben, nach zwei für mich kleineren gemeinsamen Projekten: "Die Macht der Frauen" und "Nachtschicht". Er hatte die Idee, die Hauptfigur einer schwarzen Kommissarin zu entwickeln und meinte, ich solle sie spielen. Natürlich sagt man dann nicht Nein. Und was soll ich sagen, er hat sein Versprechen gehalten.

Arbeiten mit Lars am Set macht mega viel Spaß. Er ist der freundlichste und netteste Regisseur, den ich kenne. Er verbreitet eine wirklich empowernde Stimmung, hat dazu aber genaue Vorstellungen von Text und Inszenierung. Man merkt einfach, er ist ein echtes Regie-Ass. Wir haben es geschafft, ein superdiverses Team vor und hinter der Kamera zusammenzubringen. Vom Cast bis hin zu Maske und Setaufnahmeleitung. Also nicht nur Diversität zu predigen, sondern sie zu leben.

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