Hameln

Horror-Mystery-Serie/ZDFneoriginal

Die unheimliche Geschichte des Rattenfängers von Hameln ist eine der weltweit bekanntesten Sagen. Er entführte im Mittelalter 130 Kinder und Jugendliche aus Hameln. Jetzt kehrt er nach fast acht Jahrhunderten mit ihnen zurück und bringt Grauen und Tod in die Stadt. Nur eine Blinde, ein Gehörloser und ein Gehbehinderter können sie aufhalten.

  • ZDF Mediathek, dgs ad ut am Montag, 30. Dezember 2024, ab 10.00 Uhr, alle Folgen
  • ZDF neo, ad ut am Montag, 30. Dezember 2024, ab 21.45 Uhr, alle Folgen im Binge, weitere Ausstrahlungstermine: am Sonntag, 12. Januar 2025, ab 20.15 Uhr, zwei Folgen, und am Sonntag, 19. Januar 2025, ab 20.15 Uhr, vier Folgen, in ZDFneo

Texte

"Die Geschichte vom Rattenfänger wurde noch nie adäquat verfilmt" - Statement von Rainer Matsutani

Die Geschichte vom Rattenfänger spukte schon länger in meinem Kopf. Sie ist die meist übersetzte deutsche Sage und weltweit bekannt. Aber sie wurde noch nie adäquat verfilmt. Als im Frühjahr 2020 der erste Lockdown kam, habe ich versucht diese deprimierende Zeit kreativ zu kanalisieren und heraus kam das Treatment zu dem Serienprojekt "Hameln". Die düstere Sage des Rattenfängers spiegelte gut die Stimmung, die ich damals hatte.

Ich wollte allerdings keine historische Serie machen, sondern suchte nach einem modernen Ansatz. Den hatte ich sofort parat: Was ist mit den 130 Kindern, die vom Rattenfänger entführt wurden, damals passiert? Was ist, wenn nicht nur der Rattenfänger, sondern auch die 130 toten Kinderseelen zurückkommen?

Es war für mich von Anfang an klar, dass ich eine Horror-Mystery-Serie machen wollte. Die Faszination für dieses Genre hat sicherlich mit meinem Hintergrund zu tun. Ich bin Halbjapaner und als Kind in Japan aufgewachsen. Dort spielen Horror- und Geistergeschichten eine große Rolle und sind fest in der nationalen Seelen-DNA verankert. Als ich nach Deutschland zurückkam, habe ich diesen Hang zum Übernatürlichen in der populären Kultur, vor allem in Film und Fernsehen, vermisst. Das ist sicherlich der Grund, warum ich überhaupt Filmemacher geworden bin: Ich wollte diese verlorene und mystische Welt für mich wieder finden. Glücklicherweise ist der deutsche Mythenschatz reich an fantasievollen Geschichten. Und nicht vergessen darf man die Tatsache, dass die Wiege des Horrorfilms mit den klassischen Stummfilmen "Nosferatu” und "Das Kabinett des Dr. Caligari" in Deutschland liegt, die ""Dämonische Leinwand" wie die Filmkritikerin Lotte Eisner das Phänomen nannte. Warum wir in Deutschland diese Verbindung zur dunklen Mystik verloren haben, wäre sicherlich einmal eine Erörterung wert.

Ein weiterer Punkt, der mich an der Rattenfänger-Geschichte fasziniert hat: Laut der Sage haben nur die Blinde, der Lahme und der Taube den Rattenfänger überlebt, da sie aufgrund ihrer Behinderung dem Zug der Kinder nicht folgen konnten. In meiner Adaption haben drei unserer Helden beziehungsweise Heldinnen dieselben Behinderungen. Sie wurden quasi in das Hameln von heute wiedergeboren und werden vom Rattenfänger bedroht, da sie ihm damals entkommen sind.

Dabei mit dem jungen gehörlosen Newcomer Constantin Keller zu arbeiten, war eine großartige Erfahrung für mich und eine Bereicherung für die Serie. Und ich spreche nicht nur von Authentizität und darum, dass auch Behinderte vor der Kamera eine gerechte Repräsentation finden müssen: Constantin in der Rolle des Jannik zu sehen, ist ein emotionales Ereignis, berührend und erhebend zu gleich. Ohne Inklusion hätten wir diese Qualität niemals erreicht.

Stab, Besetzung und Inhalt

Stab

Buch   Rainer Matsutani (Headautor), Sandro Lang
Regie   Rainer Matsutani
Kamera   Clemens Messow
Ton   Michael Arens, Jacob Ilgner
Musik   Jessica de Rooij, Hendrik Nölle
Schnitt   Bobby Good, Johannes Hubrich
Szenenbild   Stefan Schönberg
Kostümbild   Till Fuhrmann
Maskenbild   Uta Spikermann, Grit Kosse
Produktion   REAL FILM, Don't Panic Films, Red Sun Films GmbH
Produzenten   Michael Lehmann, Henning Kamm (REAL FILM), Rainer Matsutani und Alexander Kiening (Don't Panic Films)
Ausführende Produzentin   Katinka Seidt
Redaktion   Michelle Rohmann und Elke Müller
ZDFneo Koordination  

Christiane Meyer zur Capellen

"Hameln" wird gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW, das Medienboard Berlin Brandenburg, nordmedia und den German Motion Picture Fund. 

