Chabos

Das 2000er-Comedy-Drama /ZDFneoriginal

v.l.:  Niko „Peppi“ Pfeffer Erwachsen (Johannes Kienast), Niko „Peppi“ Pfeffer jung (Nico Marischka), Felix „Gollum“ Wirtz (Arsseni Bultmann), unten links Filip „PD“ Urbanski ( Jonathan Kriener) und unten rechts Enes „Alba“ Mistefa (Loran Alhasan)
ZDF/ Felix Strosetzki
v.l.: Niko „Peppi“ Pfeffer Erwachsen (Johannes Kienast), Niko „Peppi“ Pfeffer jung (Nico Marischka), Felix „Gollum“ Wirtz (Arsseni Bultmann), unten links Filip „PD“ Urbanski ( Jonathan Kriener) und unten rechts Enes „Alba“ Mistefa (Loran Alhasan) ZDF/ Felix Strosetzki

Acht Folgen, zwei Zeitebenen und jede Menge Fremdscham. Ein Trip zurück in die 00er Jahre, als Millenials dachten, sie wären unsterblich – und unfehlbar. Ein toxisch-liebevoller Blick auf Freundschaft, Schuld und Coming-of-Age zwischen ICQ-Sounds und Haargel. Ein Trip in die Großraumdisco der Jugendsünden!

Sendedatum

Ab Freitag, 22. August 2025, 10.00 Uhr, alle Folgen im ZDF streamen
Am Sonntag, 24. August und 31. August 2025, 20.15 Uhr, jeweils drei Folgen und am Sonntag, 7. September 2025, in Doppelfolge

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"'Chabos' ist Nostalgie, die wehtut – mit Humor, Tempo und Herz" - Statement von Mickey Paatzsch und Arkadij Khaet

"Chabos" ist ein Generationenporträt über Freundschaft, toxische Männlichkeit und die ungeschönte Nostalgie einer Jugend im Ruhrgebiet. Wir – Mickey Paatzsch und Arkadij Khaet – sind selbst Kinder dieser Zeit: geboren im Pott der scheinbar sicheren 1990er, aufgewachsen zwischen Großraumdisco und Facebook-Postings, die wir heute am liebsten löschen würden.

Doch diese Erinnerungen kann man nicht löschen – also tun wir das Gegenteil: Wir machen sie zur Serie. Mit "Chabos" lassen wir unseren Protagonisten Peppi in seine eigene Vergangenheit reisen: ein typischer Millennial, der nach Freiheit und Selbstverwirklichung sucht, aber in Codes aus Gewalt, Coolness und Machogehabe erzogen wurde. Denn die frühen 2000er Jahre waren eine Zeit, in der Männer noch alles sein durften – außer verletzlich.

"Chabos" ist keine Klischee-Gang-Story und kein Sozialdrama. Die Gruppe von Freunden wird als das gezeigt, was sie wirklich waren – unfertige Menschen mit großer Fresse und noch größerem Herzen. Jungs, die sich hinter Coolness und Posen verstecken, weil sie sonst nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen. Aber ihre Freundschaft ist echt. Peppi taucht als erwachsener Erzähler in diese Welt ein, kommentiert sie, stellt sich selbst bloß – und muss erkennen, dass die Vergangenheit mehr mit seiner Gegenwart zu tun hat, als ihm lieb ist.

"Chabos" zelebriert den popkulturellen Trash der 2000er Jahre: ein modischer Unfall mit richtig gutem Soundtrack – aber ohne zu verklären oder zu nostalgisch zu werden. Unsere Erzählweise ist MTV-schnell, clippig, retro und verspielt. Gegenwart und Vergangenheit knallen aufeinander: farblich, im Format, in der Tonalität. Und ja: Wir brechen die vierte Wand, weil diese Jungs nie nur allein mit sich waren – immer war da ein Publikum, damals wie heute.

Am Ende bleibt die Frage: Kann man Freundschaft retten, wenn man sich selbst verloren hat?

"Chabos" ist Nostalgie, die wehtut – mit Humor, Tempo und Herz.

