"Terra Xplore" mit neuer Ausrichtung

Entdeckungsreise in die Psyche und das Gehirn des Menschen mit Jasmina Neudecker und Dr. Leon Windscheid

Das neu ausgerichtete ZDF-Wissenschaftsformat "Terra Xplore" rückt den Menschen und sein Inneres als Forschungsobjekt in den Mittelpunkt. Der Psychologe Dr. Leon Windscheid kommt exklusiv zum ZDF und ist das neue Gesicht im "Terra X"-Kosmos. Gemeinsam mit der Biologin Jasmina Neudecker geht er auf eine Spurensuche in die Welt der Psychologie, Soziologie und Biologie. Den Auftakt machen die ersten beiden Staffeln "Weißt Du, wer Du bist?" mit Dr. Leon Windscheid, ab Sonntag, 16. April 2023, 18.30 Uhr, im ZDF, und "Was kann Dein Gedächtnis?" mit Jasmina Neudecker, ab Sonntag, 21. Mai 2023, 18.30 Uhr, im ZDF.

  • ZDF, ab Sonntag, 16. April 2023, 18.30 Uhr
  • ZDF Mediathek, Staffel 1 und 2 sind ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, mit Untertiteln, zehn Jahre lang verfügbar.

Texte

Wie funktioniert Menschsein? – Das neue "Terra Xplore"

Vorwort von Prof. Peter Arens, Leiter der Hauptredaktion Geschichte und Wissenschaft im ZDF

In der Onlinewelt und in den Podcasts haben sie sich ihren Platz längst erobert, in den TV-Portfolios fehlen sie noch: Formate, die sich der Psychologie des Menschen widmen, die danach fragen, warum wir ticken, wie wir ticken. Auch bei "Terra X", der Wissenschaftsmarke des ZDF, haben wir psychosoziale Fragestellungen eher beiseitegelassen und uns eher mit Geschichte, Naturwissenschaft und Archäologie beschäftigt. Seit 40 Jahren explorieren wir die äußersten Winkel der Erde, ergründen die Geheimnisse des Universums und deren allerkleinste Partikel. Aber mit unserem Hirn und seinen hundert Milliarden Nervenzellen, die Grundlage allen Denkens und Handelns sind, haben wir uns eher nicht beschäftigt.

Das wird sich jetzt ändern, denn wir erweitern unsere Wissenschaftsfamilie und reisen mit dem neuen Format nach innen statt nach außen. "Terra Xplore" wird sich ab April auf einem Weekly-Sendeplatz mit dem beschäftigen, was uns Menschen in unserem Innersten ausmacht: mit unseren Wünschen und Sehnsüchten, unseren Ängsten und Zweifeln, mit der Suche nach unserem eigenen Platz in einer immer komplexeren Gesellschaft. Und das stets auf der Basis von Forschung und Wissenschaft, um zu erklären, warum wir fühlen, wie wir fühlen, und handeln, wie wir handeln.

Dafür haben wir zwei Kommunikatoren ausgesucht, die sich auf ihr Metier exzellent verstehen und mit dem Publikum auf Spurensuche gehen werden: die Biologin Jasmina Neudecker und der Psychologe Leon Windscheid. Jasmina Neudecker ist im ZDF-Kosmos seit ihren gemeinsamen Moderationen mit Prof. Harald Lesch schon ein bekanntes Gesicht, hat den Youtube-Kanal "Terra Xplore" mit aufgebaut. Dr. Leon Windscheid kommt als Psychologe und Bestsellerautor exklusiv für das ZDF dazu, worauf wir sehr stolz sind. Er wird in Zukunft ebenso wie bisher schon Jasmina Neudecker auch als Wissenschaftskommunikator auf dem "Terra X"-Platz am Sonntag um 19.30 Uhr zu sehen sein.

Das neue "Terra Xplore" will, seinem Titel gemäß, eine erforschende Reportage sein, indem Jasmina Neudecker und Leon Windscheid nicht als allwissende Moderatoren im Studio stehen, sondern hin zu den Menschen gehen. Zu jenen, die eine beeindruckende Geschichte erlebt haben und zu jenen, die als Wissenschaftler an ihren Arbeitsplätzen Erklärungen dafür liefern. Die Feldforschung mit dem Kamerateam ist gewiss aufwändiger als das Studio, aber auch authentischer. Wir wissen aus der Medienforschung, dass gerade jüngere Potenziale keine fertigen Antworten erwarten, sondern dass sie der Weg dorthin interessiert. 

Die Sprache der Psychologie hat den gesellschaftlichen Diskurs und unser Wertesystem verändert. Ideale wie Selbstfindung und Selbstverwirklichung sind selbstverständlicher Anspruch an uns selbst geworden, werden nicht mehr hinterfragt. Zutiefst erklärungsbedürftige Fachbegriffe wie toxisch oder hysterisch werden immer unbefangener angewendet, ebenso tiefe Diagnosen wie Fatigue, Burnout oder Depression. Manche wundern sich über die wachsende Industrie der Therapeuten, Coaches und Mentaltrainer. Doch dass wir uns neben Umwelt- und Ernährungsfragen, denen sich "Terra Xplore" ebenfalls widmen wird, substanziell um unsere mentale Verfassung kümmern sollten, liegt auf der Hand – diese Einsicht hat unsere moderne Gesellschaft gerade in den letzten Jahren verändert. Und auch das Klischee, Psychologie sei eher ein sogenanntes Frauenthema, hat sich in den letzten Jahren zum Glück aufgelöst – immer mehr Männer stellen sich ihren Gefühlen und wollen mehr über sich erfahren. 

Ob alltägliche Situationen oder traumatische Erlebnisse: Mit einer Tauchfahrt in die Psyche und das Gehirn des Menschen wollen wir Handlungen und Reaktionen sichtbar und nachvollziehbar machen. Hier sind wir auf professionelle Daten der Social and Human Sciences angewiesen. Psychologie, Soziologie und Neurobiologie erklären nicht nur die großen Zusammenhänge, sondern bieten auch Orientierung. Da liegt jede Menge Terra incognita vor uns, deren Erkundung wir versuchen wollen. Warum suchen wir das Glück? Woher kommt die Eifersucht? Wofür kann Langeweile gut sein? Warum wird uns das Herz schwer oder tut uns etwas in der Seele weh? Was ist Empathie, was ist Mitleid? 

