Begleitangebot zu "Der Schwarm"

Das Begleitprogramm zur ZDF-Serie "Der Schwarm" nach dem Beststeller von Frank Schätzing taucht in Dokumentationen und Begleitangeboten ein in die Tiefen der Ozeane, erläutert wissenschaftlich fundiert, wieviel Realität in den Szenarien steckt, wie Schwarmintelligenz funktioniert und welche Lösungsansätze Forschende und Pioniere weltweit zur Rettung der Ozeane haben. Ein Film porträtiert den Autor Frank Schätzing, eine Interviewreihe stellt Menschen vor, die an der Thriller-Serie in Schlüsselpositionen mitgewirkt haben. In der ZDFmediathek können User u.a. "Schwarmstories" erleben und die Tiefsee in einer Onlineanwendung interaktiv erkunden.

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Texte

Sendetermine im Überblick

planet e.: Quallenchips und Algenpesto. Neue Nahrung aus dem Meer
Dokumentation von Daniela Hoyer
ZDF: Sonntag, 5. März 2023, 15.45 Uhr
ZDFmediathek: ab Freitag, 17. Februar 2023, für fünf Jahre

Terra X: Schlaue Schwärme – Geheimnisvolle Sprachen (1/2)
Zweiteilige Dokumentation von Iris Gesang    
ZDF: Sonntag, 5. März 2023, 19.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Freitag, 17. Februar 2023, für zehn Jahre

Terra X: Schlaue Schwärme – Rätselhafte Kräfte (2/2)
Zweiteilige Dokumentation von Iris Gesang    
ZDF: Sonntag, 12. März 2023, 19.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Freitag, 17. Februar 2023, für zehn Jahre

Terra X: Der Schwarm – Die Doku (1/2)
Wie gefährlich sind Wale?
Zweiteilige Dokumentation von Thomas Lischak
ZDF: Montag, 6. März 2023, 21.45 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 22. Februar 2023, für ein Jahr 

Terra X: Der Schwarm – Die Doku (2/2)
Welche Bedrohungen lauern im Meer?
Zweiteilige Dokumentation von Thomas Lischak
ZDF: Mittwoch, 8. März 2023, 21.45 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 1. März 2023, für ein Jahr 

plan b: SOS Ozean. Hilfe für einen bedrohten Lebensraum
Film von Kristin Siebert und Tilman Wolff 
ZDF: Dienstag, 7. März 2023, 21.45 Uhr

Frank Schätzing – Mein Schwarm
Porträt von Claudio Armbruster 
ZDF: Donnerstag, 9. März 2023, 0.40 Uhr
ZDFmediathek: ab Donnerstag, 16. Februar 2023, für ein Jahr

planet e.: Quallenchips und Algenpesto. Neue Nahrung aus dem Meer

Dokumentation von Daniela Hoyer
ZDF: Sonntag, 5. März 2023, 15.45 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 22. Februar 2023, für fünf Jahre

Die Weltbevölkerung wächst. Acht Milliarden Menschen müssen ernährt werden, am besten nachhaltig. Deutschlands bisherige Lebensmittelproduktion belastet Umwelt und Natur. Liegt die Lösung im Meer? Forschung und junge Unternehmen setzen bei der Suche nach neuen Nahrungsquellen aufs Meer. Algen und Quallen könnten künftig auf der Speisekarte stehen. Oder frisches Gemüse, angebaut in Unterwassergewächshäusern.

Vorführraum: planet e.: Quallenchips und Algenpesto: ZDF-Presseportal

 

Am Sonntag, 19. März 2023, 15.45 Uhr, befasst sich die Dokumentationsreihe planet e. mit dem Thema Fracking. Am Sonntag, 2. April 2023, 15.45 Uhr, geht es um Nordsee-Gas. Beide Filme sind jeweils ab Freitag vor der Ausstrahlung für fünf Jahre in der ZDFmediathek abrufbar.

Terra X: Schlaue Schwärme – Geheimnisvolle Sprachen (1/2)

Zweiteilige Dokumentation von Iris Gesang  
ZDF: Sonntag, 5. März 2023, 19.30 Uhr 
ZDFmediathek: ab Freitag, 17. Februar 2023, für zehn Jahre

Schwärme finden deutlich effizientere Lösungen für Probleme als ein einzelnes Individuum . Treffen Kollektive also die klügeren Entscheidungen? Und wie kommen sie zustande? Die zweiteilige "Terra X"-Dokumentation "Schlaue Schwärme" findet Antworten und befasst sich in der ersten Folge "Geheimnisvolle Sprachen" mit der Kommunikation von Schwärmen. 

Stare bringen uns mit ihren spektakulären Formationsflügen zum Staunen. Im vergangenen Jahrhundert glaubten Verhaltensbiologen noch, Telepathie mache diesen Gleichklang möglich. Erst in den vergangenen zwölf Jahren konnte Professorin Charlotte Hemelrijk von der Universität Groningen verblüffende Einblicke in "das sich selbst organisierende System" Starenschwarm. Die Forscherin zeigt, wie die kommunikativen Vögel sich mittels Körpersprache untereinander anziehen, ihre Bewegungen aneinander ausrichten und koordinieren, um bei Geschwindigkeiten von bis zu 25 Metern pro Sekunde Kollisionen zu vermeiden.  

Faszinierende Makro- und Highspeed-Aufnahmen zeigen, wie wild lebende Honigbienen in einem Wald die beste Baumhöhle finden. Das Schwarmverhalten der Honigbienen hat Kommunikations- und Navigationsexperten des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums in Oberpfaffenhofen inspirieren: Dr. Dmitriy Shutin und sein Team lassen Drohnen ausschwärmen, um unsichtbare Gase zu aufzuspüren. Wie ihre lebenden Vorbilder, kommunizieren die fliegenden Roboter dabei ständig.  

