Reihe "Internationale Kino-Koproduktionen"
Drei Spielfilme aus der Redaktion Das kleine Fernsehspiel
In der Reihe "Internationale Kino-Koproduktionen" präsentiert Das kleine Fernsehspiel drei Spielfilme, die an Orten permanenter Krisen spielen: "Feuernacht", "Yalda" und "Wirf deine Sorgen über Bord". In Zusammenarbeit mit ARTE fördert das ZDF jährlich bis zu sechs Spielfilme von internationalen Newcomer-Talenten aus der ganzen Welt.
- ZDF Mediathek, Ab Samstag, 6. Mai 2023, in der ZDFmediathek
- ZDF, Ab Montag, 8. Mai 2023, 23.50 Uhr im ZDF
Texte
Die Welt aus erster Hand | Statement von Redaktionsleiter Burkhard Althoff
Das kleine Fernsehspiel, das in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiert, hat eine lange Tradition der Unterstützung internationaler Kino-Koproduktionen. Aktuell fördern wir in Zusammenarbeit mit ARTE jährlich bis zu sechs erste Spielfilme aus der ganzen Welt. Dabei entstehen immer wieder Filme, die künstlerisch wie thematisch einzigartige Innensichten bieten, die so nur von Filmemacher*innen geschaffen werden können, die die Menschen, die Kultur und die gesellschaftliche Realität ihrer Heimatländer wirklich kennen. Drei solche Produktionen, die an Orten permanenter Krisen spielen, zeigen wir im Mai: "Feuernacht" von Tatiana Huezo erzählt von drei Mädchen, die in Mexiko unter der ständigen Bedrohung von Entführung und Gewalt aufwachsen. "Yalda" von Massound Bakhshi führt anhand einer unglaublich erscheinenden Fernsehshow tief in die patriarchalen Strukturen des iranische Gesellschafts- und Rechtssystems. Und "Wirf deine Sorgen über Bord" von Tom Shoval zeigt ein auch von Klassenunterschieden zerrissenes Israel. Alle Filme hatten ihre Premieren auf großen Festivals – in Cannes, dem Sundance Film Festival und der Berlinale – und wurden vielfach ausgezeichnet. Sie nehmen ihr Publikum an die Hand und führen in Welten, die sich nur durch diese Filmerfahrungen erschließen lassen.
Feuernacht
Feuernacht
Spielfilm, Mexiko/Deutschland 2021
Montag, 8. Mai 2023, 23.50 Uhr, im ZDF
Ab Samstag, 6. Mai 2023, für sieben Tage in der ZDFmediathek
Stab
Buch und Regie Tatiana Huezo
Schnitt Miguel Schverdfinger
Kamera Dariela Ludlow
Ton Federico G. Jordán
Musik Jacobo Liebermann, Leonardo Heiblum
Produzenten Nicolás Celis, Jim Stark
Produktion Match Factory Productions, Desvia, Bord Cadre films,
Louverture Films, Cactus Film & Video, Jaque Content
in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel
in Zusammenarbeit mit ARTE,
gefördert von Estímulo Fiscal de la L.I.S.R. 189 (Eficine),
Hubert Bals Fund + Europe Programme of International
Film Festival Rotterdam, Film und Medienstiftung NRW,
Berlinale World Cinema Fund, Agência Nacional do
Cinema-ANCINE, BRDE & FSA, Doha Film Institute,
SFFILM Rainin Grant, Cinereach,
Gabriel Figueroa Film Fund,
Sundance Institute Feature Film Program
Redaktion Burkhard Althoff (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Doris Hepp (ZDF/ARTE)
Besetzung
Ana als Kind Ana Cristina Ordóñez Gonzáles
María als Kind Blanca Itzel Pérez
Paula als Kind Camila Gaal
Ana als Jugendliche Marya Membreño
María als Jugendliche Giselle Barrera Sánchez
Paula als Jugendliche Alejandra Camacho
Rita Mayra Batalla
und andere
Inhalt
"Feuernacht" ("Noche de fuego") ist ein Film über das Aufwachsen von Mädchen und das Leben von Frauen in der brutalen ländlichen Männerwelt Mexikos, in der sich Familien jeden Tag gegen die Macht der Drogenkartelle behaupten müssen.
