Ein Regenbogen zu Weihnachten
Herzkino
Jasmin Gerat und Maximilian Brückner spielen die Hauptrollen in dem weihnachtlichen Herzkino-Film
- ZDF Mediathek, Ab Donnerstag, 16. November 2023, 10.00 Uhr
- ZDF, Sonntag, 17. Dezember 2023, 20.15 Uhr
Texte
Stab
Buch Christoph Silber
Regie Esther Gronenborn
Kamera René Gorski
Schnitt Ulrike Leipold
Musik Gert Wilden jun.
Music Supervision Kai Tebbel
Ton Pavel Bělohlávek
Szenenbild Detlef Provvedi
Kostüm Teresa Grosser
Maske Kateřina Měšťanková
Producerin Magdalena Frau
Produzent*innen Christian Popp
Redaktion Wolfgang Grundmann
Eine ZDF-Auftragsproduktion der Producers at Work Film GmbH, Berlin
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Martin Kupfer Maximilian Brückner
Nicole Golding Jasmin Gerat
Diana Golding Sabine Vitua
Juli Kupfer Sophie Paasch
Kris Kupfer Louis Eitner
Yella Silberstein Maisie Anna Navina Tipango
Rebecca Silberstein Petra Michelle Nérette
Chuki Zhao Andrea Guo
Tü Krasch Julia Wulf
Zugführerin Maxi Geithner
Passagier Ulrich Faßnacht
und andere
Inhalt
Ein unverhoffter Einsatz auf einer Zugfahrt in der Vorweihnachtszeit!
Tierärztin Nicole Golding wird zu einem Notfall gerufen: Bahnpassagier Martin Kupfer hat einen Schwächeanfall erlitten. Der Grund stellt sich als relativ harmlos heraus: Überlastung! Martin führt seit drei Jahren das Leben eines alleinerziehenden Vaters, seine Frau verstarb auf tragische Weise. Sein Geld verdient er als Mitarbeiter im Vertrieb. Da sich diese Doppelbelastung in der Vorweihnachtszeit besonders zuspitzt, verliert er im Zug aus Erschöpfung das Bewusstsein.
Von seiner Retterin fühlt er sich auf der Stelle angezogen und schlägt ihr vor, er könne sich ja bei ihr durchchecken lassen. Doch Nicole lehnt ab und macht ihm klar: Mit seinen wenigen Haaren auf dem Kopf kann er bei ihr nicht landen – und mit Kindern erst recht nicht. Bei ihrer unorthodoxen Mutter Diana aufzuwachsen, die selbst noch ein halbes Kind ist, war für sie mehr als genug.
Doch so leicht lässt sich Martin nicht abschütteln und hat Erfolg – der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung. Diese beschert dem Witwer neben seinem Familienleben mit zwei egozentrischen Teenagern immer wieder die ersehnte Freiheit. Und da Nicole sowieso kein Interesse an Kindern hat, erzählt er der
13-jährigen Juli und dem 17-jährigen Kris auch nichts von seiner Freundin.
Mit der Zeit wird Nicole diese Konstellation zu einseitig. Sie möchte auf Dauer einfach keine Beziehung führen, in der es nur um Sex geht. Leider geht das erste gemeinsame Abendessen mit Martins Kindern gründlich schief: Juli und Kris geben sich abweisend. Nicole bittet anschließend um Abstand, und ihrer Mutter Diana gesteht sie ernste Zweifel, ob sie solch einer Patchwork-Konstellation gewachsen ist.
Martin reist mit den Kindern allein in den Weihnachtsurlaub in die Berge. Doch die Skiferien, die früher gemeinsam mit der verstorbenen Mutter stattfanden, gestalten sich wenig idyllisch: Juli entdeckt ihre Liebe zu einer Frau und Kris findet den Skiort für die Kleinfamilie uncool. Umso dankbarer ist Martin, als unerwarteter Besuch vor der Tür steht: Nicole will es doch nochmals probieren, hat Geschenke und ihre leckeren Regenbogen-Kekse mitgebracht. Doch die Begeisterung der Teenager legt sich schnell wieder, als sich die Tierärztin bei ihnen in die Nesseln setzt: Sie bewegt die junge Juli, die gerade dabei ist, ihre Sexualität zu entdecken, zu einem Outing gegenüber dem Nachbarsmädchen. Und Kris verleitet sie dazu, sich auf dem Snowboard, das sie für ihn geliehen hat, zu überschätzen. Nachdem beides nicht gut ausgeht und dann auch noch Nicoles geliebter Hund Noël verschwunden ist, sind die Patchworker von einem harmonischen Familien- und Urlaubsfrieden weiter denn je entfernt.
