Neue Staffel: "Terra X: Faszination Erde" mit Hannah Emde

In drei Folgen geht es nach Guatemala, Transsilvanien und Kanada

In der zweiten Staffel "Terra X: Faszination Erde" mit Hannah Emde nimmt die Wildtierärztin die Zuschauer mit auf Expedition nach Guatemala, Transsilvanien und Kanada. Auf ihrer Entdeckungsreise erlebt sie hautnah einen Vulkanausbruch mit, ist bei der Rettung von Affen und Aras dabei, trifft auf Bären, Störche und reichlich Fledermäuse, lauscht Walgesängen, taucht in faszinierende Unterwasserwälder ein und erfährt, was es mit dem sogenannten Eisbärengefängnis auf sich hat.

  • ZDF Mediathek, dgs ad ut ab Mittwoch, 4. Dezember 2024, 10.00 Uhr, fünf Jahre lang
  • ZDF, ad ut Sonntags, ab 8. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Texte

Sendetermine

ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Mittwoch, 4. Dezember 2024, 10.00 Uhr, fünf Jahre lang

Guatemala – Überlebenskampf im Dschungel
ZDF: Sonntag, 8. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Transsilvanien – Europas gruseliges Geheimnis
ZDF: Sonntag, 15. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Kanada – Im Reich des Wassers 
ZDF: Sonntag, 22. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Stablisten

Guatemala – Überlebenskampf im Dschungel

Host: Hannah Emde
Autor, Regie: Iris Zink, Meike Seibert                    
Kamera + Ton: Oliver Rötz, Thorsten Czart
Produktion ZDF: Florian Rehm, Vivien Thielke    
Local Producer: Gregg Koenigsberger
Redaktion/Leitung: Tobias Schultes

Transsilvanien – Europas gruseliges Geheimnis 

Host: Hannah Emde
Autor, Regie: Nora Bergenthal                    
Kamera + Ton: Oliver Rötz, Thorsten Czart
Produktion ZDF: Florian Rehm, Vivien Thielke    
Local Producer: Mihai Radu
Redaktion/Leitung: Tobias Schultes

Kanada – Im Reich des Wassers

Host: Hannah Emde
Autor, Regie: Hanna Kotarba, Frank Siegwart           
Kamera + Ton: Oliver Rötz, Thorsten Czart
Produktion ZDF: Florian Rehm, Vivien Thielke    
Local Producer: Louisa Gilbert, Jemma Titheridge
Redaktion/Leitung: Tobias Schultes

Guatemala – Überlebenskampf im Dschungel (1/3)

ZDF: Sonntag, 8. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Guatemala ist ein Land voller Kontraste: geprägt durch Vulkane, dichten Dschungel und eine atemberaubende Artenvielfalt. Doch das Überleben in dieser Wildnis ist ein ständiger Kampf – für Tiere und Menschen. In ihrer zweiten Staffel für "Terra X: Faszination Erde" reist Wildtierärztin Hannah Emde in den Regenwald Guatemalas. Dort erlebt sie eine extreme Hitzewelle mit fast unerträglichen Temperaturen und verheerenden Waldbränden. In einer Dschungelklinik versuchen Menschen verzweifelt, Tiere wie Babyäffchen oder Papageien zu retten.

Einige Tiere, die vor den Feuern gerettet werden konnten, werden zu einer besonderen Auffangstation gebracht: Die Dschungelklinik ARCAS hat sich der Rettung und Wiederauswilderung von Wildtieren verschrieben. Doch wie schafft man es, diese Tiere so aufzupäppeln, dass sie wieder in die Freiheit entlassen werden können? Der Weg in die Freiheit ist lang und mühsam. Das Team muss mit äußerster Sorgfalt daran arbeiten, die Tiere auf ihre Auswilderung vorzubereiten und Hannah Emde hilft dabei. Ob es sich um die kleinen Brüllaffen handelt, die ihre erste Kletterstunde im "Dschungel-Gym" bekommen, oder um Klammeraffen, die lernen müssen, sich vom Boden fernzuhalten – die Herausforderungen sind vielfältig.