Die achtjährige Ana und ihre Freundinnen wachsen in der brutalen ländlichen Männerwelt Mexikos auf, in der sich Familien jeden Tag gegen die Macht der Drogenkartelle behaupten müssen. Verzweifelt tut Anas Mutter Rita alles, um ihr Kind zu beschützen. Denn auch Mädchenhandel gehört zum brutalen Geschäft der Banden und Entführungen sind an der Tagesordnung. Je älter Ana und ihre Freundinnen Paula und Maria werden, desto mehr wächst für sie die Gefahr. Anas Vater ist aus dem Dorf in den Bergen des mexikanischen Bundesstaats Guerrero verschwunden und hat Frau und Kind zurückgelassen, um sein Glück in den USA zu suchen. Regelmäßig versuchen Rita und Ana ihn telefonisch zu erreichen, doch haben keinen Erfolg. Nach der Arbeit auf den Opiumfeldern trainiert Rita ihre Tochter im Erkennen von Geräuschen, damit Ana die näherkommenden SUVs der Drogenhändler rechtzeitig hört. Für den Ernstfall haben sie ein tiefes Loch gegraben, in dem sich Ana verstecken kann. Außerdem trägt Ana wie die meisten Mädchen einen jungenhaften Kurzhaarschnitt, um so die Gefahr einer Entführung zu verringern. Doch Ana und ihre besten Freundinnen, Paula und Maria haben ein eigenes Versteck: ein verlassenes Haus, wo sie sich verkleiden und mit Lippenstift experimentieren. Und sie haben sich ein Spiel ausgedacht, "gegenseitiges Gedankenlesen", das sie stark verbindet.
Fünf Jahre später: Ana, Paula und Maria sind 13 Jahre alt und mitten in der Pubertät. Sie werden schnell erwachsen – zu schnell, wenn es nach ihren Müttern geht. Gewalt und Unterdrückung nehmen zu und das Leben ist in den letzten Jahren noch gefährlicher geworden. Ana und ihre beiden Freundinnen arbeiten nun häufiger auf den Opiumfeldern, doch immer noch treffen sie sich regelmäßig in dem verlassenen Haus, rauchen heimlich und "lesen Gedanken". Ana und Marias 16-jähriger Bruder Margarito, der als Kurier für Drogenhändler und korrupte Polizeibeamte arbeitet und auch eine Waffe trägt, verlieben sich. Als Ana ihre erste Periode bekommt, wird kurz darauf ein toter Junge gefunden, der die Forderung "Zwei Mädchen" um den Hals trägt. Und dann kündigen sich eines Abends die schwarzen SUVs der Drogenhändler an. Nicht alle Mädchen schaffen es dieses Mal rechtzeitig in ihre Verstecke. Die Dorfbewohner errichten Barrikaden und machen sich bereit zum Kampf: Feuer wütet in der Dunkelheit der Nacht.
Der Film ist eine Adaption des Romans "Prayers for the Stolen" von Jennifer Clement und das Spielfilmdebüt der mexikanischen Regisseurin Tatiana Huezo. "Feuernacht" feierte beim Film Festival in Cannes 2021 Premiere und wurde dort mit einer Special Mention geehrt.
Regiestatement Tatiana Huezo
Die Welt mit den Augen eines Kindes sehen. Versuchen zu verstehen, wie sich dieser Blick verändert und reduziert, wenn wir heranwachsen. Das war mein Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dieser Geschichte. Als Mutter eines Kindes, das erwachsen wird und anfängt, die schmerzhaften Seiten des Lebens zu erfahren, war es mein Bedürfnis, diese Geschichte zu erzählen. Ich habe auch in mich hereingeschaut, auf meine eigene Kindheit, auf die ersten Momente, in denen man sich einsam fühlt und an der rauen Lebenswirklichkeit verzweifelt. Es gibt noch weitere Gegebenheiten, die meine Gestaltung der Welt in "Feuernacht" beeinflusst haben. Ich konnte die Gewalt in Mexiko und die Art und Weise, wie sie das Leben so vieler Menschen unwiderruflich verändert hat, nicht ignorieren. In Jennifer Clements Roman fand ich die Charaktere – drei faszinierende Mädchen, die mir bei meiner persönlichen Suche zu Hilfe kamen – genauso wie den Rahmen, der diese Geschichte umgibt.
"Feuernacht" war für mich eine wertvolle Möglichkeit, meinen ersten Spielfilm zu entwickeln, und stellte mich vor eine Reihe neuer Herausforderungen: das Casting, eine große Crew, Spezialeffekte und neue technische und kreative Abteilungen. Unter all diesen neuen Herausforderungen habe ich mich in die für mich größte verliebt – die Interpretation durch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Ich habe gelernt, was es bedeutet, menschliche Emotionen nachzubilden und sie einer Figur zu vermitteln. Der Film ergründet, was es heißt, als Mädchen mitten in einem Krieg in Mexiko aufzuwachsen, wo die weibliche Seite der Brutalität stärker ausgesetzt ist. Die Geschichte spielt in zwei Lebensabschnitten von Ana und ihren Freundinnen. Als Kinder im Alter von acht Jahren bestimmen sie ihre emotionalen Bindungen und die Spielräume, die sie miteinander teilen. Und sie begreifen die gewaltvollen Umstände, die ihren Alltag durchdringen.