Statement von Producerin Magdalena Frau
"Ein Regenbogen zu Weihnachten" ist ein besonderer Weihnachtsfilm, weil er sehr nah und authentisch die Liebesgeschichte von Nicole und Martin erzählt. Wir wollten eine moderne Liebesgeschichte, keine typische "Rom-Com" vor weihnachtlicher Kulisse voller Genre-Klischees. Es ist uns wichtig, mit diesem Film den Weihnachts-Zauber einzufangen und unseren Anspruch an realistische Figuren zu erfüllen. Wesentlicher Anteil hat der autobiografische Hintergrund unseres Autoren Chris Silber: Er verarbeitet im Drehbuch, was er nach dem Tod seiner ersten Frau mit seiner zweiten, Tracey Graves, und seinen beiden Kindern erlebt hat. Sein persönlicher Blick verleiht dem Storytelling, den Figuren und Dialogen eine gesunde Portion Realismus. Gesellschaftlich gesehen ist das Thema Patchwork voll angekommen; viele Familien leben das Modell täglich und stehen besonders an Weihnachten vor einer zusätzlichen emotionalen Herausforderung.
Nicole und Martin stehen bei ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest vor dem Konflikt, ob sie eine Familie werden. Nicole erlebt Ablehnung durch Martins beide Teenager, außerdem ist ihre Mutter Diana voller Unverständnis, dass Nicole sich gegen Weihnachten mit ihr und ihren Regenbogen-Keksen entscheidet. Diese schönen und köstlichen Kekse (Red.: Rezept siehe in entsprechendem Kapitel unten) ! Außerdem: Was wäre Weihnachten ohne Gebäck? Nicole erobert Kris und Juli in der tschechischen Skihütte mit diesen selbstgebackenen Keksen, ermutigt sogar Juli dazu, ihrem Schwarm durch die Regenbogen-Kekse ihre Zuneigung mitzuteilen. Als jedoch herauskommt, dass nicht Nicole die Keksbäckerin ist, sondern ihre Mutter … ist die Enttäuschung groß und alles vorbei. Doch so schnell gibt Nicole nicht auf. Wie im richtigen Leben des Drehbuchautoren Christoph Silber entscheiden sich auch Nicole und Martin nicht nur für ihre Liebe, sondern für ihre Patchwork-Familie. Und damit machen sie sich unterm Weihnachtsbaum das größte Geschenk.
Regisseurin Esther Gronenborn findet immer den richtigen Ton für die emotionale Reise des Paares. Humorvoll und berührend inszeniert sie "Ein Regenbogen zu Weihnachten" und nimmt uns Zuschauer mit. Sensibel verhandelt sie das Thema Trauer bei den Teenagern. Die Kamera ist an den Figuren dran mit einer persönlichen Perspektive und ohne artifizielle Momente. Wir hoffen, dass "Ein Regenbogen zu Weihnachten" seine Magie bei allen Zuschauer*innen entfaltet.
Interview mit Drehbuchautor Christoph Silber
Der vielprämierte Drehbuchautor verarbeitet in dem ZDF-Weihnachtsfilm sein eigenes Schicksal und das seiner Familie: Seine erste Frau Joleita Reed und Mutter seiner beiden Kinder starb 2013 nach schwerer Krankheit. In Tracey Graves, der amerikanischen Bestsellerautorin ("On the Island") und Schauspielerin ("About Last Night"), hat er eine neue Partnerin gefunden, lebt mit ihr in New York. Sie kommt im Laufe des Interviews auch zur Wort.
Herr Silber, Sie sind als Sohn einer Literaturübersetzerin und eines britischen Ziehvaters, der Theaterdramaturg und Shakespeare-Übersetzer war, in Berlin aufgewachsen. In solch einem Haushalt kann man selbst ja nur kreativ werden, oder?