 

Wir gruscheln euch,

Mickey Paatzsch & Arkadij Khaet

"'Chabos' nutzt Musik und Tongestaltung als zentrales erzählerisches Mittel" – Statement des Sounddepartments

Steigen Sie ein! Der Bus zur nächsten Großraum-Disko geht in fünf Minuten.

Denken wir an die 2000er zurück, dann denken wir an schlechten Geschmack. Aber nicht an die Musik. Die war gut! Jedes Lied ein neuer Ohrwurm.

Der Soundtrack von "Chabos" entführt uns in die Top of the Pops. Eine Serie, die die Musik dieser Zeit reanimiert… Wir schämen uns nicht für den Trash – wir feiern ihn.

Wir fragen: Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja, er lebt noch! Und das wollen wir auch hören: Eko Fresh, Alexander Klaws, Sabrina Setlur, US5, Tokio Hotel und Overground... Schickt uns bitte einen Engel. Wo habt ihr die ganze Zeit gesteckt?

Eine Serie, die auch über die Ohren erzählt.

"Chabos" nutzt Musik und Tongestaltung als zentrales erzählerisches Mittel. Vergangenheit und Gegenwart werden akustisch klar getrennt: Während die 2000er-Jahre mit Source-Musik, Klingeltönen, Trashpop und ikonischen ICQ-Sounds zum Leben erwachen, bleibt die Gegenwart nüchterner, klarer und reflektierter.

Hip-Hop und Y2K-Pop treff en auf die Filmmusik: sphärische Flächen, LoFi-Ästhetik und rohes Schlagzeug. Sie greift direkt in den Erzählfluss ein und macht hörbar, was für die Chabos unaussprechbar bleibt.

So wird sie zum unsichtbaren Charakter, immer mit und auf der Seite unserer Helden. Sie begleitet die Entwicklung der Freundschaft mit einem eigenen Thema, ist dabei genauso sprunghaft, macht Tempo oder hüllt in Erinnerungswolken. Melodien finden sich auf beiden Zeitebenen wieder; sind aber mit Peppi gemeinsam gealtert, desillusioniert, gebrochen.

Die Musik springt zwischen Club-Tracks, orchestralen Arrangements und ironischen Popsongs – immer dort, wo sie die Geschichte weiterträgt oder konterkariert. Beats stoppen abrupt, Geräusche loopen sich in Peppis Kopf, O-Töne aus der Vergangenheit flirren ins Heute.

Das Sounddesign tut seinen Beitrag und verstärkt den Kontrast zwischen gesetzter Gegenwart und bunter, lauter Vergangenheit.

"Chabos" denkt Sound nicht als Hintergrund, sondern als zweite Erzählebene – fragmentarisch, überraschend, durchkomponiert.

Ein Soundtrack, der dich zurückkatapultiert – und mitten ins Heute wirft.

 

Floyd Fürstenau, Robin Harff, Hannah von Hübbenet und Nikolas Scheurer

Stab, Besetzung und Inhalt

Stabliste

Buch und Regie   Arkadij Khaet, Mickey Paatzsch
Kamera   Nikolaus Schreiber 
Schnitt   David Wieching, Tobias Wieduwilt
Szenenbild   Debbie Holler, Dirk Hollmann, Andrea Weitz
Kostümbild    Sarah Hachim, Minsun Kim
Maske   Lisa Meier, Silvie Weinrowsky, Johannes Schmager
Ton    Achim Strommenger-Reich
Musik   Hannah von Hübbenet   
Produktion   BBC Studios Germany GmbH  
Produzentin   Eva Holtmann    
Ausführende Produzentinnen   Lea Gamula, Nina Sollich
Redaktion   Kristl Philippi
Länge    

8 x ca. 30 Minuten

 

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Peppi   Johannes Kienast     
Peppi (jung)   Nico Marischka     
PD (jung)     Jonathan Kriener  
Alba (jung)       Loran Alhasan
Gollum (jung)    Arsseni Bultmann   
PD    David Schütter
Gollum   Max Mauff
Martina Pfeffer   Anke Engelke
Bernd Pfeffer    Peter Schneider  
Sebastian (jung)   Maximilian Raffelt    
Polly (jung)     Mathilda Smidt   
Mascha (jung)    Arina Prass  
Pinar (jung)    Bahar Balci 
Nati (jung)   Lea Pietsch  
Oma Medina   Lilay Huser 

und andere  

   

 Mit Gastauftritten von Domian, Mola Adebisi, Jeanette Biedermann, Xatar, Sabrina Setlur, Menderes, Britt und anderen.

