Terra Xplore: Wie fake bist du?

Drei Folgen über Hochstapler, Betrüger und Menschen, die sich als solche fühlen

Wieso fallen Menschen auf Hochstapler rein? Warum fühlt man sich oft selbst wie ein Betrüger und kämpft mit Selbstzweifeln im Job? Und weshalb betrügen Liebende ihre Partner? In der neuen Staffel "Terra Xplore: Wie fake bist du?" trifft Psychologe Leon Windscheid Hochstapler und Betrüger – echte und solche, die es glauben zu sein. Dabei blickt er tief in die menschliche Psyche, in der Wahrheit und Lüge oft näher beieinander liegen, als man glaubt.

  • ZDF, ab Sonntag, 7. Juli 2024, 18.30 Uhr
  • ZDF Mediathek, Alle drei Folgen ab Montag, 10. Juni, 2024, fünf Jahre lang

Texte

Alle drei Folgen in der ZDFmediathek

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Stabliste

Flugzeuge fliegen ohne Lizenz – so täuschen dich Hochstapler (1/3)
Sonntag, 7. Juli 2024, 18.30 Uhr

Presenter: Leon Windscheid

Buch und Regie: Christoph Warneck

Ton: Johannes Holland, Henning Sliwa

Mischung: Maik Siegle, Peter Riegel

Kamera: Jonas Schmailzl, Kai Metzner

Montage: Tobias Bauer (BFS)

Produktion (Bilderfest): Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero

Produktion (ZDF): Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke

Redaktion (Bilderfest): Nikolaus Wirth

Redaktion (ZDF): Harald Platz

Leitung der Sendung: Swea Schilling

 

Impostor – warum fühlen wir uns als Hochstapler? (2/3)
Sonntag, 14. Juli 2024, 18.30 Uhr

Presenter: Leon Windscheid

Buch und Regie: Christoph Warneck

Ton: Johannes Holland

Mischung: Maik Siegle, Peter Riegel

Kamera: Jonas Schmailzl, Kai Metzner

Montage: Tobias Bauer (BFS)

Produktion (Bilderfest): Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero

Produktion (ZDF): Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke

Redaktion (Bilderfest): Nikolaus Wirth

Redaktion (ZDF): Harald Platz

Leitung der Sendung: Swea Schilling

 

Warum wir fremdgehen – was ist gut an Untreue? (3/3)
Sonntag, 21. Juli 2024, 18.30 Uhr

Presenter: Leon Windscheid

Buch und Regie: Christoph Warneck

Ton: Johannes Holland

Mischung: Maik Siegle, Peter Riegel

Kamera: Jonas Schmailzl, Kai Metzner

Montage: Tobias Bauer (BFS)

Produktion (Bilderfest): Martin Schädl, Judith Römer, Anja Romero

Produktion (ZDF): Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke

Redaktion (Bilderfest): Nikolaus Wirth

Redaktion (ZDF): Harald Platz

Leitung der Sendung: Swea Schilling

Flugzeuge fliegen ohne Lizenz – so täuschen dich Hochstapler (1/3)

ZDF: Sonntag, 7. Juli.2024, 18.30 Uhr

Sie schaffen es ohne Studium in den OP-Saal, versprechen sagenhafte Rendite an der Börse und fliegen Passagierflugzeuge ohne Pilotenlizenz: Hochstapler faszinieren, weil sie es scheinbar mühelos schaffen, sich selbst und andere zu belügen und zu betrügen.

Ein spektakulärer Fall ist der von Thomas Salme: Der Schwede flog mehr als 13 Jahre für verschiedene Fluglinien Passagierflugzeuge als Pilot und das, obwohl er keine echte Pilotenausbildung hatte. Alle nötigen Lizenzen fälschte er, das Fliegen brachte er sich im Simulator bei. Leon Windscheid trifft Thomas Salme, um von ihm zu erfahren, wie er den Betrug über Jahre aufrechterhalten konnte, aber auch, aus welchen Motiven er sein Umfeld getäuscht und das Leben Tausender ahnungsloser Passagiere riskiert hat.

Psychologin und Soziologin Dr. Sonja Veelen erforscht die Vorgehensweise von Hochstaplern. Mit ihr zusammen wirft Leon Windscheid einen Blick in die Psyche der Betrüger und auf die Tricks, mit denen sie ihre Ziele erreichen.

Betroffene leiden oft jahrelang an den Auswirkungen des Betrugs. Es ist alles andere als leicht, sich vor Betrügern zu schützen. Denn der Mensch verlässt sich häufig auf seine Intuition – und genau das nutzen Hochstapler gnadenlos aus.