Kurz: Wie funktioniert Menschsein? Dem wollen wir näherkommen, das kann spannend werden.

User-Experience – ZDF-Wissensformate anders entwickeln

Vorwort von Katharina Kuchenbuch, Leiterin Zentrale Aufgaben der Hauptredaktion Geschichte und Wissenschaft im ZDF

Mit der digitalen Formatfamilie von "Terra X" sind wir dort, wo die Menschen sind: im Netz, auf Social Media und als Streamingangebot in der ZDFmediathek. Und zwar jederzeit und auf Abruf, dann, wenn es in den Alltag passt. Nur wenn wir Wissenschaft und gesellschaftliche Debatten auf allen Plattformen und für alle Altersgruppen präsent und zugänglich machen, erreichen wir alle und erfüllen den Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Programms.

Die Entwicklung des "Terra Xplore"-Formats bildet diesen Weg ab: Seit Mai 2021 gibt es bereits ein YouTube-Format, das Jasmina Neudecker geprägt hat. Nun haben wir das Angebot weiterentwickelt und für die ZDFmediathek optimiert: Als Social-Media-Angebot auf YouTube bleibt es weiterhin erhalten. Zusätzlich ersetzt unser neues Format das Magazin "Terra Xpress" und wird jetzt auch linear ausgestrahlt: sonntags um 18.30 Uhr. Dadurch können wir künftig weit mehr Zuschauende auf den unterschiedlichen ZDF-Plattformen für die spannenden und lebensnahen Wissenschaften der Social and Human Sciences und die Marke "Terra X" begeistern.

Ein Thema wird jeweils als Staffel gedacht und als Mehrteiler in der Mediathek vorab veröffentlicht, so dass es in seiner ganzen Vielschichtigkeit dargestellt und von den User*innen hintereinander angeschaut werden kann.

Wir freuen uns, dass zur "Terra X"-Familie mit Psychologie eine neue wichtige Disziplin – und mit "Terra Xplore" eine andere Art der Wissensvermittlung – hinzukommt!

Über "Terra Xplore"

Was treibt Menschen an? Wie wirkt sich die persönliche Denkweise auf die eigenen Entscheidungen und damit auf die Gesellschaft aus? Der Psychologe Dr. Leon Windscheid kommt exklusiv zum ZDF und ist das neue Gesicht im "Terra X"-Kosmos. Gemeinsam mit der Biologin Jasmina Neudecker geht er in dem Reportageformat "Terra Xplore" auf Entdeckungsreise in die Psyche und das Gehirn des Menschen.  

Mit der Neuausrichtung von "Terra Xplore" erweitert "Terra X" sein Spektrum um die sogenannten "Social and Human Sciences", also Wissenschaften wie Psychologie, Soziologie und Neurobiologie – und das auf allen Plattformen. Mit diesem Fokus bietet "Terra Xplore" besonders jungen Menschen, die sich selbst und ihre Umwelt besser verstehen wollen, Erklärungen und Orientierung in Lebensfragen.

Das Format "Terra Xplore", das im Mai 2021 mit Jasmina Neudecker als YouTube-Kanal an den Start ging, ist mit seiner neuen Ausrichtung weiter auf YouTube präsent. Das Angebot wurde für die ZDFmediathek optimiert. Künftig werden dort immer mehrere Folgen zu einem Thema veröffentlicht, sodass die Nutzerinnen und Nutzer diese dann jeweils on demand am Stück streamen können. Das Format ist ab 16. April 2023 auf dem Sendeplatz am Sonntag um 18.30 Uhr im ZDF zu sehen und löst das Magazin "Terra Xpress" ab.

Sendetermine, Folgenübersicht, Stab

"Weißt Du, wer Du bist?" mit Dr. Leon Windscheid

ZDF: Sonntag, 16. April 2023, 18.30 Uhr: Wie viele Ichs stecken in Dir?

ZDF: Sonntag, 23. April 2023, 18.30 Uhr: Sex, Gender – wer bestimmt mein Geschlecht?

ZDF: Sonntag, 30. April 2023,18.30 Uhr: Mein Körper, mein Ich – passt das?

ZDF: Sonntag, 7. Mai 2023, 18.30 Uhr: Digital Life – bin das noch ich?

ZDFmediathek: Folge eins bis drei ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, Folge vier ab Sonntag, 7. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang,

Stab

Buch/Regie: Caroline Pellmann, Laura Jasmin Leick 
Kamera: Jörg Junge, Jasper Granderath, Rainer Bauer, Marcel Bindacz, Boris Mahlau, Martin Göbel
Schnitt: Rainer Ahlschwedt, Stefan Wiesner, Karen Tonne
Produktion: Doclights
Redaktion: Martina Sprengel
Produzentin: Michaela Hummel 
Redaktion ZDF: Harald Platz, Veronica Pieper
Leitung der Sendung ZDF: Swea Schilling

 

"Was kann Dein Gedächtnis?" mit Jasmina Neudecker

ZDF: Sonntag, 21. Mai 2023, 18.30 Uhr: So kannst Du Dein Gedächtnis tunen! 

ZDF: Sonntag, 28. Mai 2023, 18.30 Uhr: Tatort Gehirn – Dein Gedächtnis lügt!

ZDF: Sonntag, 4. Juni 2023, 18.30 Uhr: Schluss mit belastenden Erinnerungen!

ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Stab

Buch/Regie: Raphael Lauer, Theresa Moebus, Hanna Stahl, Jasmin Steigler, Carsten Frank
Kamera: Tenzin Sherpa, Luca Zanner, Jannis Bierschenk, Yannick Rouault
Schnitt: Florian Geyer, Christine Streichsbier, Tobias Bauer
Produktion: Bilderfest
Redaktion: Nikolaus Wirth
Produzent: Marcus Uhl
Redaktion ZDF: Angelika Hoffmann, Veronica Pieper
Leitung der Sendung ZDF: Swea Schilling

 

"Ist das Liebe?" mit Leon Windscheid 

ZDF: Sonntag, 18. Juni 2023, 18.30 Uhr: Stalking – wenn Liebe eskaliert

ZDF: Sonntag, 2. Juli 2023, 18.30 Uhr: Verliebt in einen Chatbot

ZDF: Sonntag, 9. Juli 2023, 18.30 Uhr: Für immer verliebt?

ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Montag, 22. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Stab

Buch/Regie: Elin Carlsson, Maria Patz, Andrea Wiehager-Philippi, Markus Böhle, Corinna Klee
Kamera: Jupp Tautfest, Jakob Gross, Gunnar Rossow, Carolin Hauke, Patrick Waldmann, Elí Roland Sachs
Schnitt: Laura Matos Perdomo, Gunnar Refardt, Bojan Nović
Produktion: Labo M
Redaktion: Eva Nowack, Imke Meier
Produzent: Florian Karpf, labo M GmbH
Redaktion ZDF: Harald Platz, Veronica Pieper
Leitung der Sendung ZDF: Swea Schilling

 

"Was macht uns gut oder böse?" mit Jasmina Neudecker

ZDF: Sonntag, 16. Juli 2023, 18.30 Uhr: Ist das Böse auch in Dir?

ZDF: Sonntag, 23. Juli 2023, 18.30 Uhr: Aggressiv – was lässt Dich ausrasten? 

ZDF: Sonntag, 30. Juli 2023, 18.30 Uhr: Wie viel Gutes steckt in uns?

ZDFmediathek: Mittwoch, 5. Juli 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Stab

Buch/Regie: Vanessa Materla, Dominik Wolf, Kristina Graß
Kamera: Jupp Tautfest, Jakob Gross, André Schlabitz, Andreas Baum
Schnitt: Laura Matos Perdomo, Julian Lyubych, Oliver Szysza, Bojan Novic, Angel Garcia
Produktion: Labo M
Redaktion: Eva Nowack, Imke Meier
Produzent: Florian Karpf
Redaktion ZDF: Angelika Hoffmann, Veronica Pieper, Kim Adler
Leitung der Sendung ZDF: Swea Schilling

"Weißt Du, wer Du bist?" mit Leon Windscheid, ab 16. April 2023

Sie begleitet uns ein Leben lang, die Frage "Wer bin ich?". Was macht unsere Identität aus, welche Einflüsse formen unsere Persönlichkeit? In der ZDF-Reihe "Terra Xplore" begibt sich Leon Windscheid mit je einer zentralen Frage pro Folge auf eine Forschungsreise. In vierFolgen, die unterschiedliche Aspekte unseres Wesens beleuchten, spricht der Psychologe mit ganz besonderen Menschen über deren Erfahrungen, beleuchtet mit Expertinnen und Experten die Mechanismen unserer Persönlichkeit und nimmt auch selbst an Experimenten teil. 

Am Anfang jeder Folge steht eine zentrale Frage – der Startpunkt der Reise. Wie viele Ichs stecken in Dir? – fragt Leon etwa in der ersten Folge. Der rote Faden einer jeden Episode ist ein intensives Gespräch mit einem Menschen, dessen Schicksal in ganz besonderer Weise für die jeweilige Fragestellung steht. Das können extreme Begegnungen sein wie die mit Bonnie, die mehrere Persönlichkeiten in sich vereint. Oder sehr intime Momente, wie die mit Transfrau Phenix. Wesentlicher Teil der Reihe sind dabei teils aufwendige Sozial- und Selbstexperimente, denen sich Leon aussetzt beziehungsweise, die er mit seinem psychologisch geschulten Einfühlungsvermögen anleitet und dabei zu berührenden und überraschenden Erkenntnissen gelangt.

Folge 1: Wie viele Ichs stecken in Dir?

ZDF: Sonntag, 16. April 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Leon Windscheid trifft Bonnie, die eine sogenannte Dissoziative Identitätsstörung (DIS) hat. Bonnie lebt mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten, die je nach Situation nach vorne treten. Warum das so ist, und wie sich diese multiplen Persönlichkeiten bei Bonnie abgespalten haben, erfährt Leon im Gespräch. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie und wann sich unser Ich entwickelt, besucht er am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Dr. Katrin Rothmaler, die die kognitive Entwicklung von Kindern erforscht. In einem Studioexperiment mit 25 Menschen hinterfragt Leon Windscheid, der als Psychologe den Versuch anleitet, das Schubladendenken beziehungsweise den Drang, alle Menschen in eindimensionale Rollen zu pressen.

Folge 2: Sex, Gender – wer bestimmt mein Geschlecht?

ZDF: Sonntag, 23. April 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Woher weiß ich eigentlich, was meine Geschlechtsidentität ist? Was ist das überhaupt? Wie entwickelt sich Geschlechtsidentität? Und was macht es mit unserer Psyche, wenn die Geschlechtergrenzen diverser und durchlässiger werden? Gibt es mehr als "Mann" und "Frau"? Diesen zentralen Fragen spürt Leon Windscheid in dieser Folge nach und verabredet sich mit Transfrau Phenix. Phenix, die als Autorin, Schauspielerin und Model arbeitet, hat ihre Transition in einem viel beachteten Buch verarbeitet und spricht offen darüber, wie schmerzhaft für sie die Erkenntnis war, trans zu sein. Welche biologischen, aber auch kulturellen Faktoren unser Geschlecht bestimmen, erforscht Leon mit dem Biologen und Sexualwissenschaftler Heinz-Jürgen Voß. Wie prägt sich sexuelle und geschlechtliche Identität aus? Ist Geschlecht nur ein Gefühl? Leon will mehr über die Haltung der Gesellschaft erfahren und erhält in einer Straßenumfrage erstaunliche Einsichten. Im Hirnscan erhofft Leon eine Antwort auf die Frage, ob man im Gehirn ablesen kann, welchem Geschlecht man angehört. Aber kann das wirklich so einfach sein?

Folge 3: Mein Körper, mein Ich – passt das?

ZDF: Sonntag, 30. April 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Selbstwert hängt auch von einem positiven Körperbild ab. Ein durchtrainierter Körper gilt für viele als Ausdruck der eigenen Leistungsbereitschaft und des Erfolgs, Tattoos und Piercings für wiederum andere als Zeichen von Selbstbestimmung und Selbstentfaltung. Hinzu kommt der gesellschaftliche Druck, wie ein "idealer Körper" auszusehen hat. 

