So laut Du kannst

Drama

Die Freundinnen Kim (Friederike Becht) und Maja (Nina Gummich) jobben als Hostessen beim "Gentlemen's Evening", einer exklusiven Veranstaltung der Wirtschaftselite. Nachdem Kim nach Hause gefahren ist, trinkt Maja noch einen Absacker an der Bar. Am nächsten Tag wacht sie nackt und orientierungslos in einem Hotelzimmer auf. Die Anzeige der Vergewaltigung läuft ins Leere, doch Kim beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.

  • ZDF, Montag, 14. November 2022, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, ab Samstag, 5. November 2022, bis 4. November 2023

Texte

Stab und Besetzung

Stab

Buch         Sophia Krapoth, Isabel Kleefeld, Lilly Bogenberger, David Weichelt
Regie      Esther Bialas
Kamera    Martin Neumeyer
Ton            Corinna Zink, Mike Schmidt
Szenenbild    Jan Lasse Hartmann
Kostümbild       Elisabeth Kesten
Schnitt      Anton Korndörfer
Musik    Marco Dreckkötter
Produktionsleitung    Peter Nawrotzki
Produzentin                       Heike Wiehle-Timm
Produktion    Relevant Film
Redaktion    Esther Hechenberger
Länge      circa 88 Minuten
 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Kim Krawitz           Friederike Becht
Maja Heller      Nina Gummich
Maximilian Holtdorf      Jan Krauter
Lukas Berger      Ulrich Brandhoff
Claus Bovert    Marcel Hensema
Yella Krawitz       Stella Spörrle
Ines Betzold     Gesine Cukrowski
Dr. Chrisrian Gramberg   Peter Lohmeyer
Sven      Pascal Houdus
Corinna Hoffmann   Morgane Ferru
Madleine        Pauline Afaja
Annika Albers      Patricia Meeden
Hostess Karin    Franciska Friede
Susanne Neumüller   Rosa Thormayer
Louis        Thando Walbaum
Polizistin        Maureen Havlena
Polizist        Aleksan Cetinkaya
und andere    

 

Inhalt

Die Freundinnen Kim und Maja jobben als Hostessen beim "Gentlemen's Evening", einer exklusiven alljährlich stattfindenden Veranstaltung der Wirtschaftselite. Dort trifft Kim ihren alten Schulfreund Max, der sie nach dem Event nach Hause bringt, während Maja noch einen Absacker an der Bar trinkt.

Am nächsten Tag ist nichts mehr wie zuvor: Maja wacht orientierungslos und nackt in einem Hotelzimmer auf. Die Anzeige der Vergewaltigung läuft ins Leere. Während Maja am liebsten vergessen und ihr altes Leben zurückhaben möchte, will sich Kim damit nicht abfinden und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Im Umfeld des illustren Männerclubs stößt sie auf weitere Vorfälle und ein sich gegenseitig schützendes Geflecht aus Beziehungen und Mitwissern. Kim kommt all dem näher, als sie denkt.

Statement von Redakteurin Esther Hechenberger

"So laut Du kannst" erzählt davon, dass es auch in #MeToo-Zeiten weiter Veranstaltungen gibt, bei denen scheinbar längst überholte Strukturen zwischen den Geschlechtern fortbestehen. Es geht um die Traumatisierung eines Vergewaltigungsopfers, ein Umfeld, das wegschaut – und um das System von Geld und Macht, mit dem Männerbünde ihr Bestehen sichern.

Die Statistik besagt, dass jede dritte Frau im Alter zwischen 15 und 74 Jahren eine Form von körperlichem oder sexuellem Übergriff erlebt; das entspricht 62 Millionen Frauen in der EU. Jede fünfte Frau hat schon eine Form von Stalking erfahren. 
Auch "So laut Du kannst" wurde durch wahre Ereignisse in England inspiriert – das "Presidents Club Charity Dinner" fand 33 Jahre lang in einem Londoner Nobelhotel statt, bis zwei Journalistinnen der Financial Times die Übergriffe dort öffentlich machten. In unserer Geschichte war dem kreativen Team vor und hinter der Kamera der differenzierte Blick auf die Perspektive der Opfer sehr wichtig. Unter anderem beleuchtet das Drehbuch, welche der Frauen sich für ein Schweigegeld entscheiden und aus welcher Motivation sie das möglicherweise tun. Die spannungsreiche Regie von Esther Bialas mutet dem Publikum mit ihren intensiv agierenden Schauspielerinnen Friederike Becht und Nina Gummich etwas zu. Das war bei diesem Thema von Anfang an beabsichtigt.