Die Kindheit ist eine "Insel", auf der die Magie wohnt und wo dunkle Gefahren lauern. Fünf Jahre später, im Alter von 13 Jahren, an der Schwelle vom Mädchen zur Frau, ändern sich ihre Interessen und Unternehmungen. Der Zauber beginnt sich in der Realität zu verflüchtigen. Die Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein verschwimmt, und die Figuren sind zunehmend auf sich allein gestellt. Die abstrakte Gefahr wird zu einer unausweichlichen Bedrohung, eine von ihnen wird entführt. Inmitten der Tragik dieses Verlusts entfacht sich in den Mädchen etwas, das sie nach und nach erworben haben: ein kritischer Blick auf die brutale Realität, die sie umgibt, sowie der nachhaltige Zauber, den sie gemeinsam geschaffen haben. "Feuernacht" ist eine Geschichte, die den Widerstand der Kinder wachrüttelt, und ihrer zauberhaften sowie aufrichtigen Blicke angesichts der gewaltvollen Wirklichkeit. Es ist ein Film, der von unserer heutigen Zeit spricht und davon, wie sie sich in unserem Innersten widerspiegelt, und zwar durch die besondere Sichtweise dreier Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Festivals und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Cannes Film Festival, 2021: Un Certain Regard – Special Mention für Tatiana Huezo
- San Sebastián International Film Festival, 2021: Horizontes Latinos Award und RTVE Otra Mirada Award
- Forqué Awards Spanien, 2021: Best Latin-American Film
- Los Angeles Film Critics Awards, 2021: Next Generation Award für Tatiana Huezo
- Palm Springs International Film Festival, 2022: FIPRESCI Prize for Best International Feature Film und Best Ibero-American Film
- Ariel Awards Mexiko, 2022: Best Picture, Best Supporting Actress (Mayra Batalla), Best Adapted Screenplay (Tatiana Huezo), Best Cinematography (Dariela Ludlow), Best Makeup (Roberto Ortiz und Ana Robles), Best Special Effects (Ricardo Arvizu Jr.) und Best Sound (Lena Esquenazi, Frederico G. Jordan, Paulo Gama)
- Directors Guild of America Awards, 2022: Nominierung für Outstanding First-Time Feature Film Director
- Satellite Awards Los Angeles, 2022: Nominierung für Best Foreign Language Film
- Platino Awards, 2022: Nominierung für Best Ibero-American Film, Best Director (Tatiana Huezo) und Best Supporting Actress (Cristina Ordóñez González)
- Goya Awards Spanien, 2023: Nominierung für Best Ibero-American Film
Biografie von Tatiana Huezo
Die in El Salvador geborene und in Mexiko lebende Tatiana Huezo studierte im Centro de Capacitación Cinematográfica (CCC) und machte einen Master in Kreativem Dokumentarfilm an der Pompeu Fabra Universität in Barcelona. Nach ihren ersten Essays – Kurzfilme wie "Arido" (1992), "Familia" (2004) oder "Sueño"(2005) – erlangte sie internationalen Ruhm mit ihrem ersten Dokumentarfilm "El lugar más pequeño" (2011), der 2011 bei Visions du Réel seine internationale Premiere feierte und den Grand Prix für den besten Langfilm gewann. Aufgrund dieses Erfolges wurde der Film von mehr als 80 Festivals weltweit programmiert. Nach dem Kurzfilm "Ausencias" (2015) führte sie Regie bei "Tempestad" (2016), der seine Weltpremiere bei der Berlinale (Sektion Forum) hatte und vier Premio Ariel gewann, die von der Academia Mexicana de Artes y Ciencias Cinematográficas vergeben werden. In den letzten Jahren hat sie in verschiedenen internationalen akademischen Kontexten Filmwissenschaften unterrichtet sowie das Buch "El Viaje, rutas y caminos andados para llegar a otro planeta" geschrieben, in dem acht Dokumentarfilmerinnen und Dokumentarfilmer von ihrem kreativen Prozess berichten. Im Jahr 2021 feierte ihr erster Spielfilm "Feuernacht" "Noche de fuego") beim Film Festival in Cannes Premiere. Auf der 73. Berlinale 2023 wurde Tatjana Huezo für ihren Dokumentarfilm "El Eco" gerade mit zwei Preisen ausgezeichnet.
