Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten
Acht Filme im Kleinen Fernsehspiel des ZDF
Im August 2023 präsentiert die ZDF-Nachwuchsredaktion Das kleine Fernsehspiel zum elften Mal die Sommerreihe "Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten" mit acht Spielfilmen.
- ZDF Mediathek, Ab Freitag, 4. August 2023, in der ZDFmediathek
- ZDF, Ab Dienstag, 8. August 2023, im ZDF
Texte
Filme vom Wunsch nach gelingendem Leben | Statement von Redaktionsleiter Burkhard Althoff
In unserer Sommerreihe "Shooting Stars" präsentieren wir im Jubiläumsjahr der Redaktion, die im April ihren 60. Geburtstag feierte, acht Spielfilme, in denen es um Heimat und Zugehörigkeit und um die Chancen auf ein gelingendes Leben geht.
In Abini Golds "Zwischen uns die Nacht" spielt Laura Balzer eine junge Mutter, die in prekären Lebensverhältnissen lebt, und für die ein Job auf dem Jahrmarkt und die Liebe zu einem jungen Schausteller (Aaron Altaras) zu einem zunehmend gefährlichen Abenteuer wird. Kann und will sie sich auf eine Liebe und ein Leben einlassen, das Freiheit verheißt, aber kaum Kontinuitäten und ständiges Unterwegssein bedeutet?
In Ronny Trockers zweitem Spielfilm "Der menschliche Faktor" zerstört ein Einbruch in ein Ferienhaus für eine junge, moderne Familie die Vorstellung von einer sicheren Welt und wirft die Frage auf, ob Familie ein Ort von Gemeinschaft ist oder doch eher von Entfremdung. In den Hauptrollen sind Sabine Timoteo und Mark Waschke zu sehen.
Lisa Bierwirths "Le Prince" erzählt, wie sich die von Ursula Strauss gespielte Kuratorin Monika und der kongolesischen Geschäftsmann Joseph (Passi Balende) ineinander verlieben und wie diese Liebe vor der Kulisse der Kunst- und Finanzmetropole Frankfurt zunehmend zum Schauplatz postkolonialer Auseinandersetzungen wird.
Im Thriller "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" von Martin Hawie und Laura Harwarth mit Lucas Gregorowicz, Katharina Schüttler und Denis Moschitto ist ein Mann bereit, für seine Rache alles aufs Spiel zu setzen. Da er diesen Plan nur im Gefängnis verwirklichen kann, provoziert er eine Haftstrafe und kommt in einen kriminellen Kosmos, an dem er zu zerbrechen droht.
"Toubab" dagegen beginnt vor dem Gefängnistor. Die von Farba Dieng gespielte titelgebende Hauptfigur kommt nach ihrer Haftentlassung sofort wieder mit dem Gesetz in Konflikt und soll daraufhin abgeschoben werden. Vor dieser könnte ihn nur eine Heirat retten. Dass dabei sein von Julius Nitschkoff gespielter Kumpel ins Spiel kommt, führt zu einer turbulenten "Bromance". Wir strahlen diese Komödie von Florian Dietrich zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr aus.
"Geranien" von Tanja Egen, mit Friederike Becht in der Hauptrolle, erzählt von einer Rückkehr in die Provinz. Die Beerdigung der geliebten Großmutter bringt die in der Großstadt als Schauspielerin arbeitende Enkelin für ein paar Tage zurück in die nordrhein-westfälische Heimat. Die Diskrepanz zwischen ihrem neuen Selbstbild und dem, wie Eltern, alte Freunde und Bekannte sie sehen, führt dabei zu amüsant-schmerzlichen Selbsterkenntnissen.
"Im Feuer" von Daphne Charizani spielt in Griechenland, Deutschland und den kurdischen Gebieten im Irak. Dort sucht die gebürtige Kurdin und Bundeswehrsoldatin Rojda (Almila Bagriacik) ihre Schwester, die bei den Peschmerga kämpft. Eine Suche, die Rojda vor die Frage stellt, wo sie selbst hingehört und wofür sie kämpfen soll.
Sozusagen als "Special Guest" der "Shooting-Stars"-Reihe zeigen wir Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz". Nach seinen Kleinen Fernsehspielen "Shahada" und "Wir sind jung. Wir sind stark." ist dies sein dritter Kino-Spielfilm. Im Zentrum seiner Neuinterpretation von Alfred Döblins Romanklassiker mit Welket Bungué, Jella Haase, Albrecht Schuch und Joachim Król steht das Leben eines Geflüchteten – ein Film von großer Kraft und wachsender Dringlichkeit.
Seit 60 Jahren ist "Das kleine Fernsehspiel" eine Heimat für neue Talente, ästhetisch und erzählerisch unangepasste und engagierte Filme. Auch die fünf Regisseurinnen und vier Regisseure der "Shooting Stars 2023" haben zusammen mit ihren Teams eindrucksvolle künstlerische und gesellschaftspolitische Akzente gesetzt. Wir zeigen die durchweg preisgekrönten Spielfilme ab Freitag, 4. August 2023, gebündelt in der ZDFmediathek und ab Dienstag, 8. August 2023, im ZDF Hauptprogramm.
Sendetermine im Überblick
Sendetermine im Überblick
Zwischen uns die Nacht
Dienstag, 8. August 2023, 23.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, ein Jahr lang der ZDFmediathek
Der menschliche Faktor
Mittwoch, 9. August 2023, 23.20 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Berlin Alexanderplatz
Dienstag, 15. August 2023, 22.45 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für 90 Tage in der ZDFmediathek
Mittwoch, 9. August 2023, 20.15 Uhr, auf ARTE
ab 3. August 2023 in der ARTE-Mediathek
Le Prince
Mittwoch, 16. August 2023, 23.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für ein Jahr lang in der ZDFmediathek
Die Zukunft ist ein einsamer Ort
Montag, 21. August 2023, 0.35 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für 30 Tage lang in der ZDFmediathek
Toubab
Montag, 28. August 2023, 20.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Geranien
Montag, 28. August 2023, 0.10 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, ein Jahr lang in der ZDFmediathek
Im Feuer
Montag, 4. September 2023, 0.10 Uhr, im ZDF
ab 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Zwischen uns die Nacht
Zwischen uns die Nacht
Spielfilm, Deutschland 2023
Dienstag, 8. August 2023, 23.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, ein Jahr lang der ZDFmediathek
Stab
Buch Abini Gold
Regie Abini Gold
Schnitt Quirin Grimm, Jana Briesner
Kamera Marvin Schatz
Ton Samuel Krupke, Roman Trost
Musik Stefan Benz
Produzentinnen Magdalena Wolff, Stefanie Gödicke
Produktion Eine Kojoten Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF /
Das kleine Fernsehspiel und Filmakademie
Baden-Württemberg, gefördert durch die MFG Filmförderung
Baden-Württemberg.
Redaktion Sara Günter (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Burkhard Althoff
(ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Besetzung
Marie Laura Balzer
Erich Aaron Altaras
Haro Paul Boche
Lenny Daan Bremmer
Rebecca Bea Brocks
Hedy Tilla Kratochwil
Rudy Veit Stübner
Lutz Rainer Reiners
Heinrich Heinz Wanitschek
Heinrich Junior Leon Hoge
und andere
Inhalt
Liebesdrama um die junge Mutter Marie, die sich in den Schaustellergehilfen und Adrenalinjunkie Erich verliebt.
Marie lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn Lenny übergangsweise in einem Wohnwagen, der nahe der Bahngleise steht. Sie hält sich mit einem Gelegenheitsjob an der Tankstelle über Wasser, zu dem sie ihren Sohn in den Sommerferien mitnehmen muss. Das Geld für Kleidung und Essen ist knapp, ihre Mietschulden vernichten die Aussicht auf eine Wohnung. So hatte Marie sich ihr Leben nicht vorgestellt. Marie will mehr, sie will sich lebendig fühlen. Eines Morgens entdeckt sie einen Unbekannten regungslos auf den Bahngleisen. Es ist Erich, ein Schaustellergehilfe. Marie taucht mit ihm in die berauschende Welt des Jahrmarktes ein. Dort erfährt sie zum ersten Mal das Gefühl von Familie. Schnell entsteht eine Dreierfreundschaft zwischen ihr, Erich und seinem charismatischen Kollegen Haro. Sie feiern die Nächte durch und brechen in Häuser ein. Marie und Erich verlieben sich ineinander. Was sie nicht weiß: Erich ist eine Vertrauensperson der Polizei, angesetzt auf den Raubtäter Haro. Als Marie von Erichs Doppelleben erfährt und Lenny in Gefahr gerät, wird ihre rohe, explosive Liebe auf eine harte Probe gestellt.