Die Serie wird in der ZDFmediathek komplett barrierefrei angeboten. Sie ist sowohl mit Untertiteln, Audiodeskription als auch Gebärdensprache verfügbar.

 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Finja Roth   Caroline Hartig
Sam Mannheimer   Jonathan Elias Weiske
Jannik Mannheimer   Constantin Keller
Ruben Zastrow   Riccardo Campione
Romy Jost   Pia Amofa-Antwi
Erik Zastrow   Christian Erdmann
Peter Roth   André Röhner
Jamila Jost   Florence Kasumba
Alina Zastrow   Emilia Maier
Christian   Philip Birnstiel
Rattenfänger Crippin   Götz Otto
Regina Mannheimer   Veronica Ferres
Emily Busch   Cindy Klink
Melanie Zastrow   Clelia Sarto
Paula Zastrow   Marie-Christine Friedrich
Damir Vucovic   Aaron Kissiov
Bruno Mannheimer   Simon Böer

und andere

   

Inhalt

Im Hameln der Gegenwart trifft die blinde Finja auf den gehörlosen Jannik, der behauptet Finja und Ruben, einen Jungen mit Gehbehinderung, in seinen Träumen gesehen zu haben. Darin seien die drei im mittelalterlichen Hameln auf der Flucht vor etwas Bösem gewesen. Nur ein Traum oder eine düstere Vision? Hängt das Schicksal von Finja, Jannik und Ruben etwa unheilvoll mit der Entführung der 130 Kinder durch den Rattenfänger im Jahre 1284 zusammen? Schließlich werden die drei von deren toten Seelen heimgesucht – und die sind ihnen offenbar übel gesinnt.

Gleichzeitig ereignen sich in Hameln unheimliche Morddelikte: Jugendliche töten scheinbar im Wahn ihre Eltern. Doch beim Versuch, ihr eigenes Leben zu retten und weitere Morde zu verhindern, entdecken die drei Helden mithilfe ihrer Freunde Sam, Romy und deren Mutter Jamila, dass die angegriffenen Eltern nicht nur Opfer in dem tödlichen Treiben sind: Ihre Sünden in der Vergangenheit haben erst den Boden für die grauenhaften Ereignisse bereitet. Ob auch ihre eigenen Eltern Erik Zastrow, Peter Roth und Regina Mannheimer etwas zu verbergen haben? 

Die Rückkehr der toten Seelen ist jedenfalls nur das Vorspiel zu etwas noch Schrecklicherem: der Rückkehr des Rattenfängers. 

Folgeninhalte und Sendetermine in ZDFneo

Folge 1: "Träume", Montag, 30. Dezember 2024, um 21.45 Uhr in ZDFneo

Erst hält es die blinde Finja für eine fantasievolle Anmache, als sie von Sam und dessen gehörlosem Bruder Jannik angesprochen wird. Angeblich hat Jannik sie und einen Jungen im Rollstuhl im Traum gesehen. Nachdem sie aber von unheimlichen Geisterkindern heimgesucht wird, macht sie sich mit den Brüdern auf die Suche nach dem gehbehinderten Ruben. Der hat eine irritierende Theorie: Der Rattenfänger von Hameln ist zurückgekehrt und hat es auf sie abgesehen!

 

Folge 2: "Verloren", Montag, 30. Dezember 2024, um 22.20 Uhr in ZDFneo

Ruben überredet die Bundeswehrpilotin Romy, ihnen Beweise für übernatürliche Phänomene am Poppenberg zu zeigen. Dort ist der Rattenfänger im Mittelalter mit den Kindern verschwunden. Auf ihrer Suche nach weiteren Indizien kommt ihnen Kommissar Erik Zastrow in die Quere. Doch Rubens Vater ist nicht ihr einziges Problem, denn Finja, Jannik und Ruben werden von Geisterkindern angegriffen. Dr. Jamila Jost, Romy's Mutter, hat eine schreckliche Vorahnung.

 

Folge 3: "Karma", Montag, 30. Dezember 2024, um 23.00 Uhr in ZDFneo

Nach der aufreibenden Begegnung mit dem apathischen Künstler Bruno Mannheimer, dem Vater von Jannik und Sam, bauen die Brüder dessen Licht- und Klanginstallation wieder auf. Mit ihrer Hilfe erleben Finja, Jannik und Ruben, was sich im Mittelalter zugetragen hat und erregen ungewollt die Aufmerksamkeit des Rattenfängers. Ruben glaubt eine Waffe gegen ihn gefunden zu haben und zieht nach einem Streit alleine los. Die heile Kleinstadtwelt gerät langsam ins Wanken.