Ich habe tatsächlich schon als Kind kleine Stücke für mein Puppentheater geschrieben. Bekannte Autoren und Theaterleute gingen bei uns zu Hause ein und aus. Das war inspirierend, aber es hat auch einigen Mut gekostet, meinen eigenen Geschichten zu vertrauen und das Schreiben zum Beruf zu machen. Deshalb habe ich erst eine Weile journalistisch und als Übersetzer gearbeitet, bevor ich Theater- und Drehbuchautor wurde.
Als Drehbuchautor ("Good Bye Lenin!", "Nordwand" sowie zahlreiche TV-Filme und Serien) wurden Sie in Deutschland sehr erfolgreich und mit Auszeichnungen bedacht wie dem Adolf Grimme-Preis. Für das Drehbuch zur ZDF-Koproduktion "Das Wunder von Kärnten" (2011) haben Sie sogar einen International Emmy bekommen. Trotzdem wanderten Sie in die USA aus.
Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Diverse Verwandte hatten als Juden Exilerfahrung in Großbritannien und den USA. Deshalb gab es in mir immer eine Faszination für die "andere Seite". Als ich dann auch noch eine New Yorkerin heiratete, war klar, dass mich das Leben irgendwann über den Ozean ziehen würde.
Ein Schicksalsschlag traf Sie 2013, als Ihre damalige Frau, Joleita Reed, Mutter Ihrer zwei Kinder, an einer schweren Krankheit verstarb. Inwieweit hat Ihr Glaube Ihnen bei der Trauerarbeit geholfen?
Ich bin mit einem Mix aus christlichen und jüdischen Wurzeln und Werten, aber ohne religiöse Praktik großgeworden. Ein paar traumatische Erfahrungen meiner Kindheit weckten in mir eine Sehnsucht nach Gott. Über die Jahrzehnte habe ich mich in meinem eigenen, christlich orientierten Kosmos eingerichtet. Der Tod meiner Frau hat diesen Kosmos natürlich heftig durchgeschüttelt, aber das Fundament blieb stabil. Mein Sohn hat es damals am besten formuliert: "Eins muss ich echt sagen, Dad. Egal wie hart es im Leben kommt – du gibst mir immer das Gefühl, dass es einen Plan gibt und das alles irgendwie okay sein wird."
Nicht nur Sie mussten mit diesem Schicksalsschlag umgehen, sondern auch Ihre beiden Kinder.
Mein Sohn war 13, meine Tochter vier. Durch den Altersunterschied war die Erfahrung für beide sehr unterschiedlich. Teenager neigen in so einer Situation dazu, sich selbst und ihrer Umwelt schwere Vorwürfe zu machen und am Leben zu zweifeln. Das hat bei meinem Sohn sehr viel Geduld, Kraft und Unterstützung gekostet. Meine kleine Tochter ging eher fantasievoll mit ihrer Trauer um – sie hat sich eine Wolke ausgesucht und beschlossen, dass ihre Mama jetzt dort wohnte. Wir schicken ihr heute noch jedes Jahr Geburtstagskarten per Ballon.
Den Verlust Ihrer Frau haben Sie auf vielfältige Weise auch kreativ verarbeitet, unter anderem mit dem Kinderbuch "Die Wolke unterm Dach", das verfilmt wurde – und jetzt mit dem ZDF-Adventsfilm "Ein Regenbogen zu Weihnachten". Ist neben Ihrem Glauben Ihr Beruf das wichtigste Bollwerk gegen die Verwerfungen des Lebens?
Für mich sind mein kreatives und meine spirituelles Leben Teile derselben Einheit – es heißt ja nicht umsonst "Inspiration". Ich würde es auch gar nicht als ein "Gegen" beschreiben, sondern eher als Akzeptanz. Im Leben gibt es immerzu Sonne und Regen. Meine Arbeit hilft mir und hoffentlich auch anderen Menschen mit stürmischen Zeiten umzugehen und das festzuhalten, was am meisten zählt. Liebe und Großzügigkeit sind leicht, wenn die Sonne scheint. Aber sie werden am meisten gebraucht, wenn es regnet.
