Spielfilmreihe "Made in Europe"
Montagskino im ZDF
Montagskino im ZDF: Mit sieben Free-TV-Premieren präsentiert das ZDF vom 8. Juli 2024 bis zum 19. August 2024 im Montagskino eine neue Auflage der Spielfilmreihe "Made in Europe" – facettenreiches europäisches Thriller-Kino, das an unterschiedlichsten Schauplätzen spielt. Alle Filme der Reihe sind mit der TV-Ausstrahlung oder bereits einen Tag vorab in der ZDFmediathek zu sehen.
- ZDF Mediathek, Alle Filme in der ZDFmediathek
- ZDF, Ab Montag, 8. Juli 2024, 22.15 Uhr
Texte
Die Sendetermine
Die Sendetermine
Birthday Girl
Free-TV-Premiere
Montag, 8. Juli 2024, 22.15 Uhr
Mit Beginn der TV-Ausstrahlung 30 Tage in der ZDFmediathek
Showdown in den Bergen
Free-TV-Premiere
Montag, 15. Juli 2024, 22.15 Uhr
Mit Beginn der TV-Ausstrahlung 30 Tage in der ZDFmediathek
The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan
Free-TV-Premiere
Montag, 22. Juli 2022, 22.15 Uhr
Ab Sonntag, 21. Juli 2024, 30 Tage in der ZDFmediathek
Die Mörder meines Sohnes
Free-TV-Premiere
Montag, 29. Juli 2024, 22.15 Uhr
Ab Sonntag, 28. Juli 2024, 30 Tage in der ZDFmediathek
Black Box – Gefährliche Wahrheit
Free-TV-Premiere
Montag, 5. August 2024, 0.15 Uhr
Mit Beginn der TV-Ausstrahlung 30 Tage in der ZDFmediathek
Die Yacht
Free-TV-Premiere
Montag, 12. August 2024, 22.15 Uhr
Ab Sonntag, 11. August 2024, 30 Tage in der ZDFmediathek
Die letzte Nacht in Mailand
Free-TV-Premiere
Montag, 19. August 2024, 22.15 Uhr
Im Anschluss an die TV-Ausstrahlung 30 Tage in der ZDFmediathek
Facettenreiches europäisches Thriller-Kino
Mit sieben Free-TV-Premieren präsentiert das ZDF vom 8. Juli 2024 bis zum 19. August 2024 im Montagskino eine neue Auflage der Spielfilmreihe "Made in Europe" – facettenreiches europäisches Thriller-Kino, das an unterschiedlichsten Schauplätzen spielt.
Die Reihe beginnt mit dem dänischen Thriller-Drama "Birthday Girl". Starschauspielerin Trine Dyrholm geht als Mutter auf eigene Faust einer möglichen Vergewaltigung ihrer Tochter auf einem Kreuzfahrtschiff zwischen Florida und der Karibik nach.
Im französischen Actionkrimi "Showdown in den Bergen" geraten ein Ex-Soldat (Philippe Bas) und seine jugendliche Tochter in der Provence in eine Verfolgungsjagd mit mordlustigen Menschenschmugglern.
Mit "The Good Neighbor" legt der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Stephan Rick ein internationales Remake seines eigenen Krimi-Thrillers "Unter Nachbarn" vor. Die in Riga angesiedelte Neuverfilmung mit den Hollywooddarstellern Luke Kleintank und Jonathan Rhys Meyers zeigt, wie ein Journalist nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht ins Visier seines psychopathischen Nachbarn und Mitwissers gerät.
Der belgisch-französisch-spanische Noir Thriller "Die Mörder meines Sohnes" erzählt vor der Kulisse des nächtlichen Brüssel von der parallelen Jagd des U-Bahn-Zugführers (Antonio de la Torre) und der Polizistin (Marine Vacth) nach einem flüchtigen Diebesduo, das den Sohn des Zugführers auf dem Gewissen hat.
