Die Sonne ist überall gelb

Das kleine Fernsehspiel zeigt einen Dokumentarfilm von Afraa Batous

Ein persönlicher Dokumentarfilm über vier in Deutschland lebende syrische Frauen, die auf einen besonderen Roadtrip zurück in ihre eigene Vergangenheit gehen und mit Erinnerungen an die verlorene Heimat konfrontiert werden. Das kleine Fernsehspiel zeigt die Erstausstrahlung des Dokumentarfilms "Die Sonne ist überall gelb" (Deutschland 2022) anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni. Begleitend sind im Juni zwei weitere Dokumentarfilme zum Thema Flucht im Programm: "Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung" und "Global Family".

 

Diese Sendung wird mit Untertiteln angeboten.

  • ZDF, Montag, 19. Juni 2023, 0.20 Uhr
  • ZDF Mediathek, Ab Montag, 12. Juni 2023, 10.00 Uhr

Texte

Stab

Buch und Regie          Afraa Batous

Musik                          Samer Saem Eldahr, Majd Al Hamwi

Schnitt                        Raya Yamisha

Kamera                       Afraa Batous, Antonia Kilian

Ton                             Lola T.

Produzent*innen         Alex Tondowski, Ira Tondowski

Producerin                  Lorena Junghans

Produktion                  Eine Produktion von Tondowski Films in Koproduktion mit 
                                   Filmuniversität Babelsberg und ZDF/ Das kleine Fernsehspiel
                                   mit der Unterstützung des Medienboards Berlin-Brandenburg

Redaktion                   Jörg Schneider, ZDF/Das kleine Fernsehspiel

Protagonist*innen

Protagonistinnen in diesem Film sind Afraa, Rahaf, Rawa, Sara und Shams

Inhalt

Es ist mehr als zehn Jahre her, dass ihr Zuhause in Syrien in die Luft gesprengt wurde. Seit dem Kriegsbeginn im Jahr 2011 hat sich das Leben von Afraa, Rawa, Rahaf und Sara schlagartig verändert. Trotz ihres Traumas begeben sich die syrische Filmemacherin Afraa Batous und ihre drei Freundinnen auf einen Roadtrip an die Orte in Europa, die auf ihrer Fluchtroute nach Deutschland wichtig waren. Sie reisen durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Griechenland und erinnern sich an ihre Flucht und die verlorene Heimat auf eine emotionale, lebensbejahende Art. Afraa Batous bietet die Chance einer ungewöhnlichen Innensicht in die Welt der vier geflüchteten Frauen aus Syrien, die mitten unter uns in Deutschland leben. Ihre Reise ermöglicht einen neuen Blick auf die Geschichte syrischer Kriegsflüchtlinge und macht ihre Gefühle erfahrbar.

Regiestatement Afraa Batous (Buch und Regie)

Seit Beginn des Aufstands in Syrien Mitte 2011 ist das Schicksal vieler Syrerinnen und Syrern Thema in den Medien und auf Filmfestivals.

Die Welt weiß inzwischen viel über den nun elf Jahre währenden Krieg und die damit einhergehenden menschlichen und infrastrukturellen Verluste, denen die syrische Bevölkerung ausgesetzt ist.

Als ich im August 2016 in Deutschland Asyl beantragte, war ich zum ersten Mal gezwungen, innezuhalten, über die vergangenen Jahre nachzudenken und mich zu fragen, was genau in Syrien passiert ist, ob man es hätte besser machen können und ob die Dinge jemals wieder in Ordnung gebracht werden können.

Während ich versuchte, Antworten auf all diese Fragen zu finden, musste ich mich mit dem alltäglichen Leben hier in Deutschland in all seinen Facetten auseinandersetzen. Aber um in meinem neuen Leben hier voranzukommen, musste ich mit meiner Vergangenheit Frieden schließen. Ich hielt mich von allen Berichten aus Syrien fern, da mir klar wurde, dass ich, wenn ich wirklich etwas für die Zukunft ändern will, akzeptieren muss, dass ich jetzt hier bin und aus dieser Erfahrung lernen muss.

In dieser Zeit der Eingewöhnung habe ich viele europäische Freunde kennengelernt, die mindestens einmal eine Reise durch Europa gemacht haben. Und ihre Geschichten faszinierten mich. Ich habe angefangen, mich für das Reisen zu interessieren, und bin einer Gruppe beigetreten, die Frauen dazu ermutigt, allein um die Welt zu reisen. Nach dem Gruppentreffen fragte ich mich: Warum bin ich nicht in der Lage, eine Karte zu lesen oder den Budgetplan zu verstehen? Warum habe ich mein ganzes Leben lang nicht daran gedacht, eine solche Reise zu machen? Schon bald wurde mir klar, dass man als Frau, die im Nahen Osten aufgewachsen ist, nicht diese Möglichkeiten hat. Andererseits kommen Personen mit einem Pass wie meinem gar nicht erst in die Verlegenheit, sich eine solche Reise überhaupt vorzustellen.