Regiestatement Abini Gold
Maries Wunsch nach gesteigerter Lebensintensität und die tiefe Sehnsucht nach Liebe und Vertrauen macht Marie zu einer spannungsgeladenen Hauptfigur. Erich teilt Maries Wunsch nach einem intensiven Leben. Zwischen ihnen beginnt eine rohe Liebe, die durch ihre äußeren Umstände nicht bestehen kann, doch Marie und Erich leben den Moment. Der Jahrmarkt ist der urfilmische Ort für den Wunsch nach gesteigerter physischer Lebensintensität – dort eine Liebesgeschichte zu erzählen, die am Ende in Vertrauen mündet, erzeugt das Spannungsfeld, in dem sich unsere Geschichte bewegt. Die Anziehungskraft des bunt leuchtenden Rummels und das Leben der Schausteller*innen war von der Drehbuchentwicklung bis hin zur visuellen Umsetzung meine größte Inspirationsquelle. Dynamik, Lebenshunger und Sehnsucht entwickelten sich zu unseren kreativen Leitmotiven. Figuren sowie Dialogteile basieren auf meinen Begegnungen mit Schausteller*innen und ihren Angestellten. Der Schaustellerpfarrer Torsten Heinrich ermöglichte mir eine tiefgreifende Recherche und öffnete mir die Türen zu traditionsreichen Schaustellerfamilien. Familie Bonner-Grass schenkte uns ihr Vertrauen und unvergessliche Drehtage auf ihrem Breakdance und zwischen ihren Wohnwagen.
Mit "Zwischen uns die Nacht" habe ich mir den Traum erfüllt, einen fiktionalen Film in einem realen Setting zu drehen. Alle belebten Szenen auf dem Breakdance drehten wir während des laufenden Betriebs. Für diese Arbeitsweise war das tiefgreifende Verständnis der Schauspieler*innen für ihre Figur unbedingt erforderlich. Es ermöglichte uns, den Breakdance sowie eine Party auf dem Rummel als echte Filmsets und Spielwiese für unsere Szenen zu nutzen – aufregende Drehtage, die für das gesamte Team unvergesslich bleiben.
Festival
Filmfest München 2023: Sektion Neues Deutsches Fernsehen (Premiere)
Biografie von Abini Gold (Buch/Regie)
Abini Gold ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Im August 2014 schloss sie ihr Journalistik-Studium an der Hochschule Hannover ab und studiert seit 2014 an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie mit Schwerpunkt Dokumentarfilm. Im zweiten Studienjahr realisierte sie ihren ersten fiktionalen Kurzfilm "Joy" und konnte mit ihm unter anderem den Goldenen Reiter auf dem Filmfest Dresden gewinnen. Es folgten weitere fiktionale Projekte sowie ein Langzeitdokumentarfilm über das Schicksal eines indischen Mädchens inmitten einer Frauenrechtsgang. Ihre Erfahrungen im fiktionalen und dokumentarischen Bereich inspirieren sie seither gegenseitig. "Zwischen uns die Nacht" ist Abinis Diplomfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel. Aktuell entwickelt sie das Drehbuch für ihren nächsten Langspielfilm "Pretty, Young, Lost" (AT).
Der menschliche Faktor
Der menschliche Faktor
Spielfilm, Deutschland/Italien/Dänemark 2021
Mittwoch, 9. August 2023, 23.20 Uhr, im ZDF
Ab Freitag, 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Ronny Trocker
Regie Ronny Trocker
Schnitt Julia Drack
Kamera Klemens Hufnagl
Ton Timo Selengia
Musik Anders Dixen
Produzentin/
Produzent Susanne Mann, Paul Zischler, Martin Rehbock
Produktion Eine Zischlermann Filmproduktion
In Koproduktion mit Baggarefilm, Snowglobe Films und ZDF –
Das Kleine Fernsehspiel, gefördert durch BKM, Filmförderung
Hamburg Schleswig-Holstein, Medienboard Berlin-Brandenburg,
Deutscher Filmförderfonds, IDM Südtirol und Danish Film
Institute
Redaktion Jörg Schneider (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Besetzung
Nina Sabine Timoteo
Jan Mark Waschke
Max Wanja Valentin Kube
Emma Jule Hermann
Flo Daniel Séjourné
Alexander Hannes Perkmann
Hendrik Hassan Akkouch
und andere
Inhalt
Ein mysteriöser Einbruch stellt die Beziehungen innerhalb einer Vorzeigefamilie infrage.
Nina und Jan leiten zusammen erfolgreich eine innovative Werbeagentur. Als Jan ohne Rücksprache mit seiner Frau den heiklen Auftrag einer politischen Partei annimmt, überlegt Nina daraufhin, aus der gemeinsamen Firma auszusteigen. Um ihre Ehe zu retten, verbringen sie daraufhin ein gemeinsames Wochenende mit ihren beiden Kindern im familieneigenen Ferienhaus. Doch die Ankunft wird von einem mysteriösen Hauseinbruch überschattet. Während der beängstigende Vorfall die Vier anfangs wieder zusammenschweißt, droht die unterschiedliche Wahrnehmung der Geschehnisse das fragile Familienidyll bald darauf wieder zu zerstören. Jedes Familienmitglied erinnert die Ereignisse anders. Gab es den Einbruch überhaupt?
Das Sicherheitsgefühl in dem Ferienhaus ist verschwunden, und weitere Vertrauensverluste folgen. Schritt für Schritt wächst die Distanz zwischen dem Ehepaar. Ist die Ehe von Jan und Nina noch zu retten? Können die Kinder ihren Eltern noch vertrauen? Hat die Familie überhaupt noch eine Chance, wieder zusammen zu finden?
Erzählt aus verschiedenen Blickwinkeln, hinterfragt Ronny Trocker in seinem Film die Zuverlässigkeit der individuellen Perspektive.
Regiestatement Ronny Trocker
"Der menschliche Faktor" erzählt die Geschichte einer jungen, modernen Familie aus einer deutschen Großstadt: aufgeschlossene Kosmopoliten, erfolgreich in ihren kreativen Jobs und engagierte Eltern. Auf den ersten Blick eine Bilderbuchfamilie. Als ein mysteriöser Einbruch in ihrem geliebten Ferienhaus die fragile Familienidylle bedroht, wird er zum Auslöser einer schleichenden Zersetzung der Ehe. Mir ging es darum, das allgemeine Unbehagen, das wir in unserer heutigen Gesellschaft beobachten können, durch den Mikrokosmos der Familie wiederzugeben. Angst und Verunsicherung manipulieren die Figuren der Geschichte. Ihr bürgerliches Ideal wird durch ihre eigenen hohen Ansprüche an persönliche und soziale Sicherheit verraten. Aus verschiedenen Blickwinkeln und wie in einem Röntgenbild verdeutlicht der Film die inneren Konflikte der Familie. Die Erzählschleifen, die nicht sofort als solche zu erkennen sind, treiben die Erzählung Schritt für Schritt voran. Die Chronologie der Ereignisse wird unwichtiger und die Perspektive, aus der sie erzählt werden, bedeutender. In einer hyper-mediatisierten Welt, in der alles zu Image und Marketing wird, vom Privatleben bis zur Politik, ist die Wahrnehmung leicht manipulierbar. Die Kommunikationsstrategien werden immer ausgefeilter, aber auch oberflächlicher, und es bleibt kaum noch Zeit, den ganzen Informationsfluss zu verarbeiten. Das emotionale Drama der Familie hängt mit diesem Phänomen zusammen, denn es gibt ein Paradoxon, in dem das Paar gefangen zu sein scheint. Als Inhaber einer Werbeagentur sind sie selbst Geschichtenerzähler und professionelle Kommunikatoren. Dennoch scheinen sie die Fähigkeit verloren zu haben, miteinander zu sprechen oder ihren Kindern zuzuhören. Wahrscheinlich ist das der Punkt, an dem dieser Film eine Art Spiegel wird und eine selbstreflexive Ebene einnimmt. Die multiplen Perspektiven im Film sind ein formaler Aspekt, der nicht nur hilft, tiefer in die Familienkonflikte einzudringen, sondern auch verschiedene Zugänge zur Geschichte und den Figuren bietet. Es ist sicherlich ein herausforderndes Seherlebnis, da der Zuschauer seinen eigenen Standpunkt immer wieder neu definieren und wahrscheinlich auch hinterfragen muss.