 

Folge 4: "Schuld", Montag, 30. Dezember 2024, um 23.40 Uhr in ZDFneo

Finjas Vater Peter wird von einer geisterhaften Erscheinung attackiert, was er vor seiner Tochter verheimlicht. Währenddessen geraten Ruben und Romy am Poppenberg in Gefahr. Romy kann sich zwar retten, aber Ruben gerät in die Fänge des Rattenfängers. Sam will deshalb am liebsten aus der Stadt verschwinden, aber Finja, Jannik und Romy wollen Ruben nicht im Stich lassen. Kommissar Erik Zastrow hat mir dem Tod seiner Frau, dem seltsamen Verhalten seine Tochter Alina und seinem eigenen dunklen Geheimnis zu kämpfen.

 

Folge 5: "Beichte", Montag, 30. Dezember 2024, um 00.22 Uhr in ZDFneo

Finjas Begegnung mit Christian, dem Geist ihrer Liebe aus dem Mittelalter, führt zu der Erkenntnis, dass die Eltern ihre Sünden der Vergangenheit sühnen müssen, um den Rattenfänger zu schwächen. Doch Finjas Vater Peter sowie Regina, die Mutter von Jannik und Sam leugnen ihre Schuld ebenso wie Kommissar Eric Zastrow. Einzig die in Magie bewanderte Ärztin Jamila unterstützt die Freunde. Ruben, der von einem Geisterkind besessen ist, wird zu einer Gefahr.

 

Folge 6: "Blut", Montag, 30. Dezember 2024, um 1.08 Uhr in ZDFneo

Da die Eltern ihre dunklen Geheimnisse nicht sühnen wollten, gelingt es dem Rattenfänger, einen entscheidenden Vorteil zu erringen. Endlich lüftet sich das Geheimnis, warum er nicht in der Lage war, die Helden persönlich anzugreifen. Von seinen Fesseln befreit nimmt er blutige Rache. Einzig Erik Zastrow zeigt Reue, wird aber aufgehalten. Emotional schwer angeschlagen stellen sich Finja, Jannik und Ruben mit Romys Hilfe dem Rattenfänger und seiner Armee der Geisterkinder.

 

Weitere Ausstrahlungstermine

Am Sonntag, 12. Januar 2025, ab 20.15 Uhr, zwei Folgen, und am Sonntag, 19. Januar 2025, ab 20.15 Uhr, vier Folgen, in ZDFneo

"Es hat mich fasziniert, wie die Sage auf eine moderne Art und Weise wieder zum Leben erweckt wird" - Kurzinterview mit Caroline Hartig (Finja Roth)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln" gereizt?

Die Sage vom Rattenfänger von Hameln ist auf mehreren Ebenen geheimnisvoll und beunruhigend, was mich sofort in den Bann gezogen hat. Die Sage basiert auf einem möglicherweise realen Ereignis, das im Jahr 1284 in Hameln stattgefunden haben soll. Chroniken und Kirchenaufzeichnungen deuten darauf hin, dass eine große Anzahl von Kindern damals aus der Stadt verschwunden sind. Historiker rätseln bis heute, ob das tatsächlich geschehen ist und welche Gründe dahinterstecken könnten. Da das Verschwinden der Kinder in der Sage nicht vollständig erklärt wird, lässt die Geschichte viel Raum für Spekulationen und Interpretationen und bietet eine ideale Grundlage für eine Horrorserie. Die Geschichte wurde über Jahrhunderte hinweg in vielen Kulturen und Medienformen weitergegeben, von den Brüdern Grimm bis zu modernen Filmen und Büchern. Auch in der Stadt Hameln gibt es überall Hinweise auf die Sage und regelmäßig Stadtführungen und Theateraufführungen, die die Geschichte lebendig halten.

 

Warum wollten Sie unbedingt in der Serie mitspielen?

Beim Lesen der Bücher hat mich fasziniert, wie die Sage auf eine moderne Art und Weise wieder zum Leben erweckt wird und wie Träume, Illusionen und echte Probleme sich miteinander verweben. An meiner Rolle hat mich besonders gereizt, dass sie trotz eingeschränkter Sehkraft eine so selbstbewusste, starke junge Frau ist, die ein selbstbestimmtes Leben ohne Einschränkungen führt und nie aufgibt für ihre Ziele zu kämpfen. Für mich verbinden sich in dieser Rolle meine Erfahrungen aus meiner Spielzeit im Hamburg Dungeon als Jugendliche und meine Dreherfahrungen als geburtsblinde Tori Wader in ""Weingut Wader".

 

Finja ist fast blind, hat nur eine geringe Sehschärfe von 5 Prozent. Es ist nicht das erste Mal, dass sie eine blinde Frau spielen. Wie kommen Sie zu diesem Rollenprofil, und wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Über meine Agentur erhielt ich damals eine Castingeinladung für die Rolle der Tori Wader in "Weingut Wader". Nach Zusage der Rolle folgte eine intensive Vorbereitung, bei der ich beispielsweise echten Blindensport mitgemacht habe, am Alexanderplatz Blindenstock-Training erhalten habe und mich mit blinden Mädchen in meinem Alter ausgetauscht habe. Beim Casting für Finja Roth haben mir diese Erfahrungswerte sicherlich weitergeholfen, auch wenn bei Finja die besondere Challenge darin bestand, dass sie eine geringe Sehschärfe von 5 Prozent besitzt und somit in der Lage ist, gewisse Umrisse, Licht und Schatten zu erkennen. In Vorbereitung auf diese Rolle haben mir Sklerallinsen geholfen, die ich auch während der Drehzeit getragen habe und meine Sicht auf 14‒20 Prozent eingeschränkt haben. Gerade an langen Drehtagen war es immer wieder aufs Neue ein Geschenk, diese Linsen herauszunehmen und die Farben um mich herum zu sehen.