 

Inhalt

Als der 36-jährige Peppi erfährt, dass er nicht zum Klassentreffen eingeladen wurde, bröckelt sein Selbstbild. Fuck! Vergessen? Oder ausgeladen? Das muss ein Fehler sein! Auf der Suche nach Antworten fährt Peppi ins Ruhrgebiet – und tief hinein in seine eigene Vergangenheit. Er erinnert sich an sein 16-jähriges Ich und seine besten Freunde – die Chabos, PD, Gollum und Alba – am Beginn des folgenschweren Sommers 2006: Auf dem Kickboard rasen wir mit blondierten Spitzen durch den Monsun der 2000er Jahre. Die Zeit der Klapphandys, Deutschlandfahnen und gebrannten CDs. Wir passieren Barbara Salesch und zocken die ganze Nacht auf Lan-Partys. Doch neben feuchtfröhlichen Erinnerungen lauern abgründige Jugendsünden. Vielleicht gibt es doch gute Gründe, warum man Peppi nicht einladen sollte. Nostalgie trifft Fremdscham – und Peppi erzählt alles, nur nicht die Wahrheit.

Folgeninhalte und Sendetermine in ZDFneo

Folge 1: "Hinein ins Weekend Feeling", Sonntag, 24. August 2025, um 20.15 Uhr

Alle sind zum Klassentreffen eingeladen – nur Peppi nicht. Mit angeschlagenem Ego reist er ins Ruhrgebiet auf der Suche nach der fehlenden Einladung. Doch statt Antworten findet er nur eine gebrannte "Saw II"-DVD – und die katapultiert ihn 20 Jahre zurück: Ein typischer Freitag 2006. Mit gefälschten Ausweisen wollen die Chabos in den Club – keine Chance. Frustriert treffen die vier Freunde eine fatale Entscheidung, die alles verändert. Bis heute.

 

Folge 2: "Et Boum! C'est le choc", Sonntag, 24. August 2025, um 20.45 Uhr

Die vier Chabos crashen den Unterricht, als ein unerwarteter Brief die Idylle zerstört: Abmahnung – illegaler Download – "Saw II". Das Vergehen soll Peppis arbeitslosen Vater 3.482,60 Euro kosten. Beichten? Keine Option. Stattdessen vertraut sich Peppi seinen Freunden an – die aber lieber zocken und chillen wollen. Doch dann haben Peppi und PD eine fatale Idee, um schnell an Geld zu kommen …

Währenddessen begibt sich der erwachsene Peppi auf Spurensuche und trifft seinen Jugendfreund PD wieder. Hat die Nichteinladung etwas mit ihrem alten Geheimnis zu tun?

 

Folge 3: "Warum liegt hier eigentlich Stroh?", Sonntag, 24. August 2025, um 21.15 Uhr

PD hat quasi OnlyFans erfunden: Die Chabos trainieren Gollum in der Kunst der Verführung, um heiße Bilder von Pinar zu bekommen und zu verkaufen. Doch die von Assi-Toni und Bangbus inspirierten Dating-Tipps scheitern grandios.

Parallel versucht der erwachsene Peppi herauszufinden, ob dieser geniale Plan von damals etwas mit seiner Nichteinladung zu tun hat. Er macht sich auf den Weg zu Gollum – dessen Leben sich nach dem Date mit Pinar radikal verändert hat.

