Normaloland
fünfteilige Satire-Serie / Das kleine Fernsehspiel
Eine satirische Nabelschau in fünf Teilen präsentiert "Das kleine Fernsehspiel" mit "Normaloland" im Stil einer Mockumentary. In der fiktiven Stadt Neustadt erhält das Publikum liebevoll überhöht Einblick in die seltsamsten und skurrilsten Nischen dieses Landes und die Schauspielerinnen und Schauspieler nehmen in jeder Folge einen anderen Mikrokosmos unter die Lupe.
- ZDF-Streaming, Ab Freitag, 25. Februar 2022, 10.00 Uhr, zwei Jahre lang in der ZDFmediathek, fünf Folgen, jeweils circa 15 Minuten
- ZDF, Montag, 28. Februar 2022, 0.00 Uhr im ZDF, circa 75 Minuten (Zusammenschnitt der fünf Folgen)
Texte
Normaloland
Statement der Redaktion
Mit der augenzwinkernden Mockumentary "Das Lachen ist nur aufgemalt" über die Mainzelmännchen-Walker*innen im ZDF ist uns Matthias Thönnissen 2014 das erste Mal aufgefallen. Die kleine Webserie entstand damals parallel zur Quantum-Serie "Lerchenberg" mit Sascha Hehn und war für uns eine unerwartete Talentprobe eines Second Unit Regisseurs, der eigentlich nur mal eben ein bisschen Material für Online mitdrehen sollte. In Folge inszenierte Thönnissen für Das kleine Fernsehspiel 2015 die satirische Mockumentary "Twinfruit", seinen ersten Langfilm, in dem er einen präzisen und humorigen Blick auf die Welt der Werbung wirft. Mit der Instant-Serie "Schlafschafe" für das ZDF im ersten Coronajahr 2021 hat er sein Gespür für aktuelle Themen in der Fiktion und das Genre Dramedy-Serie bewiesen.
Nun erblickt die Reihe "Normaloland" das Licht der Welt, ein Herzensprojekt des Regisseurs und der Quantum-Redaktion, das in Tradition von "Portlandia" oder "Little Britain" mit einem festen Schauspieler*innen-Ensemble Absurditäten und gesellschaftliche Phänomene satirisch und teils grotesk überhöht. Wieder wählt Thönnissen den Stil der Mockumentary, und seine Figuren entlarven präzise und mit viel Humor was schief läuft in unserem Land.
Lucia Haslauer, stellvertretende Redaktionsleiterin ZDF/Das kleine Fernsehspiel
Stab und Besetzung
Stab
Buch | Matthias Thönnissen, Michael Halberstadt, Ben Rodrian | |
Regie | Matthias Thönnissen | |
Kamera | Sebastian Bäumler, Pascal Jäger, Fabian Schmidt | |
Schnitt | Tobias Kavelar | |
Szenenbild | Cedric Kraus, Lisa Geller, Lisa Lohner, Lucas Groß | |
Ton | Marcus Kirchhoff, Dominic Titus | |
Musik | Jakob Klotz | |
Kostüme | Gesa Lüthje, Stella Gottwald, Leonie Olbort | |
Producerin | Ingrid Silbernagl | |
Produzent*innen | Maren Lüthje, Florian Schneider | |
Produktion | PSSST! Film GmbH im Auftrag von ZDF/Das kleine Fernsehspiel | |
Redaktion | Lucia Haslauer (ZDF/Das kleine Fernsehspiel/Quantum) | |
Länge | 75 Minuten zusammengeschnitten, einzelne Folgen jeweils 15 Minuten |
Darsteller*innen
Ben Rodrian, Massiamy Diaby, Anton Fatoni Schneider, Ulrike Arnold, Sylke Verheyen, Matthias Thönnissen, Michael Halberstadt und viele andere
Inhalt
Eine satirische Nabelschau in fünf Teilen: Neustadt heißt die fiktive Stadt, in der man liebevoll überhöht Einblick in die seltsamsten und skurrilsten Nischen dieses Landes bekommt. Ein festes Ensemble an Schauspielerinnen und Schauspielern nimmt pro Folge in jeweils neuen Rollen einen anderen Mikrokosmos unter die Lupe. Es geht um Populismus, den absurden Kunstmarkt, lukrative Verschwörungstheorien und einen verzweifelten Häuptling des lokalen Apachen-Vereins.
Folge 1: Normaloland – Der Retter
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Dr. Grobel | Ben Rodrian | |
Silke Lettner | Massiamy Diaby | |
Frau Schuster | Ulrike Arnold | |
Bella | Sylke Verheyen | |
Dietmar | Matthias Thönnissen | |
Andrej | Michael Halberstadt | |
neugieriger Nachbar | Lukas von der Lühe | |
und andere |
Inhalt
"Die Leute rufen immer nachts an, da ist die Angst am größten." – Dr. Grobel, Veterinärmediziner.