In "Ein Regenbogen zu Weihnachten" haben es die beiden Kinder von Witwer Martin ziemlich schwer, sich an dessen neue Lebensgefährtin zu gewöhnen. Wie war das bei Ihnen persönlich als Vater? Denn Sie haben in der Schauspielerin Tracey Graves mittlerweile eine neue Partnerin gefunden.
Tracey hat das sehr offen und klug angefangen. Wir waren mehrere Jahre befreundet, bevor wir ein Paar wurden. Mein Sohn war zu der Zeit 20, meine Tochter zwölf. Beide fanden vieles an unserem neuen Leben spaßiger als vorher, was wir im Film auch erzählen. Gleichzeitig gibt es nach der langen Zeit ohne Frau im Haus natürlich Autoritätskonflikte. Hinzu kommt nach dem Trauma des Verlusts sicher auch eine Angst, sich auf eine mütterliche Bezugsperson einzulassen, vor allem bei meiner Tochter. Aber dazu kann Tracey mehr sagen.
Tracey Graves: Ich habe versucht, mich dieser neuen Rolle als Stiefmutter so sensibel und geduldig wie möglich zu nähern. Die Kinder haben ja nicht um eine neue Frau in ihrem Leben gebeten, und ich auch nicht um sie. Plötzlich wird von uns allen erwartet, dass wir uns aneinander anpassen. Das ist nicht leicht. Ich mache das in kleinen Schritten, einen Tag nach dem anderen, ohne mich oder die Familie unter Druck zu setzen.
Ganz sicher hat die leibliche Mutter der Kinder Ihres Partners noch immer einen hohen Stellenwert in der Familie, Frau Graves. Ist das für Sie gut lebbar?
Tracey Graves: Ich habe sogar ein Foto von ihr in unserem Wohnzimmer aufgestellt, damit alle wissen, dass ich nicht versuche, ihren Platz einzunehmen. Sie auf diese Weise um mich zu haben, war sogar hilfreich. Sie ist immer noch die Mutter der Kids – und immer noch ein Teil des Teams, nur auf der anderen Seite.
Sie sind als Schauspielerin tätig, Frau Graves, Ihr Mann ist Autor und Drehbuchautor. Berät man sich da auch gegenseitig bei den jeweiligen Projekten – und wäre es Ihr Wunsch, mal in einem Film/einer Serie mitzuwirken, die Chris Silber geschrieben hat?
Tracey Graves: Unbedingt. Chris ist ein preisgekrönter Schreibprofi, und ich habe erst vor kurzem begonnen, an eigenen Drehbüchern zu arbeiten. Wir tauschen uns oft über die Arbeit aus, sein Fachwissen ist wahnsinnig wertvoll für mich. Und ja, wir werden in nicht allzu ferner Zukunft ganz sicher bei einigen Projekten zusammenarbeiten. Mit mir als Schauspielerin und hoffentlich auch als Co-Autorin und Produzentin.
Der Film spielt zur Weihnachtszeit, und natürlich geht es auch um den Heiligabend. Welche Traditionen sind Ihnen wichtig?
Christoph Silber: Dank des schon erwähnten "Wurzelmix" in unserer Familie gibt es in unserem Haus zu den Feiertagen sowohl Weihnachtslichter als auch Chanukkah- und Kwanzaa-Kerzen. Diese Traditionen harmonieren bei uns super, und meine Tochter hat auch als Teenager immer noch ihre Freude daran.
Tracey Graves: Bei uns in den Staaten ist die Erwartung, dass man Berge von Geschenken auswickelt. Zum Glück bin ich in einer Familie gelandet, in der die gemeinsame Zeit höher geschätzt wird als das Materielle. Das entspricht genau meinen Traditionen und Werten. Was die Pläne für diese Feiertage angeht, so werden wir uns unseren schönen Weihnachtsfilm gemeinsam ansehen – wahrscheinlich nicht im Schnee wie unsere Filmfamilie, sondern an einem Strand irgendwo hier im amerikanischen Süden.