Yalda
Yalda
Spielfilm, Frankreich/ Deutschland/Schweiz/Luxemburg/Libanon/Iran 2020
Montag, 15. Mai 2023, 0.05 Uhr, im ZDF
Ab Samstag, 13. Mai 2023, für sieben Tage lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch und Regie Massoud Bakhshi
Schnitt Jaques Comets
Kamera Julian Atanassov
Ton Dana Farzanehpour, Denis Sechaud
Produzentinnen /
Produzenten Jacques Bidou, Marianne Dumoulin, Nicole Gerhards
Produktion JBA Production, NiKo Film, Close Up Films,
Amour Fou Luxembourg, Schortcut Films,
Tita B Productions, Ali Mosaffa Productions
in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel
in Zusammenarbeit mit ARTE,
RTS Radio Television Suisse / Srg Ssr,
Voo - Be TV, gefördert von Eurimages,
Centre national du cinéma et de l’image animée,
Film Fund Luxembourg, Pictanovo avec le Soutien
de la Region Hauts-De France, Medienboard Berlin-Brandenburg,
Filmförderungsanstalt, L’Office federal de la culture (Ofc),
Nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen
Bremen, L’aide a la Coproduction Associee de la Region Bretagne
mit der Unterstützung von Cineforom, Loterie Romande,
Breizh Film Fund, TorinoFilmLab, Sundance Institute
Feature Film Program, Pyramide, Bon Gah, Angoa
Redaktion: Burkhard Althoff (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Doris Hepp (ZDF/ARTE)
Besetzung
Maryam Sadaf Asgari
Mona Behnaz Jafari
Mutter Fereshteh Sadre Orafaee
Keshavarz Forough Ghojabagli
Omid Arman Darvish
Ayat Babak Karimi
Anar Fereshteh Hosseini
und weitere
Inhalt
Iranischer Spielfilm von Massoud Bakhshi über eine junge Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann zum Tode verurteilt ist. In einer TV-Show erhält sie die Möglichkeit, von der Tochter des Ermordeten Vergebung zu erhalten, wodurch sie der Hinrichtung entgehen würde.
"Nehmen Sie per Textnachricht an unserem Gewinnspiel teil. Hat Maryam Komijani es verdient, dass man ihr vergibt und sie begnadigt wird? Senden Sie 1 für Ja, 2 für nein.” Die Kameras und Scheinwerfer sind alle auf Position. Ein letzter Blick des Moderators auf seine Notizen. Die letzten Sekunden des Intros ziehen vorbei – 5, 4, 3, 2, 1 – dann wird die Fernsehshow live geschaltet. An diesem Abend ist Maryam zu Gast, eine zum Tode verurteilte junge Frau. Ihr gegenüber im Studio sitzt Mona, die immer wie eine große Schwester für sie war. Maryam wird beschuldigt, ihren Ehemann, Monas Vater, mit dem sie in einer Zeitehe gelebt hat, ermordet zu haben. Jetzt erhält sie – ausgerechnet am Yalda-Feiertag, der persischen Wintersonnenwende – die Gelegenheit, bei einer populären Live-TV-Show die einzige Tochter des Opfers vor einem Millionenpublikum um Vergebung zu bitten. Verzeiht Mona ihr, wird das Todesurteil aufgehoben. Verzeiht Mona ihr nicht, muss Maryam sterben.
In Anspielung auf eine beliebte iranische Fernsehshow inszeniert Regisseur Massoud Bakhshi das TV-Studio als Bühne für ein dramatisches Kammerspiel, das hinter dem persönlichen Schicksal seiner Hauptfiguren auch die gesellschaftliche Dimension der Geschichte offenlegt. Im individuellen Schicksal der jungen Frau spiegeln sich die tief verwurzelten patriarchalischen Strukturen der iranischen Gesellschaft auf erschreckende Weise wider, die auch aktuell eine der zentralen Ursache für die massiven Proteste im Iran sind.
Interview mit Regisseur Massoud Bakhshi (aus dem Jahr 2020)
Woher kam die Idee für die Fernsehsendung im Film?
Diese Art von Realityshow gibt es in meinem Land wirklich – man inszeniert Begnadigungen von Verurteilten und setzt diese auf verschiedene Weise aufs Spiel. Die Show, die mich am meisten inspiriert hat, wird seit etwa zehn Jahren ausgestrahlt. Sie ist ein großer Hit während des Fastenmonats Ramadan im Iran. Ein Freund, der die Geschichte meines nächsten Films kannte, riet mir, die Show anzuschauen. Ich war verblüfft, eine Live-Fernsehsendung über das Leben und den Tod eines Menschen! Das inspirierte mich zu der Sendung im Film, die ich satirisch "Die Freude der Vergebung" nannte. Ich wusste von Anfang an, dass es ein großes Risiko sein würde, diese Geschichte im Rahmen dieses Fernsehprogramms, in der Einheit von Zeit und Ort zu erzählen. Aber ich beschloss, dieses Risiko einzugehen, weil dies der Geschichte eine noch stärkere Intensität gab.
Und was ist mit dem Titel des Films?