Der französische Paranoia-Thriller "Black Box – Gefährliche Wahrheit" steigt in die obsessiven Nachforschungen eines jungen Black-Box-Analysten (Pierre Niney) ein, der den Absturz einer Passagiermaschine in den Alpen aufzuklären versucht und dabei hinter die Fassade der Luftfahrtindustrie blickt.
Im italienischen Survivalthriller "Die Yacht" findet sich eine mondäne Geburtstagsgesellschaft nach einer feuchtfröhlichen Nacht mit ihrer Privatjacht irgendwo im Mittelmeer, wo sie von einem mysteriösen Fremden terrorisiert wird.
Den Abschluss der Reihe bildet der italienische Copthriller "Die letzte Nacht in Mailand" um Starschauspieler Pierfrancesco Favino, der als Polizist in der letzten Nacht vor seiner Pensionierung um seinen Ruf und sein Leben kämpfen muss.
Oliver Häfner
HR Internationale Fiktion
Birthday Girl
Thriller
Free-TV-Premiere
Dänemark, 2023
Buch Jesper Fink, Michael Noer
Regie Michael Noer
Kamera Adam Wallensten
Schnitt Jacob Thuesen
Musik Nils Martin Larsen
Produktion Nordisk Film Production
Redaktion Oliver Häfner
Länge 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Nanna Trine Dyrholm
Cille Flora Ofelia Hofmann Lindahl
Lea Maja Ida Thiele
Kevin Herman Tømmeraas
Mats Viktor Bjerke Hofgaard
Inhalt
Eine Mutter will sich durch eine gemeinsame Karibikkreuzfahrt ihrer Tochter wieder annähern. Doch nach einer wilden Partynacht steht der Verdacht einer Vergewaltigung der 18-Jährigen im Raum. Die Mutter beginnt eigenmächtig eine aufsehenerregende Tätersuche auf hoher See, die sie noch weiter von ihrer traumatisierten Tochter zu entfremden droht.
Die geschiedene Nanna lädt ihre entfremdete Tochter Cille und deren beste Freundin Lea anlässlich von Cilles 18. Geburtstag zu einer Karibikkreuzfahrt ein. Fest entschlossen, Cille und Lea eine denkwürdige Partynacht zu ermöglichen, überlässt Nanna ihrer Tochter ihr personalisiertes Armband, das der an Bord noch als minderjährig geltenden Cille freien Zugang zur Bar verschafft. Schnell kommt das feierlustige Trio mit einer norwegischen Junggesellengruppe um den gutaussehenden Kevin und seinem jüngeren Teenie-Bruder Mats in Kontakt. Nach einem Streit mit ihrer Tochter zieht sich Nanna jedoch zurück.
Am frühen Morgen wird Nanna von einer Servicekraft geweckt, da Cille die Nacht verbotenerweise auf dem Oberdeck verbracht hat. Verkatert liest Nanna ihre völlig desorientierte Tochter auf, die zur Besorgnis beider Frauen neben einem zerrissenen Slip und mit Schmerzen aufgewacht ist. Nanna begleitet Cille zum Schiffsarzt, doch diese verweigert ihrer Mutter, der Untersuchung auf eine mögliche Vergewaltigung beizuwohnen. Das Sicherheitsteam des Schiffs verspricht Nanna eine umfängliche Ermittlung. Nanna wird aber schnell klar, dass dem Aufsichtspersonal in internationalen Gewässern keinerlei polizeilichen Befugnisse zustehen. Nanna beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und eckt dadurch nicht zuletzt bei Cille an, die das Erlebte einfach nur verdrängen möchte, aber schließlich von ihrer Mutter dazu getrieben wird, sich an wichtige Einzelheiten ihrer Horrornacht zu erinnern. Bald schießt sich Nanna auf Kevin als Täter ein, dem Cille in ihrer Geburtstagsnacht nähergekommen war. Nanna schreckt auf ihrer Beweissuche vor nichts zurück. Kann sie die Wahrheit herausfinden?