Ameisen sind im Schwarm zu außerordentlichen Leistungen fähig. Die sozialen Insekten treffen Entscheidungen durch demokratische Abstimmungen zum Wohle aller. Professor Christoph Kleineidam von der Universität Konstanz veranschaulicht mithilfe spektakulärer Versuche, wie sie kommunizieren, sich gegenseitig helfen und warum sie nie im Stau stehen. Die Prinzipien des Ameisenstaates haben sich Software-Ingenieure abgeschaut, um Routenplanungen im Logistikbereich zu optimieren und Empfehlungsalgorithmen intelligenter zu machen.

Terra X: Schlaue Schwärme – Rätselhafte Kräfte (2/2) 

Zweiteilige Dokumentation von Iris Gesang  
ZDF: Sonntag, 12. März 2023, 19.30 Uhr 
ZDFmediatkek: ab Freitag, 17. Februar 2023, für zehn Jahre

Schwärme finden deutlich effizientere Lösungen für Probleme, als ein einzelnes Individuum. Treffen Kollektive also die klügeren Entscheidungen? Die zweiteilige "Terra X"-Dokumentation "Schlaue Schwärme" findet Antworten und geht in der zweiten Folge "Rätselhaften Kräften" auf den Grund.  

Fischschwärme aus Millionen von Individuen pulsieren als glitzernder Super-Organismus unter Wasser. Wie aber schafft es eine so große Menge einzelner Fische, sich immer wieder zu ordnen und im Gleichklang zum jeweiligen Nachbarn zu bewegen? Woran orientieren sie sich? Schwarmintelligenzforscher Professor Jens Krause sucht schon seit Jahrzehnten Antworten auf solche Fragen. Der Verhaltensbiologe hat herausgefunden, dass jeder Fisch einen eigenen Charakter besitzt, für sich selbst entscheidet und trotzdem kollektive Entscheidungen zustande kommen, die von allen Fischen im Schwarm getragen werden.

Professor Iain Couzin, Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, Abteilung für Kollektivverhalten, demonstriert, welche Reize ein Individuum dazu bringen, das Verhalten zu ändern, und warum Fische mitunter dazu neigen, sich der Mehrheit anzuschließen. So hat er mit seinem Team unsichtbare Federkräfte in Fischschwärmen entdeckt. Die erklären, wie der Schwarm Probleme lösen kann, die ein einzelner Fisch nicht lösen könnte.  

Erdmännchen leben in ihren Kolonien eine Art "streitbare Demokratie" – wie die Forschung ähnliche Prinzipien bei menschlichen Gesellschaften nennt. Aufgrund unterschiedlicher Interessen machen die Entscheidungsträger der Gruppe unterschiedliche Fehler – und somit dient ihr Streit dem Wohle aller. 

Welche Mechanismen in Menschenmengen bei großen Demonstrationen greifen, untersucht Professor Anne Nassauer von der Universität Erfurt. Nur in absoluten Ausnahmefällen – in rund zwei Prozent aller politisch motivierten Proteste – kommt es in Deutschland zum Ausbruch von Gewalt, selbst dann, wenn die Polizei Teilnehmer als "tendenziell gewaltbereit" einstuft. Anne Nassauer schlussfolgert: Gewalt ist weder triebgesteuert, noch entsteht sie aus einem geplanten Kalkül heraus, sondern vielmehr spontan aus der Situation, wenn Menschen überfordert sind und sich Chaos, Verwirrung und Angst breit machen. Dynamische Prozesse nennt sie solche spontanen Entwicklungen und zeigt am Beispiel einer 1. Mai-Demonstration in Berlin und der Anti-G8-Demonstration in Rostock von 2007, wie diese ablaufen. 

Stabliste "Terra X: Schlaue Schwärme" 

Redaktion ZDF: Tina Weimer  
Produktion ZDF: Kerstin Schönborn, Cora Szielasko-Schulz 
Produktionsfirma: Spiegel TV 
Produzent: Kay Siering 
Autorin/Regisseurin: Iris Gesang  
Produktionsleiterin: Kerstin Petersen 
Kamera: Rasmus Sievers, Oliver Gurr 
Tier-Aufnahmen: Robin Jähne, Ingo Arndt, Ruedi Abbühl 
Ton: Shinya Kitamura 
Schnitt: Christian R. Timmann 
Grafik/CGI: Richard Sako 

Terra X: Der Schwarm – Die Doku (1/2)

Wie gefährlich sind Wale? 
Zweiteilige Dokumentation von Thomas Lischak
ZDF: Montag, 6. März 2023, 21.45 Uhr,
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 22. Februar 2023, ein Jahr lang

In der fiktionalen Serie "Der Schwarm" greifen Wale Menschen an und zeigen äußerst ungewöhnliche Verhaltensweisen. Wie gefährlich sind die Meeressäuger wirklich? Die zweiteilige Begleitdokumentation "Terra X: Der Schwarm – Die Doku" fragt, wie realistisch die Szenarien aus der Serie sind, und gibt Einblicke ins Ökosystem Meer. Die erste Folge begibt sich auf die Spur der Wale.

Bei Vancouver Island kommt eine besondere Forschungsassistentin zum Einsatz: Hündin Eba ist darauf spezialisiert, Walkot zu erschnüffeln – und trägt so zur Lösung des Rätsels bei, warum die dort ansässigen Wale Hunger leiden. Denn Walkot liefert den Forscherinnen und Forschern detaillierte Einblicke in die Ernährung der Tiere und gibt Hinweise auf die Gesundheit der Ozeane: Die nährstoffreichen Ausscheidungen sind die Lebensgrundlage zahlreicher Mikroorganismen, die am Anfang einer langen Nahrungskette stehen. Die Explosion des Lebens sorgt zugleich dafür, dass große Mengen Kohlenstoff nicht in die Atmosphäre gelangen, sondern in Form von Mikroorganismen, Krebsen, Fischen oder Walen im Meer bleibt. Ein großer Wal speichert durchschnittlich rund 33 Tonnen CO2 in seinem Leben.

