Die Bachmanns
Komödie / Der Fernsehfilm der Woche
Als in Miriams (Stefanie Stappenbeck) Nachbarhaus ihr Ex-Ehemann Markus (Oliver Wnuk) mit seiner neuen Freundin Galina (Natalia Belitski) zieht, hilft nur ein Flirt mit einem Arbeitskollegen – oder doch nicht? Eine locker-leichte Familienkomödie um ein Ex-Ehepaar, frisch Verliebte und die Kinder, die zeigt, warum es Patch-Work und nicht Patch-Fun heißt.
- zdf.de, ad ut Ab Samstag, 19. April 2025, 10.00 Uhr
- ZDF, ad ut Montag, 28. April 2025, 20.15 Uhr
Texte
Inhalt
"Für immer" dauerte bei den Bachmanns zwölf Jahre. Damit hielt ihre Ehe so lange wie ein durchschnittlicher Kühlschrank und am Ende war ihr Verhältnis ähnlich kühl. Seit der Scheidung teilen sich Miriam und Markus das Sorgerecht für ihre Zwillinge Elias und Emma.
Miriam hat das gemeinsame Haus behalten und mittlerweile hat sich das Ex-Paar in ihrem neuen Leben arrangiert. Sie verstehen sich gut und als in Miriams Nachbarschaft ein Haus frei wird, halten sie es für praktisch und machbar, Nachbarn zu sein. Markus hatte allerdings nicht erwähnt, dass er mit seiner neuen Lebensgefährtin Galina dort einzieht. Sie ist deutlich jünger als Miriam und kommt nicht nur in der Nachbarschaft, sondern auch bei ihren Kindern sehr gut an. Miriam merkt schnell, dass das mit der Nachbarschaft nicht so einfach wird wie gedacht. Doch sie beschließt: glücklich kann sie auch – und flirtet massiv mit ihrem Arbeitskollegen Nuri (Pit Bukowski). Ausgerechnet jetzt haben die Kinder Ärger in der Schule, und die Bachmanns haben sehr unterschiedliche Vorstellungen, wie man damit umgeht. Die gesamte Nachbarschaft mischt sich ein und es wird schnell klar, warum es Patch-Work heißt und nicht Patch-Fun.
Stab und Besetzung
Stab:
Buch Ralf Husmann
Regie Miriam Bliese
Kostümbild Ramona Petersen
Szenenbild Thilo Mengler
Schnitt Maria Gans, Andreas Baltschun
Bildgestaltung Katharina Dießner
Ton Jürgen Göpfert
Sound-Design Julian Heinzel
Ausführende Produzentin Sirkka Kluge
Produzenten Ralf Husmann, Nanni Erben, Gunnar Juncken
Produktion MadeFor Film im Auftrag des ZDF
Redaktion Stefanie von Heydwolff, Christian Cloos
Länge circa 88 Minuten
Besetzung
Miriam Stefanie Stappenbeck
Markus Oliver Wnuk
Galina Natalia Belitski
Nuri Pit Bukowski
Emma Medea Leinen
Elias Jonte Blankenberg
Katrin Luise Wolfram
Hape Niels Bormann
und viele weitere
Statement von ZDF-Redakteurin Stefanie von Heydwolff und ZDF-Redakteur Christian Cloos
Wo geht die Liebe hin, wenn sie mal weg ist? Kann das wirklich klappen, das berühmte "lass uns Freunde bleiben"? Und wie ist das mit den Kindern, wenn man getrennt ist? Ralf Husmann und Miriam Bliese erzählen in ihrer sommerlichen Nachbarschaftskomödie "Die Bachmanns" wie aus dem wirklichen Leben, aber mit heiterem Tonfall, welche Verwicklungen in Patch-Work-Beziehungen entstehen können. Und wie schwierig das ist mit der neuen Liebe, wenn die alte wieder nebenan wohnt. Charmante Familienkomödie trifft realistische Romantic Comedy – und draußen wird gegrillt.
Statement von Autor Ralf Husemann
Ein Ex-Ehepaar lebt, wegen der Kinder, jetzt als unmittelbare Nachbarn. Nebeneinander her gelebt hat man ja auch am Ende der Ehe schon. Wie schwer kann es also sein? Die Bachmanns versuchen das berühmte "lass uns Freunde bleiben". Aber es stecken viele Teufel in vielen Details. Dafür, dass Menschen schon seit der Steinzeit in Familien zusammenleben, sind sie gar nicht mal so gut darin. Nirgends liegt lustig und dramatisch näher zusammen als in Familien. Auch nach der Trennung. Der Film ist für mich im besten Sinne wie eine französische Komödie über die Dinge des Lebens. Darf ich noch in dein Handy gucken? Kann ich noch in deine Seele sehen? Die kleinen Fragen und die großen. Beide sind sehr gut aufgehoben bei Stefanie Stappenbeck und Oliver Wnuk und dem Rest dieses tollen Ensembles.
Fragen an Stefanie Stappenbeck, Oliver Wnuk und Natalia Belitski
Filmzitat (Rolle Markus):
"Liebe ist wie Alkohol: Du kannst erst richtig mitreden, wenn du mal so richtig besoffen warst."
Wenn Alkohol wie Liebe ist, mit welcher Metapher würden Sie dann eine Trennung beschreiben?
Stefanie Stappenbeck (Rolle Miriam): Eine Trennung ist dann wie ein Magenbitter – schmeckt scheußlich, ist aber unter Umständen sehr gesund.
Oliver Wnuk (Rolle Markus): Trennung ist wie Kräutertee. Wahrscheinlich gesund, aber frustrierend und manchmal schmeckt’s wie Füße.