Passt mein Körper zu meinem Ich, zu dem, wie ich mich fühle? Leon Windscheid trifft Lino (Name geändert), der sich sein gesundes Bein hat amputieren lassen, um endlich sein Körperbild mit seinem Körpergefühl übereinzubringen. Schon als Kind hat Lino sein Bein nach hinten gebunden, weil er sich so fühlt und sein Körper genauso aussehen sollte, um glücklich mit sich zu sein, erzählt er Leon. Lino hat eine Body Integrity Dysphoria, kurz BID. BID äußert sich in dem tiefen Empfinden, dass sich bestimmte Körperteile oder Körperfunktionen fremd anfühlen oder so, als gehörten sie nicht zur eigenen Person. Gefühltes Körperbild und tatsächliches Körperbild sind nicht deckungsgleich. Welche große Rolle das Gehirn beim Körperempfinden spielt, hat Dr. Annika Reinersmann herausgefunden. Bei ihr unterzieht sich Leon dem sogenannten "Gummihand-Experiment". Zieht er die Gummihand zurück, wenn Annika sie mit einer Nadel traktiert? Und was sagt seine Reaktion über sein Körperbild aus?

Folge 4: Digital Life – bin das noch ich?

ZDF: Sonntag, 7. Mai 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: Sonntag, 7. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Wie viel von unserem Ich steckt in unserem digitalen Selbst? Und wie bestimmen Instagram, YouTube und Co. das eigene Ich? Welche weitreichenden Folgen, positiv wie negativ, die digitale Existenz haben kann, erfährt Leon von Joey. Er war früher einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands und hat sein Ich in der digitalen Welt zunächst verloren. Wie er es wiederfindet, erzählt er in "Terra Xplore". Außerdem spricht Leon Windscheid in der Sendung mit dem Neurobiologen Prof. Martin Korte über die wissenschaftlichen Aspekte, Hintergründe und Auswirkungen des Umgangs mit digitalen Medien auf das Gedächtnis. Warum die digitale Welt so anziehend für unser Ich ist, erklärt Psychologe und Webdesigner Prof. Christian Montag.

"Was kann Dein Gedächtnis?" mit Jasmina Neudecker, ab 21. Mai 2023

Das Gedächtnis leistet jeden Tag Unglaubliches: In jeder Sekunde verarbeitet und speichert es Unmengen an neuen Eindrücken, Informationen und Erinnerungen. Ohne Gedächtnis wären Menschen weder in der Lage, Neues zu lernen, noch könnten sie sich an wichtige Momente ihres Lebens erinnern. Doch nicht immer funktioniert das Gedächtnis so, wie es soll: Oft fällt es schwer, neue Inhalte zu lernen. Warum vergessen wir Dinge? Warum erinnern wir uns an Dinge, die so nicht geschehen sind? Ist das Vergessen vielleicht sogar ein wichtiger Bestandteil unseres Erinnerungsprozesses?

Presenterin Jasmina Neudecker begibt sich für "Terra Xplore" auf eine Spurensuche in das menschliche Gehirn. In vier Filmen erforscht sie unterschiedliche Aspekte unseres Gedächtnisses. Es zeigt sich schnell: Das menschliche Gedächtnis ist ein Mysterium, dem Forscherinnen und Forscher erst nach und nach Antworten entlocken.

Folge 1: So kannst Du Dein Gedächtnis tunen!

ZDF: Sonntag, 21. Mai 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Wäre es nicht genial, sich alle wichtigen Dinge merken zu können? Der mehrmalige Gedächtnisweltmeister und Neurowissenschaftler Dr. Boris Konrad kann das. Er erinnert sich zum Beispiel an die Reihenfolge eines ganzen Kartendecks von 52 Karten in weniger als einer Minute. Und behauptet: "Das kannst Du auch!" Jasmina nimmt die Challenge an: Sie soll sich 100 Namen und Gesichter in nur fünf Minuten merken. Fürs Training hat sie eine Woche Zeit, und Boris zeigt ihr spezielle Methoden, um sich so spielerisch Dinge zu merken. Dann wird es ernst: Boris lädt sie zu den Deutschen Gedächtnis-Meisterschaften in Bremen ein. Hier muss sie beweisen, ob sie mit den Gedächtnisprofis mithalten kann.

Was im Gehirn beim Gedächtnistraining passiert, erfährt Jasmina bei einem Besuch bei Professor Tobias Bonhoeffer am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz in München. An Mäusen lässt sich genau beobachten, wie sich einzelne Nervenzellen zu ganzen Neuronen-Netzwerken verbinden.

Folge 2: Tatort Gehirn: Dein Gedächtnis lügt!

ZDF: Sonntag, 28. Mai 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

In den 1980er-Jahren wurde die US-Amerikanerin Jennifer Thompson in ihrem Apartment vergewaltigt. In dieser schrecklichen Situation prägte sie sich den Täter ganz genau ein, erstellte mithilfe der Polizei ein Phantombild und identifizierte den Mann später bei einer Gegenüberstellung. Er wurde verurteilt und landete hinter Gittern. Doch zehn Jahre später stellt sich heraus: Jennifer hat sich getäuscht. Ein DNA-Test beweist die Unschuld des Mannes. Ein extremer Fall von falscher Erinnerung. Ein Einzelfall? Wie verlässlich sind unsere Erinnerungen wirklich? Was beeinflusst, wie das Gehirn Ereignisse abspeichert? Und was bedeutet das etwa für die Aussagekraft von Augenzeugenberichten?

Für "Terra Xplore" geht Jasmina diesen Fragen in einem Sozialexperiment auf den Grund. Zusammen mit der Psychologin Prof. Aileen Oeberst stellt sie das Erinnerungsvermögen ihrer Probandinnen und Probanden auf die Probe. Gelingt es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, eine eingeschleuste "Täterin" zu beschreiben? Schaffen es Jasmina und Aileen sogar, ihnen falsche Erinnerungen über die Verdächtige einzupflanzen? Und können diese fehlerhaften Erinnerungen auch wieder revidiert werden?

Folge 3: Schluss mit belastenden Erinnerungen!