Wie gewaltig Meeressäuger in Erscheinung treten können, zeigt sich in den Gewässern vor Spanien und Portugal: Dort kommt es seit einigen Jahren auf hoher See immer wieder zu Orca-Angriffen. Im Sommer 2022 versenkte eine Gruppe junger Killerwale sogar ein Boot; der Besatzung blieb nur noch der Notruf und die aufblasbare Rettungsinsel. In der Dokumentation berichtet der Skipper von diesem unglaublichen Vorfall. Wissenschaftler suchen nach Erklärungen für solch ein ungewöhnliches Verhalten der Orcas. Nehmen die Tiere den Menschen als Nahrungskonkurrenten wahr oder handelt es sich sogar um Spielverhalten?

Ein Team der Universität Valencia (Spanien) versucht bei der Obduktion eines Kleinwals herauszufinden, welchen Einfluss Parasiten auf Tier und Mensch haben können. In Vancouver (Kanada) detektiert eine vollautomatische Forschungsstation, welche Schiffe welche Art von Lärm verursachen. Dafür nutzt der Forscher künstliche Intelligenz, die die Schallwellen automatisch erkennt und verschiedenen Schiffstypen zuordnen kann. In der Bucht von Seattle (USA) gelten mittlerweile besondere Regeln für den Schiffsverkehr, um die Wale zu schützen. Die Dokumentation zeigt außerdem, warum fehlende Bäume an Land lebensbedrohlich für Tiere der Tiefsee werden können.

Der Film ist der erste Teil einer zweiteiligen Begleitdokumentation, die zur fiktionalen Serie "Der Schwarm" entstanden sind. Die Filme zeigen, wie nah viele der rätselhaften Phänomene aus der Serie an der Realität sind und was die Meeresforschung heute alles unternimmt, um mehr über die Ozeane zu erfahren und sie so zu schützen.

Als wissenschaftliche Beraterin für beide Dokumentationen fungiert Antje Boetius, die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts. Gedreht wurde für den ersten Teil in Seattle, Vancouver Island, Valencia, Lissabon und Bremerhaven.

Terra X: Der Schwarm – Die Doku (2/2)

Welche Bedrohungen lauern im Meer?
Zweiteilige Dokumentation von Thomas Lischak
ZDF: Mittwoch, 8. März 2023, 21.45 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 1. März 2023, ein Jahr lang

In der fiktionalen Serie "Der Schwarm" ist der Ozean ein mächtiger, oft tödlicher Gegner. Die zweiteilige Begleitdokumentation "Terra X: Der Schwarm – Die Doku" fragt, wie wirklichkeitsnah die Szenarien aus der Serie sind, und zeigt, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, mehr über das Ökosystem Ozean in Erfahrung zu bringen. Die zweite Dokumentation begibt sich auf die Spur von rätselhaften Phänomenen.

Quallen-Alarm in einem israelischen Kraftwerk: Unmengen der Tiere drohen, das Kühlsystem zu verstopfen. Ein Riesenproblem, denn das Kraftwerk macht rund zehn Prozent der Stromversorgung Israels aus. Seit dem ersten Auftreten 2003 wiederholt sich diese Qualleninvasion Jahr für Jahr mit ständig wachsenden Ausmaßen. Die Betreiber haben den Kampf aufgenommen: Bis zu 20 Personen schaufeln in den Sommermonaten tonnenweise Quallen aus dem Kühlsystem – wenn es sein muss, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Den Wissenschaftlern vor Ort ist das Verhalten der Quallen in weiten Teilen immer noch ein Rätsel. Bis heute ist es für sie unmöglich, das Auftreten der Schwärme exakt vorherzusagen. Taucher gehen nun für die Wissenschaft dem Problem auf den Grund. Denn Quallen zählen zu den großen Nutznießern des Klimawandels.

Es ist eine Reise ins Unbekannte: Auf einem der modernsten Forschungsschiffe der Welt, der SONNE, steuert die Besatzung einen der längsten Tiefseegräben der Erde an, den Aleutengraben im Pazifik. Bis zu 7.822 Meter geht es dort unter die Wasseroberfläche. Die Senckenberg-Meeresforscherin Prof. Angelika Brandt möchte zusammen mit 38 Forschenden aus zwölf Nationen auf der "AleutBio"-Expedition herausfinden, wer dort, tausende Meter unter der Wasseroberfläche, lebt. Denn nur die obersten 200 Meter sind relativ gut erforscht, dort tummelt sich der Großteil aller bekannten Meeresbewohner. Nach der Dämmerzone, die in etwa 1.000 Metern Tiefe endet, beginnt die Zone der totalen Finsternis. Sie erstreckt sich bis etwa 6.000 Meter Wassertiefe, doch in riesigen Schluchten und Gräben geht es noch weiter hinab – auf rund 11.000 Meter. Die Bedingungen in der Tiefsee sind extrem lebensfeindlich, und doch gibt es in der Tiefe jede Menge Leben. Die Schwierigkeit besteht nur darin, es in den endlosen Weiten zu Gesicht zu bekommen. Bei ihrer Expedition entdecken die Forscherinnen und Forscher eine Vielzahl von Lebensformen, die aussehen, als seien sie nicht von dieser Welt.

Der Film begleitet die internationale Tiefsee-Expedition auf dem Schiff SONNE bei ihrer Mission. Dabei erklärt er, warum jede Nacht die größte Tierwanderung des Planeten im Meer stattfindet, welche Rolle Eiswürmer im Ökosystem spielen, was es mit brennendem Eis auf sich hat, worauf man beim Tiefseebergbau achten sollte und welches ausgeklügelte Netzwerk Einzeller für die Kommunikation entwickelt haben.

Der Film ist der zweite Teil einer zweiteiligen Begleitdokumentation, die zur fiktionalen Serie "Der Schwarm" entstanden sind. Die Filme zeigen, wie nah viele der rätselhaften Phänomene aus der Serie an der Realität sind und was die Meeresforschung heute alles unternimmt, um mehr über die Ozeane zu erfahren und sie so zu schützen.