 

Inwiefern gab es einen Austausch mit Betroffenen?

Mir war es, aus Respekt vor den Betroffenen und ihren Angehörigen, besonders wichtig meine Rolle so authentisch wie möglich darzustellen. Gespräche mit Mädchen in meinem Alter aus einem Blindenzentrum haben mir dabei extrem weitergeholfen. Durch sie habe ich die Möglichkeit bekommen, zu verstehen, wie sie die Welt wahrnehmen, wie sie Personen und Situationen bewerten, wie ihre Träume aussehen und mit welchen Apps und Tricks es für sie einfacher ist, im Alltag zurecht zu kommen. Bei diesen Gesprächen fand ich faszinierend, dass es gerade bei Personen mit einer eingeschränkten Sicht für mich kaum erkennbar war, ob diese Person etwas sehen konnte oder nicht. Für Finja war es mir dementsprechend wichtig, den Fokus der Rolle nicht nur auf ihre geringe Sehschärfe, sondern vor allem auf ihre Gedanken, Intelligenz und Schlagfertigkeit zu richten.

 

Finja geht mutig voran, um den Rattenfänger zu stellen. Würden Sie sich selbst als mutig bezeichnen?

Finja ist deutlich mutiger als ich. Auch wenn ich Adrenalin und Aktion in vielen Situationen liebe, bin ich ein kleiner Angsthase, gerade wenn es um Horror geht. Was mich allerdings sehr mit Finja verbindet, ist, dass ich auch für meine Träume und Ziele kämpfe und Freunde und Familie für mich an erster Stelle stehen. Ich freue mich immer, wenn ich am Set etwas Spannendes machen darf, wie beispielsweise am Baum hängen, über ein Auto springen oder etwas Neues für eine Rolle lernen, wie Bogenschießen.

 

In "Hameln" geht es auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Was ist Ihnen an einer Freundschaft besonders wichtig?

Ich hatte dazu letztens ein sehr schönes Gespräch mit meiner Mama. Sie meinte zu mir, dass für sie Inspiration und Verlässlichkeit an erster Stelle stehen. Diese beiden Punkte kann ich auf jeden Fall teilen. Ich liebe es, von meinen Freunden zu lernen und mich mit ihnen auszutauschen. Es gibt so viele unterschiedliche Interessen, und wenn ein Mensch für etwas brennt, finde ich das sehr inspirierend und ansteckend. Auf der anderen Seite finde ich in einer Freundschaft Verlässlichkeit und Vertrauen superwichtig, dass ich mit meinen Freunden über alles reden kann und weiß, dass sie da sind, wenn ich sie brauche, und wir zusammenhalten, egal was kommt.

 

"Hameln" ist eine Horror-Mystery-Serie. Wie gruselig war es am Set? Gibt es in diesem Zusammenhang einen Moment oder eine Szene, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Durch meine eingeschränkte Sicht beim Drehen gibt es auf jeden Fall einige Momente, in denen ich in der Dunkelheit draußen wirklich gar nichts mehr sehen konnte und mich innerlich beruhigen musste. Mit den Geisterkindern zu drehen, hat aber immer sehr viel Spaß gemacht. Besonders in Erinnerung sind mir die Bungelosenstraße in Hameln und die Mittelalterszenen geblieben. Aber auch unseren finalen Kampf zu drehen, ist ein Moment, der mir im Kopf bleibt. Ohne meinem tollen Cast und Team, wäre die Zeit auf jeden Fall nur halb so schön gewesen.

"Jeder kann etwas erreichen, wenn man es wirklich will und nicht aufgibt" - Kurzinterview mit Constantin Keller (Jannik Mannheimer)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln” und insbesondere an Ihrer Rolle gereizt?

Die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln habe ich als Kind oft von meinen Großeltern gehört. Jeden Abend saßen meine Schwester, meine Oma und ich zusammen auf dem Sofa, und meine Oma las uns Märchen aus einem Buch vor. Die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln ist ein Teil meiner Kindheit, und durch dieses Filmprojekt wird sie jetzt auch ein Teil von mir. Die Rolle des Jannik Mannheimer hat mich sehr gereizt, da ich ebenfalls gehörlos bin und mich deshalb gut in diese Rolle hineinversetzen konnte.

 

Schauspieler zu werden, war schon immer Ihr großer Traum. Jetzt sind Sie in Ihrer ersten Hauptrolle zu sehen und als erster gehörloser Schauspieler an einer deutschen staatlichen Schauspielschule aufgenommen worden. Wie fühlt es sich für Sie an, Ihren Traum zu verwirklichen?