Impostor – warum fühlen wir uns als Hochstapler? (2/3) – Mit Lutz van der Horst  

ZDF: Sonntag, 14. Juli 2024, 18.30 Uhr

Sich selbst und seine Fähigkeiten anzuzweifeln, das kennen vermutlich die meisten. Aber was, wenn aus Selbstzweifeln das ständige Gefühl wird, ein Hochstapler zu sein? Wenn die Angst, entlarvt zu werden, zum Karrierekiller wird und irgendwann krank macht? Dann spricht man vom Impostor-Syndrom oder auch Impostor-Selbstkonzept. Dieses Gefühl der ständigen Selbstzweifel ist verbreiteter als man denkt: 50 bis 70 Prozent der Arbeitnehmer sind laut Studien davon geplagt, sich selbst und ihre Fähigkeiten zu unterschätzen.

Einer, den das Gefühl ständig begleitet, ist der Comedian und Moderator Lutz van der Horst. Auf den ersten Blick wirkt Lutz van der Horst wie das Selbstbewusstsein in Person: Als Außenreporter der "heute show" im ZDF interviewt er regelmäßig Promis, Politikerinnen und Politiker und überrascht durch Witz und Schlagfertigkeit. Doch hinter dieser Fassade schlummern Selbstzweifel und Versagensängste, mit denen er immer wieder kämpft. Mit Leon Windscheid spricht er zum ersten Mal öffentlich über diese von ihm unbekannte Seite.

Für die Psychologin Prof. Dr. Sonja Rohrmann ist der Fall des Comedians nichts Ungewöhnliches. Im Gespräch mit Leon Windscheid erläutert sie, dass Selbstzweifel oft Menschen trifft, deren berufliche Erfolge sich schlecht messen lassen. Sie spricht vom Impostor-Selbstkonzept und erklärt, dass auch der Leistungsdruck unserer Gesellschaft und Erwartungen von außen die Impostor-Gefühle befeuern.

Dass ständige Zweifel an den eigenen Fähigkeiten quer durch die Bevölkerung gehen und keinem Geschlecht oder einer Berufsgruppe zugeordnet werden können, zeigt ein Sozialexperiment mit ganz unterschiedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Wie also kommt man aus der Selbstzweifelfalle raus? Eine mögliche Lösung findet Leon Windscheid bei Magdalena Rogl. Die Managerin hat trotz beruflicher Erfolge jahrelang an Selbstzweifeln gelitten. Sie hat gelernt, ihre eigenen Selbstzweifel als Teil ihrer Persönlichkeit zu akzeptieren und ist davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft offener mit dem Thema umgehen müssen.

Warum wir fremdgehen – was ist gut an Untreue? (3/3)

ZDF: Sonntag, 21. Juli 2024, 18.30 Uhr

Millionen Deutsche tun es – aber nur wenige sprechen darüber: Fremdgehen. Warum ist es immer noch so ein Tabu, über Seitensprünge und Betrug in der Beziehung zu sprechen? Und wieso geht der Mensch überhaupt fremd?

Psychologe Leon Windscheid spricht mit Caroline, die jahrelang von ihrem Mann Mark betrogen wurde. Bis er seine Affäre zugab und ihr damit erst mal den Boden unter den Füßen wegzog. Doch dann haben Caroline und Mark eine weitreichende Entscheidung getroffen.

Für den Wissenschaftshistoriker Prof. Thomas Junker hat die Treue in Beziehungen biologisch durchaus Sinn. Denn ohne feste Beziehungen – so die evolutionsbiologische Theorie – wäre die aufwendige Aufzucht von Kindern kaum möglich. Aber auch die Untreue lässt sich biologisch erklären, denn viel Nachwuchs sichert das Überleben der Art.

Wie ambivalent das Verhältnis der Gesellschaft zum Thema Betrug ist, weiß die Persönlichkeitspsychologin Jun. Prof. Dr. Larissa Bühler. Etwa 90 Prozent der Deutschen finden Seitensprünge unmoralisch. Trotzdem betrügen in etwa einem Viertel aller Beziehungen in Deutschland Menschen ihre Partner. Bühler plädiert dafür, die Idealvorstellung von Partnerschaft und Liebe zu überdenken und zu akzeptieren, dass Beziehungen nicht immer allen Bedürfnissen gerecht werden können. Die Wissenschaftlerin erklärt Leon Windscheid außerdem, dass auch das soziale Umfeld sich oft viel zu schnell ein Urteil bildet und den Betroffenen so die Möglichkeit nimmt, ihrer Beziehung eine zweite Chance zu geben.

Braucht die Gesellschaft also einen anderen Blick auf das Thema Untreue? Das will Leon Windscheid bei einem Sozialexperiment herausfinden, in dem er mit verschiedenen Menschen darüber spricht, wie sie Untreue in der Partnerschaft erlebt haben.

Leon Windscheid: "Es ganz wichtig und sehr menschlich, dass wir uns grundsätzlich vertrauen."