Als wissenschaftliche Beraterin für beide Dokumentationen fungiert Antje Boetius, die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts. Gedreht wurde für den zweiten Teil bei den Aleuten, in Hawaii, Pasadena, Tel Aviv, Kiel und Bremerhaven.

Stabliste "Terra X: Der Schwarm – Die Doku"

Redaktion ZDF: Peter Arens, Achim Odziomek
Produktion ZDF: Kerstin Schönborn, Cora Szielasko-Schulz
Produktionsfirma: Gruppe 5
Produzent: Alexander Hesse
Producerin: Tamar Baumgarten
Autor/Regisseur: Thomas Lischak   
Produktionsleiterin: Svenja Wolter
Kamera: Christian Grewe, Pablo Gollmer Hidalgo, José Rato
Unterwasserkamera: Eytan Nadel               
Ton: Tembela Bohle, Daniel Peneirol
Schnitt: Jens Greuner
CGI: Scope VFX

O-Töne aus "Terra X: Der Schwarm – Die Doku"

Prof. Dr. Antje Boetius, Meeresbiologin, Polar- und Tiefseeforscherin
Über das Verhalten von Walen.

Viele Mythen berichten davon, wie Wale schon Menschen gerettet haben vor dem Ertrinken. Sicherlich ist die Anzahl der tollen, positiven Interaktionen viel größer als die der negativen. Nichtsdestotrotz: In den letzten Jahren wird beobachtet, dass gerade Killerwale einen Spaß daran haben, Boote zu schubsen oder auch mal eins umzuschmeißen.

Prof. Dr. Antje Boetius 
Über ihre Lieblingsstelle in der Serie.

Meine Lieblingsstelle (in der Serie, Anm.) ist natürlich die Begegnung mit den Eiswürmern. Dass die Eiswürmer dort so eine große Rolle spielen, hat mich persönlich als Tiefseeforscherin gefreut, ich habe sie ja mit eigenem Auge sehen können. Die sind ziemlich groß, zum Teil fast fingerdick.

Prof. Dr. Antje Boetius
Über den Artenreichtum in der Tiefsee.

Wir haben noch unglaublich viel Leben zu entdecken in der Tiefsee. Wenn ich so eine kleine Probe nehme, so einen Teelöffel voll Schlamm, da sind da unter Umständen 1.000, 2.000 neue Arten drin, von denen gar keine in unseren Laboren wachsen will. Es ist unglaublich, auf was für einer Erde wir leben mit so viel fremden Leben, von dem wir einfach noch ganz viel lernen können.

Prof. Dr. Antje Boetius
Über den Einfluss der Ozeane auf das Klima.

Wir brauchen ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen süßem und salzigem Wasser, warmem und kaltem Wasser, damit der ganze Wassertransport gut funktioniert. Sonst stimmt auch die Belüftung der Meere nicht mehr und unser Klima kommt durcheinander. Extremwetter steigen, und das hat doch alles viel mit der Temperaturschraube Meer zu tun.

Prof. Dr. Antje Boetius
Über die Auswirkungen der Meereserwärmung auf Gashydrate in der Tiefsee.

Wir können bei uns anfangen, vorsichtig Fragen zu stellen, was wir denn denken, dass ein immer wärmerer Ozean mit diesen großen Gaslagern machen wird. Es gibt ja auch viel in der Arktis. Dort liegt es sehr flach vor der Küste. Und es ist tatsächlich eine Bedrohung, dass das so schnell taut: Das gefrorene Gas, das uns ganz ungünstig in Richtung noch schnellere Erwärmung der Erde treibt.

Prof. Dr. Javier Franzisco Aznar, Meeresbiologe und Parasitenforscher
Über Parasiten in den Ozeanen.

Parasiten sind ein fester und unverzichtbarer Bestandteil der biologischen Vielfalt, nicht nur in der Welt der Meere, sondern überall auf der Welt. Es gibt keine freilebende Lebensform, die nicht mindestens einen Parasiten hat.

Prof. Dr. Angelika Brandt, Meeresbiologin und Tiefseeforscherin
Über die Bedeutung einzelner Organismen in Ökosystemen.

Jeder Organismus ist wichtig. Wir können das Gesamtgefüge nur verstehen, wenn wir zumindest im Groben ein Verständnis dafür entwickeln, wie die Organismen miteinander leben, welche Bedeutung und welche Funktion vor allem wir auch im Ökosystem haben.  

Dr. Dor Edelist, Meeresbiologe und Quallenforscher
Über eine wiederkehrende Quallenplage in Israel.

Sie (die Quallen, Anm.) sind hier, weil wir den Kontinent in zwei Teile gebrochen haben. Mit dem Suez-Kanal haben wir aus Afrika eine Insel gemacht, und jetzt kommt das ganze indopazifische Leben ins Mittelmeer. Bis zu 500 Arten schwärmen hier hinein, die zuvor nicht da waren.

Dr. Zafrir Kuplik, Meeresbiologe und Quallenforscher
Über die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Quallen.

Wir können sie essen. Sie enthalten medizinische wirksame Stoffe, die wir nutzen könnten. Wir können Kosmetika aus Quallen herstellen. Wir forschen sogar daran, den Schleim der Rhopilema nomadica zu verwenden, um Wasser von Mikroplastik zu reinigen.

Dr. Matthias Haeckel, Tiefseeforscher
Über Tiefseebergbau.

Wenn wir am Ende mit Tiefseebergbau einen Beitrag leisten wollen zu unserem Bedarf an Metallen, dann reden wir nicht über ein oder zwei Abbauoperationen. Dann reden wir über zehn, 20, 30 parallele Abbauoperationen. Und das bedeutet eben am Ende, dass wir wirklich Flächen zerstören pro Jahr, die viel größer sind als das, was wir zum Beispiel pro Jahr Regenwald im Amazonas abholzen.

Kurzinterview mit Prof. Dr. Antje Boetius, Meeresbiologin, Bremerhaven

Antje Boetius ist Meeresbiologin sowie Polar- und Tiefseeforscherin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Bremerhaven.