Natalia Belitski (Rolle Galina): Dann ist die Trennung wohl der Kater. Wie das ernüchternde Erwachen nach dem Rausch. Bilanz ziehen und die Konsequenzen überdenken.
Filmzitat (Rolle Miriam):
" 'Lass uns Freunde bleiben!' Das ist genauso ein Vorsatz wie 'Ich will mehr Sport machen und weniger Süßkram essen und Spanisch lernen'. Am Ende klappt es fast nie."
Welches Geheimrezept für eine glückliche Trennung könnte es geben?
Stefanie Stappenbeck: Akzeptanz, Humor, und immer schön freundlich bleiben. Und sich jede Hilfe suchen, die man kriegen kann. Mediation, Einzelcoachings, gute Rechtsberatung.
Oliver Wnuk: Eine Trennung in Respekt kann ein Türöffner für eine neue Form der Beziehung sein. Dieselben Werte nur unter anderen Vorzeichen. Bedingungsloser – kann auch sehr befreiend sein, wenn der Schmerz überstanden wurde.
Natalia Belitski: Der Trank muss wohl noch gebrüht werden. Glückliche Trennung ist vielleicht auch etwas unglücklich formuliert, das widerspricht sich schon.
Vielleicht Ego runterschlucken als erstes. Wunden gut verpflegen. Tanzbereich des anderen und den eigenen immer wohlwollend respektieren.
Filmzitat (Rolle Markus):
"Eine Familie ist das einzige Gefängnis, das man sich selbst baut."
Wie würden Sie die Beziehung zwischen Miriam, Markus und Galina beschreiben?
Stefanie Stappenbeck: Wie ein dreiköpfiges Fabelwesen, das sich ständig selbst ins Bein beißt, aber trotzdem irgendwie weiterläuft. Hoffen wir mal ganz stark, dass sie sich zusammenraufen – ich sehe Potential!
Oliver Wnuk: Alle sind mit ihren Erwartungen an sich und ihren Partner noch nicht da, wo sie gerne sein mögen. Es herrscht noch lange kein Gleichgewicht, was für die Geschichte eine amüsante und konfliktgeladene Grundvoraussetzung darstellt.
Natalia Belitski: Schwierig.
Filmzitat (Rolle Miriam):
"Patchwork-Kinder sind wie Löwen im Zirkus denen der Clown gesagt hat, dass sie stärker sind als der Dompteur. Und dann hat er auch noch recht, der blöde Clown."
Kindererziehung – und alle wissen es besser: Die Nachbarin, die neue Frau des Ex-Manns, die Ex-Frau, der Ex-Mann, die Lehrerin und natürlich das Kind selbst. Der Film beschreibt den ganz normalen Wahnsinn, wie schaffen es die drei sich nicht darin zu verlieren?
Stefanie Stappenbeck: Sie verlieren sich ja andauernd! Und ihnen beim Wiederfinden zuzukucken, ist das Schöne an diesem Film.
Oliver Wnuk: Tun sie doch und wir gucken dabei zu, wie sie immer wieder an die Oberfläche schwimmen und nach Luft und ihrer neuen Identität schnappen. Wenn nicht offensichtlich und ausgesprochen, so geht es hier viel um die richtigen Werte und die gemeinsame Wertefindung. Die Diskrepanz schafft den Konflikt. Das Ego lässt die Suppe hochkochen. Der Film zeigt, wie wichtig in solchen fragilen Beziehungsstadien eine egobefreite Kommunikation ist.
Natalia Belitski: Naja, sie verlieren sich ja schon darin. Genau das ist der kritische Punkt zwischen den beiden Frauen. Der unterschiedliche Umgang mit den Kindern. Da prallen unterschiedlich Ansichten und Umgangsformen aufeinander, die erstmal nicht zusammenpassen. Auch da wären klare Grenzen und Absprachen sowie Toleranz ganz gut.
Filmzitat (Rolle Markus):
"Nein, ich bin nicht überfordert. Ich bin einfach nur geschieden."
Wenn Sie die Therapeutin/der Therapeut Ihrer Figur wären, was würden Sie ihr zu Beginn des Films sagen und was am Ende?
Stefanie Stappenbeck: Zu Beginn: Das wird anstrengend. Atmen nicht vergessen! Am Ende: Prima! Und einfach weiteratmen! Ich helfe Ihnen auch durchs nächste Abenteuer.
Oliver Wnuk: Am Anfang: Entspann dich. Alles kommt, wie es kommen soll. Wenn du entspannt bist, entspannen sich auch alle um dich herum… hoffentlich. Am Ende: Da ist noch viel zu tun. Aber zum Glück soll es ja einen zweiten Teil geben.
Natalia Belitski: Bleib so wie du bist.
Filmzitat (Rolle Miriam):
"So ist es ja eigentlich immer. Man geht mit den besten Absichten los und am Ende ist alles schlimmer als vorher."
Der Film beschreibt die alltäglichen Absurditäten des deutschen Vorstadtlebens. Das nachbarschaftliche "Friedens-Grillen" eskaliert völlig. Welche Situation hat Sie zum Lachen gebracht, wann haben Sie aus Verzweiflung Ihren Kopf gegen Wand gehauen?
Stefanie Stappenbeck: Ich musste die ganze Zeit Lachen und Weinen zugleich weil das Friedensgrillen zeigt, dass passive Aggressivität eine deutsche Königsdisziplin ist. Was hier von meinem geliebten Schauspielkolleg*innen aufs großartigste und absurdeste verkörpert wird.
Natalia Belitski: Ich habe die Szene voll und ganz genossen und habe meine tollen Kollegen innerlich gefeiert. Es gab viel Spielraum für Improvisation, es gab einen langen Take in dem alle einfach aufeinander losgelassen wurden, diese lebendigen Augenblicke sind oft die herrlichsten beim Drehen.
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