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Sundance Film Festival 2021 in der World Dramatic Competition
- Berlinale Panorama 2021
- Cleveland Filmfestival, USA 2021
- Istanbul International Filmfestival, Türkei 2021
- Moscow International Filmfestival, Russland 2021
- Fajr International Filmfestival, Iran 2021
- Al Este Filmfestival, Peru 2021
- Filmfest DC, USA, 2021
- Shanghai International Filmfestival, China 2021
- PyeongChang Int'l Peace Filmfestival, Südkorea 2021
- The Network of Festivals in the Adriatic Region (Nord-Mazedonien, Kroatien, Montenegro) 2021
- Sundance London, 2021
- New Horizons International Filmfestival, Polen 2021
- Sarajevo Filmfestival, Bosnien 2021
- Jerusalem International Filmfestival, Israel 2021
- Itinerama Filmfestival, Rumänien 2021
- Athens International Filmfestival, Griechenland 2021
- Roche-sur-Yon Filmfestival, Frankreich 2021
- Golden Apricot Yerevan International Filmfestival, Armenien 2021
- Riga International Filmfestival, Litauen 2021
- Ulaanbaatar International Filmfestival, Mongolei 2021
- Torino International Filmfestival, Italien 2021
- Gulf German Filmfestival, Abu Dhabi, UAE, Oman, Bahrain, Kuwait 2021
- Atlantida IFF international edition/ Filmin Portugal and on the CinesQuare , - Portugal, Romania, Slovenia, Albania 2021
- Bolzano Filmfestival, Italien 2022
Biografie von Ronny Trocker (Buch/Regie)
Ronny Trocker wurde in Bozen, Italien, geboren und wuchs in einem kleinen Dorf in den norditalienischen Alpen auf. Nach dem Abitur zog er nach Berlin, wo er mehrere Jahre als Tontechniker tätig war und mit verschiedenen Radio- und Tonkünstlern zusammenarbeitete. 2006 zog er nach Argentinien, um an der Universidad del Cine in Buenos Aires zu studieren. Vier Jahre später kehrte er nach Europa zurück und wurde an der französischen Kunstschule Le Fresnoy – Studio National des Arts Contemporains in Lille angenommen. Er lebt und arbeitet hauptsächlich in Brüssel. Seine Arbeiten umfassen dokumentarische, fiktionale und experimentelle Kurzfilme sowie Videoinstallationen, die auf verschiedenen Festivals weltweit gezeigt wurden. 2016 wurde sein erster Spielfilm "Die Einsiedler" ("The Eremites") in der Sektion Orizzonti der Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt. "Der menschliche Faktor" feierte Ende Januar 2021 im Rahmen des Sundance Film Festival Weltpremiere. Die Deutschlandpremiere erfolgte im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2021. Aktuell arbeitet er an seinem neuen Kinospielfilm.
Berlin Alexanderplatz
Berlin Alexanderplatz
Spielfilm basierend auf dem gleichnamigen Roman von Alfred Döblin, Deutschland/Niederlande 2020
Dienstag, 15. August 2023, 22.45 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für 90 Tage in der ZDFmediathek
Mittwoch, 9. August 2023, 20.15 Uhr, auf ARTE
ab 3. August 2023 in der ARTE-Mediathek
Stab
Buch Burhan Qurbani, Martin Behnke
Regie Burhan Qurbani
Schnitt Philipp Thomas
Kamera Yoshi Heimrath
Ton Simone Galavazi
Musik Dascha Dauenbauer
Produzenten Jochen Laube, Fabian Maubach, Leif Alexis
Produktion Eine Sommerhaus Filmproduktion in Koproduktion mit dem ZDF
in Zusammenarbeit mit ARTE und Lemming Film und Wild at Art
unterstützt von The Post Republic, gefördert durch Medienboard
Berlin-Brandenburg, MFG Baden-Württemberg – Filmförderung,
Film- und Medienstiftung NRW, Die Beauftragte der
Bundesregierung für Kultur und Medien,
Filmförderungsanstalt, Deutscher Filmförderfonds,
Netherlands Film Fund, Netherlands Film Production Incentive,
Eurimages – Council of Europe
Redaktion Burkhard Althoff (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Olaf Grunert (ZDF/ARTE)
Besetzung
Francis Welket Bungué
Reinhold Albrecht Schuch
Mieze Jella Haase
Pums Joachim Król
Eva Annabelle Mandeng
Berta Nils Verkooijen
Ottu Richard Fouofié Djimeli
und weitere
Inhalt
Neuverfilmung von Alfred Döblins Romanklassiker als Gegenwartsstoff, in dem der aus Afrika geflüchtete Francis sich in Berlin ein neues Leben aufbauen will, letztendlich aber an sich und der Großstadt zerbricht.
Als Francis, einziger überlebender Flüchtling einer Überfahrt aus Afrika, an einem Strand in Südeuropa erwacht, schwört er einen Eid auf den lieben Gott: Von nun an will er ein neuer, besserer und anständiger Mensch sein. Bald darauf findet sich Francis in Berlin wieder, wo ihm klar wird, wie schwer es ist, rechtschaffen zu sein, wenn man als illegaler Flüchtling in Deutschland ist – ohne Papiere und ohne Arbeitserlaubnis. Umso verlockender ist das Angebot des charismatischen Deutschen Reinhold, leichtes Geld mit Drogendealen zu verdienen. Zunächst widersteht Francis der Versuchung und kämpft sich als Schwarzarbeiter auf einer Baustelle am Berliner Alexanderplatz durch. Doch als es dort zu einem blutigen Streit kommt, flieht Francis und findet schließlich bei Reinhold ein neues Zuhause. Die beiden Männer entwickeln eine enge, aber auch zerstörerische Freundschaft. Francis wird Teil von Reinholds Geschäften – und gerät so immer mehr auf die schiefe Bahn.
Nachdem Francis seinen linken Arm verliert, gibt er schließlich auf. Da begegnet ihm jedoch die junge Prostituierte Mieze, die ihm nach einem Selbstmordversuch das Leben rettet und ihn bei sich aufnimmt. Die beiden verlieben sich ineinander und als Mieze schwanger wird, beschließt Francis, endgültig anständig zu werden. Doch abermals kann er dem Charme Reinholds nicht widerstehen, der Francis' Glück nicht ertragen kann. Reinhold tötet Mieze und treibt Francis damit fast in den Wahnsinn. Erst jetzt, am Rande der völligen Verzweiflung, erkennt Francis, was er alles falsch gemacht hat.
Der 1929 veröffentlichte Roman "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin gilt als eines der Hauptwerke der deutschen Moderne und zählt zu den wichtigsten Arbeiten, die zu Zeiten der Weimarer Republik entstanden sind. Burhan Qurbani hat in diesem deutschen Klassiker eine Parallele zu gesellschaftlichen Strukturen unserer Zeit entdeckt. Indem er und sein Co-Autor aus der Hauptfigur Franz Biberkopf den von der Gesellschaft nicht akzeptierten Flüchtling Francis gemacht haben, thematisieren sie die Flüchtlingskrise der heutigen Zeit und geben dem Film eine neue Tragweite. Der Film feierte seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2020 und wurde fünffach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, darunter die Lola in Silber für den besten Spielfilm.
Regiestatement Burhan Qurbani
Ich bin mit "Berlin Alexanderplatz" aufgewachsen. Gar nicht so sehr mit der Serie, die in meinem Geburtsjahr ausgestrahlt wurde und zu der ich erst spät einen Zugang fand. Sondern viel mehr mit dem Buch, das ich zum ersten Mal mit 17 in der Schule für das Abitur lesen musste. Es war eine ganz schreckliche Lektüre in dem Alter, aber danach habe ich den Roman immer wieder gelesen. Die Idee, den Roman zu verfilmen, begann als ein Gedankenexperiment: Das Spiel mit einer Neuinterpretation und Aktualisierung eines Buches, das ich zugleich liebte und hasste.
Zuerst musste ich aber einen narrativen Schlüssel finden, der uns den Zugang zum Roman in die Jetztzeit öffnete. Die Entscheidung, den Film aus der Sicht eines schwarzen Flüchtlings zu erzählen, lag für mich rein räumlich nah: Ich wohnte damals schon einige Jahre am Volkspark Hasenheide und begegnete jeden Tag den zumeist schwarzen Dealern im Park. So wie Franz Biberkopf aus dem Roman, ein Kleinkrimineller und Gelegenheitsarbeiter in den 1930er-Jahren, lebten diese Männer in einer Parallelwelt zum bürgerlichen Deutschland. Sie sind an den Rand der Gesellschaft gespült worden. Als ein Kind afghanischer Flüchtlinge kannte ich das Gefühl, hier fremd zu sein und als etwas Fremdes angeschaut zu werden. Das ist ein Gefühl, das sich durch alle meine Arbeiten zieht. Und ich sah die Möglichkeit, diesen ebenfalls ausgegrenzten und diskreditierten Menschen filmisch ein Gesicht zu geben.
Im Roman wird Franz Biberkopf nach vier Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Er hat eine große Schuld auf sich geladen, aber die eigentliche Strafe beginnt erst jetzt. Berlin hat sich rasend schnell verändert. Eine Welt im Umbruch. Franz ist zutiefst verstört und orientierungslos. Ohnmächtig und wortwörtlich impotent. Er beginnt seine Reise als Fremder im eigenen Land. Zu Beginn unserer Geschichte wird Francis/Franz an die Küste Europas gespült. Auch er hat große Schuld auf sich geladen. Auch er ist ein Fremder, gestrandet im fremden Land. Ohne Nation, ohne Sprache und ohne Heimat ist er ohnmächtig, ohne Sicherheit, impotent. Das Meer hat seine Geschichte fortgespült. Nur die Schuld ist ihm geblieben. Er muss seine Würde wiedergewinnen, denn die Würde ist das Erste, was dem Menschen genommen wird, auf der Flucht. Er muss eine neue Geschichte für sich schreiben.