"Yalda" ist ein zoroastrisches Fest, das den Beginn des Winters und die längste Nacht des Jahres feiert. Die Familien versammeln sich mit allen Verwandten und Freunden. Sie erzählen Geschichten und rezitieren Gedichte von Hāfez, einer der Säulen der persischen Kultur. Seit ich ein Kind war, hat dieses Fest immer einen großen Eindruck auf mich gemacht und ich dachte, es wäre der perfekte Rahmen für meine Geschichte: Eine lange Nacht, in der alles passieren kann. Diese Nacht ist eine Gelegenheit für Maryam, die Hauptfigur, die zum Tode verurteilt wurde, ihre Seite der tragischen Geschichte vorzustellen. Das ist Maryams letzte Chance, Mona dazu zu bewegen, ihr zu verzeihen. Daher kommt der ständige Kampf um ihre Wahrheit.
Die Gesetze der Vergeltung und Vergebung sind das Herzstück Ihres Films…
Das Gesetz der Vergeltung, diese Vorstellung von "Auge um Auge, Zahn um Zahn", ist ein integraler Bestandteil des islamischen Rechts. Es ist ein Recht, das der Zivilgesellschaft zugestanden wurde. Wenn die Familie des Opfers bereit ist, zu verzeihen, gibt es keine Hinrichtung. Je nach Straftat muss der Verurteilte eine Haftstrafe absitzen und den "Blutpreis" an die Familie des Opfers zahlen. Dieser Preis wird festgelegt nach genauen Kriterien – es gibt mehr als 80 Arten von Fällen.
Die Ehe von Maryam und Nasser Zia war eine "befristete Ehe". Können Sie uns mehr über dieses Konzept der Eheschließungen in Iran sagen?
Die befristete Ehe ("sigheh") ist eine Vertragsehe auf einer festgelegten Dauer. Eine solche Ehe kann einen Tag oder einige Monate dauern. Das Ehepaar muss diese vereinbarte Dauer respektieren. Die befristete Ehe geht zurück auf den Beginn des Islams. Krieg war damals eine alltägliche Sache und es gab viele Witwen. Daher konnten Männer mehrere Ehefrauen haben, die sich um ihre Kinder kümmern. Mit einem solchen Vertrag kann die Ehefrau einen bestimmten Geldbetrag erhalten – oder gar nichts – aber sie hat in keinem Fall Anspruch auf das Erbe ihres Mannes. Jedes durch eine solche Ehe gezeugte Kind kann einen Teil des Erbes des Vaters beanspruchen. Aber Männer verlassen oft ihre "vorübergehenden" Ehefrauen; ihre Kinder dürfen den Vaternamen nicht behalten. Ohne Vater sind sie einfach "Bastarde". Die neusten Gesetze der befristeten Ehe versuchen die Frauen und die geborenen Kinder effizienter zu schützen.
Ein Klassenkampf scheint sich auch in Maryams Fall abzuzeichnen: Sie gehört einer anderen sozialen Schicht an als Mona, die Tochter des toten Ehemanns…
Vor vierzig Jahren, zur Zeit der Revolution, bestand die iranische Gesellschaft zu 30 Prozent aus städtischer und 70 Prozent aus ländlicher Bevölkerung. Heute ist es genau umgekehrt. Seit der Ära des sogenannten "Wiederaufbaus", nach dem Krieg gegen den Irak, muss der Iran sowohl mit den guten als auch mit den schädlichen Auswirkungen der neoliberalen Welt leben. Das Land ist dem globalen Markt ausgesetzt, auch wenn es nicht vollständig darin integriert ist. Große soziologische und demografische Veränderungen betreffen die ländlichen Regionen und die Kleinstädte, die traditionalistische Kultur entwickelt sich weiter.
In dieser Gesellschaft gibt es heute mehr Studentinnen als Studenten, die Universitäten sind voller junger Frauen. In diesem Kontext kommt es zu Klassenkämpfen. Maryams Familie zog nach Teheran als direkte Folge dieser Veränderungen. Ihr Vater war der Fahrer von Nasser Zia, einem reichen Geschäftsmann, der Maryams Ehemann werden sollte. Er half ihrer Familie, als Maryams Vater starb. Das trägt etwas sehr Traditionelles in sich. Die Frage der Klasse manifestiert sich in der vorübergehenden Ehe zwischen Maryam und Nasser Zia.
Wie spiegelt ihr Film die heutige iranische Gesellschaft wider?
Meiner Meinung nach spiegeln alle Genres, sogar das Melodrama, die Realität wider. Aber da ich als Dokumentarfilmemacher angefangen habe, war es mir wichtig, dass jedes Detail glaubwürdig ist und die Geschichte in der heutigen iranischen Gesellschaft verwurzelt ist. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Dokumentation und Fiktion. Wann immer es ein Thema gibt, über das ich einen Dokumentarfilm machen kann, ziehe ich es vor, den Dokumentarfilm zu machen, damit ich näher an der Realität bleibe und das Thema auf sehr realistische Weise darstellen kann. Für dieses Thema habe ich mich entschieden, einen fiktionalen Film zu machen, weil es sehr schwierig gewesen wäre, einen Dokumentarfilm darüber zu drehen.