Festivals

DOK.fest München 2023 Wettbewerb Student Award

Biografie Afraa Batous (Buch und Regie)

Afraa Batous wurde 1986 in Aleppo/Syrien geboren. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in englischer Literatur und Kritik an der Fakultät für Kunst und Geisteswissenschaften in Aleppo (2008) und einen Master-Abschluss in Bildender Kunst an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Potsdam (2022). Sie arbeitete fünf Jahre lang im Theater in Aleppo, führte Regie und produzierte 2012 ihre erste experimentelle Theaterperformance "Who Have Seen Is Not like Who's Not" in Jordanien. 2014 stellte sie ihren ersten Kurzdokumentarfilm “HAJ ABD THE FAWWAL” fertig und 2015 wurde ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm "SKIN" im offiziellen Wettbewerb des Dubai International Film Festival uraufgeführt, gewann den Preis der Jury beim Malmö Arab Film Festival und den Hans und Lea Grundig Preis für Bildende Kunst 2017. 2016 produzierte sie den Dokumentarfilm "300 Miles" des Regisseurs Orwa Al Mokdad, welcher auf mehreren internationalen Filmfestivals gezeigt wurde und mehrere Preise gewann.

Das kleine Fernsehspiel mit zwei weiteren Dokumentarfilmen im Juni zum Thema Flucht

Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung

Dokumentarfilm von Jakob Preuss (Buch und Regie), Deutschland 2017

ZDF:                           Montag, 5. Juni 2023, 0.15 Uhr

ZDFmediathek:         ab Samstag, 3. Juni 2023, 10.00 Uhr, 7 Tage

Paul ist ein Migrant aus Kamerun. Er hat sich durch die Sahara bis an die Küste Marokkos durchgeschlagen, wo er auf eine Chance wartet, über das Meer nach Europa zu gelangen. Hier lernen sich Paul und der Berliner Filmemacher Jakob kennen, der entlang Europas Außengrenzen auf Recherche ist. Kurz darauf schafft es Paul, in einem Schlauchboot nach Spanien überzusetzen. Er überlebt – doch die zweitägige Überfahrt kostet die Hälfte seiner Mitreisenden das Leben. Anstatt psychologischer Betreuung erwartet Paul in Spanien Abschiebehaft. Erst nach seiner Freilassung trifft er Jakob in Granada wieder. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Südeuropa will Paul nach Deutschland weiterreisen, der ehemaligen Kolonialmacht in Kamerun und dem Land seiner Träume. Jakob muss sich entscheiden, wenn Paul es in sein Heimatland schafft: Wird er Paul aktiv bei seinem Streben nach einem besseren Leben helfen oder bleibt er der beobachtende Filmemacher? Am Ende nimmt der Film eine Wendung, die weder Paul noch Jakob bei ihrem ersten Treffen im marokkanischen Wald für möglich gehalten hätten.

 

Global Family

Dokumentarfilm von Andreas Köhler (Buch und Regie) und Melanie Andernach (Regie), Deutschland 2018

ZDF:                                       Montag, 12. Juni 2023, 0.05 Uhr

ZDFmediathek:                     ab Samstag, 10. Juni 2023, 10.00 Uhr, 7 Tage

Die somalische Familie Shaash ist in alle Himmelsrichtungen verstreut. Der brutale Bürgerkrieg in ihrem Heimatland hat sie ins Exil getrieben. So auch Captan Shaash. Jeder Somali kennt ihn, jeder liebt ihn. Der 60-Jährige war einst legendärer Kapitän der Fußballnationalmannschaft und steht bis heute für eine Zeit, als noch alles gut war. Nach seiner Fußballkarriere engagierte er sich in Somalia politisch. Er kämpfte für die Gleichberechtigung der verschiedenen Stämme und gründete eine Partei. Kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs 1990 floh er. Seitdem lebt Captan Shaash in Deutschland. Doch hier ist er ein Niemand, ein Asylant, dessen Vorgeschichte keinen interessiert. Das Einzige, was ihm blieb, war seine Familie, deren Flucht er ermöglichte. Heute leben sie fast alle in Sicherheit, allerdings Tausende Kilometer voneinander entfernt. Nach Jahrzehnten kann Captan Shaash endlich seine Mutter wiedersehen – in einem äthiopischen Flüchtlingslager. Imra ist fast 90, aber darf nicht länger im Lager bleiben. Es muss dringend eine Lösung gefunden werden für die betagte Dame. Captan Shaash muss seiner Mutter offenbaren, dass seine Versuche, sie nach Deutschland zu holen, bei den Behörden gescheitert sind. Auch seine engagierte Tochter Yasmin und deren Kinder begleiten ihn. Zusammen beraten sie mit Imra über ihr Schicksal. Können sie noch mal eine gemeinsame Heimat finden?

Fotohinweis

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/diesonneistueberallgelb

Weitere Informationen

In der ZDFmediathek finden Sie Das kleine Fernsehspiel unter

www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel

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