Wie wirklichkeitsnah ist eine Schwarmintelligenz, die aus dem Meer kommt und sich an den Menschen rächt?
Das ist natürlich ganz klar Fiktion. Allerdings eine sehr moderne Variante uralter Mythen in der Vielfalt menschlicher Kulturen, dass wir Menschen bestraft werden, wenn wir die Natur und ihre Ressourcen nicht achten. Das geht uns ja allen nah, dass wir eigentlich wissen, so können wir nicht mit der Natur umgehen – all die Katastrophen um uns herum, die immer mehr werden, sind Konsequenzen unseres Handelns. Und da gibt es auch gut wissenschaftlich belegte Wechselwirkungen, wie Hitzewellen, die Sauerstoffmangel verursachen und Krebse aus dem Meer treiben, Giftalgenblüten und Schleimbildung durch Überdüngung, Erwärmung des Meeresbodens und katastrophale Ausgasung mit Hangrutschungen als Folge.  

Vor allem der menschengemachte Klimawandel setzt den Meeren zu. Welche Auswirkungen hat die Erwärmung der Ozeane?
Physikalisch wirkt die Erwärmung vor allem auf den Meeresspiegelanstieg, direkt durch den Anstieg des Volumens von Wasser wie auch indirekt durch Schmelze von Eisschilden. Biologisch gibt es viele negative Wechselwirkungen mit dem Leben. Vor allem in temperaturempfindlichen Stadien, wie bei Fischlarven. Es ist schon die größte bekannte klimagetriebene Massenmigration von Tieren im Meer unterwegs. Aus der Nordsee vertreibt dies zum Beispiel den Kabeljau weiter nach Norden. Wir können wirklich von Hitzewellen im Meer sprechen. Das äußert sich so, dass in Regionen, die normalerweise vielleicht 16 Grad warmes Oberflächenwasser hätten, über Wochen 20 Grad erreichen. Es gibt jetzt schon Massensterben von Meerestieren, wenn es zu warm wird, es gibt das Ausbreiten von Krankheiten und es gibt auch leider wirklich die vollständige Veränderung des Artengefüges.

Warum sind die Meere wichtig für uns Menschen?
Ohne die Meere gäbe es kein Leben auf der Erde. Sie nehmen 93 Prozent der Wärme und 25 Prozent des CO2 aus der Atmosphäre auf, sie tragen erheblich zur Ernährung der Menschheit bei. Der Meeresspiegel und Wetterextreme wie Sturmfluten bestimmen darüber, wo wir Menschen leben können. Jetzt schon betrifft das Inseln im Pazifik und große Bereiche der Küstenregionen und Flussdeltas des Indischen Ozeans, die Anzahl aus ihrer Heimat vertriebener Menschen steigt schnell. Wenn wir nicht Lösungen für einen guten Umgang mit den Meeren finden und umsetzen, schaden wir uns also auch selbst.
Ich bin sehr froh, dass die Meere einen Platz gefunden haben in den politischen Debatten, und die Beschlüsse des neuen Weltnaturvertrages einschließlich der Ausweisung von 30 Prozent geschützter Fläche bis 2030 machen Hoffnung. Aber die Zeit drängt ungeheuerlich, und es darf nicht nur bei den Bekenntnissen bleiben. Wir müssen klären, welche wirtschaftlichen und sozialen Prozesse wir brauchen, die es uns Menschen erleichtern, das Richtige zu tun. Wenn wir das alles schaffen und den Klimawandel in den Griff kriegen, dann haben die Meere und ihr wundervolles Leben natürlich eine Chance.

Kurzinterview mit Prof. Dr. Angelika Brandt, Meeresbiologin, Frankfurt am Main

Angelika Brandt ist Meeresbiologin und Tiefseeforscherin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie war Fahrtleiterin der "AleutBio"-Expedition auf dem Forschungsschiff SONNE.

Sie haben in sieben Wochen Expedition 33.000 Proben aus der Tiefsee entnommen, auch aus dem Hadal, dem tiefsten Punkt des Aleutengrabens. Welche Bedeutung haben diese Proben?

Die Proben, die wir hier im Hadal genommen haben, sind die ersten Proben überhaupt, die in dieser Region und in dieser Tiefe genommen worden sind. Insofern sind unsere Daten natürlich auch besonders interessant vor dem Hintergrund des sehr starken Klimawandels und der globalen Veränderung, die wir vor allem hier im Norden vorfinden. Da ist es sehr wichtig, überhaupt zu wissen: Welche Organismen leben hier? Wie können sie eine Zuflucht finden?

Gibt es bereits Hinweise auf eine Auswirkung des Klimawandels im Aleutengraben?

Es kann gut sein, dass sich im Aleutengraben bereits eine gravierende Veränderung vollzogen hat durch die Klimaerwärmung. Denn das Sediment, was wir hier vorfinden, hat so eine gräuliche Farbe, ist extrem fein. Wir vermuten, dass das hauptsächlich durch Gletscherabfluss hervorgerufen wird, und jetzt durch die verstärkte Eisschmelze und Gletscherschmelze immer mehr von diesem Gletscherabfluss in den Aleutengraben eingetragen wird und dadurch eben die Fauna gar keine Möglichkeit hat, sich dort zu halten und zu ernähren.

Haben Sie besondere Arten gefunden?

Es gab einige spektakuläre Funde. Dazu gehört zum Beispiel eine wirklich sehr seltene oder selten nachgewiesene Meeresassel-Art der schwimmenden Isopoden. Wir haben das größte Tier, das jemals gefunden wurde, im Aleutengraben nachgewiesen von 65 Millimeter Länge. Das ist also für so eine schwimmfähige Meeresassel schon eine unglaubliche Größe, ein wirklich riesiges Tier.

plan b: SOS Ozean. Hilfe für einen bedrohten Lebensraum

Film von Kristin Siebert und Tilman Wolff 
ZDF: Dienstag, 7. März 2023, 21.45 Uhr

Produktion: Bilderfest GmbH
Redaktion: Judith Beyermann, Annette Hoth 
Leitung der Sendung: Christian Dezer 

Korallenriffe leben wieder auf, Fischbestände erholen sich: Für den Schutz der Meere engagieren sich Menschen weltweit – in Projekten, die manchmal klein anfangen, aber Großes bewirken. Forschende, Umweltschützer und Menschen an Meeresküsten kämpfen gegen steigende Meerestemperaturen, Verschmutzung und Überfischung – und für eine nachhaltige Nutzung des Meeres als Nahrungsquelle. 