 

Folge 4: "We have a dream", Sonntag, 31. August 2025, um 20.15 Uhr

Mascha soll die Chabos aus der Schuldenhölle singen – mit einem Casting-Coup. Die Freunde coachen sie für "Germany’s Next Star": Preisgeld, Plattenvertrag, Schulden ade! Es gibt nur einen Haken: Es ist 2006 – und die Jury hasst rappende Frauen.

Derweil crasht der erwachsene Peppi den Musikvideo-Dreh von Rapstar-Mascha, um sie zur Rede zu stellen: Hat sie ihn von der Einladungsliste gestrichen? Doch statt Hass begrüßt Mascha ihn lächelnd – flirtet sie etwa mit ihm?

 

Folge 5: "Du bist Deutschland", Sonntag, 31. August 2025, um 20.45 Uhr

Krawall und Remmidemmi: Es wird unnormal, denn Nati feiert ihren Sweet Sixteen! Doch als die deutsche Elf aus dem WM-Turnier fliegt, ist die Stimmung im Keller. Um den Abend zu retten, mobilisiert PD wildfremde Gäste über StudiVZ. Peppi versucht, das Chaos zu stoppen – doch das deutsche Projekt X nimmt Fahrt auf.

Währenddessen läuft das Date des erwachsenen Peppi ganz anders als gedacht: Statt Mascha wartet Xatar vor ihrem Musikstudio auf ihn. Hat Mascha doch noch eine Rechnung mit ihm offen?

 

Folge 6: "Mmmonster Kill", Sonntag, 31. August 2025, um 21.25 Uhr

WM-Finale 2006: Frankreich vs. Italien. Paul die Krake? Das wahre Fußball-Orakel heißt Alba – Trefferquote: 100 Prozent! Die Chabos gehen all in und setzen alles auf Sieg. Alles läuft genau so, wie Alba es prophezeit hat – bis Zidanes legendärer Kopfstoß alles kippt.

Gleichzeitig jagt der erwachsene Peppi einer alten Spur hinterher – doch statt Alba findet er etwas anderes: das streng gehütete Geheimnis seiner Schwester Polly.

 

Folge 7: "Ocean's Four", Sonntag, 7. September 2025, um 20.15 Uhr

Mission Impossible: Wie geplant inszenieren die Chabos einen Überfall auf den Sandwichladen. Ein perfektes Verbrechen – fast. Zuerst läuft alles glatt, doch plötzlich stehen Sebastian und Polly vor der Tür …

In der Gegenwart kommt es endlich zum Showdown Peppi vs. Alba. Für den erwachsenen Peppi beginnt eine lange Nacht, in der er alles verliert – vor allem seine Freunde.

 

Folge 8: "Abschlussklasse 06", Sonntag, 7. September 2025, um 21.00 Uhr

Klassentreffen. Finale. Showdown. Die Freundschaft der Chabos steht auf der Kippe. Peppi versucht mit einer letzten großen Aktion alles zu retten – und ruiniert damit den letzten Rest.

Der erwachsene Peppi ist endlich bereit, sich seiner Verantwortung zu stellen. Warum er nicht eingeladen wurde, ist ihm längst klar. Doch er irrt sich.

Kurzinterview mit Johannes Kienast (Peppi)

Welche Themen, die in "Chabos" angesprochen werden, haben Sie sofort für die Serie begeistert und warum?

Die Suche nach sich selbst. Verantwortung fürs eigene Handeln übernehmen. Beste Freunde, die sich aus den Augen verloren haben. Die Welt von damals, nostalgisch und kritisch betrachtet.

 

In "Chabos" geht es auch um Rollenbilder. Was bedeutet Männlichkeit für Sie persönlich - und hat sich das über die Jahre verändert?

Früher war es mir sehr wichtig als männlich, also als stark und nicht "verweichlicht" wahrgenommen zu werden, weil ich Angst hatte, sonst als schwach und unattraktiv zu gelten. Irgendwann habe ich aber angefangen diese Sichtweise zu hinterfragen, da sie mir, aber auch unserer Gesellschaft nicht gut tut. Ich musste erkennen, dass ich oft sehr gemein gewesen bin, verletzend und toxisch gehandelt habe. Momentan bin ich auf der Suche, um den Begriff Männlichkeit für mich neu zu definieren und einen Umgang damit zu finden, den ich auch gerne an meinen Sohn weitergeben möchte. Weniger Brusttrommeln, mehr Durchlässigkeit und den Mut Verantwortung zu übernehmen. Nicht gegen, sondern miteinander. Empathie und nicht drauf einschlagen.