Der Titel ist Programm | Statement von Produzentin Heike Wiehle-Timm

#MeToo hat vor vier Jahren ein enormes Ventil geöffnet. Unzählige, von sexuellem Machtmissbrauch betroffene Frauen haben sich endlich getraut, das ihnen widerfahrene Unrecht zu benennen, sich dem traumatischen, Scham behafteten Erlebnis zu stellen, aus der Opferrolle herauszutreten. Viele Frauen sind laut geworden. Zum Glück. Aber noch immer ist die Dunkelziffer enorm hoch. 80 Prozent der betroffenen Frauen schweigen auch weiterhin, bringen sexuelle Übergriffe nicht zur Anzeige. Doch nur so kommen Fälle von Machtmissbrauch und sexueller Nötigung überhaupt an die Öffentlichkeit. #MeToo hat die Gesellschaft sensibilisiert und den Betroffenen Mut gemacht – ein wichtiger erster Schritt – aber Machtmissbrauch findet weiterhin jeden Tag statt. Der strukturelle und systemimmanente Sexismus in Unternehmen und unserer Gesellschaft ist durch #MeToo längst nicht verschwunden. Das Problem ist vermutlich viel größer: Missbrauch und Übergriffe begünstigende Organisationsstrukturen, patriarchalische Machtstrukturen, Männerbünde – wie jüngst die Ko.-Tropfen-Attacke bei einem SPD-Fest und Übergriffe im Springer Verlag zeigen. Hier knüpft unsere Geschichte "So laut du kannst" an und erzählt von den Folgen sexualisierter Gewalt und von Strukturen, die diese Übergriffe schützen.

Uns ist es wichtig, mit "So laut du kannst" das Thema präsent zu halten, weiter zu sensibilisieren. Wir brauchen Menschen – Männer und Frauen – die Machtmissbrauch und sexuelle Nötigung öffentlich machen. Und wir brauchen Männer, die ihre Solidarität gegenüber übergriffig gewordenen Männern verweigern. Nur dann kann sich das System positiv verändern. Das wäre meine Hoffnung.

Dass wir diese Hoffnung hegen, liegt an der kraftvollen filmischen Umsetzung mit unserem hervorragenden Team hinter und vor der Kamera. Ohne die intensive und stetige inhaltliche Auseinandersetzung mit allen, hätten wir der Komplexität des Themas nicht gerecht werden können. Darüber bin ich sehr dankbar.

"Über 30 Jahre lang" | Statement von Autorin Sophia Krapoth

Die Themen Alltagssexismus und Machtmissbrauch beschäftigen mich, seit ich – wie jede Frau – davon betroffen bin, sprich: seit meiner Jugend. Konkreter Anstoß für "So laut du kannst" war jedoch der Skandal um den President's Club, ein jährlich stattfindendes Benefiz-Dinner in London, zu dem ausschließlich prominente und einflussreiche Männer eingeladen wurden, die dort von ausschließlich jungen, hübschen, aufreizend gekleideten Frauen bedient wurden. Das Event fand seit 1985 alljährlich statt – bis sich 2018 eine Reporterin der Financial Times undercover dort anstellen ließ und öffentlich machte, was selbstverständlich zum Verhaltensrepertoire der illustren Gäste gehörte: anzügliche Bemerkungen, plumpe Grabschereien und schwere sexuelle Übergriffe. Der öffentliche Aufschrei war riesig und führte zum sofortigen unrühmlichen Ende des President's Clubs.