Das dänische Thriller-Drama "Birthday Girl" wird von Regisseur Michael Noer in leuchtenden Neonfarben inszeniert. Bei der von Starschauspielerin Trine Dyrholm verkörperten Hauptfigur scheut er zugleich keinerlei Grautöne. Mit seinem Film lotet Noer nach eigener Aussage die Grenzüberschreitungen aus, die man als Elternteil für seine Kinder bereit ist, in Kauf zu nehmen. Seine Entscheidung, dabei ein Mutter-Tochter-Duo in den Fokus zu rücken, führt er auf den durch gesellschaftliche Vorurteile und Vorverurteilungen erschwerten Handlungsspielraum zurück, den Frauen in Extremsituationen zu überwinden hätten. Dass der dänische Regisseur als Setting von "Birthday Girl" ein Kreuzfahrtschiff wählt, stellt keinesfalls einen Zufall dar. In Noers Augen befördert die der Illusion vom perfekten Urlaub verschriebene Eskapismus-Maxime dieses Tourismuszweigs bequeme Ausflüchte, indem man etwa den Opfern eine Schuld oder Mitschuld zuweist, die er mit seinem Film in subversiver Weise zu entlarven gedenkt.
Showdown in den Bergen
Actionthriller
Free-TV-Premiere
Frankreich, 2021
Buch Éric Rondeaux, Abel Ferry, Louise Bierben
Regie Abel Ferry
Schnitt Joël Jacovella, Hugo Picazo
Kamera Marc Romani
Musik Jean-Pierre Taïeb
Produktion Yellow Butterfly
Redaktion Christian Krusche
Länge circa 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Paul Vilar Philippe Bas
Sara Vilar Maïra Schmitt
Audrey Armelle Deutsch
Marco Caizzi Yann Pradal
Fred Bessans Laurent Maurel
Karl Olivier Sa
Sergio Sébastien Thirion
Antoine Denis Braccini
Manon Fayolle Dorylia Calmel
und andere
Inhalt
Paul unternimmt mit seiner Tochter Sara zu ihrem Geburtstag eine Bergwanderung. Doch der idyllische Ausflug in die Natur entwickelt sich für die beiden zum Überlebenskampf. Sara wird zufällig Zeugin eines Mordes und von den Tätern entdeckt. Für sie und ihren Vater beginnt eine lebensgefährliche Verfolgungsjagd quer durch die Berge.
Paul Vilar, ein ehemaliger Offizier der Special Forces, ist Bergführer und lebt getrennt von seiner Ex-Frau Audrey und ihrer gemeinsamen Tochter Sara. Zum Geburtstag des Teenagers plant er eine Wanderung, um wieder mehr Zugang zu seiner Tochter zu finden. Die 17-Jährige ist jedoch nicht gerade begeistert, da ausgerechnet an diesem Wochenende die Party eines Freundes stattfindet.
Als Sara während des Ausflugs die wunderschöne Landschaft filmen will, wird sie zufällig Zeugin eines Mordes. Eine Gruppe von Schleppern versucht mehrere Menschen über die Grenze zu schleusen. Als es zu einer Auseinandersetzung kommt, ersticht Anführer Marco einen der Migranten und entdeckt die unfreiwillige Beobachterin. Zunächst können die Verbrecher Sara gefangen nehmen, doch Paul gelingt es kurz darauf, seine Tochter zu befreien. Die beiden fliehen, aber Marco und seine bewaffneten Männer heften sich an ihre Fersen. Paul muss all seine Fähigkeiten einsetzen, um den Verfolgern zu entkommen – denn vor ihnen liegt ein gefährlicher Weg durch die raue Natur.