ZDF: Sonntag, 4. Juni 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang

Im Juni 2021 tötet ein Mann in der Würzburger Innenstadt drei Frauen mit einem Messer. Der Notarzt Dr. Gerhard Schwarzmann ist zufällig am Tatort und leistet Erste Hilfe. Sein professionelles Eingreifen rettet Leben, doch seit dem blutigen Anschlag leidet er unter einem Trauma, einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung. Er hat Flashbacks und Panikattacken. Lässt sich so eine schlimme Erinnerung überhaupt vergessen? Jasmina will von Gerhard erfahren, wie er mit seinem Trauma lebt. Und sie erfährt von Medizinerinnen und Medizinern sowie Trauma-Spezialisten, welche Folgen Traumata für die Erinnerungen haben und wie man sie erfolgreich behandeln kann.

Ein Trauma entsteht in einer Situation, in der die Gesundheit und das eigene Leben in Gefahr sind. In diesen extremen Momenten ist das Gehirn überflutet mit Hormonen. Sie hindern das Gedächtnis daran, die Erinnerung korrekt zu verarbeiten. In vielen Fällen ist das nur mit professioneller Unterstützung möglich – so auch bei Gerhard.

Nach dem Attentat wurde an der Uniklinik Würzburg eine sogenannte Trauma-Ambulanz eingerichtet. Die Psychotherapeutin Dr. Marion Schowalter behandelt hier Trauma-Betroffene und nutzt dafür ein Verfahren namens EMDR: Mithilfe gleichmäßiger Augenbewegungen taucht der Patient in seine Erinnerungen ein und lernt, sein Trauma neu zu bewerten.

Folge 4: Mut zur L_ücke: So erinnerst Du Dich!

ZDF: Sonntag, 11. Juni 2023, 18.30 Uhr  

Was passiert, wenn persönliche Erinnerungen von heute auf morgen einfach gelöscht werden? Als 17-Jähriger stürzt Max Rinneberg auf einer Treppe und erleidet dabei eine retrograde Amnesie: Er kann sich an sein Leben vor dem Sturz nicht mehr erinnern, erkennt seine Familie nicht, weiß nicht, wer er ist. Was muss im Gehirn passieren, damit man seine autobiografischen Erinnerungen verliert? Wie fühlt es sich an, wenn die eigene Identität wie ausgelöscht erscheint? Und lässt sich aus Max' Geschichte auch etwas für den Umgang mit den eigenen Erinnerungen lernen? 

Ihre Spurensuche führt Jasmina zu Prof. Andreas Papassotiropoulos. Der Psychiater und Neurowissenschaftler erforscht an der Uni Basel eine ganz bemerkenswerte Gruppe Patienten: Menschen, die am hyperthymestischen Syndrom leiden. Weltweit sind nur wenige Dutzend Fälle bekannt. Sie sind quasi das Gegenstück zu Max: Sie haben ein nahezu perfektes autobiografisches Gedächtnis und erinnern sich an jedes Detail aus ihrem Leben. Lange Zeit war der Grund für diese außergewöhnliche Gedächtnisleistung nicht klar. Doch der Basler Hirnforscher und sein Team sind der Lösung auf der Spur: Ein spezielles Gen könnte die Ursache dafür sein, dass die Betroffenen nichts vergessen können. 

Aber das scheint nicht die einzige Erklärung zu sein. Denn das Gedächtnis lässt sich auch aktiv beeinflussen – dieses "Triggern" könnte dazu beitragen, dass man sich Dinge besser merken kann. Wie das funktionieren kann, zeigt Jasmina bei einem Gedächtnisexeriment zusammen mit der Psychologin Dr. Magdalena Abel und einer Gruppe von zehn Probanden. Die Regensburger Forscherin hat in ähnlichen Versuchen gezeigt, dass aktives Triggern helfen kann, Gedächtnisinhalte besser abzuspeichern. Könnte es damit auch gelingen, die eigenen autobiografischen Erinnerungen besser zu behalten? 

"Ist das Liebe?" mit Leon Windscheid, ab 18. Juni 2023

In drei Folgen von "Terra Xplore" erforscht Psychologe Leon Windscheid wohl eine der stärksten Emotionen des Menschen: die Liebe. Auf einer intensiven Spurensuche begegnet er Menschen, die vom Verliebtsein sprechen, auf eine langjährige Partnerschaft zurückblicken oder aber auf einen Horrortrip am Ende der Beziehung. Ihre Antworten sind echt, überraschend, aber auch schockierend. Leon spricht mit Hirnforschenden und Expertinnen und Experten über die Wissenschaft, die hinter den unterschiedlichen Ausprägungen, positiv wie negativ, der Liebe stecken.

Folge 1: Stalking – wenn Liebe eskaliert

ZDF: Sonntag, 18. Juni 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: Montag, 22. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Warum es am Ende einer Liebesbeziehung häufig zu physischer und psychischer Gewalt bis hin zu Stalking kommt, will Leon Windscheid in der ersten Folge wissen. Er trifft eine Frau, die von ihrem Ex-Partner brutal verfolgt und bedroht wird. Eine belastende Situation, doch die Frau stellt sich dem Täter. Von der ehemaligen Kriminalkommissarin Sandra Cegla, die heute Opfer von Stalking berät, will Leon wissen, von welchen traumatischen Erfahrungen hilfesuchende Menschen berichten und wie man sich in einer solchen Situation am besten verhält. Und er besucht eine außergewöhnliche Beratungsstelle. Dort wird mit der Idee "Täterarbeit ist Opferschutz" nicht nur mit Täterinnen und Tätern gearbeitet, sondern auch mit Menschen, die befürchten zum Täter zu werden. Psychologe Leon Windscheid will verstehen, welche Emotionen bei Opfer und Täter eine Rolle spielen und auch aufzeigen, wie man rechtzeitig die Anzeichen einer toxischen Beziehung erkennt.