Schauspieler zu werden, war schon immer mein Traum. Mit diesem Filmprojekt habe ich meinen ersten Schritt in die Schauspielwelt gewagt, und es war unglaublich spannend und erfüllend. Meine Kollegen haben mich ermutigt, diesen Beruf weiterzuverfolgen, und mir geraten, eine Schauspielschule zu besuchen. Jetzt absolviere ich meine Ausbildung an einer staatlichen Hochschule und bin gespannt, was mich erwartet. Jeden Tag an der Hochschule habe ich genauso viel Spaß wie damals am Set.

 

Inwiefern hoffen Sie, dass Ihre Geschichte anderen Mut machen kann?

Ich bin selbst hörbehindert und habe meine Herausforderungen, aber das bedeutet nicht, dass ich diesen Beruf nicht ausüben kann. Meine Botschaft an Menschen mit Behinderung ist: Jeder kann etwas erreichen, wenn man es wirklich will und nicht aufgibt.

 

Wie wurden Sie am Set bei der Kommunikation mit Cast und Crew unterstützt?

Bei Kommunikationsschwierigkeiten waren Gebärdensprachdolmetscher immer vor Ort und haben die gesprochenen Sätze direkt in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzt. Besonders wichtig war mir, dass die Kommunikation zwischen mir und der Regie in Gebärdensprache erfolgte, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Welche Vorteile hat die Nutzung der Gebärdensprache Ihrer Meinung nach am Set?

Am Set müssen alle leise sein, wenn gedreht wird. Mit meinem Dolmetscher konnte ich fast lautlos kommunizieren, was sehr praktisch war.

 

Welche Erfahrungen haben Sie bisher in Bezug auf Inklusion am Set gesammelt? Was wünschen Sie sich diesbezüglich für die Zukunft?

Ich konnte mich durch die Unterstützung der Gebärdensprachdolmetscher mit vielen Menschen austauschen, was mir vorher oft nicht möglich war. Es war sehr interessant, mehr über die Arbeit anderer zu erfahren. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Inklusion am Set selbstverständlich wird.

 

In "Hameln" geht es auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Was ist Ihnen an einer Freundschaft besonders wichtig?

Freundschaft und Zusammenhalt sind mir sehr wichtig. Für mich bedeutet das, füreinander da zu sein und niemanden im Stich zu lassen – und gemeinsam durch dick und dünn zu gehen.

 

"Hameln” ist eine Horror-Mystery-Serie. Wie gruselig war es am Set? Gibt es in diesem Zusammenhang einen Moment oder eine Szene, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Am Set war es oft sehr gruselig, vor allem wegen der Geisterkinder und Götz in seinem Kostüm. Die Szene im Schwimmbad war besonders intensiv und wird mir immer in Erinnerung bleiben.

"Der Dreh und die Vorbereitung waren bei Weitem meine herausfordernsten beruflichen Erfahrungen bisher" - Kurzinterview mit Jonathan Elias Weiske (Sam Mannheimer)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln" und insbesondere an Ihrer Rolle gereizt?

Ich bin mit Sagen und Mythen aufgewachsen. Gerade die deutsche Literatur hat viele der bekanntesten Fabelwesen hervorgebracht und sie in schaurigen Bettgeschichten unsterblich gemacht. So auch für mich. Dazu gehört natürlich auch der legendäre Rattenfänger von Hameln, weswegen mich die Anfrage und die Drehbücher zur gleichnamigen Serie "Hameln" sofort gepackt haben. Als ich mich dann auch noch tiefer mit dem Charakter Sam auseinandergesetzt habe, wurde mir klar, dieses Projekt und vor allem diese Rolle will ich spielen: einen sensiblen, gebeutelten jungen Mann, der sich mit all seiner verbleibenden Kraft um seinen kleinen gehörlosen Bruder Jannik kümmert, sich selbst dabei aber immer weiter verliert und nur durch die Liebe zu Jannik und der fast blinden Finja Hoffnung findet. Getrieben von Angst, gestützt durch Hoffnung, begibt sich Sam, zusammen mit den anderen, in den Kampf gegen den Rattenfänger und durchlebt eine wahrhaftige Heldenreise.

 

Wie haben Sie sich auf die Dreharbeiten vorbereitet?

Der Dreh und die Vorbereitung für "Hameln" waren bei Weitem meine herausfordernsten beruflichen Erfahrungen bisher. Inhaltlich habe ich mich auf Skript und Rolle mit der Schauspielcoachin Fanny Stavjanik vorbereitet. Früh im Castingprozess wurde mir klar, dass Sam auf keinen Fall meiner damaligen Physis, sehr muskulöse 93 Kilo, entsprechen durfte, weswegen ich meine Ernährung und mein Training stark anpasste und innerhalb von vier Monaten, bis Drehstart, knapp 18 Kilogramm abgebaut habe. Neben der Optik kristallisierte sich allerdings noch eine zweite große Aufgabe im Castingprozess heraus und zwar die Kommunikation zwischen Sam und seinem kleinen Bruder, welche vor allem auf Gebärdensprache basierte. Also hieß es für mich, eine neue Sprache zu erlernen, die Geschichte, Kultur und Community hinter dieser Sprache kennenzulernen, sie zu verstehen und dieser Gemeinschaft schlussendlich mit unserer Arbeit auch gerecht zu werden. Eine riesige Verantwortung, der ich wirklich alles in meiner Macht liegende gewidmet habe. Gehörlose haben eine Stimme und sollten endlich von der Gesellschaft gehört werden.