Die atemberaubende Landschaft ist nicht nur der Schauplatz des französischen Actionthrillers, sie übernimmt optisch und auch inhaltlich regelrecht die Hauptrolle. Die Aufnahmen entstanden im Nationalpark Vanoise, der in den Alpen an der Grenze zwischen Frankreich und Italien liegt. In seinem Heimatland war der Film von Regisseur Abel Ferry sehr erfolgreich. Bereits ein Jahr später folgte eine Fortsetzung, in der erneut Philippe Bas und Maïra Schmitt die Hauptrollen übernahmen.
The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan
Actionthriller
Free-TV-Premiere
Lettland, USA, 2022
Buch Ross Partridge, Stephan Rick
Regie Stephan Rick
Schnitt Robert K. Lambert
Kamera Stefan Ciupek
Musik Enis Rotthoff
Produktion Altit Media Group, RNG Entertainment, Forma Pro Films
Redaktion Oliver Häfner
Länge 97 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
David Luke Kleintank
Robert Jonathan Rhys Meyers
Vanessa Eloise Smyth
Janine Ieva Florence
Grant Bruce Davison
Detective Reine Guna Zariņa
und andere
Inhalt
Ein nach Riga ausgewanderter Journalist und sein neuer Nachbar begehen nach einem tödlichen Unfall Fahrerflucht. Schnell wird ihr Geheimnis zur Zerreißprobe. Um den Vorfall zu vertuschen, ist Davids Nachbar Robert zu allem bereit. Als David mit der Berichterstattung zu ihrer eigenen Tat betraut wird und dabei der Schwester des Opfers näherkommt, gerät er selbst ins Fadenkreuz seines psychopathischen Weggefährten.
Der amerikanische Journalist David zieht für einen Neustart nach Riga und bekommt von seinem neuen Vorgesetzten Grant ein Landhaus sowie ein Auto zur Verfügung gestellt. Schnell freundet sich David mit seinem neuen, hilfsbereiten Nachbarn Robert an, der für einen mobilen Pflegedienst arbeitet. Bei einem Clubbesuch der beiden lernt David eine junge Frau kennen. Als David und Robert angetrunken über einen Schleichweg nach Hause fahren, fährt David in einem Moment der Unachtsamkeit eine Radfahrerin an, die sich als seine jüngste Bekanntschaft entpuppt. Robert rechnet ihr medizinisch keine Überlebenschancen zu und überredet David, Fahrerflucht zu begehen. Er versenkt das Tatfahrzeug in einem See und bringt David dazu, es als gestohlen zu melden.
In Davids Redaktion wird ausgerechnet ihm selbst die Recherche und Berichterstattung zu dem Unfall aufgetragen. Nach einer Pressekonferenz der sich noch ratlos präsentierenden Hauptermittlerin Detective Reine, bittet Vanessa, die Schwester des Opfers, David darum, investigativ aktiv zu werden. Sie setzt großes Vertrauen in den Journalisten – mit der Folge, dass sich die beiden privat näherkommen.
Als Robert auf Davids Beziehung mit Vanessa stößt, kommt es nach einem Streit zu einem Bruch der sich als toxisch erwiesenen Männerfreundschaft. Aber Robert verschafft David ein Alibi, und glaubt, damit ihre Freundschaft wiederhergestellt zu haben. Als Vanessa kurz darauf angestachelt durch den Polizeiverdacht gegen David die wahren Hintergründe des Todes ihrer Schwester durchschaut, entwickelt der psychopathische Robert einen perfiden Plan, um seinen illoyalen Freund ans Messer zu liefern.
Mit "The Good Neighbor" hat der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Stephan Rick ein internationales Remake seines eigenen Krimithrillers "Unter Nachbarn" (2011) gedreht. Während im preisgekrönten deutschen Originalfilm noch Maxim Mehmet und Charly Hübner die Hauptrollen spielten, werden die namensgleichen Figuren in der nun in Lettland angesiedelten Neuverfilmung von dem Hollywoodschauspieler Luke Kleintank und dem Iren Jonathan Rhys Meyers verkörpert. Ähnlich wie in seinem Ausgangsfilm baut Rick auch in "The Good Neighbor" die Spannung seines Thrillers insbesondere durch eine sehr präzisierte Figurenzeichnung sowie eine dichte Atmosphäre auf.