Der dichte Dschungel Guatemalas hat lange Zeit ein besonderes Geheimnis gehütet: Überall sind Ruinen verborgen, die Zeugnis einer lang vergangenen Hochkultur sind – der Maya. Mitten im Regenwald lebten hunderttausend Menschen. Um zu erfahren, wie ihnen das gelungen ist und was man von ihnen lernen kann, reist Hannah Emde zu einem der bedeutendsten Maya-Zentren: nach Tikal.

Guatemala, Heimat von 25 aktiven Vulkanen, zeigt sich während Hannah Emdes Expedition von seiner faszinierenden, aber hochgefährlichen Seite: Der Vulkan Fuego ist so aktiv, dass nicht einmal Forschende ihn betreten dürfen. Der letzte große Ausbruch 2018 riss über 300 Menschen in den Tod. Drohnen sollen nun helfen, den Vulkan zu überwachen, und sogar wissenschaftliche Proben sollen damit genommen werden. Ein waghalsiges Unternehmen, das alle vor besondere Herausforderungen stellt.

Transsilvanien – Europas gruseliges Geheimnis (2/3)

Sonntag, 15. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Dunkle Wälder, einsame Burgen und die Wölfe heulen in der Ferne – diese Region ist perfekt für einen Gruselfilm. Schon ihr Name klingt unheimlich: Transsilvanien. Um sich dort zu gruseln, muss man nicht einmal an Vampire glauben: Im Wald leben die größten Raubtiere Europas – Bären. Wildtierärztin Hannah Emde macht sich in der zweiten Folge der neuen "Terra X: Faszination Erde"-Staffel unter anderem auf ihre Spur.  

Im Südosten von Europa gibt es noch unberührte Wildnis. Hannah Emde begleitet Forscher und Naturschützer bei ihrem Versuch, diese Wildnis zu bewahren. Mit dem Bärenforscher Csaba Domokos macht sie sich auf, einen Bären zu fangen und mit einem Sender zu versehen, um dessen Wanderrouten zu verfolgen. Mit der Naturschützerin Barbara Promberger erkundet sie die letzten Urwälder Europas. Zusammen mit Höhlenkletterern gelangt sie durch einen Fluss in die Unterwelt Transsilvaniens und findet im Kalkgestein ein verborgenes Reich, dessen Bewohner das Gruselimage Transsilvaniens entscheidend geprägt haben: Fledermäuse. Aber nicht nur in dunklen Höhlen, auch inmitten der rumänischen Hauptstadt Bukarest findet Hannah Emde die Tiere, die bedauerlicherweise unter dem schlechten Ruf leiden, den ihnen Bram Stokers Dracula-Geschichte eingebracht hat. Fledermausforscher Dragoș Măntoiu nimmt Hannah Emde mit auf die nächtliche Jagd.

Ein rundum positives Image haben dafür andere Tiere, die Hannah Emde ebenfalls inmitten der menschlichen Zivilisation entdeckt: Im Juni ist das Dorf Sânpaul voller Störche. Sie brüten im ganzen Dorf in Nestern, die sie auf Strommasten errichtet haben. Zusammen mit dem Ornithologen Zoltán Szabó klettert Hannah Emde in einen Kran, um die Jungtiere in den Nestern mit Ringen auszustatten.

Kanada – Im Reich des Wassers (3/3)

Sonntag, 22. Dezember 2024, 19.30 Uhr

Eisbären, die im Sommer ohne Eis leben müssen, und Vögel, die die höchsten Gezeiten der Welt nutzen: Kaum ein Land ist so geprägt vom Wandel des Wassers wie Kanada. In der letzten Folge der neuen Staffel "Terra X: Faszination Erde" besucht Wildtierärztin Hannah Emde die "Hauptstadt der Eisbären", lauscht Walgesängen, rettet mit Artenschützern Robbenbabys und durchstreift die faszinierende Welt der Unterwasserwälder.

Kanada ist umgeben von drei Weltmeeren und so hoch im Norden, dass es im Winter unter Schnee und Eis begraben wird. Die Rhythmen des Wassers zwingen die Tierwelt zur Anpassung. Kanada ist Veränderungen gewohnt, doch ist es auch gewappnet für den Wandel unserer Zeit?