Walther Benjamin sprach im Hinblick auf Döblins Romanfigur Franz Biberkopf von einem Charakter, der aus dem Dreck kommt und die Hybris besitzt, Teil des Bürgertums werden zu wollen: "...Es ist ein Hunger nach Schicksal, der ihn [Franz] verzehrt, denn er verlangt mehr vom Leben als nur ein Bett und ein Butterbrot." Es ist dieser Hunger, der den Teufel anzieht und Francis/Franz durch verschiedene Inkarnationen führt, bis er schließlich zerrissen und entleert, als ein neuer Mensch wiedergeboren werden kann. Natürlich konnten wir in der begrenzten Erzählzeit eines Spielfilms nicht das gesamte Spektrum, welches der Roman aufmacht, verarbeiten. Stattdessen haben wir uns an die narrativen Beats des Romans gehalten. Wir setzen einen Rahmen: Die Geschichte von Schuld und Neubeginn. Ein Passionsspiel vom Opfer und der Erlösung. Was uns durch den Film führt, ist der Crimeplot, der auch den Roman strukturiert. Aber was uns anzieht und an der Geschichte packt, ist die seltsame, furchtbar zerstörerische Ménage-à-trois zwischen den Geliebten Franz und Mieze und dem mephistophelischen Reinhold. Das ewige Zerren von Liebe und Tod um die menschliche Seele. Wie die drei Teile eines Triptychons. Der Versuch eines filmischen Freskos. Die Themen, die wir bearbeiten, sind dabei wie Pigmente, die wir in den frischen Kalk einer sich ständig ändernden Welt malen. Der Film ist nur das Tagewerk und als solches wird er morgen schon wieder eine andere Wirkung haben. Es ist ein gefährliches Bild, weil es schwierige Fragen an den Zuschauer stellt – weil Film gefährlich sein muss. Und am Ende steht eine Utopie: die Möglichkeit von Ankommen, von Heimat – weil Film vom Unmöglichen träumen darf.
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Deutscher Filmpreis 2020: Bester Spielfilm (Filmpreis in Silber), Beste Kamera/Bildgestaltung (Yoshi Heimrath), Beste männliche Nebenrolle (Albrecht Schuch), Beste Filmmusik (Dascha Dauenhauer), Bestes Szenenbild (Silke Buhr)
- Europäischer Filmpreis 2020: Jurypreis für die Filmmusik (Dascha Dauenhauer)
- Preis der deutschen Filmkritik 2021: Beste Musik (Dascha Dauenhauer), beste Montage (Philipp Thomas).
Biografie von Burhan Qurbani (Buch/Regie)
Burhan Qurbani wurde 1980 als Sohn afghanischer Flüchtlinge in Deutschland geboren. Ab 2002 studierte Qurbani Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Qurbanis Abschlussfilm "Shahada" feierte 2010 auf der 60. Berlinale seine Premiere. Viel Beachtung fand auch Burhan Qurbanis zweiter Spielfilm "Wir sind jung. Wir sind stark", der auf dem Rome International Filmfestival als Eröffnungsfilm des Wettbewerbs seine Premiere feierte.
"Berlin Alexanderplatz" ist der dritte abendfüllende Spielfilm von Burhan Qurbani und wurde auf der 70. Berlinale uraufgeführt.
Le Prince
Le Prince
Drama, Deutschland 2021
Mittwoch, 16. August 2023, 23.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für ein Jahr lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Hannes Held, Lisa Bierwirth
Regie Lisa Bierwirth
Schnitt Bettina Böhler
Kamera Jenny Lou Ziegel
Ton Johannes Schmelzer-Ziringer
Musik Martin Hossbach
Produzentinnen/
Produzent Jonas Dornbach, Janine Jackowski, Maren Ade
Produktion Eine Komplizen Film Produktion in Koproduktion mit
ZDF/ Das kleine Fernsehspiel, gefördert durch
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien,
HessenFilm und Medien, Deutscher Filmförderfonds,
Medienboard Berlin-Brandenburg
Redaktion: Claudia Tronnier, Christian Cloos (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Besetzung
Monika Ursula Strauss
Joseph Passi Balende
Ambara Nsumbo Tango Samuel
Ursula Victoria Trauttmansdorff
Peter Alex Brendemühl
Douglas Douglas Gordon
Michael Schmidt-Fournier Hanns Zischler
Judith Schmidt-Fournier Tatjana Pasztor
Notar Alexander E. Fennon
Vladimir Denis Mpunga
Donna Angela Charlotte Ndamm-Njikoufon
Frau Kirschky Agnieszka Piwowarska
und weitere
Inhalt
Die deutsche Kuratorin Monika gerät in eine Razzia, bei der sie den kongolesischen Diamantenhändler Josef kennenlernt. Zwischen ihnen entsteht eine intensive Liebesgeschichte.
Im Frankfurter Bahnhofsviertel begegnen sich zwei Menschen, deren Lebenswelten unterschiedlicher kaum sein könnten. Monika ist Mitte vierzig und gehört als Kuratorin zur Kulturszene der Stadt. Als sie in eine Razzia gerät, trifft sie Joseph, einen kongolesischen Geschäftsmann, der Investoren für eine Diamantenmine im Kongo sucht und sich mit Import-/Export-Geschäften über Wasser hält. Aus ihrer Begegnung entsteht eine intensive Liebesgeschichte. Doch während die beiden glauben, gegen alle äußeren Widerstände und Vorurteile bestehen zu können, schleicht sich nach und nach ein gegenseitiges Misstrauen in die Beziehung. Unaufhaltsam wird Ihr Leben zur Bühne postkolonialer Konflikte. Ist es für Monika und Joseph überhaupt möglich, sich auf Augenhöhe zu lieben?
Inspiriert von der Geschichte ihrer Mutter hinterfragt Lisa Bierwirth in ihrem Spielfilmdebüt, wie sich postkoloniale Strukturen und Machtverhältnisse in einer europäisch-afrikanischen Beziehung widerspiegeln können. Sie erzählt von den Fallstricken, aber auch dem Mut, eine Liebe im Spannungsfeld gesellschaftlicher Konventionen zu leben. Zwischen Weltmetropole und Schattenwirtschaft zeigt sich der kulturelle Schmelztiegel Frankfurt am Main als ambivalenter Protagonist des Films.
Der Film hatte seine Premiere beim Filmfestival Karlovy Vary 2021.
Interview mit Lisa Bierwirth (Regie und Buch)
Wie begann die Geschichte von Monika und Joseph?
Ausgangspunkt war die Beziehung meiner Mutter Susanne zu ihrem damaligen Ehemann Erick aus Kongo Kinshasa. Trotz aller Probleme waren sie ein wirklich tolles, schillerndes Paar – in ihrer Unterschiedlichkeit, aber auch Widerständigkeit, in ihrem Humor und ihrer Dynamik. Durch sie kam der Impuls und auch das Selbstbewusstsein, eine solche Beziehungskonstellation überhaupt erzählen zu können und zu wollen. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn ihrer Beziehung leider auch misstrauisch war und mich fragte, ob das gut gehen kann, ob ihre "Unterschiede" nicht viel zu groß sind. Dann habe ich aber immer mehr verstanden, welche Kraft und welchen Mut es braucht, eine Liebe zu leben, der nicht die gleichen Chancen eingeräumt werden, die eben misstrauisch beäugt wird, und zugleich seine Nähe und Intimität zu behalten.
Von da an begann ich, intensiv zu recherchieren und führte sehr viele Gespräche, um herauszufinden, was genau und vor allem wie man von den Herausforderungen einer solchen Partnerschaft erzählen kann. Auch insbesondere deswegen, weil es mir nicht darum ging, die Geschichte meiner Mutter zu erzählen.
Monika trägt Zeitgeist, Wille und Humor mit Kraft und Lässigkeit, sie ist eine lebensnahe Heldin. Kannst du die Entwicklung ihrer Figur beschreiben?
Ich finde es im Nachhinein schwer nachzuvollziehen, wie Monika zu dem wurde, was sie jetzt ist. Das ist ein Konglomerat aus vielen Elementen, ein langer Prozess, in der sich ihre Figur von den ersten Notizen bis zum letzten Schnitt immer weiter herausschälte und sich von meiner Mutter loslöste. Ganz sicher gehörte dazu eine Beschäftigung mit ihrer Soziologie, ihrer Herkunft und den Zielen. Ihre Komplexität entwickelt sich aus den Charaktereigenschaften, die ihr im Weg stehen, und aus den Vorbildern von Frauen, die ich kenne und toll finde, ebenso aus Situationen und Begegnungen, die wir erzählen wollten.
Uns war es wichtig, dass Monika eine Frau aus dem "normalen" Kunstbetrieb ist. Das Milieu zu wählen war eine Möglichkeit, die Geschichte zu betreten auf einem Terrain, das mir persönlich vertrauter ist, um mich von dort aus auf eine unbekannte Spielfläche zu wagen, die der kongolesischen Diaspora.