Die Windungen und Wendungen in der Geschichte, die Art und Weise, wie Fakten und versteckte Motive aufgedeckt werden, all das basiert auf realen Ereignissen, die sich heute im Iran abspielen. Im Laufe meiner Recherchen besuchte ich unter anderem
eine Entbindungsstation für weibliche Insassinnen in den Vororten, 60 km von Teheran entfernt. Monas Unfall mit einem Motorradfahrer ist für mich ziemlich symbolisch: Er zeigt die Ungerechtigkeit in modernen Gesellschaften, den Zusammenprall zwischen Arm und Reich. Der Motorradfahrer, der von Mona angefahren wird, könnte der Enkel des alten Mannes sein, der im Studio ein Getränketablett herumreicht und fast unbeachtet bleibt.
Ich saß einmal in einem Taxi in Teheran mit einem 80-jährigen Fahrer, der kaum fahren konnte, der aber trotzdem weiterarbeiten musste. Diese Charaktere stehen für diese gesellschaftliche Schicht, für Menschen, die stolz sind, die nicht betteln wollen. Der Motorradfahrer zeigt auch solchen Stolz. Er beleidigt Mona nicht, er wird nur wütend, weil sie ihn verachtet. In dieser Welt sind die Armen oft die Stolzeren, Menschlicheren und Würdevolleren.
Und wie würden Sie "Yalda" beschreiben?
Für mich ist "Yalda" in erster Linie ein Film, mit dem ich die Zuschauer einladen möchte, ihre eigene Rolle als Richter zu hinterfragen. Ich würde mir wünschen, dass der Film als eine Art Betrachtung des Fernsehens gesehen wird. In kritischer Distanz geht es darum, zu zeigen, wie die "Maschine" dieser Sendung funktioniert, auch hinter den Kulissen. Die Werbespots über irgendein ideales Leben, die während der Show laufen, erscheinen im Vergleich zum echten Leben absurd. Das Fernsehen verkauft uns ein Rezept für Glück, ein Bild des sozialen Erfolgs, eine Illusion. Viele Menschen verachten solche Shows, ohne sie zu sehen, ohne ihre Punkte zu argumentieren, ja sogar obwohl diese Sendungen zu einem Teil unseres täglichen Lebens geworden sind und Millionen Iraner sie verfolgen.
Die Frage von Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit ist sehr heikel, und ich wollte zeigen, warum man das Beantworten dieser Frage nicht den Medien überlassen darf. Die Tatsache, dass wir heutzutage über die modernsten Telekommunikationstechnologien verfügen und dennoch ignorant miteinander umgehen, ist meiner Meinung nach eine Art negative Auswirkung der Medien, denn sie isolieren jeden Einzelnen und füttern ihn mit genau dem, was sie auf die Agenda setzen wollen. Das Kino ist auch ein Medium, aber Filme wie "Yalda" kann man leider hauptsächlich auf Festivals wie der Berlinale sehen. Außerhalb von solchen Festivals werden wir von einer riesigen Maschine verschluckt, die das verleiht, was unterhaltsam ist oder was man als "Fast Food-Kinoproduktion" bezeichnen kann. "Yalda" ist nicht diese Art von Film. Er lädt die Zuschauer zum Denken und nicht zum Konsumieren ein.
Würden Sie sagen, dass "Yalda" ein Happy End hat?
Was für ein Happy End? Von jetzt an wird Maryam in dieser Gesellschaft nur Elend erleben. Wenn in dieser Welt die Moral ausgestorben ist, müssen wir eine neue Moral finden, die wir "Menschlichkeit" nennen könnten. Eine Moral, in der Vergebung bedeutet, sich in die Lage eines anderen Menschen zu versetzen. Statt am Ende irgendeine emotionale Wendung zu suchen, entschied ich mich dafür, aus der Ferne Autos zu zeigen, die in verschiedene Richtungen in die Nacht wegfahren. Die Reiseziele divergieren, und es liegt an uns, uns die langen Nächte vorzustellen, die noch kommen werden.