Der Winter in Kanada kann hart sein, doch für den Eisbären ist es die beste Zeit des Jahres. Die Tiere brauchen das Meereis, um ihrer Beute aufzulauern: Robben. Im Sommer allerdings sind viele Buchten eisfrei, die Eisbären gezwungen, für eine unfreiwillige Fastenzeit an Land zu gehen. Mit der Klimakrise sind die eisfreien Sommer bereits heute rund einen Monat länger als Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Die Folgen zeigen sich im Stillen: Die Bären verhungern zwar nicht, aber die längere Fastenzeit erschwert es den Weibchen, Nachwuchs zu bekommen. Auf ihrer Suche nach Nahrung kommen Eisbären auch immer wieder in die Städte – und den Menschen gefährlich nah. Hannah Emde erfährt in Churchill an der Hudson Bay, wie es die Menschen dort schaffen, Konflikte zu vermeiden.

Kanada gehört zu den Regionen der Erde, die sich besonders schnell erwärmen, etwa doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Die Folgen sind bereits spürbar: Rekordverdächtige Temperaturen, starke Winde und Gewitter schaffen ideale Bedingungen für Waldbrände. 2023 wurde eine Fläche etwa halb so groß wie Deutschland von Bränden zerstört – ein Rekord. Doch es gibt auch Hoffnung, eine Art freiwillige Feuerwehr: die Biber. Forschende haben herausgefunden, dass die Tiere durch den Bau von Dämmen feuerfeste Refugien schaffen, denn sie legen neue Teiche an und bewässern so riesige Flusskorridore. In diesen Rückzugsorten finden Pflanzen und Tiere Schutz vor Waldbränden, die Wasserschneisen selbst verhindern die Ausbreitung von Feuern. Das Beispiel der Biber zeigt: Die Natur kann sich zumindest ein Stück weit anpassen – wenn man sie lässt.

Kanadas Küsten sind jedes Jahr Schauplatz erstaunlicher Fischwanderungen. Die reichen Fischgründe des Sommers ziehen auch die größten Meeresräuber an: Wale. Orcas – Killerwale – gelten als besonders intelligent. Kaum irgendwo sind die Tiere so gut untersucht, wie an der Westküste Kanadas. Hannah Emde besucht ein abgelegenes Forschungszentrum, in dem seit Jahrzenten Orcas erforscht werden. Können die Wissenschaftler erklären, warum Orcas vor Spanien und Portugal Boote angreifen und sogar versenken? Die Wildtierärztin taucht tief in einen Kelpwald, um zu erfahren, was diesen Unterwasserdschungel bedroht.

Über Vulkanbeobachtung mit Drohnen, Bärenfang und einen Eisbärenknast

Vulkane sind unberechenbar – überall!

Etwa alle 20 Minuten bricht der Vulkan Fuego in Antigua aus. Normalerweise sind diese Ausbrüche klein und ein spannendes Naturschauspiel, das sich vom gegenüberliegenden Berg Acatenango beobachten lässt. Doch 2018 spuckte der Fuego eine riesige Wolke aus Asche und Gestein aus. Es kam zur Katastrophe. Fast 300 Menschen starben. Wie lassen sich solche Ausbrüche vorhersagen? Die Antwort lautet: Noch gar nicht. Verlässliche Vorhersagen für Vulkanausbrüche gibt es nirgendwo auf der Welt.

Deshalb versuchen Forschende weltweit herauszufinden, wie sich zukünftig Ausbrüche vorhersagen lassen. Am Fuego schauen sie sich dazu regelmäßig den Krater an: Bläht sich der Vulkan vielleicht vor einem Ausbruch auf und kündigt so eine mögliche Katastrophe an? Die Forschenden wagen noch ein regelrechtes Himmelfahrtskommando: Sie fliegen mit Drohnen in die Ausbruchswolke und versuchen, Proben der Asche einzufangen. Ihre Idee hinter dem Vorhaben: Die Zusammensetzung der Asche könnte vielleicht ein Schlüssel sein, um Vulkanausbrüche frühzeitig vorhersagen zu können. Die Hoffnung ist, irgendwann vor Vulkanausbrüchen rechtzeitig warnen zu können, um so Menschenleben zu retten.