Neustadts Tierarzt Dr. Grobel kann die Verschwörungstheorien um die Impf-Chips nicht mehr hören. Also holt er seinen alten Kompressor aus dem Keller und nimmt den Menschen die Angst auf seine eigene Art und Weise. Es gibt nämlich nichts Schöneres, als den Menschen zu helfen. Ganz uneigennützig.
Folge 2: Normaloland – Der Stamm
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Colt | Michael Halberstadt | |
Boa | Ulrike Arnold | |
Harry | Ben Rodrian | |
Jenny | Massiamy Diaby | |
Günther | Matthias Thönnissen | |
Wütende Frau | Sylke Verheyen | |
Security | Anton Fatoni Schneider | |
Radiostimme 1 | David Mayonga | |
Radiostimme 2 | Sebastian Winkler | |
und andere |
Inhalt
"Kulturelle Aneignung – ja, das ist doch nicht schlecht?" - Colt Wiesner, Neustädter Apachen-Verein
Colt Wiesner wird unverhofft aber begeistert zum Häuptling des Vereins der Neustädter Apachen ernannt. Doch es gibt ein Problem: Um ein Verein zu sein, braucht es mehr als nur ein Mitglied. Nachwuchs muss her und es kann doch nicht so schwierig sein, Menschen für dieses schöne Hobby zu begeistern, oder?
Folge 3: Normaloland – Die Bewegung
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Uwe Kolbe | AntonFatoni Schneider | |
Dieter | Matthias Thönnissen | |
Katja | Sylke Verheyen | |
Christoph | Ben Rodrian | |
Passantin | Massiamy Diaby | |
Interessent | Michael Halberstadt | |
Inge | Ulrike Arnold | |
und andere |
Inhalt
"Gemeinsam alleine sind wir stärker." – Uwe Kolbe, Frührentner
Uwe ist engagierter Vorsitzender eines Vereins, der für die Trennung der Neustädter Neustadt von der Neustädter Altstadt kämpft. Doch die Mitglieder bei Laune zu halten ist gar nicht so einfach. Jede Straßenecke fordert plötzlich ihre Eigenständigkeit, das gemeinsame Ziel kommt abhanden. Vielleicht braucht die Bewegung einen neuen, einen mächtigeren Feind?
Folge 4: Normaloland – Die Jury
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Finnja | Massiamy Diaby | |
Bernhard Kosse | Michael Halberstadt | |
Grit | Sylke Verheyen | |
Hubert | Anton Fatoni Schneider | |
Werner | Ben Rodrian | |
Hans-C. Schraut | Matthias Thönnissen | |
Ulrike W | Ulrike Arnold | |
Schenty | Sophia Schober | |
und andere |
Inhalt
"Was passiert denn in der Welt? Blut fließt, Killer-Viren sind los, Menschen sind auf der Flucht, Klimawandel ... Und was fällt den Künstlern in Neustadt ein?" – Bernhard Kosse, Stifter Ilse Kosse-Kunstpreis.
Finnja ist zum ersten Mal Kuratorin des prestigeträchtigen Neustädter ILSE KOSSE-Kunstpreises. Sie steht vor einem Desaster: Der Stifter Bernhard Kosse will den Kunstpreis abschaffen, die Einreichungen treffen seinen Geschmack so gar nicht. Sie fährt zu den ihr verehrten Künstlern und verhandelt Nachbesserungen – mit erschütternden Erkenntnissen über den Kunstmarkt.
Folge 5: Normaloland – Die Deformation
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Frau Wechtelar | Ulrike Arnold | |
Dr. Strasser | Anton Fatoni Schneider | |
traurige Clownin | Sylke Verheyen | |
Zinschler | Michael Halberstadt | |
Patientin | Massiamy Diaby | |
Nitzel | Ben Rodrian | |
Kosinovic | Matthias Thönnissen | |
und andere |
Inhalt
"Meinen Methodenkoffer musste ich zum Großteil selbst entwickeln." – Ines Wechtelar, Therapeutin.
Nach Jahren der engagierten Arbeit in ihrer Therapie-Praxis kann Ines Wechtelar selbst nicht mehr. Die Suche nach einer Nachfolge stellt sich aber nicht nur wegen der sonderbaren PatientInnen als schwierig heraus.
Normale Gedanken
Regiestatement von Autor und Regisseur Matthias Thönnissen
Das "Normaloland" ist das Ergebnis einer langen Reise und die begann vor mehr als zehn Jahren mit einem zufälligen Treffen in Los Angeles, Kalifornien – und das schreibe ich natürlich auch deshalb hin, weil es cool klingt. Da treffen sich also Michael Halberstadt, Ben Rodrian und ich, Matthias Thönnissen, und stellen fest, dass wir mehr als gut miteinander lachen können.