Folge 2: Verliebt in einen Chatbot

ZDF: Sonntag, 2. Juli 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: Montag, 22. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Tatsächlich ist die Liebe laut Wissenschaft entscheidend für das Glücksempfinden. Doch wie genau wir lieben und was wir von der Liebe erwarten, ändert sich aktuell rasant. Leon trifft bei seiner Recherche einen Mann, der sich in einen von ihm selbst geschaffenen Avatar verliebt hat. Kann es wirklich Liebe sein? Was ist überhaupt Liebe? Braucht es zum Lieben nicht andere Menschen? Oder kann man auch in Dinge verliebt sein? Um diese Fragen zu klären und auch zu erfahren, wie die Zukunft der Liebe aussehen wird, besucht Leon Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die sich der Erforschung der Liebe verschrieben haben. Leon spricht mit Sozialpsychologin Dr. Johanna Degen, deren Forschung zeigt, wie der technische Fortschritt das Dating-Verhalten und Liebesleben von Paaren beeinflusst. Und in einem Gespräch mit dem Soziologen Prof. Thomas Müller-Schneider wird klar: Die Beziehungsmodelle sind im Wandel.

Folge 3: Für immer verliebt?

ZDF: Sonntag, 9. Juli 2023, 18.30 Uhr       
ZDFmediathek: Montag, 22. Mai 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang  

Schmetterlinge im Bauch, rosarote Brille, große Liebe – ein Leben lang. Ist das möglich oder nur ein unrealistischer Traum und Überbleibsel der Romantik? Leon Windscheid will von einem Paar, das seit mehr als 40 Jahren zusammen ist, wissen, ob es ein besonderes Geheimnis gibt, das die Liebe erhält. Mit einem der renommiertesten Liebesforscher, dem Neurowissenschaftler Prof. Andreas Bartels, schaut er in die Köpfe von Verliebten. Und Leon begleitet ein Experiment mit Paaren, die sich in einem Liebesparcours in luftiger Höhe einigen Herausforderungen stellen, die je nachdem, wie sie diesen meistern, einiges über deren Liebesbeziehung aussagt.

"Was macht uns gut oder böse?" mit Jasmina Neudecker, ab 16. Juli 2023

Was ist gut? Und was ist böse? Warum wird manchmal aus einem vermeintlich guten Menschen ein böser? Steckt das Böse vielleicht in jedem von uns? Oder ist das Böse nur eine Frage der Definition? Oder eine moralische Frage? Was heißt eigentlich "gut" und "böse" wissenschaftlich betrachtet? Für "Terra Xplore" geht Wissenschaftsjournalistin und Biologin Jasmina Neudecker diesen Fragen nach.

Folge 1: Ist das Böse auch in Dir?

ZDF: Sonntag, 16. Juli 2023, 18.30 Uhr  
ZDFmediathek: Mittwoch, 5. Juli 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Welche Eigenschaften in uns lassen uns eher auf der guten oder auf der bösen Seite stehen? Was ist angeboren und was dem Umfeld geschuldet?

Jasmina Neudecker spricht mit einem verurteilten Sexualstraftäter, der für seine Taten jahrelang im Gefängnis saß. Welchen Einfluss die Umwelt und das soziale Umfeld hat, ordnet die bekannte Kriminalpsychologin Lydia Benecke ein. Warum ein Mensch Böses tut, ist multifaktoriell. Wichtig aber ist: Eine Erklärung ist keine Entschuldigung.

Zudem ordnet "Terra Xplore" das Stanford-Prison-Experiment kritisch ein und rückt die Forschungsergebnisse aus den 1970er-Jahren neu einordnend ins Licht. Bei diesem Experiment hatte Studienleiter Dr. Philip Zimbardo 1971 insgesamt zwölf junge Männer zu Wärtern und zwölf zu Insassen eines gefakten Gefängnisses gemacht – beides nach dem Zufallsprinzip. Zwei Wochen sollte das Experiment dauern, doch es musste schon nach sechs Tagen abgebrochen werden, weil die Situation eskalierte und es zu Misshandlungen kam. Die Conclusio, die Zimbardo daraus gezogen hat, ist: Wenn Menschen sich die Gelegenheit bietet, gewinnt das Böse in ihnen die Oberhand. "Terra Xplore" geht dem nach und zeigt in einem eigenen, psychologisch betreuten und ethisch vertretbaren Sozialexperiment die Mechanismen, die dem Stanford-Prison-Experiment zugrunde liegen.

Folge 2: Aggressiv – was lässt Dich ausrasten?

ZDF: Sonntag, 23. Juli 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: Mittwoch, 5. Juli 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Manche Menschen ticken deutlich schneller und krasser aus als andere. Warum ist das so? Jasmina Neudecker geht auf Spurensuche und trifft Betroffene, eine Psychologin und eine Anti-Aggressionstrainerin, um die Ursachen von Aggression und Wut besser zu verstehen.

Patrick Miles hat ein Leben voller Gewalt und Aggression hinter sich. Der 49-jährige Hamburger war seit seiner Kindheit ständig in Schlägereien verwickelt. Schließlich wurde er als prügelnder Geldeintreiber von Drogen- und Waffenhändlern angeheuert – und landete dafür zehn Jahre im Gefängnis. Mittlerweile darf Patrick tagsüber das Gefängnis verlassen und für eine Hilfsorganisation arbeiten: Bei "Gefangene helfen Jugendlichen" unterstützt er die Gewaltpräventionsarbeit, zum Beispiel mit pädagogischem Boxen. Jasmina begleitet ihn dabei. Große Probleme, seine Wut zu kontrollieren, hatte auch Alexander Reza. An seinen Wutanfällen ist seine Familie zerbrochen. Der 40-Jährige sucht sich Hilfe in einem Anti-Aggressionstraining – mit Erfolg.

Warum sind manche Menschen aggressiver als andere und welche Rolle spielen biologische Ursachen wie das Männlichkeitshormon Testosteron? Schließlich werden acht von zehn Gewalttaten von Männern verübt. Jasmina trifft die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Prof. Ulrike Krämer an der Universität Lübeck, um im Selbsttest ein Experiment aus ihrer Studienreihe mitzumachen. Denn wenn Testosteron bei Männern für mehr direkte Aggression verantwortlich sein soll, müsste das doch auch bei Frauen so sein.  

Dass Aggression und Wut eben vor allem gelerntes Verhalten ist, das man auch wieder verlernen kann, davon ist auch Wut-Coach Katrin Hoster überzeugt. Jasmina lernt verschiedene Techniken kennen, wie man seine Wut in den Griff bekommen kann – und die jeder an sich selbst ausprobieren kann.

Folge 3: Wie viel Gutes steckt in uns?

