Terra Xplore: Bin ich bereit für Kinder?

Mit Jasmina Neudecker

In der neuen Staffel "Terra Xplore: Bin ich bereit für Kinder?" begegnet Biologin und Presenterin Jasmina Neudecker Menschen, die mit Herz und Seele Eltern sind, anderen, die sich konsequent gegen Elternschaft entschieden haben, und Menschen, die Elternliebe für ein Kind empfinden, das nicht ihr leibliches ist. In den drei "Terra Xplore"-Folgen geht es auch um neue Erziehungsansätze und wie gute Erziehung heute möglich ist. 

  • ZDF Mediathek,
  • ZDF, Sonntags, ab 23. März 2025, 18.30 Uhr

Texte

Sendetermine

ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Montag, 17. Februar 2025, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

ZDF: sonntags, ab 23. März 2025, 18.30 Uhr

Stablisten

Wie viel Erziehung ist eigentlich genug?

Buch und Regie: Christiane Henningsen
Kamera: Tenzin Sherpa, Max Leitmeier
Montage: Vasco Cappai
Produktion Bilderfest: Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke
Redaktion Bilderfest: Eva Bayer
Redaktion ZDF: Marlon Schneider, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

 

Was, wenn ich mein Kind nicht direkt liebe?

Buch und Regie: Christiane Henningsen
Kamera: Tenzin Sherpa, Max Leitmeier
Montage: Vasco Cappai
Produktion Bilderfest: Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke
Redaktion Bilderfest: Eva Bayer
Redaktion ZDF: Marlon Schneider, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

 

Bewusst kinderlos und glücklich damit

Buch und Regie: Sofia Ose
Kamera: Max Leitmeier, Henning Sliwa
Montage: Daniel Jonas
Produktion Bilderfest: Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke
Redaktion Bilderfest: Eva Bayer
Redaktion ZDF: Kim Adler, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

Wie viel Erziehung ist eigentlich genug (1/3)

Caroline und Wieland Scheffler leben auf ihrem Hof in Brandenburg mit ihren zwei kleinen Kindern. Beide sind voll berufstätig und gestalten das Zusammenleben mit ihren Kindern bedürfnisorientiert, liebevoll und mit vielen Freiheiten. Im Gespräch mit Caroline Scheffler erfährt Jasmina Neudecker schnell, dass die Hingabe, das Zuhören und das Sich-auf-Augenhöhe-begegnen einen Preis hat – den zumeist die Eltern bezahlen.  

Gibt es die perfekte Erziehung? Welche Erziehungsstile existieren, welche gravierenden Fehler kann man machen? Und wie schafft man es als Eltern, sich vor lauter Erziehung des Nachwuchses nicht selbst zu vergessen? Um diese Fragen zu beantworten, trifft Jasmina Neudecker Dr. Sabrina Beck. Beck ist Entwicklungspsychologin an der Uni Zürich und arbeitet als Therapeutin mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Von der Expertin erfährt sie: Fürsorge, Schwäche zeigen, Regeln zur Orientierung, aber auch Dinge ausprobieren lassen, Raum geben und viel Liebe und Bauchgefühl sind gute Zutaten für ein gelingendes Eltern-Kind-Verhältnis.

Was, wenn ich mein Kind nicht direkt liebe? (2/3)

Liebe zwischen Eltern und Kindern ist scheinbar natürlich. Aber ist das wirklich so? Und liebt man leibliche Kinder anders als Stief-, Adoptiv- und Pflegekinder? Das will Jasmina Neudecker in der zweiten Folge der "Terra Xplore"-Staffel herausfinden und fährt zu Sandra und Martin Breitenbach (Name von der Redaktion geändert) nach München. Das Paar hat leibliche Kinder und ein Pflegekind aufgenommen. Wie es sich angefühlt hat, als das Pflegekind Teil der Familie wurde, und wie sich die Liebe zu diesem "fremden" Kind entwickelt hat, lässt sich Jasmina Neudecker von den Breitenbachs erzählen.

Dass man Liebe zu Kindern tatsächlich üben kann, erfährt Jasmina Neudecker von Anna-Lena Zietlow, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der TU Dresden. In einem Experiment erlebt die Moderatorin mit, wie Mutterliebe funktioniert. Neurobiologin Dr. Nicole Strüber, die lange am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen forschte, gibt Einblicke in "Väter-Gehirn-Forschung".

