Clara

Spielfilm, Deutschland/Rumänien 2025

Clara (Olga Török) bittet ihren Chef in Deutschland, noch länger in Rumänien bleiben zu dürfen.
ZDF/Daniel Schmid
Clara (Olga Török) bittet ihren Chef in Deutschland, noch länger in Rumänien bleiben zu dürfen. ZDF/Daniel Schmid

Die junge Rumänin Clara (Olga Török) hat ihre Familie und ihre Heimat verlassen, um in Deutschland als Kindermädchen einer wohlhabenden Familie Geld zu verdienen. Eine beispielhafte osteuropäische Biografie: Clara wird zur Mutter zweier Kinder, eins in Deutschland und eins zu Hause in Rumänien. Als jedoch ihr in der Heimat verbliebener Sohn verschwindet, steht Clara vor schweren Entscheidungen. "Clara" thematisiert das Schicksal von über 500.000 Rumäninnen und Rumänen, die außerhalb ihrer Heimat arbeiten und oftmals gezwungen sind, ihre Kinder dort zurückzulassen.

Sendedatum

ad ut ab Freitag, 16. Januar 2026, für drei Monate im ZDF-Streaming-Portal
ad ut Montag, 19. Januar 2026, 0.55 Uhr

Fotos

Texte

Stab und Besetzung

Stab

Buch                 Ruxandra Ghitescu

Regie                Sabin Dorohoi

Kamera             Lulu de Hillerin

Schnitt              Mircea Lăcătuș

Ton                    Claudiu Marginean

Musik                Eduard Dabrowski

Produzenten      Sabin Dorohoi, Daniel Ehrenberg, Dan Burlac, Viorel Chesaru

Produktion         Eyrie Entertainment GmbH, Chainsaw Europe und Western
                          Transylvania in Koproduktion mit
                          ZDF/ Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE

Redaktion          Lucia Haslauer (ZDF/Das kleine Fernsehspiel),
                          Doris Hepp und Julius Windhorst (ZDF/ARTE)

Länge                circa 80 Minuten

 

Besetzung

Clara               Olga Török

Johanna          Elina Leitl

Ionut               Luca Puia

Markus            David Rott

Nicolae            Ovidiu Crisan

und andere

Inhalt

Die junge Rumänin Clara arbeitet als Kindermädchen für eine wohlhabende Familie in Deutschland, um so den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie in Rumänien zu verdienen. Zusammen mit ihrem sechsjährigen Ziehkind Johanna, dessen Vater sowie der taubstummen Großmutter lebt sie in einer schönen Stadt an der Donau – viele Kilometer flussabwärts und weit entfernt von den ärmlichen Verhältnissen in ihrem Heimatdorf. Mit Johanna hat sie ein inniges Verhältnis, während sie ihren zwölfjährigen Sohn Ionut in der Obhut ihres alten Vaters zurücklassen musste. Ionut vermisst Clara sehr. In einem kindlichen Versuch, seine Mutter in Deutschland zu erreichen, fährt er mit einem kleinen Boot die Donau flussaufwärts und wird mit schwerer Unterkühlung aufgefunden. Als Clara davon erfährt, reist sie sofort nach Hause. Dort muss sie sich dem Leben stellen, das sie einst zurückgelassen hat und bemüht sich, die Beziehung zu ihrem Sohn wieder zu kitten. Sie versucht, eine neue Arbeit in Rumänien zu finden, nur um ihrem Sohn zu beweisen, dass sie ihn liebt und alles tut, um bei ihm zu bleiben. Doch fast ebenso sehr zieht es sie zurück nach Deutschland. Für Clara ist das kleine Mädchen, von dem sie so sehr geliebt wird, wie die zweite Chance, eine gute Mutter zu sein. In der rumänischen Heimat jedoch hat sie Schwierigkeiten wieder eine Verbindung zu ihrem Sohn aufzubauen, der nun fast ein Teenager ist. Am Ende muss Clara eine unmögliche Entscheidung treffen: Entweder bei ihrem Sohn in Armut leben oder zu ihrem Ziehkind Johanna zurückkehren, in dessen Familie sie den sicheren Lebensunterhalt für sich und ihre Liebsten in Rumänien verdienen kann.

 

Regiestatement Sabin Dorohoi

In den letzten 15 Jahren haben mehr als fünf Millionen Rumänen das Land verlassen und mehr als 300.000 Kinder zurückgelassen, die von ihren Großeltern aufgezogen werden. Die Abwanderung von Arbeitskräften und das Zurücklassen von Kindern ist in vielen Ländern ein echtes Problem: in der Ukraine, in Mexiko, Spanien, Portugal, Polen und sogar in Russland. Die "Financial Times" schätzt, dass die rumänische Migration nach den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und Syrien die drittgrößte der Welt ist. Das Thema hat also eine sehr starke internationale Bedeutung, da Menschen aus so vielen Ländern der Welt sich direkt mit diesem Gesellschaftsproblem identifizieren können.

Der Film behandelt dieses Migrationsthema aus der Sicht einer Mutter, die sich ihrem Versagen gegenüber ihrem minderjährigen Sohn stellen muss, während sie gleichzeitig hofft, ihre Mutterschaft in der engen Beziehung zu dem Kind, das sie in Deutschland babysittet, besser unter Beweis stellen zu können. Ihr Konflikt besteht darin, dass sie zwei Kinder in zwei verschiedenen Ländern liebt. Die Geschichte ist auch sehr persönlich. Außerdem wurde der Film in dem Haus gedreht, in dem ich aufgewachsen bin.

Festivals und Preise (eine Auswahl)

- FilmFestival Cottbus 2023: Publikumspreis (Weltpremiere)

- 29. Kolkata Film Festival 2023, Kalkutta, Indien: Nominierung Internationaler Wettbewerb

- SEEFest 2024 (South Eastern European Film Festival),
  Los Angeles, USA: Bridging the Borders Award für den besten Spielfilm

- Gopo Awards, Rumänien 2025: Nominierung für den Opera Prima Award/Erstlingsfilm

Biografie Sabin Dorohoi (Regie)

Sabin Dorohoi, 1984 geboren, ist ein rumänischer Regisseur, Produzent und Autor. Er studierte Filmregie an der Hyperion Universität in Bukarest. Sabin Dorohoi produzierte Kurzfilme und TV-Dokumentationen, unter anderem den Kurzfilm "Way of Danube" (2013), der auf zahlreichen Festivals auf der ganzen Welt lief. "Clara" ist sein Spielfilmdebüt nach einem Buch von Ruxandra Ghițescu und feierte seine Premiere auf dem FilmFestival Cottbus 2023, wo er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

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