Interview mit Jasmin Gerat
Im Film spielen Sie eine Tierärztin. Fast 90 Prozent der Veterinär-Studentenschaft ist weiblich, und Sie selbst wollten auch mal Tierärztin werden. Wie kam es dann zum beruflichen Schwenk Richtung Schauspielerei?
Es wurde relativ schnell deutlich, dass ich meine vielen Facetten und meine Energie am besten beim Spielen ausleben kann; ich durfte glücklicherweise schon zweimal eine Tierärztin spielen, ganz ohne Studium und weitere Jahre auf der Schulbank.
Die Filmfiguren Nicole und Martin behalten über einen sehr langen Zeitraum eine Affäre für sich – bis die Tierärztin darauf drängt, endlich seine Familie kennenzulernen und die Beziehung offiziell zu machen. Können Sie dieses Bedürfnis persönlich nachvollziehen?
Nicole will diese Affäre anfangs unbedingt unverbindlich halten, sie hat Angst vor der großen Verantwortung, die so eine echte Beziehung und dann auch noch eine Patchworkfamilie mit sich bringt. Ihre Gefühle für Martin sind aber so stark, dass sie sich selbst nicht mehr länger etwas vormachen kann und nach vielen inneren Kämpfen schlussendlich ihrem Herzen folgt.
Das Kennenlernen von Martins beiden Teenager-Kindern Kris und Juli verläuft ziemlich holprig. Für Nicole ist es alles andere als leicht, ihren Platz in der Familie zu finden. Warum ist Patchwork die Königsdisziplin?
Ich denke, Familie generell ist eine große Aufgabe und Herausforderung für alle Beteiligten. Es grenzt ja schon an ein Wunder, wenn Paare sich heutzutage nicht in dem Wahnsinn aus Alltag und Kindergroßziehen verlieren und es meistern zusammenzubleiben.
Für Nicole ist es ein großes Wagnis, weil sie sich zum ersten Mal aus ihrer Komfortzone wagt, die Kontrolle aufgibt und ins kalte Wasser springt. Auch wenn erst mal alles schiefläuft und sie quasi in jedes Fettnäpfchen tritt. Am Ende ist es auch ihr Vorteil, nicht die leibliche Mutter zu sein, sondern so etwas wie eine Freundin und dadurch einen anderen Zugang zu Martins Kindern zu haben.
Irgendwann nähert sich Nicole Martins Tochter Juli an – von der sie bemerkt, dass sie auf Frauen steht. Das Thema Diversität ist schon vor geraumer Zeit in Film und Fernsehen angekommen. Ist es Ihrer Meinung nach schon ausreichend repräsentiert, oder müsste noch mehr getan werden?
Die Welt, in der ich lebe, war schon immer bunt und divers. Es war absolut überfällig, dass das auch endlich in unser mediales und kulturelles Bild übersetzt wird. Es ist ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, dass es so lange gebraucht hat. Aber der Anfang ist gemacht, und ich hoffe sehr, dass diese Bewegung nicht als Trend begriffen wird, sondern als völlig natürliches Weltbild.
Haben Sie einen guten Tipp, damit sich (Vor-)Weihnachtsstress erst gar nicht aufbaut und man angesichts erhöhter Familiendynamik, Shoppingdrucks und kulinarischen Ansprüchen nicht kapituliert?
Ziemlich simpel: bei dem Irrsinn an Konsum und Erwartungsdruck einfach nicht mitmachen. Kann ich nur empfehlen!
Interview mit Maxilimilian Brückner
Im Film spielen Sie Martin, der nach dem Verlust seiner Frau eine für alle optimale Patchwork-Konstellation mit seinen beiden Kindern und seiner neuen Freundin hinzubekommen versucht. Sie selbst sind mit sieben Geschwistern aufgewachsen und leben mit einem Großteil Ihrer eigenen Familie in einem Mehrgenerationenhaus – wie meistert man es, wenn es da mal nicht so harmonisch läuft?
Das Wichtigste ist die Kommunikation. Dinge anzusprechen, die einen stören, genauso wie Sachen, die man gut findet. Da sollte man immer wieder seinen inneren Schweinehund überwinden. Jedenfalls klappt das bei uns ganz gut.
