Metal Battle Girl
Dokumentarfilm von Andreas Wolff
Silvia Mittermüller war eine der besten deutschen Snowboarderinnen. Mit 38 Jahren, gezeichnet von körperlichen und psychischen Verletzungen, droht das Ende ihrer Karriere. ZDF/Das kleine Fernsehspiel zeigt den Dokumentarfilm "Metal Battle Girl" (Deutschland 2023) von Andreas Wolff über eine Profi-Snowboarderin, die der Übergang in ein Leben außerhalb der Wettkampfarena in eine Existenz- und Identitätskrise stürzt.
- ZDF, ut Montag, 20. November 2023, 0.10 Uhr
- ZDF Mediathek, ut ab Freitag, 17. November 2023, 10.00 Uhr, für ein Jahr
Texte
Buch und Regie: Andreas Wolff
Schnitt: Andreas Wolff, Christian Lonk
Kamera: Tobias Tempel
Ton: Kilian Blees, Björn Rothe
Musik: Ina Meredi Arakelian
Produzent: Andreas Wolff
Produktion: Andreas Wolff Film in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel,
gefördert durch den FFF Film Fernseh Fonds Bayern und Hessen Film
Redaktion: Varinka Link (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Länge: 76‘42“
Mit: Silvia Mittermüller, Anna Gasser, Leon Gütl u. a.
Silvia Mittermüller ist zerrissen – zwischen der Traumwelt der Vergangenheit und der bitteren Realität der Gegenwart. Seit Jahren steht sie im Konflikt mit dem Snowboardverband, von dem ihre Karriere abhängig ist. Doch eine Zukunft ohne den Sport ist für sie unvorstellbar.
Auf der Suche um Anerkennung kämpfte sich Silvia Mittermüller allein durch den Weltcup-Zirkus und verletzte sich dabei am laufenden Band. Mit 36 – nach drei Kreuzbandrissen, einem Achillessehnenriss und einer Hirnblutung – lässt der Verband sie endlich bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang starten. Jedoch verletzt sie sich im Trainingslauf erneut und scheidet aus. Daraufhin kündigt ihr der Verband endgültig den Kaderplatz, ihre Karriere scheint beendet. Silvia gerät in eine psychische Abwärtsspirale, die in drei psychiatrischen Kliniken und einem Selbstmordplan endet. Dann verliebt sie sich in den 18 Jahre jüngeren deutschen Snowboard-Shootingstar Leon Gütl. Während Leon eine Erfolgsserie startet, muss Silvia akzeptieren, dass ihre Karriere zu Ende ist. Doch sie weigert sich, den Schritt aus dem Rampenlicht in die Normalität zu vollziehen. Sie bewegt sich zwischen ihren zurückliegenden Erfolgen und dem bitteren Jetzt: Sie hat keinen Cent, keinen Job und auch keine Perspektive.
"Metal Battle Girl" von Andreas Wolff ist das Porträt einer Profi-Snowboarderin, das stellvertretend für viele Spitzensportkarrieren steht: Was bedeutet ein frühes Karriereende und wie kann ein Neuanfang gelingen?
"Metal Battle Girl" feierte Premiere beim DOK.fest München 2023 und war für den VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis nominiert.
Ich war zehn Jahre lang Profisportler im Bereich Windsurfen und bin in einem Vorort von München aufgewachsen, ganz in der Nähe von Silvia. Als ich von Silvias Depression im SPIEGEL las, fühlte ich mich ihrer Geschichte sofort verbunden. Nach dem Ende meiner Karriere stürzte ich selbst in ein tiefes Loch, blieb über lange Jahre rastlos auf der Suche nach einer Tätigkeit, die mich ähnlich erfüllen würde wie mein Sport – bis ich akzeptierte, dass es die nicht gibt. Wenn der Sport aus dem Leben scheidet, kommen Ängste hoch. Der Körper und die Psyche, die sich daran gewöhnt haben, jeden Tag mehrere Stunden Leistungssport zu praktizieren, brauchen viele Jahre, um sich umzustellen. Vordergründig kämpft Silvia dafür, ihre Karriere fortzuführen. Und es scheint besonders schmerzhaft, dass ihr ein mächtiger Mann, ein Nicht-Sportler, einen Strich durch die Rechnung macht. Mit diesem Film will ich zeigen, wie sensibel die Sportlerpsyche ist. Athleten, die äußerlich vor Stärke strotzen, brauchen Mitgefühl. Ansonsten drohen sie, zu zerbrechen.
Andreas Wolff (Buch und Regie) begann im Alter von 17 Jahren eine Karriere als Profi-Windsurfer. Er erreichte den zweiten Rang beim Red Bull King of the Lake Freestyle Weltcup und erzielte regelmäßig Ergebnisse in der Top Ten der Windsurfing Weltcup Tour. Als Athlet erhielt er einen Nea Award als Bester Nachwuchssportler, für seine Magazinbeiträge sowie Videos wurde er mehrfach bei den Board Awards in Paris ausgezeichnet. 2006 begann er ein Filmstudium an der USC School of Cinematic Arts in Los Angeles. Später führte er sein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München fort, wo er 2016 mit einem Diplom abschloss. Sein HFF-Übungsfilm "On the Other Side of Life" (2009) wurde 2009 auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm sowie in den USA auf dem SXSW-Filmfestival uraufgeführt. Wolffs zweiter HFF-Übungsfilm "Der Kapitän und sein Pirat" (2013) erhielt 2013 den deutschen Kamerapreis im Bereich Schnitt und war offizieller Beitrag der Berlinale (LOLA). Er wurde mit Jurypreisen auf den internationalen Dokumentarfilmfestivals in Zagreb, München, Brüssel und Cebu (Philippinen) ausgezeichnet. "Hissa Hilal – eine Stimme hinter dem Schleier", sein dritter Dokumentarfilm als Produzent und Regisseur, der zusammen mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel entstand, feierte im August 2017 auf den Filmfestspielen Locarno seine Premiere (Semaine de la Critique). Er war offizieller Beitrag der renommierten IDFA in Amsterdam, wurde beim Deutschen Dokumentarfilmpreis von der Norbert Daldrop Stiftung ausgezeichnet und war Teil der European Film Award Documentary Selection 2018. "Der Kapitän und sein Pirat" und "Hissa Hilal – eine Stimme hinter dem Schleier" liefen in deutschen Kinos im Eigenverleih.
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/metalbattlegirl
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