Bewusst kinderlos und glücklich damit (3/3)

Will ich eigene Kinder – ja oder nein? Eine lebensverändernde Entscheidung. Für die  32-jährige Susanne Martin aus Chemnitz war schon immer klar, dass sie keine Kinder will. Zum einen sind ihr Freiheit und Selbstbestimmung wichtig, zum anderen findet sie keinen Bezug zu Kindern und hat Angst vor der Verantwortung. Susanne Martin entscheidet sich für eine Sterilisation. Dabei begegnet sie vielen Vorurteilen. Mit ihrem Freund hat sie viel über ihre Entscheidung gesprochen, er unterstützt sie. Allerdings hat er seinen Kinderwunsch noch nicht ganz abgehakt. Jasmina Neudecker trifft das Paar nach Susanne Martins Operation und erfährt viel über ihre Beziehung und auch darüber, wie die beiden mit ihren teils unterschiedlichen Lebensvorstellungen umgeht. 

Um die Gründe für gewollte Kinderlosigkeit besser verstehen zu können, trifft Jasmina Prof. Claudia Rahnfeld, Sozialwissenschaftlerin an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach. Sie hat empirische Untersuchungen dazu angestellt, warum sich Frauen für ein Leben ohne Kinder entscheiden.  

"Gewollte Kinderlosigkeit ist ein sehr selbstbestimmter Lebensentwurf." Interview mit der Soziologin Claudia Rahnfeld

Interview mit Claudia Rahnfeld, Professorin für Angewandte Sozialwissenschaften, Duale Hochschule Gera-Eisenach

Zu welchem Ergebnis kommen Sie in ihrer Studie zu gewollter Kinderlosigkeit?

Ganz konkret konnten wir zeigen, dass die kinderlose Frau nicht pur egoistisch, partnerlos und rein karriereaffin ist. Das Gegenteil ist oftmals der Fall. Gewollt kinderlose Frauen entscheiden sich bewusst gegen Kinder, weil sie keinen Kinderwunsch haben und weil sie in der Konsequenz dessen nicht bereit sind, die lebenslange Verantwortung für ein eigenes Kind zu übernehmen. Es geht demnach um eine starke Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung und Freiheit. Zudem sind sie häufig mit ihrer Partnerschaft so zufrieden, dass sie diese in ihrer Qualität durch ein Kind nicht beeinträchtigen wollen.

Welche Rolle spielt ein selbstbestimmtes Leben bei kinderlosen Frauen?

Wir konnten mit unseren Untersuchungen zeigen, dass Freiheit und Selbstbestimmung zentrale Motive bei gewollter weiblicher Kinderlosigkeit sind. Gewollt kinderlose Frauen befreien sich von der gesellschaftlichen Anforderung der Mutterrolle und gestalten ein Leben nach eigenen Vorstellungen. Die Selbstverwirklichung dient dabei nicht – wie weitläufig angenommen – einer reinen Karriereorientierung. Viel wichtiger ist es den Frauen, sich um die eigene Partnerschaft, die Familie und die Freunde zu kümmern. Die Zeit, die man nicht in eigene Kinder steckt, verwendet man also häufig anders sozial. In vielen Fällen konnten wir auch zeigen, dass sich die Frauen sozial engagieren beispielsweise in sozialen Berufen arbeiten. Gewollt kinderlose Frauen leben also eine selbstbestimmte soziale Mütterlichkeit aus. 

Macht die "gewollte Kinderlosigkeit" glücklich?

Sie macht in jedem Fall nicht unglücklich. Wir wissen heute aus vielen Studien, dass Menschen, die gewollt kinderlos sind, nicht unglücklicher oder einsamer sind als Menschen mit Kindern. Gewollte Kinderlosigkeit ist ein sehr selbstbestimmter Lebensentwurf. Diese Entscheidung hat auch zur Folge, dass sich Menschen in der Regel ein Leben gestalten, das ihnen und ihren Lebensvorstellungen entspricht – und das wiederum macht glücklich.  

Welche Rolle spielen aktuelle Krisen wie beispielsweise Kriege und Klimawandel bei der Entscheidung gegen Kinder?

Für viele Menschen spielt die Frage, ob man in diese Welt noch Kinder setzten will, eine immer stärkere Rolle. Dennoch konnten wir feststellen, dass gewollte Kinderlosigkeit mehrheitlich auf individuelle Faktoren zurückzuführen ist. Menschen, die sich bewusst gegen eigene Kinder entscheiden, haben in der Regel schlichtweg keinen Kinderwunsch und favorisieren ein anderes Lebensmodell. Ökologische Argumente, anhaltende Krisen und Kriege spielen bei diesen Menschen im Rahmen ihrer Entscheidung gegen Kinder daher auch nur eine untergeordnete Rolle. 

Die Fragen stellte Marlon Schneider, ZDF-Redaktion Wissen ("Terra Xplore").

Fotohinweis

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terraxplore

Weitere Informationen

Alle drei Folgen der Reihe und viele weitere "Terra Xplore"-Staffeln in der ZDFmediathek.

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