Ein weiterer Grund, Monika in der Kunstszene zu verorten, war, weil die sich hier geführten intellektuellen Auseinandersetzungen gegenüber dem Vorwurf der Ungerechtigkeit oft erhaben fühlen. Wir sahen es als Herausforderung, die alltäglichen Rassismen eben dort zu suchen, wo man sie nicht sofort vermutet und erwartet – jenseits der gängigen Klischees. Da mussten wir uns beim Schreiben das ein oder andere Mal selbst an die Nase fassen.
Und dann war es natürlich maßgeblich Ursula Strauss, die Monika zum Leben erweckt hat, die der Figur ihre Authentizität verliehen hat. Ursula kann auf eine großartige Art und Weise Schwächen zeigen, ohne dabei ihre Stärke zu verlieren, sich zu verraten. Mich hat diese Durchlässigkeit sehr berührt. Wir haben viel geprobt und Ursula hat wirklich all ihre Energie, Leidenschaft und Erfahrung in den Film gesteckt. Eine tolle Zusammenarbeit, für die ich sehr dankbar bin.
Joseph ist im konstanten Aufbruch und Output, er fordert Respekt, eine Chance. Kannst du die Figurenentwicklung von Joseph beschreiben?
Josephs Figur ist ganz klar von Erick geprägt – von seinem Witz, seiner Widerstandskraft, seiner Würde und seinem Stolz, sich nicht unterkriegen zu lassen, aber auch von seinem Misstrauen und seiner Aggression. Die Figur von Joseph hatte also ein klares Vorbild und zugleich bedurfte sie einer tiefgehenden Recherche, um ihr näher zu kommen. Immer wieder stießen wir auf bestimmte Situationen, Verhalten und Fragen, die wir nicht dechiffrieren konnten, die aber zugleich – oder gerade deswegen – interessant waren, weil sie die Tür zu den bereits angesprochenen Fragen zum Verhältnis zwischen Afrika und Europa aufstießen.
Die größte Herausforderung war es, eine Perspektive zu erzählen, die nicht meine ist und es auch nicht werden kann. Ich habe mit sehr vielen Leuten aus der afrikanischen Diaspora Interviews geführt, besonders Kongoles*innen und Angolaner*innen, viel gelesen, immer wieder die Fiktion mit der Realität abgeglichen.
Aber trotz aller Informationen und Erkenntnisse haben wir uns entschieden, Joseph als eine Figur zu schreiben, die sich nicht dechiffrieren lässt, bei ihm geht es um die Frage der Identität. Er kommt in ein anderes Land und plötzlich glaubt ihm keiner mehr, was er erzählt, weil er sich nicht ausweisen kann, weil er keine lineare Lebensführung hat, keinen hier bekannten Abitur- und Uniabschluss, weil sein Leben auf sogenannten "Umwegen" verlaufen ist. Wir wissen nicht, woher Joseph kommt, wer seine Familie ist, ob seine Geschäfte kriminell sind oder nicht, ob er wirklich ein Prinz ist oder nicht. Alles könnte sein. Das alles ist Teil des Misstrauenskonstrukts und wird hoffentlich nicht nur für Monika zur Herausforderung, sondern auch für die Zuschauer*innen. Auf was kann man sich verlassen, wenn es nicht die herkömmlichen Eckdaten sind? Kann ich das Gegenüber sein lassen, wie es ist, jemanden zu lieben, ohne alles zu verstehen? Letztendlich ist die eigene Intuition gefragt.
Ich habe sehr lange und über mehrere Länder gecastet, weil ich unbedingt einen Kongolesen besetzen wollte. Schließlich haben wir die Rolle für einen Kongolesen geschrieben, wir haben uns ganz spezifisch mit diesem Land beschäftigt. Passi Balende war wirklich eine Entdeckung. Ich habe lange niemanden gefunden, der auf eine so würdevolle, zarte und verletzliche Art und Weise den Titel "Le Prince" tragen kann.
Könnte man den Drehort Frankfurt so als weitere raumgreifende Figur des Filmes bezeichnen?
Ich finde Frankfurt am Main als Spiel- und Drehort wirklich toll, weil hier Gegensätze in aller Härte aufeinanderprallen. Frankfurt ist Sitz der Europäischen Zentralbank, einer der größten Wertpapierbörsen der Welt und zahlreicher internationaler Konzerne. Es ist eine Stadt, in der sich die Macher und Global Player treffen. Das Geld ist spürbar und kreiert zugleich ein starkes Gefühl der Ausgeschlossenheit. Das Bankenviertel grenzt direkt an das Bahnhofsviertel, in dem sich Sexarbeiter*innen, Künstler*innen, Drogenabhängige, Tourist*innen, Geschäftsleute und eine Vielzahl von Menschen aus aller Welt täglich begegnen. Es scheint seinen eigenen Regeln und Codes zu folgen und erinnert an New York auf kleinster Fläche. Die Schattenwirtschaft ist spürbar und regelmäßig gibt es Razzien auf der Suche nach Rauschgift, Waffen und illegalen Einwanderern. Unweit davon sind die gediegenen Vororte mit Doppelhaushälften und Geranien. Diese direkte Kollision von Gewinner*innen und Verlierer*innen, Weltstadt und "deutscher Spießigkeit", von Armut und Reichtum bildet für mich eine sehr geeignete und gleichermaßen inspirierende Spielfläche für den Film.
Das Interview führte Birgit Roschy
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Deutscher Drehbuchpreis 2019: Nominierung Bestes unverfilmtes Drehbuch
- Hessischer Filmpreis 2021 für den besten Spielfilm an Lisa Bierwirth für "Le Prince"
- Preis der deutschen Filmkritik 2021: Beste Schauspielerin (Ursula Strauss)
- Internationales Filmfestival Karlovy Vary 2021: Premiere
- Filmkunstfestival Schwerin 2021
- Istanbul Film Festival 2021
- Festival of German Films Paris 2021
- GoetheFest Belgrad 2021
- Thessaloniki International Film Festival 2021
- Tallinn Black Nights International Film Festival 2021
- Moscow German Film Festival 2021
- Cairo International Film Festival 2021
- KinoVisions Marseille 2021
- Šumadijski Internacionalni Filmski Festival 2021
- Dublin International Film Festival 2022
- Luxor African Film Festival 2022
- Mons International Film Festival 2022
- Filmfestival Türkei Deutschland 2022
- Buenos Aires International Film Festival of Independent Film 2022
- Lighthouse International Film Festival 2022
- EuropaFilmFest 2022
- Deutsche Filmwoche Mexiko 2022
- Santiago International Film Festival Chile 2022
- Ecrans Noirs Film Festival 2022
- Filmfest Prag 2022
- Festival of German Films in China 2023
Biografie Lisa Bierwirth (Buch und Regie)
1983 in Hessisch Lichtenau geboren, ging Lisa Bierwirth mit 17 Jahren für ein Auslandsjahr nach New York City, wo sie an verschiedenen Off-Theatern arbeitete. Ab 2006 studierte sie Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Während ihres Studiums realisierte sie mehrere kurze und mittellange Filme. Weitere Erfahrungen sammelte sie in den Bereichen Produktion, Schnitt, Casting und Regieassistenz unter anderem bei Sonja Heiss und Henner Winckler. Von 2013 bis 2015 war sie künstlerische Assistentin und dramaturgische Beraterin von Regisseurin Valeska Grisebach bei deren Film "Western". "Le Prince" ist Lisa Bierwirths Langfilm-Regiedebüt. Es wurde unter anderem 2019 für den Deutschen Drehbuchpreis nominiert sowie 2021 mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet.
Biografie Hannes Held (Buch)
Hannes Held wurde 1979 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte bis 2006 an der UDK Berlin Szenisches Schreiben und danach Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Während seines Studiums war er Co-Autor mehrerer Kurzfilme, darunter "Das Mädchen mit den gelben Strümpfen" von 2008, das den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold gewann. 2017 verfasste er zusammen mit Regisseur Nicolas Wackerbarth das Drehbuch für den Spielfilm "Casting", der auf der Berlinale uraufgeführt und 2018 unter anderem in der Kategorie Bestes Drehbuch für den Deutschen Filmpreis nominiert war. Daneben betreute Hannes Held als Dramaturg unter anderem 2017 "Western" von Valeska Grisebach und "Die Einzelteile der Liebe" von Miriam Bliese. Mit Regisseurin Lisa Bierwirth hat er als Drehbuchautor bereits bei ihren Kurzfilmen "Sweetness" (2011), "Teufel" (2013) und "Die Gelegenheit" (2016) zusammengearbeitet.
Die Zukunft ist ein einsamer Ort
Die Zukunft ist ein einsamer Ort
Thriller-Drama, Deutschland 2022
Montag, 21. August 2023, 0.35 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, für 30 Tage lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Martin Hawie, Laura Harwarth
Regie Martin Hawie, Laura Harwarth
Schnitt Martin Hawie, Laura Harwarth
Kamera Mathias Prause
Ton Michael Arens
Musik Gregor Keienburg
Produzent Andreas Brauer
Produktion Eine HUPE Film Fiktion Produktion in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel,
gefördert durch Film und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds
Redaktion Christian Cloos (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Besetzung
Frank Lucas Gregorowicz
Susanna Katharina Schüttler
Fuas Denis Moschitto
Peter Daniel Wiemer
Walter Ronald Kukulies
Miki Slavko Popadic
Strauss Daniel Drewes
Moha Zejhun Demirov
Ibrahim Vedat Erincin
Ebdi Joel Sansi
und weitere
Inhalt
Ein Mann begeht ein Verbrechen, um ins Gefängnis zu kommen und den Tod seiner Familie zu rächen.