In der Nordsee vor Sylt wagt die Pionierin Eva Strothotte ein einmaliges Experiment: Sie will Landwirtschaft auf dem Meeresgrund betreiben und Zuckertang anbauen. Die Aufzucht der Algen wird inmitten eines Windparks auf hoher See getestet. "Ich denke, dass unser Projekt eine gute Möglichkeit zu einer nachhaltigen Nutzung der Meere ist – ohne negative Folgen, sondern im Gegenteil: mit positiven Chancen für Umwelt, Mensch und Natur", sagt die Wissenschaftlerin der FH Kiel. Aus Meeresalgen lassen sich Kosmetika, Nahrungsmittel, Plastikersatz und Arzneimittel herstellen. Zudem binden die Algen auch noch große Mengen CO2. 

Einen "Hoffnungspunkt" hat der israelische Geophysiker Yizhaq Makovsky im Mittelmeer entdeckt, so etwas wie eine Tiefsee-Oase: Es ist die Kinderstube der Schwarzmaul-Katzenhaie, die sich in bis zu 800 Metern Tiefe tummeln und fortpflanzen. Das Gebiet wird nun mit einer international anerkannten Schutzzone gesichert, für die Überwachung sorgt die Organisation "Sea Shepherd". Umweltschützer wie Bar Faran spüren auf ihren Patrouillenfahrten Piratenfischer auf, die in dem geschützten Gebiet illegal Netze auswerfen, und melden sie den israelischen Behörden.

Die Bewohner mehrerer Küstenorte in Madagaskar hatten das Meer überfischt, ihr Einkommen sank. Um ihre Existenz zu sichern, richteten sie Schutzzonen ein, damit sich die Bestände erholen. Eine Erfolgsgeschichte: Heute sind 17 Prozent der Küste Madagaskars lokal verwaltete Schutzzonen, weltweit sind es bereits über 670 in 14 Ländern. Initiiert hat diese Graswurzelbewegung namens "Blue Venture" Alasdair Harris: "Wenn das Überleben der Meere nur von Meeresbiologen und Wissenschaftlern wie mir abhängen würde, dann wären wir verloren", sagt der Brite.

Das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens ist Schauplatz der gefürchteten Korallenbleiche. Steigende Wassertemperaturen zerstören ihre Symbiose mit den Algen, die sie mit Nahrung versorgen. Meeresbiologin Line Bay will dies in Zukunft verhindern. Dazu hat sie die Gene einiger Korallenarten im Labor erforscht und durch gezielte Züchtung hitzeresistenter gemacht. Zwar könnten sich Korallen selbst an veränderte Temperaturen anpassen, "aber sie haben keine Zeit dazu, wenn sich die Wassertemperaturen weiter erhöhen wie bisher", sagt die Wissenschaftlerin. Sie plädiert für ein radikales Eingreifen des Menschen, um mit genetisch optimierten Korallenarten die weltberühmten Riffe zu erhalten. 

So unterschiedlich die Lösungsansätze auch sind: Sie alle helfen, die Ozeane zu schützen, damit Mensch und Meer im Einklang leben können. 

"plan b", die erste Dokumentationsreihe im deutschen Fernsehen mit konstruktivem Ansatz, wirft seit 2017 einen lösungsorientierten Blick auf aktuelle Probleme und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie diese in den Griff zu bekommen sind.

Kurzinterview mit Eva Strothotte, Fischereiwissenschaftlerin, Kiel

Eva Strotthotte, deutsche Projektleiterin des europäischen Algenforschungsprojektes "United" an der FH Kiel, will auf dem Meeresgrund Landwirtschaft betreiben.

Woher rührt Ihre Liebe zum Meer?

Am Ozean faszinieren mich die vielfachen Möglichkeiten, die man dort hat – also von Erholung bis Naturerlebnis bis Kultivierung. Von der Zucht von Meeresorganismen bis zur wilden Natur. Einfach diese unfassbare Vielfalt. Ozean ist ja nirgendwo gleich Ozean. Jeder Fleck ist anders.

Warum ist Meeresschutz so wichtig?

Wir haben nun mal nur diese eine Erde. Und Meeresschutz, denke ich, ist eine Verpflichtung, für alle kommenden Generationen zu schützen, was wir haben, und es so weitergeben zu können.

Welchen Beitrag kann Ihr Projekt "United" leisten?

Ich bin mit Herzblut dabei, weil ich denke, dass es eine gute Möglichkeit zur ganz nachhaltigen Nutzung der Meere ist – ohne negative Folgen, sondern im Gegenteil: die Meere mit positiven Chancen für Umwelt, Mensch und Natur zu nutzen. 

Das Interview führten Kristin Siebert und Tilman Wolff.

Kurzinterview mit Dr. Line Bay, Meeresbiologin, Townsville, Australien

Line Bay, Teamleiterin am Australian Institute for Marine Science Townsville, Australien (AIMS), sucht nach hitzeresistenten Korallen, die den Klimawandel überstehen können.

Was fasziniert Sie am meisten an den Ozeanen?

Das Riff und die Korallen! Als ich vor über 20 Jahren von Dänemark nach Australien gekommen bin, habe ich hier einen Tauchkurs am Great Barrier Reef besucht. Anfangs war ich nur verblüfft über die Natur im Riff, aber dann wurde ich neugierig und wollte wissen, wie dieses Ökosystem funktioniert, was es antreibt und gedeihen lässt. Deshalb habe ich beschlossen, Meeresbiologin und Forscherin zu werden.