 

Peppi wird nicht zum Klassentreffen eingeladen, hat den Kontakt zu seinen damaligen Freunden verloren. Können Freundschaften überhaupt ein Leben lang halten?

Mein engster Freund und ich halten es schon seit 27 Jahren miteinander aus und ich glaube, dass wir beide bis zum Schluss befreundet bleiben. Aber die Realität kann dann doch oft anders sein. Kann man sich streiten und wieder vertragen und dadurch miteinander und aneinander wachsen? Kann man immer und immer wieder Verständnis für den anderen aufbringen? Schafft man es den Kontakt zu halten? Das ist alles Arbeit. Aber wenn man Bock hat, kann’s klappen und dann wird’s toll.

 

Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Ich muss zu 100 Prozent ich selbst sein können. Mit allem, was dazugehört. Mit den dunklen und hellen Seiten. Es schadet nicht, wenn man ähnliche Wertvorstellungen hat und sich aber auch gut streiten kann. Und das Wichtigste: Humor. Ohne den wird’s schwer.

 

Wie haben Sie Ihre Schulzeit in Erinnerung?

Die war ehrlicherweise nicht so schön. Konfus, überfordernd, einsam, suchend und angstbehaftet.

 

Die Serie spielt zum Teil im Jahr 2006. Was war für Sie persönlich der absolute Trend der 00er Jahre? Was vermissen Sie dagegen gar nicht?

Mit meinen Jungs bei Billigpizza und Eistee aus der XXL-Packung über Mädchen und unsere gebrochenen Herzen quatschen und dabei bis frühmorgens Bollywoodfilme gucken. Melancholisch durch die Straßen laufen und die neuesten Songs auf dem MP3-Player hören. Die ersten Flirts über ICQ. Ärger mit den Eltern wegen zu hoher Festnetztelefonrechnung. Mixtapes/CDs erstellen. Skatermode, Markenwahn, schreckliche Frisuren, noch schlimmere Tattoos. Die ersten Handys. Ich vermisse nichts davon, es ist eher ein verklärtes Erinnern.

 

Was aus den 2000ern sollte unbedingt ein Comeback feiern?

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die limitierten technischen Möglichkeiten von damals, uns mehr echten, zwischenmenschlichen Kontakt beschert haben. Aber vielleicht verkläre ich das auch nur.

Kurzinterview mit Nico Marischka (Peppi, jung)

Welche Themen, die in "Chabos" angesprochen werden, haben Sie sofort für die Serie begeistert und warum?

Als ich die Drehbücher gelesen habe, haben mich die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit und wie sie in die Geschichte eingebaut waren, direkt gefesselt. Die Szenen, in denen Peppi seinem jüngeren Ich über die Schulter schaut, geben der Story einen Drive, der einen sofort mitreißt.

Die Sorgen und Nöte, mit denen sich die Chabos herumschlagen müssen, haben sich von Anfang an echt für mich angefühlt und umso mehr wie sie als Jugendliche damit umgehen. Mir hat es besonders gefallen, dass die Autoren und die Regisseure Mickey und Arkadij nie erzählen wollten, wie man die Probleme lösen soll, sondern wie die Chabos sie nun mal gelöst haben.

 

Peppi wird nicht zum Klassentreffen eingeladen, hat den Kontakt zu seinen damaligen Freunden verloren. Glauben Sie, dass Freundschaften überhaupt ein Leben lang halten kann?

Ja, ich hoffe doch sehr.

 

Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Gute Freunde sind Menschen, mit denen man gerne durch gute Zeiten geht. Beste Freunde sind Menschen, mit denen man schlechte Zeiten übersteht.