Der harmlose Bürger Frank überfällt einen Geldtransporter und stellt sich anschließend der Polizei. Im Gefängnis trifft er auf den skrupellosen und misstrauischen Fuad. Frank mischt sich in Drogengeschäfte ein und gerät zwischen die rivalisierenden Gangs von deutschen und arabischstämmigen Gefangenen. Er beginnt der Wärterin Susanna zu vertrauen und ahnt nicht, dass auch sie Teil von Fuads Geschäften ist. Was nur Frank weiß: Seine Frau Maren und sein Sohn Jonas starben in Folge eines Autounfalls. Fuad war der Fahrer des Tatwagens und beging Fahrerflucht, die ungesühnt blieb. Frank sinnt auf Rache.
In ihrem zweiten gemeinsamen Spielfilm liefern Martin Hawie und Laura Harwarth hartes deutsches Genrekino, eine melancholische Studie im Gewand eines Rachethrillers.
Regiestatement Martin Hawie und Laura Harwarth
Für die meisten Menschen bricht eine Welt zusammen, wenn ihnen die Freiheit entzogen wird. Aber Frank hat keine Welt mehr, die zusammenbrechen kann. Freiwillig entscheidet er sich für ein körperliches wie emotionales Martyrium, um den Unfalltod seiner Familie zu rächen. Dabei taucht er hinter Gittern in eine totalitäre Parallelgesellschaft. Neben den klaren Hierarchien von Gefängnisleitung, Wärtern und Insassen zeigt sich ihm eine noch strengere Ordnung unter den Gefangenen selbst, die verschiedenen Kulturen entstammen und auch hier unter sich bleiben. "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" ist in erster Linie ein Gefängnisfilm, der den Regeln seiner Gattung folgt. Es gibt Machtkämpfe, Demütigungen und brutale Überfälle. Das Wegsperren dient nicht der Resozialisierung, sondern fördert ein enorm kriminelles Potenzial, das als Nährboden für Hass und Misstrauen dient. Die Enge der Räume versetzen Gefangene wie auch Justizvollzugsbeamte in ständige Anspannung. Jeden Moment droht die Gewalt zu eskalieren. Beinah perfide wirkt dabei die alltägliche Routine und Monotonie der Abläufe. Wir erfahren diese Welt mit Frank, der ohne kriminelle Vorkenntnisse beinah naiv einen Ort betritt, der ihn immer mehr prägt. Über die Grenzen seines Genres hinaus ist der Film aber auch eine Racheerzählung, ein Soziogramm und eine Reise durch die niedersten Instinkte. Die Gefängnismauern stehen bildhaft für die Gefängnisse, die sich die Charaktere selbst errichtet haben. Franks Obsession, einen Schuldigen zu finden und zu vernichten, treibt ihn dabei immer weiter in den Abgrund und verbaut ihm die Chance auf einen Neuanfang. Seine Sucht nach Vergeltung hält ihn gefangen und schlussendlich sind die Mauern seines inneren Gefängnisses zu dick, um sie einzureißen. Auch Fuad ist gefangen in einem familiären Konstrukt, dem er zu entkommen versucht. Er steckt fest in den archaischen Regeln seiner eigenen Welt, in der nur der Stärkere überlebt und in der Schwäche mit Erniedrigungen geahndet wird. Hier stehen sich zwei Männer gegenüber, die die Gewalt in ihrem Leben überwinden müssen, aber letzten Endes daran scheitern, weil sie bereits zu tief in ihrer eigenen Verdammnis stecken. Auch Susanna scheint gefangen zu sein. Sie leidet unter dem traumatischen Ereignis eines Suizids, den sie nicht verhindern konnte und gibt sich die Schuld. Dabei rebelliert sie mit ihrem Verhalten gegen einen opportunen Apparat, der den einzelnen nicht schützen kann. Ihr Ausbruch wird zu einem Befreiungsschlag. Während der nächtlichen Treffen, die im Wechsel mit Fuad und Frank stattfinden, bildet sie eine Insel in einem verrohten System. Ihre Empathie wirkt befremdlich sanft. Als Sinnbild einer möglichen Zukunft dient sie in der kargen Männerwelt als Retterin und Heilerin, steht für Mütterlichkeit und Hoffnung. Ihr Ausbruch wird zum Befreiungsschlag. Gleichzeitig besiegelt ihre Schwangerschaft am Ende des Films Fuads Todesurteil. Franks Hass auf Fuad überwiegt letztendlich die zarte Zuneigung zu Susanna. Es ist der Tod, an dem Frank festhält und der lässt keinen Raum für das Leben. "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" ist kein realitätsgetreues Abbild der deutschen Gefängniswelt, sondern dient vielmehr als Parabel, stellt die Frage nach Schuld. Wer ist am Ende das Opfer, wer ist der Täter? Was macht Hass aus uns und was bleibt von unserer Menschlichkeit, wenn wir nicht lernen zu vergeben?
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Shanghai International Film Festival 2021, Golden Goblet Award (Weltpremiere)
- Film Festival Cologne 2021, Filmpreis NRW 21 (Deutschlandpremiere)
- Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2021
- Rome Independence Film Festival (Italienpremiere)
- Reims Polar 2022, Wettbewerb (Frankreichpremiere)
- German Filmfest Madrid 2022
Biografie Martin Hawie
Martin Hawie wurde 1975 in Lima/Peru geboren. Er studierte dort audiovisuelle Kommunikation und bildete sich in Fotografie und Malerei aus. Ab 2001 besuchte er die Filmschule Barcelona. Danach arbeitete er in Lima als Art Director. Ab 2012 studierte Martin Hawie an der Kunsthochschule für Medien in Köln, die er 2015 mit dem Spielfilm "Toro" abschloss. "Toro" hatte seine Uraufführung auf den Hofer Filmtagen und wurde anschließend auf verschiedenen nationalen und internationalen Festivals gezeigt. 2016 lief "Toro" als besonderer Beitrag in der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino. "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" ist Martin Hawies dritter Spielfilm. Er lebt und arbeitet in Köln.
Biografie Laura Harwarth
Laura Harwarth wurde 1989 in Köln geboren und studierte Film- und Fernsehproduktion an der dortigen Universität für Medien und Kommunikation. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie als Produktionsassistentin an verschiedenen Dokumentarfilmprojekten und als Produktionsleiterin. Sie unterstützte studentische Filmprojekte an der Kölner Kunsthochschule für Medien. Hier entwickelte sie die Co-Autorenschaft mit Martin Hawie beim Spielfilm "Toro", der zu verschiedenen nationalen und internationalen Festivals eingeladen wurde. Anschließend entwickelte sie gemeinsam mit Martin Hawie das Drehbuch für "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" und gab damit ihr Regiedebüt. Laura Harwarth lebt und arbeitet in Köln.
Toubab
Toubab
Tragikomödie, Deutschland 2020
Montag, 28. August 2023, 20.15 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Florian Dietrich, Arne Dechow
Regie Florian Dietrich
Schnitt Jörg Volkmar, Florian Dietrich, Heike Parplies, Robert Kummer
Kamera Max Preiss
Ton Julian Cropp
Musik Jacob Vetter
Producerin Louise von Johnston
Produzenten Marcos Kantis, Martin Lehwald
Produktion Eine Schiwago Film Produktion in Koproduktion
mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel, in Zusammenarbeit
mit ARTE, unterstützt von The Post Republic,
gefördert durch HessenFilm und DFFF
Redaktion Jörg Schneider (ZDF/Das kleine Fernsehspiel),
Olaf Grunert (ZDF/ARTE), Barbara Häbe (ARTE)
Besetzung
Babtou Farba Dieng
Dennis Julius Nitschkoff
Yara Seyneb Saleh
Frau Zeug Valerie Koch
Herr Ruppert Michael Maertens
Cengo Paul Wollin
Semih Burak Yiğit
Manu Nina Gummich
Siggi Uwe Preuss
Mamdu Ibrahima Sanogo
und weitere
Inhalt
Buddy-Komödie über die zwei Freunde Babtou und Dennis, die eine Scheinhochzeit eingehen müssen, um die drohende Abschiebung von Babtou zu verhindern.