Was ist das Ziel Ihrer Forschung?

Wir müssen unbedingt verstehen, wie sich Korallen an diese Hitzewellen im Meerwasser anpassen können, um die Zukunft der Riffe besser vorhersagen zu können – aber auch, damit wir das Wissen entwickeln können, wie wir in einem sich verändernden Klima die Widerstandsfähigkeit der Korallen erhöhen.

Warum ist das notwendig?

Trotz ihrer Bedeutung sind Korallen und die Algen, mit denen sie in Symbiose leben, auf molekularer und zellulärer Ebene nach wie vor nur unzureichend erforscht. Wir können aber sagen, dass Korallen die Fähigkeit hätten, sich langsam selbst an veränderte, wärmere Temperaturen anzupassen – aber sie haben keine Zeit dazu, wenn sich die Wassertemperaturen weiter so erhöhen wie bisher. Deshalb müssen wir den Korallen bei diesem Anpassungsprozess helfen.

Wie soll das vonstattengehen?

Wir müssen die Wiederherstellung der Korallenriffe in einem industriellen Maßstab vorantreiben und auf die Korallenarten und ihre Symbionten setzen, die die Gene zur Hitze-Resistenz haben. Es wird bei diesem Prozess Gewinner und Verlierer unter den Korallenarten geben, aber wir hoffen, dass die Riffe so eine Zukunft haben werden.

Das Interview führten Kristin Siebert und Tilman Wolff.

Frank Schätzing – Mein Schwarm

Porträt von Claudio Armbruster
ZDF: Donnerstag, 9. März 2023, 0.40 Uhr
ZDFmediathek: ab Donnerstag, 16. Februar 2023, für ein Jahr

Redaktion: Meike Klingenberg

Frank Schätzing erzählt in seinem Thriller "Der Schwarm" (2004) vom packenden Kampf der Menschheit gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz, die in den Tiefen des Meeres lebt. Sein Buch wurde weltweit millionenfach verkauft – und nun vom ZDF verfilmt. Die Schaffenskraft des Bestsellerautors ist enorm, er ist ein Tausendsassa und Grenzgänger. Wer ist dieser Mann, wie arbeitet er? Und wie ist das, wenn man einen Weltbestseller geschrieben hat, ein Buch, an dem man immer wieder gemessen wird? Diesen Fragen geht Claudio Armbruster in dem Porträt "Frank Schätzing – Mein Schwarm" nach.

Frank Schätzing schreibt Rocksongs und backsteindicke Romane, er liest vor großem Publikum und tritt auf kleinen Bühnen mit seiner Musik auf. Er war Geschäftsführer einer Werbeagentur und sogar Unterwäsche-Model. Für ihn gibt es keine Grenzen zwischen den Kategorien "E" und "U", er ist ein Entertainer: Seine Lesungen sind Multimediashows, und in seinen Musikvideos gibt er selbstbewusst den charismatischen Rockstar; sein Idol ist David Bowie. Mit seinen Büchern hat er genug verdient, um sich ein eigenes professionelles Tonstudio zu bauen, mit Topmusikern ein Album aufzunehmen und dieses im Eigenverlag zu veröffentlichen. Und weil fremde Welten und Lebensformen immer noch sein Lieblingsthema sind, heißt sein Musikprojekt "Taxi Galaxi". 

Interaktive Online-Anwendung "Terra X Tiefseetauchfahrt" 

Tief eintauchen in den Lebensraum Meer können Nutzerinnen und Nutzer der interaktiven Anwendung "Terra X Tiefseetauchfahrt". Auf dem Weg hinab in die Tiefen der Ozeane finden sie Hintergrundinformationen sowie Videos zum Lebensraum Meer – und begegnen faszinierenden Tieren. Bei verschiedenen Quizfragen können die User auf dem Weg in die Tiefsee ihr Wissen testen und dabei Meeresbewohner als Augmented-Reality-Tiere oder in 3D gewinnen.

Zur "Terra X Tiefseetauchfahrt" gelangt man über die ZDFmediathek oder die ZDFApp. Sie kann auf Smartphone und Tablet oder als Desktopversion genutzt werden. Von der Meeresoberfläche beginnend startet die Tauchfahrt durch Scrollen nach unten und endet in der Tiefsee. Die bei richtig gelösten Fragen gewonnenen Augmented-Reality-Tiere wie Schweinswale, Anglerfische, Echte Karettschildkröten oder Quallen lassen sich mit einem geeigneten Smartphone in die reale Umgebung projizieren. Und am besten macht man zum Beweis ein Foto davon und teilt es in den sozialen Medien. Wer kein AR-fähiges Gerät besitzt, kann sich seine erspielten Tiere als 3D-Objekte von allen Seiten betrachten. Umgesetzt wurde die "Terra X Tiefseetauchfahrt" in inhaltlicher Kooperation mit der Deutschen UNESCO Kommission, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Stiftung Deutsches Meeresmuseum Stralsund. 

Die Deutsche UNESCO-Kommission setzt sich für die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein und stellt sicher, dass UNESCO-Völkerrecht und UNESCO-Programme hierzulande bestmögliche Wirkung entfalten. Mit ihren Schwerpunkten in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation verfügt sie über ein großes öffentliches Netzwerk, zu dem unter anderem über 300 UNESCO-Projektschulen und 15 UNESCO-Lehrstühle gehören, darunter für Integrierte Meereswissenschaften in Kiel. Die bis 2030 ausgerufene UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung stellt die Forschung zum Schutz der Meere in den Mittelpunkt und trägt dazu bei, die zentrale Rolle der Ozeane stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel erforscht den globalen Ozean vom Meeresboden bis in die Atmosphäre, um das Ozeansystem zu verstehen und die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme zu ermöglichen. Die Forschung des GEOMAR deckt ein einzigartiges Spektrum von physikalischen, chemischen, biologischen und geologischen Prozessen im Ozean ab. Im Rahmen der UN-Dekade der Ozeanforschung ist das GEOMAR an verschiedenen Programmen und Projekten beteiligt. 