Die Mörder meines Sohnes
Thriller
Free-TV-Premiere
Belgien, Spanien, Frankreich, 2022
Buch und Regie Giordano Gederlini
Kamera Christophe Nuyens
Schnitt Nicolas Desmaison
Musik Laurent Garnier
Produktion Noodles Production, Fasten Films, Entre la Vida y la Muerte,
AIE, Eyeworks, Le Pacte, Frakas Productions
Redaktion Oliver Häfner
Länge circa 97 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Leo Castaneda Antonio de la Torre
Virginie Marine Vacth
Kommissar Olivier Gourmet
Ben Nessebeal
Arsen Tibo Vandenborre
Carl Fabrice Adde
Ralph Alexandre Bouyer
Malika Lila Jonas
und andere
Inhalt
Nachdem sich sein entfremdeter Sohn vor ihm aufs Gleis gestürzt hat, ermittelt ein U-Bahn-Fahrer die Hintergründe zum Tod des jungen Mannes, der offenbar kurz zuvor an einem Überfall beteiligt war. Dabei muss der stoische Einzelgänger eine junge Polizistin auf Distanz halten, die ihren Kollegen und heimlichen Geliebten vermisst.
In Brüssel stürzt sich ein junger Mann vor dem spanischen U-Bahn-Fahrer Leo Castaneda aufs Gleis. Auf seinem Heimweg wird er von den Kriminellen Ben und Arsen verfolgt und muss in seiner Wohnung einen Angriff von Ben abwehren. Kurz darauf werden die Polizistin Virginie und ihr Co-Ermittler Carl bei Castaneda vorstellig: Er hatte verschwiegen, dass es sich bei dem Opfer um seinen Sohn Hugo handelt, der – wie Castaneda erfährt – bei seinem Tod eine Schusswunde trug und im Verdacht steht, an einem Überfall beteiligt gewesen zu sein.
Seit diesem Überfall fehlt zudem jegliche Spur von Virginies Kollegen und heimlichem Geliebten Ralph, der als verdeckter Ermittlerbei den Räubern eingeschleust worden war. Castaneda gibt sich der Polizei gegenüber ahnungslos. Bald wird er erneut von Ben und Arsen kontaktiert, die bei Castaneda ihre Beute vermuten, und versuchen, ihn zu erpressen. Castaneda, der von seinem sterbenden Sohn tatsächlich die Adresse des versteckten Fluchtwagens erhielt, macht sich auf eigene Faust daran, die Hintergründe von Hugos Tod zu ermitteln. Im Versteck der Beute stößt er auf die Leiche des vermissten Polizisten, dessen Bodycam ihm nicht nur Einblicke in Hugos letzte Stunden und den Raubüberfall gewährt, sondern ihm auch Virginies tragische Liebesgeschichte offenbart. Der Schuld von Arsen und Ben am Tod seines Sohnes gewiss, macht sich Castaneda auf zu einem riskanten Racheplan.
Mit "Die Mörder meines Sohnes" präsentiert der bis dato vor allem als Drehbuchautor erfolgreiche Chilene Giordano Gederlini einen originellen Noir- Thriller, der nach eigenen Aussagen des Regisseurs maßgeblich von den Genre-Klassikern von Jean-Pierre Melville inspiriert wurde. Zur unerwarteten Kulisse macht Gederlini dabei den EU-Hauptsitz Brüssel, das sich abseits des Europaviertels als einsame, postindustriell-urbane Schattenlandschaft offenbart und so als idealer Schauplatz für den atmosphärischen Genre-Film erweist.