ZDF: Sonntag, 30. Juli 2023, 18.30 Uhr
ZDFmediathek: Mittwoch, 5. Juli 2023, 10.00 Uhr, zehn Jahre lang 

Nachdem Jasmina Neudecker "Das Böse" erforscht hat, stellt sich nun umgekehrt die Frage: Was ist "Das Gute"? Auf ihrer Suche trifft die Biologin auf unterschiedliche Menschen, die das "Gute" in die Mitte ihres Lebens stellen.

Eine von ihnen ist Johanna, die von der Ahrflut 2021 betroffen ist. Statt Plünderungen und egoistisches Handeln erlebt sie Solidarität und Hilfsbereitschaft aus ganz Deutschland. Von der verzweifelten Betroffenen wird Johanna selbst zur Helferin in der Not und unterstützt, wo sie kann.

Wie sich Menschen in Extremsituationen grundsätzlich verhalten, untersuchen Krisen- und Katastrophenforscher wie Prof. Dr. Henning Goersch. Er geht in seinen Forschungen unter anderem der Frage nach, ob die Menschen in der Not ihr schlimmstes oder ihr bestes Gesicht zeigen.

Den Ursprung altruistischen Handelns unter Menschen untersucht Primatenforscher Dr. Alejandro Sánchez-Amaro vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er beobachtet Schimpansen in ihrem Alltag und schaut, wie sie miteinander agieren und kommunizieren. Es zeigt sich: Viel Kooperationsfähigkeit ist schon evolutionär angelegt. Doch Menschen haben diese Fähigkeit noch einmal auf ein anderes Level gehoben und handeln intuitiv als "Wir", wenn wir einander brauchen.

Biografie Jasmina Neudecker

Jasmina Neudecker, Biologin, Wissenschaftsjournalistin, Redakteurin und Presenterin "Terra Xplore" und "Terra X"

Jasmina Neudecker wurde 1987 in Bad Kreuznach geboren. Neben molekularer Genetik und Immunologie liegt der Hauptfokus der Biologin auf der Neurobiologie. Nach ihrem Redaktionsvolontariat beim ZDF arbeitete sie als Autorin und Redakteurin für "Leschs Kosmos" und "Terra X: Faszination Erde". Sie wurde Co-Host von Harald Lesch auf dem YouTube-Kanal "Terra X: Lesch & Co". Für die "Terra X"-Jubiläumsreihe "Unsere Kontinente" moderierte Jasmina Neudecker 2022 zum ersten Mal eine "Terra X"-Sendung. Mit dem Wissenschaftsformat "Faszination Deutschland" und später auch "Terra Xplore" startete sie 2019/2020 auf YouTube und in der ZDFmediathek. 

In dem weiterentwickelten Format "Terra Xplore" erklärt Jasmina Neudecker Wissenschaft nicht nur, sondern macht sie spürbar und miterlebbar. Sie nimmt die Userinnen und User mit auf eine Erkenntnisreise.

Jasmina Neudecker: "Besser zu verstehen, wie wir ticken, hilft uns allen bei den kleinen und großen Fragen des Lebens."

Was reizt Dich an dem neuen Format, was sind die Herausforderungen?

Jasmina Neudecker: "Terra Xplore" ist für mich ein ganz besonderes Projekt, weil ich von Anfang an eingebunden war und meine Ideen miteinbringen konnte. Mich reizt daran, die Zuschauenden zu einem Format einzuladen, das Wissenschaft mit Emotion vermitteln möchte. Bei "Terra Xplore" geht es uns nicht darum, reines Wissen zu vermitteln, sondern Denkimpulse zu setzen. Das versuche ich, indem ich Menschen dazu einlade, etwas mit mir gemeinsam zu erleben. Ich hoffe, dass wir es schaffen, ein Fenster in eine Welt zu öffnen, wie es typisch ist für "Terra X", aber dieses Mal in eine Welt, die uns so nah ist und manchmal doch so fremd erscheint: in unser eigenes – manchmal überforderndes – Leben, unseren Kopf, unser Menschsein. Das finde ich extrem reizvoll.

Die Herausforderung dabei ist es, eine gute Balance aus Herz und Hirn zu finden. Denn die Wissenschaft ist in meinem Leben mein Kompass, und ich glaube, besser zu verstehen, wie wir ticken und warum, hilft uns allen total bei den kleinen und großen Fragen des Lebens. Aber da wir eben auch einen emotionalen Zugang finden wollen, habe ich manchmal das Gefühl, eine halbe Stunde ist einfach nicht genug.

Was waren beim Dreh Deine beeindruckendsten Erlebnisse oder Begegnungen?

Besonders beeindruckend sind für mich immer Menschen, die total für ihre Sache brennen. Wenn ich einem jungen Forscher wie Alejandro Sánchez-Amaro gegenüberstehe, der wie ich Biologe ist, und das Glück hat, sich in seiner Arbeit mit Schimpansen dem anzunähern, was uns Menschen zu Menschen macht, dann bewegt mich das sehr.

Aber natürlich auch die Begegnung mit Menschen, die ihre Sicht auf diese Welt und ihr Schicksal mit uns teilen. Ich durfte mit einer jungen Frau den Tag verbringen, die in einer katastrophalen Situation nicht gedacht hat: Ich muss mich jetzt erstmal um mich kümmern, sondern sich für andere verausgabt hat. Solche Begegnungen berühren und beeindrucken mich.

Wie bringst Du Deine Wissenschaft in das neue Format ein?

Als Naturwissenschaftlerin liegt mir Neugierde in der DNA. Ich glaube, dass das etwas ganz Entscheidendes ist, wenn man sich immer wieder einem neuen Thema rund um unser Menschsein annähert.

Als Biologin habe ich eine bestimmte Perspektive auf unsere Welt – ich hinterfrage alles zunächst mal vom Standpunkt der Wissenschaft her: Wie kann ich mir die Wirkmechanismen vorstellen, die für einen Effekt verantwortlich sein sollen? Wie funktioniert unser Gedächtnis genau auf molekularer Ebene? Wie sind die Studien aufgebaut, die eine Antwort liefern sollen?

Und dann kommt eben das Entscheidende: Wie brechen wir es so runter, dass man den Knackpunkt nach einer halbstündigen Doku in Erinnerung behält und wirklich etwas begriffen hat.

Was ist Dir persönlich wichtig an Deiner Rolle als Presenterin?