Drei Typen setzen sich von nun alle paar Wochen zum Bier zusammen und schreiben Sketche, inspiriert vom normalen und dennoch seltsamen Leben. Und wenn es das Schicksal gewollt hätte und nicht die Vernunft und die Lebensplanung dazwischengekommen wäre – ja dann, dann wäre das "Normaloland" auch nicht früher zur Welt gekommen.
Ich glaube, dass nur die Umwege und die Ausflüge in andere Welten und alle eingesammelte Lebenserfahrung dazu geführt habt, dass das "Normaloland" genauso geworden ist wie es sein musste. Es hat die Zeit gebraucht. Sogar die Diskussionen welcher der vielen Geschichten aus dem "Normaloland" wir für die erste Staffel auswählen, war langwierig und hart. Jetzt sind die ersten fünf Folgen fertig und ich weiß jetzt schon, dass ich nicht genug davon kriegen kann. Weil hier eigentlich alles zusammenkommt, was ich als Filmemacher liebe:
Im "Normaloland" begegnen sich das Absurde und der absolute Ernst. Hier liegen das Komische und das Tragische sehr nah beieinander, hier dürfen die Dinge albern und gleichzeitig voller Weisheit sein. Sketch-Comedy, Satire und Improvisation auf diese Weise zu vereinen ist eigentlich nicht erlaubt, das verstößt gegen eine ganze Reihe von Erzählkonventionen und so, wie im "Normaloland" erzählt wird, ist das tatsächlich noch nicht gemacht worden.
Meine Liebe zur Pseudo-Dokumentation begann mit "Tracking the Soul", dann kam "Das Lachen ist nur aufgemalt" und nachdem dann "Twinfruit" ein großer Erfolg war, stellt das "Normaloland" nochmal eine echte Weiterentwicklung dar. Pseudo-Doku bedeutet, dass man sich als Filmemacher selbst Ketten anlegt. Man ist eingeschränkter als im "normalen Film". Wenn ich jetzt darüber nachdenke, warum ich trotzdem immer wieder zu diesem Genre zurückgekehrt, dann weiß ich schon eine Antwort. Oder zwei oder drei.
Weil hier an einer Art perfektem Realismus gekratzt wird. Weil hier eben Komik und Tragik Hand in Hand gehen können. Und weil man ganz anders mit Figuren umgehen kann. Man kann gewissermaßen mit zwei Blicken gleichzeitig auf sie schauen. Man sieht das Bestreben der Figur sich ins rechte Licht zu rücken und gleichzeitig die Figur in Situationen, in denen sie sich demaskiert.
Gemeinsam mit Massiamy Diaby, Ulrike Arnold, Sylke Verheyen und Anton Fatoni Schneider ist aus uns ein tolles Ensemble geworden. Zum Glück haben sich tolle Menschen gefunden, die nicht nur den Humor teilen, sondern auch Spaß an der besonderen Arbeitsweise haben. Das Drehbuch ist hier nämlich erst der Anfang einer Reise. Die Magie entsteht in der Improvisation, in der Überraschung, im Straucheln und im Einswerden mit der Figur.
Allen habe ich für ihre Rollen diese Adjektive mit auf den Weg gegeben: behutsam, wahrhaftig, aufrichtig, respektvoll. Genau so werden die Figuren behandelt. Und auch wenn sie lächerliche Dinge tun, komische Sätze sagen, gemein und ungerecht agieren: Man fühlt sich emotional verbunden. Man spürt Mitleid, man spürt den Wunsch zu lachen... aber unter aller Lächerlichkeit liegt eine tiefe Tragik. Es reißt an einem. So wie im normalen Leben.
Bio Matthias Thönnissen (Buch und Regie)
Matthias Thönnissen wurde 1977 in München geboren und begann seine berufliche Laufbahn als Filmeditor. So bekam er schon früh wichtige Einblicke in alle Genres und Formate, von Dokumentarfilmen über Kinofilme bis hin zu Werbespots. Nach einem Studium der Amerikanistik arbeitete er einige Jahren als Dokumentarfilmer, als Drehbuchautor und als Regisseur in der Werbung. Ab 2012 zog es ihn mehr und mehr zum fiktionalen Erzählen. In Zusammenarbeit mit dem ZDF entstand 2012 der Kurzfilm "Das Lachen ist nur aufgemalt", 2015 die Mockumentary "Twinfruit – Die Dose muss menschlich werden" sowie 2021 die sechsteilige ZDFneo Instant-Dramaserie "Schlafschafe".
Weitere Informationen
Fotos: (06131) 70-16100 oder über https://presseportal.zdf.de/presse/normaloland
Impressum
ZDF Hauptabteilung Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
© 2022 ZDF