Mich hat die Geschichte nicht mehr losgelassen. Worüber ich nicht hinweg kam: Zwar mussten ein paar wenige Teilnehmer von öffentlichen Ämtern zurücktreten, aber strafrechtlich verfolgt wurde kein einziger der Gäste. Über 30 Jahre lang hat sich keine der Frauen, die dort gearbeitet haben, zur Wehr gesetzt. Über 30 Jahre lang hat kein einziger der männlichen Gäste gegen die Zustände protestiert. Aber: Am Ende brauchte es nur eine einzige Frau, um den President's Club zu Fall zu bringen. In "So laut du kannst" habe ich nach einer fiktiven Konstellation gesucht, durch die sich hautnah nachfühlen lässt, warum Frauen schweigen – oder warum sie im Gegenteil nicht schweigen können. Maja und Kim, großartig verkörpert von Friederike Becht und Nina Gummich, werden durch ihren persönlichen Erfahrungshorizont in gegensätzliche Positionen getrieben. Die Auswirkungen des Verbrechens sind vielfältig und verheerend. Majas bis dato größter Halt, die Beziehung zu ihrer besten Freundin, wird durch die Folgen der Tat fast irreparabel beschädigt. Durch solche Konsequenzen werden Opfer weiter geschwächt und Täter gestärkt. In diesem Kontext hat mich die Komplizenschaft der Männer beschäftigt. Weniger die Motive der Täter, sondern das System der Mitläufer, Wegseher, Ermöglicher, in dem ein "netter Typ" wie Max wie selbstverständlich in seine unheilvolle Rolle hineinwächst. Diese Art von Männersolidarität ist darauf angewiesen, ihre Opfer ins Schweigen und in die Vereinzelung zu treiben. Aber wenn es gelingt, diese Machtinstrumente zu unterlaufen, erwächst daraus Kraft und Heilung. Ich hoffe, dass "So laut du kannst" uns mit diesen positiven Kräften in Verbindung setzt.

"Mit unerbittlicher Direktheit" | Statement von Regisseurin Esther Bialas

Mit "So laut du kannst" erzählen wir in einem spannungsgeladenen Drama über männliche Macht und Machtmissbrauch innerhalb hierarchischer Strukturen in Deutschland. Eine Geschichte die leise anklagt, im Nachgang aber umso lauter nachwirkt. Mit der ebenso komplexen wie auch sensiblen Umsetzung des Themas leisten wir einen filmischen Beitrag zum #MeToo-Diskurs. Die Geschichte zeigt auf eindringliche Art und Weise, wie sich weite Teile der Gesellschaft am strukturellen Schweigen beteiligen, weil es ihrer Meinung nach nichts bringt die Stimme zu erheben; weil es unbequem ist; weil es das eigene Fortkommen behindert; und weil es auch einfach niemand hören möchte.

Wir nähern uns mit "So laut du kannst" der immer wieder gestellten Frage an, wie es sein kann, dass in Fällen fortgesetzter sexualisierter Gewalt in vielen Bereichen der Gesellschaft niemand Einhalt gebietet. Wir zeigen das Geschehen dabei stets aus Kims Perspektive. Eine Hauptfigur die exemplarisch zwischen Täter und Opfer steht und somit eine umfassende Perspektive liefern kann.

Aus dem detektivischen Aufdecken des stillschweigenden Wissens aller Beteiligten um die Machenschaften und aus den vielen kleinen Puzzleteilen ergibt sich die anschwellende Spannung dieses Films. Die Hauptfigur ist schließlich fassungslos, in Anbetracht der flächendeckenden Ignoranz und vor allem Akzeptanz des offensichtlichen Verbrechens, der trügerischen Ruhe und Gleichgültigkeit, mit der ihr nächstes Umfeld das Thema zunehmend vom Tisch wischt.

Die Geschichte zeigt mit unerbittlicher Direktheit, wie Mitwisser ein System der patriarchalen Macht und Gewalt noch heute aufrechterhalten. Dieser Film kann zwar kein Happy End im klassischen Sinnen liefern, aber einen Mut machenden Ausblick. Durch das Empowerment der beiden Hauptfiguren, stellt die Geschichte einen Ausweg aus den dargestellten Strukturen in Aussicht und zeigt, dass der Kampf gerade erst begonnen hat.