 

Sam möchte lieber weglaufen, als sich dem Rattenfänger zu stellen. Können Sie sein Verhalten nachvollziehen?

Natürlich kann ich ihn verstehen. Wir alle haben Ängste. Bei Sam ist die Angst vor Verlust, gerade in Bezug auf seinen kleinen Bruder, so eine unerträglich große, dass Flucht und in Sicherheit bringen, die einzig richtige Entscheidung für ihn zu sein scheint. Ich wüsste nicht, ob ich an seiner Stelle anders reagieren würde. Er sieht sich nicht als Held. Er hat einfach Angst um die, die er liebt.

 

Würden Sie sich selbst als mutig bezeichnen?

Schwierige Frage. Ich denke, das kommt sehr auf den Betrachter an. In meinem kleinen privilegierten Kosmos empfinde ich mich als recht mutig. Ich werfe mich gerne in neue Lebensumstände, Situationen und Ideen hinein, ohne dabei unbedingt vorher ein Netz aus Sicherheit gespannt zu haben. Das muss man sich aber natürlich leisten können. Wenn man mein Leben jetzt einem Aktivisten oder einem Soldaten vorlegen würde, wäre es im Vergleich wohl kaum noch mutig. Also, es bleibt eine schwierige Frage ohne leichte Antwort.

 

In "Hameln" geht es auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Was ist Ihnen an einer Freundschaft besonders wichtig?

Bedingungsloses Miteinander, Ehrlichkeit, Vertrauen und Liebe.

 

"Hameln" ist eine Horror-Mystery-Serie. Wie gruselig war es am Set? Gibt es in diesem Zusammenhang einen Moment oder eine Szene, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Gruseliger geht wohl kaum! Wir hatten so unendlich viele schaurige Drehorte, Lichtspiele, Szenarien und Akteure, dass es eigentlich kaum möglich ist, nur einen Moment herauszustellen. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, dann wäre es mein Drehtag mit ungefähr 20 Kinder-Komparsen, die alle bis zur Unkenntlichkeit zu Geisterkindern geschminkt und gekleidet waren. Sie sahen unsagbar monströs aus, stellten sich aber als die süßesten kleinen Kids heraus. Trotz des grausigen Szenarios hatten wir einen unfassbar spaßigen und schönen Drehtag zusammen. Der Kontrast machts halt.

"Mir war es wichtig, authentisch zu sein und die Erfahrungen von Menschen, die selbst im Rollstuhl sitzen, ernst zu nehmen" - Kurzinterview mit Riccardo Campione (Ruben Zastrow)

Was hat Sie an "Hameln" gereizt?

Märchen sind der fantastische Grundbaustein von Erzählungen. Es sind packende Geschichten, sie behandeln Themen, die die Menschheit schon Ewigkeiten beschäftigen und vermitteln Werte in Form von Moral. Für mich ist das beim Film ganz ähnlich. Gutes Kino und gutes Fernsehen sollte die Zuschauer*innen packen, relevante Themen beinhalten und Werte vermitteln. Aus diesem Grund war es selbstverständlich, dass mich ein Projekt wie "Hameln" reizen würde. Es war ganz anders geschrieben, als die meisten anderen Drehbücher. Sowohl im Castingprozess als auch beim Dreh habe ich förmlich spüren können, wie viel Energie, Schweiß und Herzblut die Autoren und Regisseure Rainer Matsutani und Sandro Lang bereits in das Projekt gesteckt haben, und wie viel sie noch reinstecken werden.

 

Warum wollten Sie Ruben unbedingt spielen?

Ruben ist mir sofort ans Herz gewachsen. Er möchte Situationen anpacken und möglichst nicht stagnieren. Ich habe mich selber in einigen Aspekten der Rolle gespiegelt gesehen und durfte einiges von Ruben lernen. Besonders spannend war dabei, herauszufinden, warum er den Drang hat, alles auf eigene Faust zu machen, immer recht zu haben und bloß niemanden zu nah an sich ranzulassen. Ruben war im Drehbuch facettenreich und tiefgründig geschrieben. Das ist ein Geschenk für jede*n Schauspieler*in.

 

Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle vorbereitet?

Wie bei allen Rollen und Projekten beginnt meine Arbeit am Drehbuch. Zuerst versuchte ich, so viel wie möglich über meinen Charakter Ruben herauszufinden. Wann trifft er welche Entscheidungen und warum? Spannend wird es dann, wenn man ein Drehbuch so oft liest, dass einem die kleinsten Unregelmäßigkeiten auffallen: Warum ist am Ende eines Satzes kein Punkt gesetzt? Warum schließt Ruben an anderen Stellen seine Sätze klar ab? Solche Details können eine große Bedeutung haben, die Autoren können sie bewusst eingebaut haben. Ein Vorteil bei diesem Projekt war, dass die Autoren am Set waren, um genau auf solche Feinheiten hinzuweisen.