Ich sehe mich gar nicht so sehr als Presenterin, sondern eher als Mensch, der gemeinsam mit einem Team versucht, sich einem Thema neugierig anzunähern und dabei stellvertretend auf Spurensuche gehen darf. Ich möchte die Zuschauenden mitnehmen auf diese Reise, auf der wir versuchen, eine Antwort für uns zu finden zu etwas, das uns alle im Kern betrifft. Und wenn ich dabei noch Menschen von dem begeistern kann, was mich selbst immer wieder begeistert, nämlich wie Naturwissenschaft uns dabei hilft, uns selbst besser zu begreifen, bin ich glücklich.

Die Fragen stellte Anne Hartmann, Redaktion Wissen im ZDF.

Biografie Dr. Leon Windscheid

Dr. Leon Windscheid, Psychologe und Presenter bei "Terra Xplore" und "Terra X"

Dr. Leon Windscheid, geboren 1988 in Bergisch Gladbach, ist Psychologe, Unternehmer und Autor. Seine Studien zu Frauen in Führungspositionen publizierte er gemeinsam mit Spitzenforscherinnen und -forschern aus der ganzen Welt.

Im Winter 2015 gewann er die Million bei Günther Jauch. Die Basis dafür bildet sein profundes Wissen in Psychologie und die Überzeugung, dass man mit dem richtigen Training (fast) alles erreichen kann.

Die Passion für die Psychologie teilt Windscheid in seinen Büchern, Podcasts und Bühnenshows. In "Altes Hirn, neue Welt” – in der ZDFmediathek abrufbar – macht er den Besuch beim Psychologen so angenehm wie möglich, in seinem neuen Live-Programm "Gute Gefühle" sucht Windscheid nach Antworten, um die menschlichen Gefühle besser zu verstehen.

In dem von ihm moderierten ZDFmediatheks-Format "Auf der Couch" treffen zwei Gäste mit gegensätzlicher Meinung aufeinander. In der ZDFmediathek sind unter https://zdf.de/politik/auf-der-couch beide Staffeln zu finden.

In der jüngsten "Terra X"-Marke "Terra Xplore" begibt sich Leon Windscheid als Presenter mit verblüffenden Experimenten aus Psychologie und Hirnforschung auf eine spannende Spurensuche in das Innenleben des Menschen.

Dr. Leon Windscheid: "Wer in einfachen Schubladen denkt, liegt falsch."

Was reizt Dich an dem neuen Format, was sind die Herausforderungen?

Leon Windscheid: Ich will Psychologie erlebbar machen! Dafür treffe ich die besten Köpfe der Wissenschaft und Menschen, die Außergewöhnliches erlebt haben. Durch diese Verbindung, Forschung trifft Leben, bekommt man beim Zuschauen wirklich starke Impulse für den eigenen Alltag. Und man fängt an, über Themen nachzudenken. Das erlebe ich selbst bei den Drehs immer wieder. Jede Folge bringt mich ein Stück weiter. Jeder Mensch, den ich bei "Terra Xplore" treffe, jedes Experiment, das ich mache, verändert mich ein wenig. Und das wird den Zuschauenden genauso gehen. Die größte Herausforderung ist dabei, dass alles wissenschaftlich fundiert erzählt wird, ohne dabei zu kompliziert zu werden. Diese Challenge mag ich in meiner Rolle als Wissenschaftskommunikator mit am meisten an der Sendung.

Was waren beim Dreh Deine beeindruckendsten Erlebnisse oder Begegnungen?

"Werde mein Alliierter" hat mir Phenix, eine Transfrau aus Berlin, am Ende des Drehs gesagt. Als Cis-Mann hat mich das total bewegt. Denn mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, dass wir uns zusammentun im Kampf gegen Trans-Feindlichkeit. Menschen sind unterschiedlich. Das zeigt meine Wissenschaft, die Psychologie, immer wieder. Wer in einfachen Schubladen denkt, liegt falsch.


Ein anderer Mensch, der mich zutiefst beeindruckt hat, ist Lino (Name geändert). Der hat sich ein komplett gesundes Bein im Ausland amputieren lassen. Der Grund: Lino ist nicht verrückt, sondern hat eine anerkannte psychische Störung, für die es noch keine Therapie gibt. Er hat total reflektiert von seinem Körpergefühl erzählt und dem Druck, der auf Menschen mit psychischen Problemen lastet. Ich will bewusst immer wieder in den Extrembereich der Psyche, weil hier die Kontraste schärfer sind.

Wie bringst Du Deine Wissenschaft in das neue Format ein?

Ich bin Herzblut-Psychologe und brenne für meine Wissenschaft. Warum haben unsere Ängste auch eine gute Seite? Woran erkennt man eine toxische Beziehung? Wie schafft man es, sich selbst zu mögen? Warum brauchen wir Scham heute mehr denn je? Die Psychologie liefert Antworten. Seit Jahren spreche ich mit den besten Forschenden aus der ganzen Welt, sammle Einsichten aus den neusten Hirn-Scan-Experimenten und lese jede spannende Studie, die ich in die Finger kriege. Das Beste daraus, die Filet-Stücke, servieren wir.

Was ist Dir persönlich wichtig an Deiner Rolle als Presenter?

Ich sehe mich viel mehr als Wissenschaftskommunikator und nicht so sehr als Moderator. Denn ich will für die Psychologie begeistern! Dabei treibt mich eine große Neugierde voran, die mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Ich will wissen, warum die Dinge sind, wie sie sind, und warum wir ticken, wie wir ticken. Einfache Antworten kann es in dieser komplexen Welt dabei nicht geben. Aber man kann das Komplexe einfach erklären. Wenn das gelingt, sind wir am Ziel.

Die Fragen stellte Anne Hartmann, Redaktion Wissen im ZDF.

ZDFmediathek und YouTube

Die ersten beiden Staffeln mit je drei Folgen sind bereits ab Montag, 3. April 2023, 10.00 Uhr, in ZDFmediathek zu sehen und fünf Jahre verfügbar.

In der ZDFmediathek sind die Filme ab Montag, auf YouTube ab Freitag vor Ausstrahlung zu sehen.

Trailer

Hier finden Sie den Trailer zur Sendereihe. 

Weitere Informationen

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terraxplore 

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