Guatemala – Überlebenskampf im Dschungel
ZDF: Sonntag, 8. Dezember 2024, 19.30 Uhr 

 

Wie fängt man einen Braunbären?

Das GPS-Tracking ist ein Standardverfahren von Forschenden auf der ganzen Welt.
Von Adler bis Zebra statten sie jedes Jahr viele verschiedene Tierarten mit Halsbändern aus, in denen GPS-Sender installiert sind.

Nur … wie fängt man einen ausgewachsenen Braunbären? Die Tiere sind schließlich groß und gefährlich. Bärenforscher Csaba Domokos nutzt dazu einen überdimensional großen Käfig im Wald – und macht sich die Vorliebe von Bären für Mais zunutze. Er befestigt Maiskolben an der Decke des Käfigs mit einer speziellen Zugvorrichtung. Sobald der Bär am Maiskolben zieht, aktiviert sich der Mechanismus und das Tor des Käfigs fällt zu.

Wenn der Bär in der Falle sitzt, können ihn die Forschenden gefahrlos betäuben und mit einem GPS-Halsband ausstatten. Von nun an lassen sich seine Wanderwege auf der Landkarte verfolgen und geben Aufschluss über die noch wenig bekannten Bewegungsmuster von Braunbären. Denn es scheint große individuelle Unterschiede zu geben: Während einzelne Braunbären Gebiete von mehr als 9.000 Quadratkilometern durchstreifen, scheinen anderen rund 50 Quadratkilometern auszureichen.

Transsilvanien – Europas gruseliges Geheimnis
ZDF: Sonntag, 15. Dezember 2024, 19.30 Uhr

 

Ein Knast für Eisbären

In Kanada gibt es ein Gefängnis, das es sonst nirgendwo auf der Welt gibt: einen Knast für Eisbären. Er liegt in Churchill in der Provinz Manitoba. In der Kleinstadt direkt an der Küste der Hudson Bay leben 900 Menschen, mitten in der arktischen Zone.

An kaum einem anderen Ort der Erde lassen sich Eisbären so gut beobachten: Wenn im Sommer das Eis in der Bucht aufbricht, driften die Bären auf den letzten Schollen im Meer, bis sie am Kap hängen bleiben. An dieser natürlichen Endstation steigen sie vom Eis und wandern ein Stück weit ins Landesinnere. Churchill liegt auf dem Wanderweg der hungrigen Tiere – nicht ungefährlich für den Menschen. Noch in den 1970er-Jahren mussten jährlich im Schnitt 20 Bären erschossen werden. Sie tauchten auf der Mülldeponie auf oder stromerten durch die Stadt. Die Hauptgefahr: Die Tiere gewöhnten sich an die Zivilisation. Jahre später wird die Aktion "Polar Bear Alert", der Eisbärenalarm, gestartet.

Weil das Zusammenleben, Tür an Tür, mit den Bären gefährlich ist, werden am Stadtrand Fallen gesetzt, die mit Robbengeruch versehen sind. Wenn ein Eisbär darin gefangen wird, wird er in eine Einrichtung gebracht, aus der er nicht fliehen kann: das Eisbärgefängnis. Die Halle, etwa zehn Kilometer östlich des Städtchens, diente früher als Lager für Militärgut. 1980 wurde sie zum "Polar Bear Jail" umgebaut. Bis zu 23 Bären können dort in Einzelzellen untergebracht werden, im vergangenen Jahr saßen etwa 60 Tiere hinter Gitter. Ohne Nahrung müssen die Bären dort bis zu 30 Tage aushalten. Quälerei? Die Ranger winken ab und sprechen lediglich von einer "Erfahrung". Die Bären sollen sich merken, dass Menschen gefährlich sind. Dann werden die Tiere betäubt und mit dem Hubschrauber von der Stadt weggeflogen. Der Eisbär überlebt und ist hoffentlich um diese wichtige Erfahrung reicher.