Nach seiner Entlassung aus der Haft freut sich Babtou riesig auf einen Neuanfang: mit seinem Kumpel Dennis die Freiheit genießen, die Welt umarmen — und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet die spontane Willkommensparty läuft so dermaßen schief, dass Babtou noch am gleichen Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Mit dramatischen Konsequenzen: Aufgrund wiederholter Straffälligkeiten soll er in sein "Heimatland", den Senegal, ausgewiesen werden. Aber Babtou kennt den Senegal nur aus Geschichten seines Vaters. Er ist in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frankfurt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit. Gemeinsam mit seinem Kumpel Dennis sagt Babtou dem System den Kampf an. Nach einer juristischen Beratung in der örtlichen Anwaltskanzlei wird klar, dass Babtous einziger Hoffnungsschimmer die Heirat mit einer deutschen Staatsangehörigen ist. Leider gestaltet sich die Suche nicht ganz einfach, denn Babtou hat bei den Frauen im Kiez seinerzeit nicht den besten Eindruck hinterlassen. Spätestens der Lowkick seiner Kampfsport-Nachbarin Yara holt Babtou auf den Boden der Tatsachen zurück: Kein Interesse! Er stellt sich in seiner Verzweiflung schließlich die Frage, ob es unbedingt eine Ehefrau sein muss. Babtou fackelt nicht lange und hält kurz entschlossen um Dennis' Hand an. Der ist fassungslos, wehrt und windet sich, schließlich sei er verlobt, seine Freundin schwanger! Weil es sich aber ja nur um eine Behördenverarsche handelt und radikale Probleme radikale Lösungen erfordern, willigt er schließlich ein. Um Babtous Abschiebung in letzter Sekunde zu umgehen, drehen die beiden Vorstadtgangster ihr letztes Ding – und heiraten. Doch wieder ist die Freude über die neu gefundene Freiheit nur kurz. Ein paar Tage nach der "Hochzeitsnacht" steht ein Ermittlungsteam der Ausländerbehörde vor Babtous Tür und kündigt eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Scheinehe an. Was als einfache Finte geplant war, wird in kürzester Zeit zu einer ungeahnten Herausforderung für die beiden besten Freunde.
Regiestatement Florian Dietrich
Die Idee zu "Toubab" entstand, während ich mit Co-Autor Arne Dechow Theaterprojekte in einer Jugendstrafanstalt in Wiesbaden realisierte. Einige der jungen Gefangenen, denen wir begegnen durften, waren akut von Abschiebung bedroht. Und das, obwohl sie in Deutschland geboren waren. Mir war bis dato nicht bewusst, dass das überhaupt möglich ist: Menschen, die vom Tag ihrer Geburt an ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht haben, abzuschieben – in Länder, die sie vielleicht aus dem Sommerurlaub kennen, die sie vielleicht aber auch noch nie betreten haben, weil sie schlichtweg nicht sicher sind. Und das, während sie und ihre Familien im Laufe ihres Lebens systematisch mit der Verweigerung eines sicheren Aufenthaltsstatus immer wieder an den Rand der Gesellschaft gedrängt und kriminalisiert wurden. Wir haben mit vielen der jungen Menschen gesprochen, über ihre Ohnmacht, ihre verzweifelten Kämpfe gegen Rassismus. Wir haben erlebt, wie entwurzelt viele von ihnen waren, die tatsächlich abgeschoben wurden an die Orte, die der deutsche Staat ihnen als "Heimatland" zuschreibt. Dieser Brutalität des deutschen Aufenthaltsrechts wollten wir mit "Toubab" dringend etwas entgegensetzen. Gleichzeitig wollte ich einen Film machen, der nicht den Schmerz von Personen, die alltäglich Diskriminierung erleben müssen, in den Mittelpunkt rückt und reproduziert. Er sollte sie feiern für ihren Mut, ihre Stärke und eben auch ihre Kreativität im Umgang mit den Behörden. Dazu gehört für mich auch ganz klar, dass der Film einen (selbst-)kritischen Blick auf die anhaltende Gewalt richtet, die von der deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeht. Und eine Erzählweise, die auch die Menschen, von denen er handelt, dazu einlädt, Teil des Publikums zu werden. Dadurch ist es bewusst kein "leiser" Film geworden, sondern eben einer, der sich der Codes, der Power und manchmal auch der Flaws seiner Protagonisten bedient. Das war für mich immer ein absolut entscheidender Punkt und ich glaube, dass "Toubab" besonders dadurch aktuell und wichtig ist. Viel zu selten habe ich in Deutschland Filme gesehen, die brennende soziale Fragen auf eine Art und Weise attackieren, die nicht einen großen Teil unserer Gesellschaft als Publikum ausschließt. Von Beginn an war dies der Spagat, für den ich als Regisseur eingetreten bin. Dass "Toubab" ein Film wird, der nicht elitär ist und trotzdem eine klare politische Botschaft hat: ein bunter, starker, aufrechter Mittelfinger sozusagen.
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Deutscher Filmpreis 2022: Nominierung Bester Hauptdarsteller (Farba Dieng)
- Deutscher Schauspielpreis, 2022: Beste Nebenrolle (Seyneb Saleh), Bestes Duo (Farba Dieng und Julius Nitschkoff)
- Warsaw International Film Festival 2021: Publikumspreis und Nominierung für den Warsaw Grand Prix
- New Faces Award 2021: Bester Debütfilm
- NDR Regiepreis 2021: Beste Regie
- Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2021: Publikumspreis und Bester Hauptdarsteller (Farba Dieng und Julius Nitschkoff)
- Bayerischer Filmpreis 2021: Bester Nachwuchsdarsteller (Farba Dieng und Julius Nitschkoff)
- Hessischer Filmpreis 2020: Nominierung Bester Spielfilm
- First Steps Award 2020: Nominierung Bester Spielfilm und Götz-George-Nachwuchspreis
Biografie von Florian Dietrich (Buch/Regie)
Florian Dietrich wurde 1986 in Wiesbaden geboren. Nach dem Abitur war er Regieassistent am Staatstheater Wiesbaden. Von 2005 bis 2007 studierte er Mediendramaturgie in Mainz. Er absolvierte Praktika unter anderem beim ZDF und ARTE-Spielfilm. Ab 2007 studierte er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und war Stipendiat der Künstlerförderung der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2010/11 folgte ein neunmonatiger Studienaufenthalt am Filmdepartment der Tel Aviv University. Für seinen Abschlussfilm "Toubab" wurde er vielfach ausgezeichnet. 2022 führte er Regie bei fünf Folgen der ZDFneo-Serie "Doppelhaushälfte" und 2023 bei drei Folgen der Netflix-Serie "The Grimm Reality" (2023).
Geranien
Geranien
Spielfilm, Deutschland 2023
Montag, 28. August 2023, 0.10 Uhr, im ZDF
ab Freitag, 4. August 2023, ein Jahr lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Tanja Egen, Esther Preußler
Regie Tanja Egen
Schnitt Nicolas Dusollier
Kamera Claudia Schröder
Ton Daria Somesan
Musik Paul Eisenach, Jonas Hofer
Produzentin Tanja Egen
Produktion Eine Produktion von Deutsche Film- und Fernsehakademie
Berlin (DFFB) in Koproduktion mit
ZDF / Das kleine Fernsehspiel und Tanja Egen
Redaktion Jakob Zimmermann (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Besetzung
Nina Friederike Becht
Konnie Marion Ottschick
Harald Peer Martiny
Karo Jasmina Musić
Marion Stefanie Meier
Chrissie Aleksandra Ćorović
Alfred Bruno Kirchhof
Denniz Adi Hrustemović
Franz Oliver Möller
Pfarrer Friedemann Eckert
und andere
Inhalt
Der moderne Heimatfilm "Geranien" erzählt von Nina und ihrer Mutter Konnie – zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die durch den Verlust von Oma Marie beginnen, sich neu anzunähern.
Schauspielerin Nina reist zur Beerdigung ihrer Oma zurück in ihre Heimat im Ruhrgebiet. Dort trifft sie auf ihre Mutter Konnie, die ein ganz anderes Leben als sie führt. Gerade angekommen erfährt Nina, was niemand ihr mitgeteilt hat, dass sich die Beerdigung ein paar Tage nach hinten verschiebt. Ein verlängerter Aufenthalt steht an und Nina muss sich plötzlich mit ihrer Mutter auseinandersetzen, der sie sonst am liebsten aus dem Weg geht. Dass Konnie eigene Probleme hat, nämlich, dass es ihr schwerfällt, Frieden mit ihrer nun toten Mutter zu schließen, bemerkt Nina erst einmal gar nicht. Viel zu sagen haben sich Nina und Konnie ohnehin nicht, aber zugeben wollen sie das auch nicht.
Und doch bilden die Tage des Wartens und Organisierens den Auftakt für eine langsame Annäherung von Mutter und Tochter.
"Geranien" feierte auf der Berlinale 2023 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino seine Premiere.