Martin steht als Witwer plötzlich alleinerziehend da – und ist damit überfordert. Dieser großen Verantwortung stehen seine eigenen Wünsche auf einen Neustart mit Nicole entgegen. Warum ist der Grat zwischen beiden Ansprüchen so schmal?
Da spielt das Alter der Kinder eine maßgebliche Rolle bzw. auch der jeweilige Typ Mensch. Manche kommen besser mit Schicksalsschlägen zurecht, manche weniger. Das muss man immer individuell entscheiden. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man seine eigenen Bedürfnisse hintanstellen sollte, solange die Kinder ein gewisses Alter noch nicht erreicht haben.
Im Film machen Sie auf der Skipiste mit Ihrem Sohn Kris eine gute Figur. "Sport ist Mord" scheint nicht Ihre Devise zu sein.
Ehrlich gesagt hat sich das mit den Kindern ein wenig verändert. Man muss da flexibel sein. Aber wir versuchen schon, die Kinder miteinzubinden. Bergwandern, Wasserski fahren, schwimmen usw. macht zusammen eh mehr Spaß.
Sie sind nicht nur in Deutschland sehr erfolgreich, sondern haben auch schon in Hollywood für Steven Spielbergs Kriegsdrama "Gefährten" vor der Kamera gestanden. Wie unterscheidet sich die Arbeit als Schauspieler in Amerika von der in Deutschland?
Also ich bin da schon nervöser gewesen. Es ist aber eigentlich nicht sehr viel anders als hier, abgesehen vom Budget. Leider hatte ich mir selbst zu sehr Druck gemacht. Überraschenderweise wurde der einem sehr schnell genommen. Spielberg war unglaublich freundlich und humorvoll. Die hatten einfach nur Spaß an der Arbeit.
Der ZDF-Film spielt zur Weihnachtszeit und damit auch an Heiligabend. Wie wichtig sind Ihnen persönlich das Weihnachtsfest und Traditionen wie Christmesse und Weihnachtsbaum?
Gerade wenn man Kinder hat, finde ich Traditionen schön. Weihnachtsbaum und Christmesse gehören da auch dazu. Lustigerweise fordern gerade die Kinder gewisse Abläufe ein.
Haben Sie einen guten Tipp, damit sich (Vor-)Weihnachtsstress erst gar nicht aufbaut und man angesichts erhöhter Familiendynamik, Shoppingdrucks und kulinarischen Ansprüchen nicht kapituliert?
Nicht wirklich. Ich glaube, das muss jede Familie für sich selbst rausfinden. Jeder Haufen funktioniert da anders. Vielleicht die Ansprüche zurückschrauben?
Regenbogen-Kekse (Das Rezept zum Gebäck aus dem Film)
Zutaten:
125 Gramm Zucker
300 Gramm Mehl
125 Gramm Butter (Raumtemperatur)
1 Ei
1 Päckchen Vanillezucker
ein halbes Päckchen Backpulver
Lebensmittelfarbe in Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett (Set)
1 Prise Salz
Saft einer halben Zitrone
Zubereitung:
Mehl und Backpulver vermengen. Butter, Zucker und Vanillezucker mit einem Handmixer cremig rühren. Das Ei, eine Prise Salz und den Saft einer halben Zitrone nach und nach mit der Zucker-Butter-Mischung und dem Mehl gemischt mit der Hand vermengen, bis sich eine homogene Masse ergibt. Den in Frischhaltefolie gewickelten Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Teig in sechs gleich große Portionen aufteilen und diese in jeweils eine der sechs Regenbogenfarben färben. Zuerst den violetten Teig zu einer Rolle mit ca. 1,5 Zentimeter Durchmesser formen. Anschließend denselben Vorgang mit dem blau eingefärbten Teig wiederholen und diesen um die violette Rolle wickeln. Mit den restlichen Farben wiederholen. Die fertige Teigrolle für eine weitere Stunde kaltstellen.
Die Teigrolle in ca. ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden und noch mal halbieren, um kleine Regenbögen zu erhalten.
Die Plätzchen auf einem Backblech für acht bis zehn Minuten bei 180 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) hell backen und vollständig auskühlen lassen.
Das Gebäck sollte innerhalb der nächsten zehn Tage gegessen werden.
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