"Es geht um Gerechtigkeit, um Würde " | Fragen an Friederike Becht

Als Ihnen das Projekt angeboten wurde, was hat Sie überzeugt dabei sein zu wollen?

Es geht um Gerechtigkeit, um Würde und um die Tatsache, dass beide Werte nach einer Vergewaltigung tief erschüttert sind. Ohnmacht empfinden beide: Maja, die nach dem traumatischen Erlebnis mit all ihrer Kraft versucht, in ihrem Alltag wieder Fuß zu fassen, Kim, die mit großer Eigeninitiative um Gerechtigkeit kämpft, irgendwann die Bedürfnisse ihrer Freundin übergeht und dabei selbst übergriffig wird. Es geht um die Verwundbarkeit einer Freundschaft – egal ob man "So laut du kannst" nach außen tritt oder im Leisen seinen Frieden sucht und Zeit braucht.

Was mich besonders überzeugt hat, ist, dass das Handeln beider Figuren absolut nachvollziehbar ist und es schon im Drehbuch gelang, trotz der Brutalität der Begebenheit zwei vielschichtige Frauen zu zeichnen, die beide eine große Entwicklung durchmachen.

Die Rolle von Kim ist ein Geschenk. Wer will keine Frau spielen, die autonom, selbstbewusst und freiheitsliebend durchs Leben geht und sich nicht von Machtstrukturen einschüchtern lässt? Das klingt nach einer Superheldin, das ist sie allerdings nicht. Ihre Wut und ihr Kampfgeist sind zügellos – erst durch den drohenden Verlust ihrer geliebten Freundin lernt sie loszulassen. Das fällt ihr nicht leicht.

Was hat Sie am meisten gefordert bei den Dreharbeiten zu "So laut Du kannst"?

Mit Nina Gummich mitzuhalten! Was ein Bündel an purer Intuition und Emotion! Ein Segen, ein Fluch, eine Freude! Nein, eigentlich war es keine Herausforderung, mit ihr zu spielen, sondern nur ein Genuss! Auch mit Jan Krauter war es mir eine Ehre zu arbeiten.

Wie wundervoll, wenn Kolleginnen und Kollegen die Latte hochlegen, dann wachse ich über mich hinaus und verlasse die altbekannte Komfortzone, ich liebe solcher Art Herausforderungen.

Wie haben Sie sich auf die Herausforderung vorbereitet?

In das Thema einarbeiten musste ich mich tatsächlich nicht, denn leider leben wir in einer Realität, in der Missbrauch in all seinen verschiedensten Facetten kein Fremdwort ist. Ich habe auch hier wieder mit meiner Coachin Brigitte Simons an der unnachgiebigen Kraft Kims gearbeitet und habe viele Gedanken und viel Zeit in die besondere Beziehung zwischen den Freundinnen Maja und Kim gelegt und tatsächlich viel in gemeinsamen Proben mit Nina, Jan und Esther Bialas ergründet. Ich bin froh, dass Esther zu den Regisseurinnen gehört, die gern ausgiebig über das Buch, Szenen und kleine Feinheiten nachdenkt und uns als Spieler schon früh in diesen Prozess mit einbezieht.

Wie wichtig finden Sie es, über das Thema Machtmissbrauch in dieser Form zu erzählen?

Am liebsten wäre mir, dass Machtmissbrauch gar nicht stattfindet. Dann müssten wir auch nicht darüber reden. Unsere Realität sieht aber anders aus, und ich hoffe, der Film und alle anderen Möglichkeiten auf Missstände dieser Gesellschaft hinzuweisen, finden ihr Gehör und ihre Wirkung. Fazit: Guckt den Film.

"Es ist und bleibt ein großes Problem"| Fragen an Nina Gummich

Was hat Sie am Stoff und der Figur der Maja interessiert, als Sie das Drehbuch erhielten?