Festivals
- Berlinale 2023: Sektion "Perspektive Deutsches Kino" (Weltpremiere)
- Achtung Berlin Filmfestival 2023: Wettbewerb (außer Konkurrenz)"
Biografien
Tanja Egen (Buch und Regie)
Tanja Egen ging nach dem Abitur zunächst nach Hamburg, wo sie Regiehospitanzen und -assistenzen am Altonaer Theater und bei freien Produktionen übernahm. In Berlin studierte sie Philosophie, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Währenddessen ging sie für ein Jahr nach Istanbul und realisierte dort ihren ersten eigenen Kurzfilm. Nach Abschluss des Bachelors begann sie ihr Regiestudium an der DFFB, für welches sie ein Stipendium der Ferdinand und Charlotte Schimmelpfennig-Stiftung erhielt. Sie hat mehrere Kurzfilme realisiert. "Der Gesellschafter" lief unter anderem auf dem Clair Obscur Filmfestival Basel und dem Hungry Eyes Festival Gießen. "Funke", der seine Premiere auf dem Achtung Berlin Filmfestival feierte, war anschließend auf internationalen Festivals zu sehen. Neben Kurzfilmen dreht und konzipiert sie Musikvideos, wie das Video "Ewig und Forever" der Band Children oder "Junge" für den Sänger Paul Eisen. Ihr erster Langfilm "Geranien", produziert von der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel, feierte auf der Berlinale 2023 in der Perspektive Deutsches Kino seine Premiere. Zurzeit arbeitet sie am Drehbuch für ihren Debütfilm "Mistral".
Esther Preussler (Buch)
Esther Preussler wurde in der DDR geboren. Kurz vor dem Mauerfall reiste die Familie in den Westen aus. Mit 19 ging sie nach New York, was viele Jahre auch ihr Zuhause blieb. Sie studierte Kulturanthropologie und Kunstgeschichte (MA) in Bonn und Drehbuch an der New York Film Academy und der DFFB. In New York arbeitete sie in der Redaktion des Magazins GEO. Am Burgtheater in Wien war sie Assistentin des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg und dessen Autors Mogens Rukov. Sie erlebte eine prägende Zeit an der Berliner Volksbühne als Regisseurin sowie als Regieassistentin von Künstlern wie Ragnar Kjartansson, Paul McCarthy, Frank Castorf und besonders René Pollesch. Für ihn übernahm sie zuletzt Dramaturgie und Produktionsleitung am Berliner Friedrichstadt-Palast. Ein Stipendium der Akademie der Künste führte sie nach Rom, wo sie das Theaterstück "Troja" schrieb, das sie an der Volksbühne inszenierte. Als Dramaturgin berät sie regelmäßig Regisseurinnen und Regisseure bei der Entwicklung ihrer Drehbücher, zum Beispiel Fatih Akin für "Tschick". 2020 war sie Jurymitglied der DFFB für das Fach Drehbuch. Ihr Abschlussbuch "Bot Or Not" ist Teil des Ariadne-Programms im Mentoring von Valeska Grisebach.
Im Feuer
Im Feuer
Drama, Griechenland/Deutschland/Irak 2020
Donnerstag, 4. September 2023, 0.00 Uhr, im ZDF
ab 4. August 2023, 90 Tage lang in der ZDFmediathek
Stab
Buch Daphne Charizani
Regie Daphne Charizani
Schnitt David J. Rauschning
Kamera Falko Lachmund, Cécile Tollu-Polonowski, Axel Schneppat
Ton Manuel Laval (Sounddesign)
Musik Florian Tessloff
Produzentinnen/
Produzenten Thanassis Karathanos, Martin Hampel, Michael Weber,
Viola Fügen, Kostas Lambropoulos
Produktion Eine Pallas Film, Match Factory Productions
und View Master Films Produktion in Koproduktion
mit ZDF/ Das kleine Fernsehspiel, gefördert durch
Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein,
Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, Greek Film Centre,
EKOME SA und The Post Republic,
unterstützt durch Filmförderanstalt FFA
Redaktion Claudia Tronnier, Melvina Kotios (ZDF/Das kleine Fernsehspiel),
Olaf Grunert (ZDF/ARTE)
Besetzung
Rojda Xani Almila Bagriacik
Berivan Zübeyde Bulut
Ferhat Xani Maryam Boubani
Alex Breidschneider Christoph Letkowski
Dilan Xani Gonca de Haas
Mark Fuhrmann Niels Bruno Schmidt
Soldat Tom Lucas Prisor
Dimitri Yiannis Niarros
und weitere
Inhalt
"Im Feuer" ist die Geschichte von Rojda, einer jungen Frau irakischer Abstammung, die in Deutschland lebt. Rojda kehrt in ihre alte Heimat, den Irak, zurück. Mit der Ankunft im kriegsgebeutelten Land ihrer Eltern katapultiert sie sich jäh in einen unerwarteten Konflikt.
Rojda ist eine junge Bundeswehrsoldatin mit kurdisch-irakischen Wurzeln, die seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt. Ihre Mutter und Schwester sind noch in der alten Heimat. Als ihre Mutter Ferhat aus dem Irak flieht, sucht sie in einem griechischen Flüchtlingslager nach ihr. Als sie sich endlich wiederfinden, ist die Freude groß, aber nicht von langer Dauer. Denn Rojda muss erfahren, dass ihre Schwester Dilan noch im Irak ist. Rojda gelingt es zwar, ihre Mutter nach Deutschland zu holen, ihre Schwester kann sie jedoch nicht erreichen. Als das Telefon klingelt und Dilan von kurdischen Kämpferinnen spricht, bekommt es Rojda mit der Angst zu tun. Sie beschließt, sich nach Erbil im Irak versetzen zu lassen, um ihre Schwester zu finden. Im Irak angekommen, gewinnt sie bald das Vertrauen der Kämpferinnen, aber je mehr sie nach ihrer Schwester sucht, desto mehr gerät sie zwischen die Fronten.
Regiestatement Daphne Charizani (Buch und Regie)
Alles hat mit der Recherche über Bundeswehrsoldaten angefangen. Sie führte mich von Deutschland in den Irak. Was als rein deutsches Thema begann, weitete sich aus: Ich fuhr an die syrische Grenze in die Nähe von Mosul, sprach mit kurdischen Kämpfern und Kämpferinnen, mit den unterschiedlichsten Opfern des IS; besuchte die Bundeswehr in Erbil und nahm an der Ausbildung der Peschmerga teil. Mich faszinieren von je her Figuren, die sowohl die eine als auch die andere Identität haben. Denn sobald man ein Land betritt und dessen Sprache spricht, rückt unweigerlich die eigene Identität zurück, bis sie in manchen Momenten überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Sie ist oftmals mit Geschichten verbunden, die nicht aus diesem Land stammen. So wie bei Rojda, meiner Hauptfigur, die vor Jahren aus dem krisengeschüttelten Irak nach Deutschland kam und dachte, alles hinter sich zu lassen. Aber dann kam der IS. Spätestens seit 2014 merken auch wir, wie nahe die Welt zusammengerückt ist.
Festivals, Nominierungen und Auszeichnungen – eine Auswahl
- Berlinale 2020: Sektion: Perspektive Deutsches Kino
- Grimme-Preis 2023
- Filmkunstfest MV/Schwerin, Deutschland 2020
- Festival des deutschen Films in Madrid, Spanien 2020
- Shanghai IFF, China 2020
- Seoul International Women’s Film Festival, Südkorea 2020
- German Film Festival Buenos Aires, Argentinien 2020
- Husumer Filmtage, Deutschland 2020
- War on Screen – Festival International de Cinéma, Frankreich 2020
- Festival du Cinéma Allemand Paris, Frankreich 2020
- Kurdisches Filmfestival in Berlin, Deutschland 2020
- Heartland IFF, US 2020
- Human Rights Film Festival Lugano, Schweiz 2020
- Women’s Film Festival Demakijaż, Polen 2020
- Sao Paulo IFF, Brasilien 2020
- Indie Cork FF, Irland 2020
- Goethe-Institut Cyprus, Zypern 2020
- Thessaloniki IFF, Griechenland 2020
- German Currents FF, US 2020
- Augenblick FF, Frankreich 2020
- Filmfestival "Fokus – Films from Germany", UK 2020
Biografie Daphne Charizani (Buch und Regie)
Daphne Charizani ist in Thessaloniki geboren, aufgewachsen in Griechenland und Deutschland. Sie studierte Bühnenbild in Paris sowie Politik in Hamburg. Ihr Dokumentarfilm "Make Up" lief 1999 im Internationalen Forum des jungen Films auf der Berlinale und bekam den Hessischen Drehbuchpreis. Ihr Spielfilm ,"Madrid" wurde 2003 auf dem Filmfest München in der Reihe Neues Deutsches Kino für den Drehbuchpreis nominiert und mit dem Hessischen Filmpreis für den besten Kinofilm ausgezeichnet. "Im Feuer" hatte seine Premiere in der Sektion "Perspektive" der Berlinale 2020. Alle drei Filme entstanden in Koproduktion mit dem Kleinen Fernsehspiel. In Zusammenarbeit mit Ina Weisse schrieb Charizani auch die Drehbücher für "Der Architekt", der 2009 auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis den Drehbuchpreis erhielt sowie für "Das Vorspiel" (2020). 2023 erhielt sie außerdem den Grimme-Preis für den Film "Im Feuer".
Weitere Informationen
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