 

Mit dem jungen Cast haben Sie während der Dreharbeiten zusammen in einer WG gelebt. Sind Sie während der Dreharbeiten zu einer ähnlichen Clique zusammengewachsen?

Zu einer noch besseren. Wir haben früh gemerkt, dass es kein Konkurrenzdenken geben darf, sondern, dass man Freunde am besten spielen kann, wenn man wirklich befreundet ist. Das Zusammenleben in einer WG, während der Dreharbeiten, hat aus uns echte Chabos gemacht. Obwohl wir in unterschiedlichen Städten leben, haben wir regelmäßig Kontakt und versuchen und so oft wie möglich, zu treffen.

Ich bin extrem glücklich, dass die Jungs, die ich als Kollegen kennengelernt habe, heute zu meinen besten Freunden gehören!

 

In "Chabos" geht es auch Rollenbilder. Welche gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeit würden Sie gern aufbrechen?

Ich denke das eigentliche Thema von "Chabos" waren weniger die Rollenbilder, sondern vielmehr Freundschaft, das Erwachsenwerden, die damit einhergehenden Herausforderungen und der Umgang mit ihnen.

Dennoch wird in "Chabos" natürlich übertriebene, pubertäre Männlichkeit thematisiert.

Wenn ich das mit meiner Jugend heute vergleiche, glaube ich schon, dass sich die Vorstellungen der Rollenbilder verbessert haben. Ich selbst bin mit einer Schwester aufgewachsen und habe so viel über die unterschiedlichen Denkweisen von Frauen und Männern lernen können. Und umgekehrt. Also denke ich wir sind auf einem guten Weg .

 

ie wurden in den 2000er Jahren geboren. Viele Trends und Themen haben Sie daher nicht aktiv in der Zeit miterlebt. Von allem, was Sie beim "Chabos"-Dreh erst aus der Zeit kennengelernt haben, was aus den 2000ern sollte unbedingt ein Comeback feiern?

Zu Beginn der Dreharbeiten, wurde ich zunächst in die 2000er-Jahre Musikszene eingeführt. Schon bald haben wir auf dem Weg zum Set "Chabos-Musik" gehört und seitdem läuft die "Chabos"-Playlist bei mir auf und ab. Ich habe das Gefühl, dass die Musik besonders aus diesen Jahren zeitlos ist und zurecht ein Comeback feiert.

Außerdem: Auch wenn ich anfangs ein wenig skeptisch war, finde ich jetzt, dass die Frisuren damals schon ziemlich geil waren.

Kurzinterview mit Anke Engelke (Martina Pfeffer)

Welche Themen, die in "Chabos" angesprochen werden, haben Sie sofort für die Serie begeistert und warum?

"Sofort" waren es gar nicht die Themen, ehrlich gesagt: das Gesamtpaket fand ich interessant, also Regie – mit Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch wollte ich dringend arbeiten – Buch, Genre UND Thema.

Aber klar, neben dem Hauptthema "Coming-of-age" sind natürlich auch die Sub-Themen total spannend: Pubertät, Eltern-Kind-Beziehungen, Eheprobleme, TV-Phänomene der sogenannten Nullerjahre und und und. Mir gefallen Langzeitbeobachtungen von Peer Groups, die Dynamiken und Veränderungen innerhalb einer Gruppe.

"Chabos" zeigt außerdem, dass es okay ist, zu bereuen, dass es noch okayer ist, Fehltritte zu erkennen und am okaysten, sich zu entschuldigen.

 

Peppi wird nicht zum Klassentreffen eingeladen, hat den Kontakt zu seinen damaligen Freunden verloren. Können Freundschaften überhaupt ein Leben lang halten?

Logo!

 

Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Bedingungslose Treue, gern auch mit Pausen und/oder räumlicher Distanz, aber stets maximal interessiert, ehrlich und zuverlässig. Das ist natürlich nur mein sehr persönlicher und strenger Anspruch, bin selbst grad überrascht! Also bitte nicht bei meinen Freund:innen nachfragen, ob ich meinen Ansprüchen selber gerecht werde!