Kurzinterview mit Psychologe und "Terra Xplore"-Host Leon Windscheid zur aktuellen Staffel.

In der Folge "Warum wir fremdgehen – was ist gut an Untreue?" triffst du auch Carolin. Was hast du aus dem Gespräch mit ihr mitgenommen? Wie wichtig ist es, dass sich die Gesellschaft mehr mit diesem Thema auseinandersetzt?
Leon Windscheid: Carolin konnte vergeben. Obwohl sie so verletzt und betrogen wurde. Sie hat der Beziehung eine Chance gegeben und sagt mittlerweile, das war die absolut richtige Entscheidung. Heute werden die Dinge oft weggeworfen statt repariert. Carolin und Mark, haben es anders gemacht. Ich finde, das sollte uns als Gesellschaft motivieren, dieses Tabu aufzubrechen. Der Betrug an sich wird dadurch nicht besser oder gerechtfertigt, aber wenn es passiert, sollte es darum gehen, einen Umgang damit zu finden.

Du hast mit Lutz van der Horst über seine Selbstzweifel in der Folge "Impostor – warum fühlen wir uns als Hochstapler?" gesprochen, die ihn immer begleiten. Was kannst du denjenigen sagen, die auch dieses Impostor-Gefühl kennen?
Leon Windscheid: Was mir total klar geworden ist: Wir Menschen haben Selbstzweifel. Und vielleicht ist das gar nicht so falsch in einer Welt, in der uns alles anbrüllt: Sei selbstbewusst, du bist der größte Macker! Bei manchen gehen diese Selbstzweifel so weit, dass sie sich permanent als Hochstapler fühlen. Und das ist sicherlich zu viel. Aber wer dagegen kämpft, der kämpft gegen einen Teil von sich selbst, gegen seine Persönlichkeit. Viel besser, und das finde ich so schön an diesen ganz verschiedenen Geschichten zu sehen, ist, dass es Wege gibt, damit umzugehen und seine Selbstzweifel in den Griff zu bekommen.

Wenn Du an die Dreharbeiten zur Folge "Flugzeuge fliegen ohne Lizenz – so täuschen dich Hochstapler" mit Thomas Salmen, der jahrelang ohne Pilotenlizenz Passagiermaschinen geflogen ist, denkst: Gab es etwas, was für dich unerwartet war?
Leon Windscheid: Mit meiner kritischen Haltung bin ich bei Thomas Salmen nicht so richtig durchgedrungen. Für ihn scheint es ein Abenteuer mit Happy End zu sein. Ich habe eine vollkommen andere Sicht, sehe vor allem, welche Folgen solche Hochstaplergeschichten haben: Für die Opfer, aber auch für uns alle als Gesellschaft. Trotzdem glaube ich, dass es ganz wichtig und sehr menschlich ist, dass wir uns grundsätzlich vertrauen. Dass wir erstmal nicht davon ausgehen, dass man uns betrügt.

Das Interview führte Harald Platz, Redaktion Wissen ("Terra Xplore").

Lutz van der Horst: "Du musst dich immer von Null auf neu bewerten lassen."

Comedian und Moderator Lutz van der Horst ("heute show" im ZDF) spricht in der "Terra Xplore"-Folge "Impostor – warum fühlen wir uns als Hochstapler?" zum ersten Mal öffentlich über seine Selbstzweifel und Versagensängste. Hier einige Statements aus dem Film.

Lutz van der Horst: Da ist auf jeden Fall immer eine wahnsinnige Unsicherheit, die man nicht sieht. Und auch eine Angst, die immer da ist, dass man scheitert und jetzt vielleicht die Frage verpatzt. Man hat ja nur eine Chance. Sobald die Kamera an ist, ist alles gut. Dann steigt so ein Selbstbewusstsein in mir auf.

Lutz van der Horst: Immer dieses Gefühl alles, was davor passiert ist, ist eigentlich egal, weil du fängst immer von Null an. Du musst dich immer von Null auf neu bewerten lassen. Und wenn du das nicht packst, ist alles scheißegal, was du vorher gemacht hast, weil du es eigentlich nicht kannst. 

Lutz van der Horst: Lutz: Es ist natürlich wahnsinnig belastend, wenn man immer an sich selbst zweifelt. Im Idealfall wäre man ja mit sich im Reinen, würde an sich glauben und sagen: Du kannst was und das machst du gut. Und es ist auch gar nicht so zwingend notwendig, dass es von außen bewertet wird, damit du das glaubst. Sondern du glaubst dir im Idealfall selbst. Und das passiert halt nicht.

Lutz van der Horst: Mir hilft es oft, mich zu besinnen, zur Ruhe zu kommen – ich meditiere ja auch tatsächlich – und so zu versuchen, diese Stimme auszuschalten, die immer auf einen einredet.

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