Kanada – Im Reich des Wassers
ZDF: Sonntag, 22. Dezember 2024, 19.30 Uhr

"... da bleibt einem schon kurz die Luft weg": Interview mit Hannah Emde

In der zweiten Staffel von "Terra X: Faszination Erde" geht die Reise für Dich nach Guatemala, Transsilvanien und Kanada. Was nimmst Du von den sehr unterschiedlichen Drehorten mit?

In Guatemala waren die Dreharbeiten durch eine starke Hitzewelle und Trockenheit vor Ort eingeschränkt: Riesige Waldbrände bedrohten die Region, die Temperaturen von bis zu 48 Grad waren erdrückend, und in der Auffangstation, in der ich mitarbeiten durfte, wurden immer mehr verletzte Tiere eingeliefert. Es war furchtbar, die Brände und ihre Auswirkungen für die Tier- und Pflanzenwelt so hautnah mitzuerleben. Überrascht hat mich die herzliche Gastfreundschaft der Rumänen. Transsilvanien hat so viel mehr zu bieten als Grusel und Dracula – die intakten Urwälder, die mächtigen Karpaten und die wilde Tierwelt haben mich sehr fasziniert. In Kanada stand ich das erste Mal einem Eisbär gegenüber – in freier Wildbahn. Ein großartiges, überwältigendes Erlebnis. Kanada bedeutet für mich Weite, Wildnis und atemberaubende Landschaften, ein traumhafter Ort.

Was war Dein persönliches Highlight bei den Dreharbeiten zur zweiten Staffel?

Die Begegnung mit Paul Spong auf Vancouver Island hat mich sehr berührt. Er gründete vor über 50 Jahren das OrcaLab, eine Forschungsstation, die remote auf einer kleinen Insel vor der Westküste Kanadas liegt und den Gesängen der Orcas lauscht. Paul ist ein besonderer Mensch, der tief mit der Natur verbunden ist. Mit ihm über die Orcas zu sprechen und den Tieren in freier Wildbahn zu begegnen, war magisch.

Auch den Moment, als wir in Rumänien einen ausgewachsenen Braunbären in Narkose gelegt haben, um ihn zu untersuchen, werde ich nie vergessen. Irgendwann kniete ich mit dem Braunbären zusammen im Käfig – und nicht mehr davor.

Du bist seit April 2024 für "Terra X: Faszination Erde" im Einsatz. Was hat sich seitdem für Dich verändert?
Ich darf so viele inspirierende Menschen auf der ganzen Welt kennenlernen, die sich für den Erhalt unserer Natur stark machen oder an bestimmten Fragestellungen forschen, das erfüllt mich sehr. Und ich freue mich, dass meine Begeisterung und Neugierde für Natur und Tiere auf die Zuschauer*innen überspringt. Das ist mir wichtig, die Menschen mitzunehmen.

Mit "Faszination Erde" bist Du manchmal in Ländern unterwegs, die Gefahren bergen wie beispielsweise Waldbrände oder Erdbeben. Gerade hast Du in Guatemala hautnah Deinen ersten Vulkanausbruch erlebt. Wie war das?
Beängstigend und wunderschön zu gleich. Wenn die ganze Erde bebt, ein lautes Grollen ertönt und plötzlich feuerrote Lavabrocken aus dem Krater geschleudert werden, da bleibt einem schon kurz die Luft weg. Ein faszinierendes Naturspektakel, das wir aus sicherer Entfernung auf dem Nachbarvulkan verfolgen konnten.

Was für mich außerdem herausfordernd war: Bei 9 Grad Wassertemperatur und starker Strömung in Kanada durch den Kelpwald zu tauchen. Doch die Unterwasserwelt war so einzigartig, da haben sich die eiskalten Hände und Füße gelohnt.

Wenn wir schon bei Gefahren sind: Hast Du – obwohl Du Wildtierärztin bist – auch vor manchen Tieren Angst? Und wenn ja, vor welchen?
Angst ist relativ. Sie findet ja meist nur in unserem Kopf statt. Zum Beispiel meine Abneigung gegen große Spinnen … Das ist eigentlich Quatsch. Aber trotzdem teile ich mein Bett nicht gern mit einer Vogelspinne. Viel wichtiger ist für mich der Respekt vor Tieren. Wenn ich einem Eisbären oder einer gefährlichen Schlange begegne, bin ich natürlich extrem aufmerksam. Das Wichtigste dabei ist, dass ich mich an die Regeln halte und versuche, das Tier vor mir zu lesen, um mich nicht in Gefahr zu bringen. Deswegen sind wir immer mit Expert*innen unterwegs.