Als ich die Anfrage zu diesem Filmprojekt bekam, dachte ich zunächst, dass hier eine Verwechslung vorliegen muss. Ich werde eher als starke, toughe Power-Frau gesehen, die schnell die Klappe aufreißen kann. Ehrlich gesagt, hätte ich eher die Anfrage für die Rolle der Kim erwartet, die kämpferisch versucht, sich fürs Gute einzusetzen und nicht locker lässt. Warum? Weil das die letzten Jahrzehnte in der Filmbranche gang und gäbe war. Opfer müssen schmal und blass und flüsternd sein, einer starken Frau würde so ein sexueller Übergriff vielleicht nicht passieren. Die Produzentin Heike Wiehle-Timm hat das nicht so gesehen, und sie vertritt für mich mit ihrem Blickwinkel da eine sehr moderne Sichtweise. Jede Frau kann zum Opfer werden. Die wirklich interessante Frage ist doch, wie wir damit umgehen können. Als ich das Drehbuch gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme und wusste, dass diese Geschichte erzählt werden muss.

Wie haben Sie sich auf die Dreharbeiten zu "So laut Du kannst" vorbereitet?

Um mich auf die Dreharbeiten vorzubereiten, habe ich mir Dokumentationen angesehen, Podcasts mit Betroffenen angehört und viel über das Thema K.o.-Tropfen gelesen. Die Serie "Unbelievable" (Netflix), deren Ausgangspunkt ist, dass eine junge Frau beschuldigt wird, sich eine Vergewaltigung nur ausgedacht zu haben, hat mich den ganzen Dreh über begleitet. Ich musste dann irgendwann aufhören, mich permanent mit diesem bedrohlichen Thema auseinanderzusetzen, um nicht selbst in Angst zu geraten.

Die Dreharbeiten haben dann in einem sehr sicheren Rahmen stattgefunden, bei uns war die Frauenquote am Set ungewöhnlich hoch, das hatte die Produktion extra eingerichtet, damit wir Schauspielerinnen uns so geschützt wie möglich fühlen können. Natürlich kommt man da untereinander ins Gespräch. "Hast du schonmal einen sexuellen Übergriff erlebt?" – "Eigentlich nicht." – "Eigentlich?" – "Naja, das eine Mal, da …" Und hat man einmal angefangen zu reden, kommen bei jeder Frau gleich noch einige Geschichten hinterher. Das hat mir umso klarer gemacht: Das Thema ist hochaktuell. Die Regisseurin Esther Bialas hat uns mit höchster Sensibilität und Stärke durch die Geschichte geführt und einen, wie ich finde, außergewöhnlich bewegenden Film geschaffen.

Was stellte für Sie die größte Herausforderung dar?

Einer der größten Herausforderungen beim Drehen war es auszuhalten, dass es in jeder Szene um alles geht, es gab keine Szene zum "Durchatmen", das Auf-und-ab der Gefühle hat mich jeden Tag begleitet. Außerdem habe ich versucht, dass Maja trotz ihres großen Leids, das sie durchlebt, immer wieder gleichzeitig auch dagegen ankämpft und zurück ins Leben möchte, kein Opfer bleiben will. Diese Zerrissenheit, diesen schmalen Grat zu treffen, hat mich als Schauspielerin positiv herausgefordert.

Wie wichtig finden Sie es, über das Thema Machtmissbrauch in dieser Form zu erzählen?

Ich finde es enorm wichtig und gut, in dieser Form über das Thema Machtmissbrauch zu erzählen, denn wir sind da gesellschaftlich definitiv nicht am Ende der Diskussion angelangt. Es ist und bleibt ein großes Problem, auf das immer wieder hingewiesen werden muss. Der Tag, an dem ich für die Rolle Maja Heller lange blonde Haare angeklebt bekommen habe und auf dem kurzen Weg vom Produktionsbüro zum Bahnhof in Hamburg mehrmals auf die niederste Art und Weise angemacht wurde, spricht für sich selbst.

Ich empfinde es als Besonderheit, dass unser Film verschiedene Perspektiven zu diesem schmerzvollen Thema beleuchtet, der Umgang als Opfer in Frage gestellt, und trotzdem wird man nicht verwirrt und hoffnungslos zurückgelassen, sondern mit dem Gefühl, sich wehren zu können. So laut man eben kann.

O-Töne als Audiodatei von Friederike Becht

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