 

Die Serie spielt zum Teil im Jahr 2006. Was war für Sie persönlich der absolute Trend der 2000er Jahre? Was vermissen Sie gar nicht?

Euro, Internet, soziale Medien, Abschied vom Musikfernsehen – diese kulturtechnischen Veränderungen gingen damals an niemandem vorbei, aber ich habe oft etwas länger gebraucht um mich umzustellen: ich bin emotional ein Gemischtwarenmensch, mal melancholisch, mal grundskeptisch, mal superoffen.

Vielleicht erklärt die letzte Eigenschaft auch, dass ich wenig vermisse: Veränderungen sind oft eine gute Sache, Stillstand möchte ich nicht mit Ruhe oder Muße verwechseln. Dennoch: ich kann nicht fassen, dass es kein Musikfernsehen mehr gibt.

 

Wie haben Sie Ihre Schulzeit in Erinnerung?

Tiptop, Spitzenzeit!

Kurzinterview mit David Schütter (PD)

Welche Themen, die in "Chabos" angesprochen werden, haben Sie sofort für die Serie begeistert und warum?

Ich habe mich dabei erwischt, wie ich die Vergangenheit nostalgisch komplett romantisiert habe. Wie bei einer vergangenen Beziehung, wenn man gerade einsam ist. Dann neigt man gerne dazu nur Gutes darin wiederzufinden und zu vermissen. Ganz im Sinne von "früher war alles besser". War es aber eben nicht. Dinge haben sich nicht ohne Grund geändert und ganz sicher nicht hauptsächlich zum schlechten. 

 

PD überspielt seine Probleme, versucht keine Gefühle zuzulassen und gibt den starken Mann. Was bedeutet Männlichkeit für Sie persönlich – und hat sich das über die Jahre verändert?         

Diese Frage bedarf, glaube ich, mehr Ausführlichkeit als dieser Rahmen hier zulässt. Also versuche ich mich kurzzufassen: In Bezug auf meine Arbeit ist Männlichkeit einfach eine Palette von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die man mit einem Mann assoziiert. Über die Jahre hat sich diese Palette einfach erweitert. Sie ist vielfältiger geworden. Männer dürfen andere Lebensmodelle wählen und andere Attribute haben. Mehr als nur: Stark sein, dominant und versorgen. Das heißt, man kann mit männlich gelesen Figuren schlichtweg mehr erzählen. Und das kann fürs Geschichten erzählen erstmal nur gut sein.

 

Peppi wird nicht zum Klassentreffen eingeladen, hat den Kontakt zu seinen damaligen Freunden verloren. Können Freundschaften überhaupt ein Leben lang halten? 

Ich glaube, denke, hoffe, dass Freundschaften für immer halten können. Es gibt ein paar Dinge, die dabei helfen können: 1. – keine Beziehungsgeschichten vermischen 2. – kein Business zusammen haben und 3. – versuchen ähnlich viel Geld zu verdienen. 4. – versuchen Sachen geben und nehmen jeglicher Art immer eine Balance zu halten.

 

Die Serie spielt zum Teil 2006. Was war für Sie persönlich der absolute Trend der 2000er Jahre? Was vermissen Sie gar nicht?

Ich mochte diesen weltoffenen Sommer und Public Viewing-Kultur. Ansonsten vermisse ich ihre Individualität mit verschiedenen Klingeltönen ausgedrückt haben und TV TOTAL auf dem Höhepunkt!

 

Was aus den 2000ern sollte unbedingt ein Comeback feiern?

Timbaland (Musikproduzent) 

 

Wie haben Sie Ihre Schulzeit in Erinnerung?

Ich war auf sehr vielen Schulen und habe daher zu keiner so ein tieferes Verhältnis. Ich habe auch noch nie an einem Klassentreffen teilgenommen. Hauptsächlich möchte ich mich auf diesem Wege bei jedem einzelnen Lehrer und jeder Lehrerin entschuldigen. Ich war eine Katastrophe. Ich möchte das nicht genauer ausführen.