Das Deutsche Meeresmuseum ist eines der meistbesuchten Ausstellungshäuser Deutschlands. Zu seinen Standorten zählt unter anderem das OZEANEUM Stralsund. Das Zusammenspiel aus Meeresforschung und der erfolgreichen Vermittlungsarbeit an die breite Öffentlichkeit sind der wesentliche Erfolgsfaktor des Deutschen Meeresmuseums, das wissenschaftliche Ausstellungen und Aquarien als lebende Ergänzung präsentiert. Weltweit widmen sich nur wenige Museen so speziell und umfassend der wissenschaftlichen Bearbeitung, musealen Darstellung und dem Schutz des Lebensraumes Meer. Das Deutsche Meeresmuseum ist Netzwerkpartner der UN Ozeandekade, die 2021 eröffnet wurde.

Für Idee und Redaktion der "Terra X Tiefseetauchfahrt" sind Dinesh Chenchanna und Yvonne Gögelein (ZDF Stabsstelle Digitale Partnerschaften) verantwortlich. Umgesetzt wurde das Konzept als Auftragsproduktion von ZDF digital.

Interviewreihe "Masterclass" zu "Der Schwarm"

ZDFmediathek: Alle vier Folgen ab Montag, 6. März

Die Interviewreihe "Masterclass" führt hinter die Kulissen preisgekrönter Filme und Serien. In vier neuen Folgen spricht Filmkomponist Karim Sebastian Elias mit Menschen, die in Schlüsselpositionen an der Thriller-Serie "Der Schwarm" mitgewirkt haben. Die jeweils 45-minütigen Gespräche mit Frank Doelger (Showrunner), Barbara Eder (Regie), Dascha Dauenhauer (Filmmusik) und Julian Wagner (Production Design) geben Einblicke in die Entstehung und Umsetzung der Serie und machen deutlich, welche handwerkliche und künstlerische Meisterschaft hinter einer der aufwendigsten ZDF-Produktionen aller Zeiten steckt.

Die Reihe "Masterclass" bietet allen, die gute Filme und Serien lieben, eine Möglichkeit, die Branche aus der Sicht der Macherinnen und Macher kennenzulernen. "Masterclass" ist eine Zusammenarbeit von Deutscher Filmakademie, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und ZDFkultur. Realisiert wird das Format fast ausschließlich von Studierenden und Alumni der Filmuniversität Babelsberg. Auch die neue Staffel wird von der GEMA-Stiftung unterstützt.

Die Gespräche werden barrierefrei angeboten und sind ab Montag, 6. März 2023, in der ZDFmediathek mit zuschaltbaren Untertiteln abrufbar unter: https://zdf.de/kultur/masterclass.

#Schwarmstories mit Louisa Dellert

Auf ihren Social-Media-Kanälen befasst sich Louisa Dellert mit Nachhaltigkeit und Umwelt. Begleitend zur Verfilmung des Bestsellers "Der Schwarm" taucht die Influencerin, Moderatorin und Podcasterin für die #Schwarmstories in den Kosmos der Weltmeere ein und erfährt von Expertinnen und Experten Interessantes zu Wasserqualität, Überfischung, Nachhaltigkeit und Meeresverschmutzung.

Auf ihrer Tour besucht Louisa Dellert zunächst ein Klärwerk in Berlin und bekommt von einem Mitarbeiter erklärt, wie verschmutztes Wasser mithilfe von Mikroorganismen wieder nutzbar gemacht wird. Zusammen mit der veganen Foodbloggerin Rosa Roderigo stellt sie eine Alternative zu Lachs her – denn die Überfischung der Meere stellt ein immer größeres Problem dar. In Bremerhaven macht die Influencerin mit Prof. Dr. Antje Boetius einen Rundgang über das Forschungsschiff "Polarstern"; die Meeresbiologin, Polar- und Tiefseeforscherin stand mit ihrer Expertise zum Thema Klimawandel für das "Schwarm"-Drehbuch beratend zur Seite. In Eckernförde trifft Louisa Dellert Meeresbiologin Stefanie Sudhaus. Sie erklärt ihr, wie viel Mikroplastik sich in den Ozeanen befindet – und wie schädlich es für den Menschen und das Ökosystem ist. Müll sammelt die Moderatorin schließlich zusammen mit Tanja Miranda, Thorsten Peuster und Kerstin Schierholz beim Stand-up-Paddling aus einer Bucht. 

Alle Folgen der #Schwarmstories sind in ZDFmediathek abrufbar.                        

Mehr zu den Ozeanen in der ZDFmediathek und bei Social Media

Ein eigener Programmschwerpunkt in der ZDFmediathek bündelt Dokumentationen und kürzere Videos, die sich mit der Lebenswelt der Ozeane sowie ihrer Bedrohung, dem Verhalten von Schwärmen und der Erforschung der Meere befassen. So geht es unter anderem um die Ökologie der Wale, um die Arbeit auf dem Forschungsschiff "Sonne", darum, wie man den Boden der Tiefsee erforscht und welche Schätze man dort zu finden hofft.

Bestandteil des Angebots sind auch kurze Erklärclips für den Gebrauch im Bildungssektor, die unter einer Creative Commons-Lizenz  ("CC BY")  stehen und von allen Interessierten frei heruntergeladen, weiter verarbeitet und veröffentlicht werden dürfen.

Auch die Social Media-Kanäle von "Terra X" stehen im Februar und März im Zeichen des "Schwarms": Bei YouTube, Facebook, Instagram und TikTok sind Videos, Storys und Posts rund um den oben genannten Themenkomplex geplant.

YouTube Terra X plus :  https://youtube.com/c/terraXplus
Facebook Terra X:  https://facebook.com/ZDFterraX/
Instagram Terra X Nature: https:// instagram.com/terraX/
TikTok Terra X: https://tiktok.com/@terrax?lang=de-DE

Weitere Informationen

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/derschwarm 

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