Festivals, Nominierungen und Preise – eine Auswahl
- 36. Sundance Film Festival, 2020 – World Cinema Grand Jury Prize: Dramatic
- 70. Internationale Filmfestspiele Berlin, 2020 (Generation 14+)
- 55. Internationales Film Festival Karlovy Vary, 2020
- 24. Sofia International Film Festival, 2020: Special Mention for Best Screenplay
- Antalya Golden Orange Film Festival, 2022: Beste Regie
Biografie von Massoud Bakhshi
Massoud Bakhshi ist 1972 in Teheran, Iran, geboren und arbeitete von 1990 bis 1998 als Filmkritiker, Drehbuchautor und Produzent. Als Regisseur realisierte er zwölf Dokumentar- und Kurzfilme, für die er mehrere internationale Preise erhielt. Sein erster Spielfilm, "A Respectable Family", wurde 2012 für die Directors‘ Fortnight in Cannes ausgewählt. "Yalda" ist sein zweiter Spielfilm. Der Film gewann den World Cinema Grand Jury Prize: Dramatic beim 36. Sundance Film Festival 2020 und lief in der Sektion Generation 14+ bei den 70. Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Im außerordentlich kreativen iranischen Kino nimmt Massoud Bakhshi einen besonderen Platz ein. Er nutzt sowohl bekannte Symbole der Propagandakunst als auch geschichtliche und traditionelle Referenzen in einem neuen Zusammenhang, um so die moderne iranische Geschichte zu reflektieren und der Identitätsfindung seines Landes einen neuen Rahmen zu geben. Bakhshis Arbeit knüpft ein Netz komplexer und oft poetischer Verbindungen zwischen den geschichtlichen, politischen und religiösen Dissonanzen, die das kulturelle Leben seines Heimatlandes strukturieren.
Filmografie Massoud Bakhshi
1999 "Cine Citta" (Dokumentarfilm)
1999 "Identification Of A Woman" (Dokumentarfilm)
2001 "When Behrang Meets Ayoumi" (Dokumentarfilm)
2003 "Praying For The Rain" (Dokumentarfilm)
2004 "Lost Windows" (Dokumentarfilm)
2007 "Tehran Has No More Pomegranates" (Dokumentarfilm)
2008 "Baghdad Barber" (Kurzfilm)
2010 "Our Persian Rug" (Dokumentarfilm)
2012 "A Respectable Family" (Spielfilm)
2019 "Yalda " (Spielfilm)
Wirf deine Sorgen über Bord
Wirf deine Sorgen über Bord
Spielilm, Israel/Deutschland/Russland/Frankreich 2021
Montag, 22. Mai 2023, 23.55 Uhr, im ZDF
Ab Samstag, 20. Mai 2023, für sieben Tage in der ZDFmediathek
Stab
Buch Tom Shoval, Dan Shoval, Nina Rozanova
Regie Tom Shoval
Schnitt Michal Oppenheim
Kamera Daniel Miller, Ziv Berkovich
Ton Robert Shiloni, Daniel Mualem
Musik Asher Goldschmidt
Produzentinnen/
Produzenten Sol Bondy, Gal Greenspan, Roi Kurland,
Maya Fischer, Moshe Edery, Leon Edery
Produktion Eine Green Productions Ltd. & One Two Films GmbH
Produktion in Koproduktion mit United King Films,
New People Company, Les Compagnons du Cinéma,
ZDF/Das kleine Fernsehspiel, in Zusammenarbeit
mit ARTE gefördert durch Medienboard Berlin-Brandenburg,
The Israeli State Culture & Arts Council, Ministry of Culture
of Russian Federation und Kinoprime
Redaktion: Jörg Schneider (ZDF/Das kleine Fernsehspiel),
Olaf Grunert (ZDF/ARTE), Birgit Kämper (ARTE)
Besetzung
Alma Bérénice Bejo
Eli Yuval Mendelovich
Marina Anna Stephan
Effim Daniel Brusovani
Edna Hila Cohen
Boris Valentin Mashkovich
Chaim Zeev Tene
Gary Yevgeny Terletsky
Berta Tahel Ran
Noah Ishay Hadas
und weitere
Inhalt
Nach einem tragischen Autounfall, bei dem Alma ihren wesentlich älteren und reichen Mann Noah verliert, zieht die einsame Witwe in die riesige Villa ihres verstorbenen Mannes. Mit ihrem Erbe versucht sie Bedürftigen zu helfen und nimmt sie in ihrer Villa auf – aber kann ihre Utopie in der Realität bestehen?
Nach dem tödlichen Autounfall ihres Mannes nimmt die einsame Alma die obdachlose Marina und deren Familie in der großen Villa ihres verstorbenen Mannes auf. Trotz Widerständen folgt sie ihrem Drang, Menschen zu helfen. Alma gibt mit voller Überzeugung ihre Villa, Ihre Kraft und Ihr Vermögen für Flüchtlinge und Arme. Dabei bemerkt sie aber relativ schnell, wie die Vorstellungen einer besseren Welt zunehmend auseinanderdriften.