Kurzinterview mit Arina Prass (Mascha, jung)

Welche Themen, die in "Chabos" angesprochen werden, haben Sie sofort für das Projekt begeistert und warum?

Als allererstes direkt die 2000er. Was eine geile Zeit! Ich bin selbst ein Riesen-Fan von Y2K Fashion, Serien aus der Zeit und diesen Vibes und es ist mega cool das endlich mal on screen zu sehen. Als nächstes finde ich wahnsinnig spannend, wie die Unsicherheiten, die man mit sich als aufwachsender Teenie herumträgt, thematisiert werden. Die erste Liebe, schwierige Eltern – damit kann jeder von uns relaten, aber wenige Filmemacher schaffen es so authentisch eine Welt zu kreieren, mit der sich sowohl die Millenials als auch GEN-Z identifizieren können.

 

 

Peppi wird nicht zum Klassentreffen eingeladen, hat den Kontakt zu seinen damaligen Freunden verloren. Können Freundschaften überhaupt ein Leben lang halten?

Ich denke ja – man muss aber lernen, immer wieder neu mit seinen Freunden zusammenzufinden. Man durchgeht so viele verschiedene Phasen und man wird einfach nicht dieselbe Person bleiben, die man vor 20 Jahren auch schon war. Es ist okay kontaktlose Zeiten zu haben, solange man akzeptiert, dass der Gegenüber nun mal sein eigenes Leben führt und sich weiterentwickeln wird.

 

Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Das Gefühl, man ist für einander da und nicht gegeneinander. Kein Neid, nur Freude über Erfolge, auch wenn es bei einem selbst mal nicht so läuft. Freunde sind wie ein Team und da steht man drüber, wenn es härtere Zeiten gibt.

 

Sie sind nicht nur Schauspielerin, sondern auch Sängerin. Für "Chabos" haben Sie auch einen Song aufgenommen. Was können Sie zu dem Song verraten, welche Rolle spielt er in der Serie?

Für Mascha sind ihre Teenie-Jahre meiner Meinung nach eine sehr große Überwindung ihrer Issues mit ihr selbst. Sie hängt sich extrem an die Jungs und obwohl diese sie “ugly” nennen, sucht sie nach Bestätigung von ihnen. Daraus zu wachsen, sich selbst an erster Stelle zu sehen und nicht mehr nach äußerem Approval zu handeln ist so ein Riesen Schritt – genau darum gehts in dem Song. Klar, auch um einen Heartbreak, aber vor allem, wie sie damit umgeht.

 

Mit welchen Songs oder Bands verbinden Sie die 2000er Jahre am meisten? Wer inspiriert Sie vielleicht sogar für Ihre eigenen Songs?

Eine ganz große Inspiration ist die komplette Diskographie von Timbaland und Britney Spears. Ich bin ein ganz schlimmer Fan von den Beats, die Timbaland da mit jedem Song als Hit rausgehauen hat und die Shows von Britney sind einfach endlos iconic. Generell, die Popgirls zu der Zeit – Christina und Co. – hatten so einen Drive drauf, das vermiss ich irgendwo in der heutigen Musikwelt.

 

Die Serie spielt zum Teil 2006. Was war für Sie persönlich der absolute Trend der 2000er Jahre? Was vermissen Sie gar nicht?

Also was wirklich absolut nicht zurück kommen muss sind die Beauty Standards und das Paparazzi Shaming, weswegen zum Beispiel der “Britney Crash Out” einfach nie wieder einer Person angetan werden sollte. Ich bin auch froh für eine SMS nicht drei Jahre zu brauchen, weil ich viermal auf die Taste drücken muss und mich dann verdrück.

 

Was aus den 2000ern sollte unbedingt ein Comeback feiern?

Wir brauchen wieder mehr Leute, die sich trauen, anders zu sein. Es ist so zur Norm geworden, einfach das zu machen, was alle machen – ich hab das Gefühl in den 2000ern WOLLTE man anders sein. Außerdem bin ich für Songs, die länger sind als 1:50. Ich will meine emotionalen Bridges zurück!

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