Als ich las, dass Ruben im Rollstuhl sitzt und Rollstuhlbasketball spielt, war es mir ein großes Anliegen, die Figur nicht klischeehaft darzustellen. Die Darstellung von Menschen mit Behinderung sollte immer mit Respekt und Sensibilität erfolgen, um keine falschen oder schädlichen Stereotype zu fördern.

 

Ruben sitzt im Rollstuhl. Inwiefern gab es einen Austausch mit Betroffenen?

Mir war es von Anfang an wichtig, authentisch zu sein und die Erfahrungen von Menschen, die selbst im Rollstuhl sitzen, ernst zu nehmen. Die Geschichten und Erlebnisse von Menschen mit Behinderungen sind unglaublich vielfältig und unterscheiden sich stark voneinander. Deswegen habe ich mich bewusst darauf konzentriert, nicht einfach Stereotype oder Klischees zu reproduzieren, sondern mich intensiv mit der Körperlichkeit von Rollstuhlfahrern auseinandergesetzt. Ein großer Teil meines Austauschs lief über den Sport, da Ruben im Film ein begeisterter Rollstuhlbasketballspieler ist. Die Bundesliga-Mannschaft des HSVs, die "BG Baskets Hamburg", hat mich sehr offen aufgenommen und mir gezeigt, wie sich Menschen im Sportrollstuhl bewegen, wie sie ihren Schwerpunkt kontrollieren und welche immense Kraft und Präzision notwendig sind, um auf dem Spielfeld zu bestehen. Ich bin der Produktion und den Sportler*innen unfassbar dankbar, dass sie mir diese Einblicke ermöglicht haben. So konnte ich sicherstellen, dass ich Rubens Rolle nicht als "tragische Figur" darstelle, sondern als einen starken, vielschichtigen Charakter mit eigenen Zielen und Ambitionen.

Rollstuhlbasketball ist übrigens ein inklusiver Sport, an dem jede*r teilnehmen kann, unabhängig davon, ob man im Rollstuhl sitzt oder nicht. Für mich persönlich ist es ein neuer Lieblingssport geworden. Die Kombination aus Kraft, Geschwindigkeit und Taktik ist beeindruckend und zeigt, dass dieser Sport weit mehr ist als ein Ersatz für herkömmlichen Basketball. Es ist eine eigene, hochdynamische Disziplin, welche mir, selbst im leichten spielerischen Training körperlich sehr viel abverlangt hat.

 

Ruben ist der Draufgänger der Clique. Können Sie sein Verhalten nachvollziehen?

Zu Beginn muss ich sagen, dass ich Rubens Verhalten natürlich nachvollziehen können muss, um ihn zu spielen. Rainer Matsutani und Sandro Lang haben mir durch die Drehbücher für Ruben sehr viel Futter gegeben, womit ich die Rolle für mich verständlich machen konnte. Ich persönlich bin manchmal ähnlich laut. Ich möchte oft Sachen schnell machen und habe wenig Verständnis fürs Nichtstun. Sobald einen etwas stört, etwas eine Gefahr darstellt oder man richtig Lust auf etwas hat, sollte man Handeln. Handlung ist eine Sprache, die alle verstehen, und ich finde, wir sollten viel mehr für das, was wir für richtig erachten, handeln.


Ein Draufgänger bin ich deshalb noch lange nicht.

 

In "Hameln" geht es auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Was ist Ihnen an einer Freundschaft besonders wichtig?

Freundschaft ist in meinen Augen nicht einfach zu definieren. Ich finde es wichtig, dass eine Freundschaft auf Vertrauen, Interesse und Enthusiasmus mit und für eine Person basiert. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich auch bei dem Dreh von "Hameln" Freundschaften schließen durfte, die über das Projekt und das bloße Schauspieler*innendasein hinausgehen.

 

"Hameln" ist eine Horror-Mystery-Serie. Wie gruselig war es am Set? Gibt es hier einen Moment oder eine Szene, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Am Set war es vergleichsweise weniger gruselig. Die Szenen sind beim Drehen dermaßen auseinandergepflückt und als Schauspieler*in hat man sich auf so viele andere Dinge zu konzentrieren, dass ich mich nicht wirklich gruseln musste. Das habe ich ehrlicherweise auch sehr begrüßt. Allerdings haben wir teilweise auch in nebeligen Wäldern gedreht, in welchen der Rattenfänger samt Scharen von Kindern marschiert. Da lief es mir teilweise auch kalt den Rücken herunter. Glücklicherweise musste ich in diesen Szenen nicht spielen, sondern durfte sie von außen betrachten. Sonst wäre es schwer geworden.

"Ich finde es bereichernd, mich mit diversen Kulturen zu befassen" - Kurzinterview mit Florence Kasumba (Jamila Jost)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln" und insbesondere an Ihrer Rolle gereizt?

Ich bin mit den Märchen der Gebrüder Grimm aufgewachsen und mich hat besonders gereizt, wie die Autoren die Handlung des Rattenfängers in die heutige Zeit übersetzt haben. Wie schafft man eine Verbindung zwischen den Geschehnissen von damals und den Protagonist*innen von heute? Durch das Horrorgenre hatte ich in der Vorstellung keine Limits, was ich als befreiend für das Schauspiel empfand. Die Rolle "Ärztin mit afrikanischen Wurzeln und besonderer Familientradition" fand ich anspruchsvoll, weil ich es bereichernd finde, mich mit diversen Kulturen zu befassen, und ich danke dem Regieduo, dass sie so respektvoll mit den übergeordneten Themen umgegangen sind.