Black Box – Gefährliche Wahrheit
Thriller
Free-TV-Premiere
Frankreich, 2021
Buch Nicolas Bouvet-Levrard, Yann Gozlan, Simon Moutariou
Regie Yann Gozlan
Kamera Pierre Cottereau
Schnitt Valentin Féron
Musik Philippe Rombi
Produktion Studiocanal, Wy Productions, 2425 Films, France 2 Cinéma
Redaktion Oliver Häfner
Länge 120 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Mathieu Vasseur Pierre Niney
Noémie Vasseur Lou de Laâge
Philippe Rénier André Dussollier
Victor Pollock Olivier Rabourdin
Xavier Renaud Sébastien Pouderoux
und andere
Inhalt
Nach einem Flugzeugabsturz in den Alpen stößt der junge Black-Box-Analyst Mathieu schnell auf die vermeintliche Ursache der Tragödie. Doch bald kommen ihm infolge neuer Beweise Zweifel. Mathieu setzt seine Untersuchungen eigenmächtig fort und dringt dabei in korrupte Abgründe der von achtlosen Wirtschaftsinteressen geleiteten Luftfahrtindustrie vor.
Infolge des Absturzes eines Passagierflugzeugs in den französischen Alpen wird einzig der Stimmenrekorder der Maschine unversehrt geborgen. Nach dem spurlosen Verschwinden des eigentlichen Ermittlungsleiters, Victor Pollock, betraut Philippe Rénier, Leiter der französischen Untersuchungsbehörde für Flugunfälle, den Black-Box-Analysten Mathieu Vasseur mit dem Fall.
Schnell isoliert der junge Experte eine Bordaufzeichnung, die auf einen islamistischen Terrorakt hindeutet. Der Verdacht wird publik gemacht. Durch die Auswertung von Handydaten aus dem Umfeld der Verunglückten gerät er jedoch ins Zweifeln. Als er erfährt, dass Pollock vor seinem Verschwinden alleine mit dem Stimmenrekorder zugange war, bricht er in dessen Haus ein.
Mathieu findet Videoaufnahmen von Geheimtreffen zwischen Pollock und dem Unternehmer Xavier Renaud, dessen Firma Computersicherheitssysteme für Flugzeuge entwirft – auch für den Hersteller der Unglücksmaschine. Ein Pilot berichtet ihm, dass das in der abgestürzten Maschine verbaute Assistenzsystem als unausgereift galt. Mathieu beschafft sich über den Laptop seiner Frau Noémie, die bei einer Agentur für Luft- und Raumfahrtsicherheit arbeitet, Unterlagen zum holprigen Testvorgang des Flugassistenzsystems. Damit gefährdet er Noémies Job und seine Ehe. Mit den Dokumenten erwirkt Mathieu bei Rénier weitergehende Tests, die allerdings ergebnislos bleiben. Er vermutet, dass der Stimmenrekorder ausgetauscht wurde. Mathieu wird in der Folge freigestellt, ermittelt jedoch weiter und entdeckt bald eine neue Spur. Als er die notwendigen Beweise für die wahre Ursache des Flugzeugabsturzes in den Händen hält, gerät er in Lebensgefahr.
Dem Dreh des französischen Paranoia-Kinos"Black Box – Gefährliche Wahrheit" ging eine weitreichende Recherche voraus, die in besonderem Maße von Frankreichs realer Untersuchungsbehörde für Flugunfälle, "BEA", begleitet wurde. Die Behörde stand Regisseur Yann Gozlan und seinem Team sowohl beim Drehbuch als auch am Set beratend zur Seite. Die Spannung des Kinohits, der in Frankreich deutlich die Millionenmarke bei den Besucherinnen und Besuchern knackte, steht seinem Authentizitätsanspruch dabei in nichts nach. Die Hauptrolle des Films wurde dem französischen Jungschauspielstar Pierre Niney von Gozlan auf den Leib geschrieben. Inspirieren ließ sich Niney für seine Darstellung u. a. durch die Beobachtung eines realen Black-Box-Analysten als auch durch Gene Hackmans Figur aus Francis Ford Coppolas Genre-Klassiker "Der Dialog".