Wie nah gehen Dir solche Erlebnisse wie zum Beispiel dieser Vulkanausbruch oder auch, wenn Du gerettete Wildtiere aufpäppelst und dann wieder in die Freiheit entlassen musst? Kann man da überhaupt professionelle Distanz wahren?
Ja, als Wildtierärztin die professionelle Distanz zu den Tieren zu wahren, ist das wichtigste Gut. Unser oberstes Ziel muss sein, dass die Wildtiere Menschen meiden und ohne uns klarkommen. Nur so können sie in der Wildnis überleben. Das heißt, auch wenn ich das süßeste Araküken oder ein Brüllaffenbaby wochenlang mit aufgepäppelt habe, hoffe ich, dass ich sie nach der Auswilderung nie wieder sehe. Natürlich gehen mir diese Tierbegegnungen nahe, aber für mich bleibt es immer das schönste Gefühl, ein Tier mit gebührendem Abstand in der Wildnis zu beobachten – und nicht aus nächster Nähe.

Die Ziele Deiner Expeditionen sind ja sehr unterschiedlich – sowohl was die geografischen Gegebenheiten angeht als auch die Tierwelt. Was hast Du immer dabei?
Das ist wirklich herausfordernd, mal bei 45 Grad und mal bei Minustemperaturen durch die Wälder zu stapfen. Da sieht meine Ausrüstung natürlich sehr unterschiedlich aus. Was aber nie fehlen darf: Trinkflasche, Stirnlampe und Moskitonetz. Ein paar Dinge bleiben immer im Rucksack.

Das Interview führte Marion Leibrecht, ZDF Kommunikation.

Biografie Hannah Emde

Hannah Emde ist Moderatorin der "Terra X"-Reihe "Faszination Erde". Die Tierärztin lebt für den Artenschutz und arbeitet seit Jahren auf der ganzen Welt dafür, dass gefährdete Tierarten ihren Lebensraum behalten und vorm Aussterben bewahrt werden.

Biografie

1992

geboren in Bonn

2011

Abitur in Bonn

2011–2012   

Zwölfmonatiger Freiwilligendienst "weltwärts" mit der GIZ (Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) auf den Philippinen

2012–2019 

Studium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, 2019 Approbation als Tierärztin

Seit 2013

Praktika, Assistenzen und tierärztliche Hospitanzen bei diversen Forschungsstationen und in Schutzprojekten weltweit, u. a. in Sabah/Malaysia (Bindenwarane, Zibetkatzen und Nebelparder), in Guatemala (Großpapageien), auf Madagaskar (Lemuren), in Costa Rica (Bullenhaie und Meeresschildkröten)

2017 bis heute                                                                       

Mitgründerin und Vorstand des gemeinnützigen Vereins "Nepada Wildlife e.V.", der sich für globalen Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung in Deutschland einsetzt

2022

Host des sechsteiligen Mediathekformats "Hannah goes wild" (ARD/NDR)

2021–2023   

Tierärztin und Beraterin bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zum Thema One Health

Seit April 2024           

Moderatorin von "Terra X: Faszination Erde"

Publikationen

2020                             

Abenteuer Artenschutz – Als Tierärztin im Dschungel (Malik Verlag)

2024

Nachtschicht mit Aras – Als Tierärztin und Artenschützerin im Dschungel (überarbeitete Neuausgabe, Malik Verlag)

Infos zur ersten Staffel "Terra X: Faszination Erde" mit Hannah Emde

In der ZDFmediathek finden Sie die ersten drei Folgen der Reihe "Terra X: Faszination Erde" mit Hannah Emde, hier die Pressemappe mit weiterführenden Informationen zu den einzelnen Sendungen. 

Fotohinweis

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax

Weitere Informationen

"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de

"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de

"Terra X" bei Youtube: youtube.com/c/terra-x

"Terra X plus" bei Youtube: kurz.zdf.de/A26/

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