"Wirf deine Sorgen über Bord" ist der zweite Spielfilm des israelischen Regisseurs Tom Shoval nach seinem erfolgreichen Debüt "Youth", das seine Weltpremiere im Panorama der Berlinale 2013 feierte und im selben Jahr als Bester Film auf dem Jerusalem Film Festival prämiert wurde. "Wirf deine Sorgen über Bord" ("Shake Your Cares Away") beginnt fast märchenhaft und entwickelt sich zu einer spannenden Parabel über Reichtum, Armut und Wohltätigkeit. Der Film wurde mit dem Haggiag Award, dem Hauptpreis des israelischen Wettbewerbs beim Jerusalem Film Festival 2021, ausgezeichnet. Alejandro González Iñárritu war Executive Producer.
Regiestatement Tom Shoval (2021)
"Shake Your Cares Away" stellt das wertvollste Gut der Menschlichkeit infrage: die gute Tat. Warum löst bei uns Gutes tun so viele Emotionen aus? Warum wird es immer noch als etwas Außergewöhnliches, Bemerkenswertes betrachtet und ist nicht gang und gäbe? Alma, Erbin eines beträchtlichen Vermögens, beschließt ihr Leben Menschen in Not zu widmen und ist gewillt, ihr ganzes Erbe hierfür einzubringen. Sie verspürt den inneren Drang, anderen zu helfen und kann und will diesen starken Impuls nicht kontrollieren, vermittelt er ihr doch das Gefühl von Zugehörigkeit und Erfüllung. Als sie auf Marina und ihre kleine Tochter trifft, beide obdachlos und ohne Ausweg, meldet sich das Verlangen wieder in ihr – so stark wie nie zuvor. Die Begegnung verändert Almas Leben für immer, denn ihre Hilfe trifft auf fruchtbaren Boden und sorgt gleichzeitig dafür, dass sie sich selbst endlich frei fühlt, aus dem starren gesellschaftlichen Korsett auszubrechen.
"Shake Your Cares Away" versucht nicht, Almas geheimnisvollen, widersprüchlichen Charakter zu sezieren, sondern zeigt auf, was für Konsequenzen ihr Verhalten nach sich zieht – folgt den Problemen, den Schwierigkeiten, dem Terror, die in Almas Leben einziehen. Ihr komplexes Wesen erlaubt es ihrem Umfeld jedoch nicht, sie zu greifen und man stellt sie immerfort infrage. Für die einen ist sie eine Manipulatorin, andere sehen eine Heilige in ihr und wiederum dritte sind der Meinung, dass sie den Verstand verloren hat. Jeder macht sich seinen eigenen Reim darauf, was wohl in ihrer Vergangenheit passiert sein muss, um diese radikale Menschenliebe erklären zu können. Wir erleben, wie sehr ihr Umfeld sie prägt, wie es sich anfühlt, die Klassengesellschaft aufzusprengen und "den anderen" auf einmal ganz nah zu sein. Der Film zeigt eine Frau, die stets ihrem Inneren folgt, einer Schlafwandlerin gleich, die in ihrem eigenen Unterbewusstsein umherläuft, ohne aufzuwachen. Wird Alma aufwachen?
Der Film spricht viele Sprachen – Französisch, Englisch, Hebräisch und Russisch – Ausdruck des immer größer werdenden Grabens zwischen den Figuren und Almas Losgelöstheit, die ihrer Seele inne ist, des Zustands unserer Welt und des brennendsten Themas unserer Zeit: Immigration im 21. Jahrhundert.
Festival und Auszeichnung
- Jerusalem Film Festival, 2021: Haggiag Award
Biografie Tom Shoval
Der Regisseur und Drehbuchautor Tom Shoval aus Israel schloss 2007 an der Sam Spiegel Film & TV School in Jerusalem sein Regiestudium mit Auszeichnung ab. Shovals preisgekrönte Kurzfilme "The Hungry Heart" (2005), "Shred of Hope" (2007), "I Will Drink My Tears" (2011) and "Justification" (2016) wurden auf den Filmfestivals in der ganzen Welt gezeigt. Sein erster Langspielfilm, "Youth" (2013), ein Sozialdrama mit Thriller-Elementen, das die Herausforderungen der Mittelklasse in Israel schonungslos darstellt, feierte seine Weltpremiere im Panorama der Berlinale 2013 und wurde im selben Jahr als "Bester Film" auf dem Jerusalem Film Festival prämiert. Shoval zeichnete ferner als Co-Autor des oscarnominierten Kurzfilms "Aya" (2014) verantwortlich. Im Rahmen der renommierten Rolex Arts Initiative 2014-2015 wurde er als Meisterschüler ausgewählt. Sein Mentor Alejandro González Iñárritu ist Executive Producer von "Wirf deine Sorgen über Bord" ("Shake Your Cares Away").
Weitere Informationen
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