Die Yacht
Thriller
Free-TV-Premiere
Italien, 2022
Buch Ciro Zecca, Gianluca Ansanelli, Nicola Salerno
Regie Alessio Liguori
Kamera Mirco Sgarzi
Schnitt Luigi Mearelli
Musik Fabrizio Mancinelli
Produktion Rai Cinema, Lotus Production
Redaktion Oliver Häfner
Länge 85 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Enrico Marco Bocci
Elena Diane Fleri
Flavio Filippo Nigro
Claudio Marina Rocco
Martina Caterina Shulha
Federico Alessandro Tiberi
Emilio Eduardo Valdarnini
und andere
Inhalt
Eine mondäne Geburtstagsgesellschaft findet sich nach einer feierlustigen Nacht mit ihrer Privatjacht im Nirgendwo des Mittelmeers. Hilflos wird sie bald von einem mysteriösen Fremden terrorisiert.
An der Küste der Halbinsel von Sorrent haben die Paare Flavio und Elena sowie Federico und Claudia für ihren Freund Enrico eine Geburtstagsfeier auf Flavios Privatjacht vorbereitet. Zum heimlichen Spott der Gruppe, die sich seit Schulzeiten kennt, bringt Enrico seine jüngere Partnerin Martina mit.
Auch sonst ist der abstinent lebende Enrico das Sorgenkind des eingeschworenen Fünfergespanns: Während der Anwalt Flavio, die Professorin Elena, der Filmemacher Federico und die Influencerin Claudia vom Erfolg verwöhnt sind, plagen Enrico häufig Geldnöte und ein schlechter Geschäftssinn.
Nach einer feuchtfröhlichen Nacht erwacht die Geburtstagsgesellschaft verkatert im Nirgendwo des Mittelmeers. Sowohl die Schlüssel der Jacht als auch die Handys der Feiernden, die Verpflegung und das Rettungsboot sind spurlos verschwunden. Über ein fremdes Funkgerät meldet sich ein bedrohlich auftretender Anrufer bei der Gruppe, der sich als Emilio vorstellt. Er fordert Enrico zu einer Überweisung in Millionenhöhe auf und offenbart dabei Enricos Freundinnen und Freunden, dass das Geburtstagskind Geld auf einem Bankkonto in Luxemburg versteckt hält, das er sich vor einiger Zeit von Flavio und Federico für eine Investition geliehen und danach für verloren erklärt hatte. Unter dem Druck der anderen gibt Enrico die Kontodaten preis. Die Gruppe erhält im Gegenzug den Standort ihres Rettungsbootes, auf dem Emilio Verpflegung hinterlegt hat.
Für die gefährliche Schwimmstrecke durchs offene Meer wird per Abstimmung Enrico auserkoren, doch er macht schnell schlapp, sodass Flavio an seiner Stelle die Strapaze auf sich nimmt. Am Ziel trifft Flavio erstmals persönlich auf Emilio, der den Anwalt mit gefesselten Händen ins Wasser wirft.
Die auf der Jacht verbliebene Freundesgruppe wird von Emilio mit einer DVD auf die Probe gestellt, die eine Liebesaffäre zweier Personen aus ihren Reihen offenbart und ihren Zusammenhalt endgültig zersprengt. Die Situation eskaliert zu Gewalttätigkeiten.. Schließlich gesellt sich auch der Peiniger Emilio auf das Luxusboot, wo er seine wahre Motivation offenlegt.
Der italienische Survivalthriller "Die Yacht" wurde vor der malerischen Küste um den Hafen von Piano di Sorrento und an der Amalfiküste gedreht. Vor der sommerlichen Urlaubskulisse entspinnt sich ein dynamisch inszeniertes Katz-und-Maus-Spiel, das einige Überraschungen parat hält und in seiner Auflösung über die bis heute im Kino gern beschworene "Eat-the-Rich"-Plattitüde hinausgeht.