 

In "Hameln" geht es unter anderem um Mut, Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch um die Bestrafung von Sünden beziehungsweise das Bußetun. Welche übergeordneten Themen haben Sie besonders angesprochen und warum?

Mich hat das Thema schwarze Magie besonders angesprochen, weil ich in einem Land geboren wurde, in welchem es verschiedene Glaubenssysteme gibt. Begriffe wie Voodoo, Schamanen und Hexerei waren keine Fremdwörter für mich, und es war nicht das erste Mal, dass ich mich für eine Rolle mit dem Thema beschäftigte.

 

Die Kinder bestrafen die Eltern in "Hameln" für Ihre Sünden mit drastischen Maßnahmen. Warum fällt es diesen so schwer, für Ihre Taten einzustehen?

Jamila Jost hütet ein dunkles Geheimnis, und um ihre Tochter und sich zu schützen, hat sie ihre Heimat verlassen und bisher aus Scham, Angst und Verdrängung geschwiegen.

 

Können Sie Fehler selbst gut zugeben?

Ich bemühe mich.

"Ich finde, das Horrorgenre hat oft einen ganz besonderen Humor" Kurzinterview mit Götz Otto (Rattenfänger Crippin)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln" und insbesondere an Ihrer Rolle gereizt?

Die Geschichte vom Rattenfänger haben wir doch alle schon irgendwann einmal gehört. Aber was ist da noch mal genau passiert? Um diese Sage oder Geschichte schwebt ein Mythos. Und sich vorzustellen, dass der Rattenfänger zurückkommt, um die zu holen, die er beim ersten Mal vergessen hat … da bekommt man doch Gänsehaut. Und große Lust, diese Figur zu spielen.

 

Inwiefern hat Sie das Horrorgenre besonders gereizt?

Ich finde, das Horrorgenre hat oft einen ganz besonderen Humor. Damit meine ich nicht die Schreckmomente des Genres, sondern den sich lange entwickelnden Grusel. Der hat oft auch Elemente des Absurden. Das gefällt mir sehr. Und die Maskenproben für meine Figur waren ein Riesenspaß.

 

Macht es mehr Spaß den Bösewicht zu spielen als den Guten?

Es macht vor allem Spaß, gut geschriebene Figuren zu spielen. Figuren, die ein Ziel, eine Fallhöhe und eine gehörige Anzahl von Problemen haben. Ob die als gut oder böse konnotiert sind, ist mir echt wurscht.

"Ich habe eine ganz andere Art der Kommunikation kennen- und liebengelernt" - Kurzinterview mit Veronica Ferres (Regina Mannheimer)

Was hat Sie an der Geschichte von "Hameln" und insbesondere an Ihrer Rolle gereizt?

Es ist eine der beliebtesten Gebrüder-Grimm-Sagen Deutschlands, die weltweit bekannt ist. Ich fand es sehr reizvoll, in einer modernen Adaption mitzuspielen. Drei Kinder sind dem Rattenfänger nicht gefolgt: die Blinde, der Taube und der Lahme. Ich spiele die Mutter des tauben Jungen, das waren völlig neue Herausforderungen für mich. Außerdem gibt es auch eine spannende Liebesgeschichte der Frau, die ich spielen durfte.

 

Inwiefern hat Sie das Horrorgenre besonders gereizt?

Es war schon immer ein Traum von mir in einem Horrorfilm oder einer Horrorserie mitzuspielen. Deshalb war ich sofort Feuer und Flamme bei "Hameln" mitwirken zu können.

 

Sie sprechen in der Serie mit Ihrem Filmsohn, gespielt von Constantin Keller, Gebärdensprache. Haben Sie extra für die Serie Gebärdensprache gelernt oder hatten Sie vorher schon Berührungspunkte?

Ja, ich hatte Unterricht bei der Gebärdensprachschule "Lebendige Gebärden". Dort hatte ich viele großartige Begegnungen, habe eine ganz andere Art der Kommunikation kennen- und liebengelernt. Der Unterricht hat mir sehr geholfen, um mich in die Gebärdensprache hineinzudenken und sie mit Leichtigkeit beim Drehen zu leben. 

 

Die Kinder bestrafen die Eltern in "Hameln" für Ihre Sünden mit drastischen Maßnahmen. Warum fällt es Ihnen so schwer, für Ihre Taten einzustehen?

Weil sie ihre Taten verdrängen und sich nicht damit auseinandersetzen wollen. Weil sie sich einreden, keine andere Wahl gehabt zu haben, und der Egoismus stärker ist als die Nächstenliebe. 

 

Können Sie Fehler selbst gut zugeben?

"Nobody is perfect" ist mein Lebensmotto. Fehler sind menschlich. Wo viel und intensiv gearbeitet wird, werden auch Fehler gemacht und, ich sage immer, ich mache die meisten. Wichtig ist nur, dass man daraus lernt und den gleichen Fehler nicht zweimal macht. 

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