Die letzte Nacht in Mailand
Polizeithriller
Free-TV-Premiere
Italien, 2023
Buch und Regie Andrea Di Stefano
Kamera Guido Michelotti
Schnitt Giogiò Franchini
Musik Santi Pulvirenti
Produktion Indiana Production, MeMo Films,
Adler Entertainment, Vision Distribution
Redaktion Jörg Marsilius
Länge circa 119 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Franco Amore Pierfrancesco Favino
Viviana Linda Caridi
Dino Franceso Di Leva
Cosimo Antonio Gerardi
Ernesto Martin Francisco Montero Baez
Rodica Katia Mironova
und andere
Inhalt
Nach einem illegalen Deal mit tödlichem Ausgang bei seiner letzten Schicht muss ein Mailänder Polizist cool bleiben.
Nach 35 Dienstjahren als schlecht bezahlter Polizist bei der Mailänder Kriminalpolizei steht Franco Amore unmittelbar vor dem Ruhestand. Seine Frau Viviana hat schon die Überraschungsparty am Abend des letzten Arbeitstags gestartet. Doch diese letzte Nacht wird völlig anders ablaufen als geplant.
Als Franco auf der Party erscheint, ist schon alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen kann. Denn um die Ansprüche seiner Frau einigermaßen erfüllen zu können, hat sich Franco schon vor einiger Zeit auf dubiose Deals mit Cosimo, einem halbseidenen Verwandten Vivianas, eingelassen: Mit der Autorität des Polizisten flankiert er dessen illegalen Geschäfte. Durch Cosimo geriet er an einen chinesischen Paten, der unter anderem Geschäfte mit geschmuggelten Diamanten macht. Ausgerechnet an seinem letzten Arbeitstag muss er – gemeinsam mit seinem Kollegen Dino – zwei Kuriere transportieren. Doch Cosimo spielt auf eigene Rechnung – und sabotiert den Transport mit weiteren korrupten Polizisten. Am Ende fallen drei Beamte und zwei Kuriere der Aktion zum Opfer. Nur Franco kann entkommen und die Diamanten verstecken. Auf der Abschlussparty spielt er den Ahnungslosen. Doch als sein Chef ihn zum Tatort zitiert, beginnt ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel.
Während Franco versucht, jeden Verdacht von sich abzulenken und sich nicht in Widersprüchen zu verzetteln, begibt sich seine Frau am Tatort auf die Suche nach den Diamanten. Denn sollte Franco überführt werden und ins Gefängnis kommen, wäre auch seine gesamte Rente verloren. Doch auch die Chinesen haben die Diamanten noch nicht aufgegeben und sind in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich.
Nach einer spektakulären Einstiegssequenz, einem Flug über die nächtliche Mailänder Innenstadt, begleitet von einem pulsierend-atemlosen Sound, beginnt der Film mit einer Überraschungsparty, bei der unter der Oberfläche nichts so ist wie es scheint. Erst nach und nach, mit einer geschickt verschachtelten Erzählstruktur, deckt Regisseur und Drehbuchautor Andrea Di Stefano in seinem Polizeithriller die wahren Hintergründe der Ereignisse auf. In eindringlichen Nachtbildern, die Kameramann Guido Michelotti in Schatten und Lichteffekte taucht, führt er durch Mailands düstere Straßen und verkehrsreiche Tunnel. Dabei knüpft er geschickt an die europäische Tradition des Polizei- und Kriminalfilms an, die besonders in Italien mit dem gesellschaftskritischen Untergenre des Poliziottesco in den 1970er Jahren verbreitet war und unter der Regie von Enzo Castellari oder Stefano Vanzina einheimische Stars wie Fabio Testi und Franco Nero hervorbrachte.
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