Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel

Komödie

Kaum verlobt und noch mit der neuen Patchwork-Familie beschäftigt, wartet schon die nächste Herausforderung auf Karo (Marie Burchard) und Lasse (Serkan Kaya): das erste gemeinsame Weihnachten. Zu allem Überfluss schneien die beiden Elternpaare Lizzie (Ulrike Krumbiegel) und Bernd (Joachim Król) sowie Angelika (Imogen Kogge) und Wilfried (Rainer Bock) unangemeldet für die "stillen Tage" herein – Konflikte programmiert!

  • ZDF Mediathek, ad ut Ab Donnerstag, 16. November 2023, ein Jahr lang in der ZDFmediathek
  • ZDF, ad ut Montag, 11. Dezember 2023, 20.15 Uhr

Texte

Stab und Besetzung

Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel
Komödie

Montag, 11. Dezember 2023, 20.15 Uhr, im ZDF
Ab Donnerstag, 16. November 2023, ein Jahr lang in der ZDFmediathek

Stab:

Regie                                    Neelesha Barthel

Buch                                     Christof Ritter, nach einer Vorlage von Arne Ahrens

Kamera                                 Andreas Höfer 

Schnitt                                  Vincent Assmann

Ton                                        Andreas Ruft

Musik                                    Maurus Ronner

Kostüme                                Teresa Grosser

Szenenbild                            Eduard Krajewski

Producerin                            Kerstin Zachau

Produzenten                          Philip Voges, Fabian Winkelmann
                                             Odeon Fiction GmbH

Redaktion ZDF                       Anja Helmling-Grob

Länge                                    circa 90 Minuten
 

Besetzung:

Karo Owald                            Marie Burchard

Lasse Hoffmann                     Serkan Kaya

Bernd Hoffmann                    Joachim Król

Lizzie Hoffmann                     Ulrike Krumbiegel

Wilfried Schneider                 Rainer Bock

Angelika Schneider                Imogen Kogge

Toni Hoffmann                       Joone Dankou

Guido Owald                          Sebastian Schwarz

Weihnachtsmann                    Stephan Grossmann

Vicki Owald                            Merle Staacken

Erik Owald                              Lasse Staacken und Florian Simon                                

Andi                                        Oskar Redfern

und andere 

Inhalt

Kaum verlobt, wartet schon die nächste Herausforderung auf das Patchwork-Paar Lasse und Karo: das erste gemeinsame Weihnachten. Sie möchten es möglichst klein feiern – doch das bevorstehende Weihnachtsfest entwickelt sich zur ultimativen Herausforderung. Nicht genug damit, dass Karos Zwillinge Emma und Erik am liebsten bei ihrem richtigen Papi mit Omi und Opi feiern wollen und Lasses pubertierende Tochter Toni die "neue" Familie nicht akzeptieren will, stehen auch noch die Elternpaare der frisch Verlobten unangemeldet vor der Tür.

Die älteren Herrschaften könnten unterschiedlicher nicht sein und haben ihre ganz eigenen Erwartungen an das Weihnachtsfest. Der heraufziehende Familienzwist bereitet dem verliebten Paar Sorge. Lasses Eltern, Bernd und Lizzie, sind Weltenbummler und Antikapitalisten, die sich gerne mal ein Pfeifchen oder Kekse mit Cannabis gönnen. Major a. D. Wilfried und seine biedere Gattin Angelika stellen Tochter Karo unter großen Erwartungsdruck, haben sie doch deren Trennung vom vermögenden Göttergatten Guido keineswegs akzeptiert und fürchten um die seelische Gesundheit ihrer Enkel. Karo und Lasse tragen zudem noch selbst Geheimnisse mit sich herum, deren Offenlegung sie nun fürchten: Lasses vermeintlich grundsolider Job als Kunstlehrer war gar keine verbeamtete Festanstellung und wurde ihm gerade gekündigt. Und Karo verheimlicht Lasse, dass sie immer noch nicht rechtskräftig geschieden ist und ihn gar nicht heiraten kann.

Als sich dann noch Karos aufdringlicher und trennungsresistenter Noch-Ehemann Guido einmischt, kocht das Chaos richtig hoch. Lasse reibt sich bei dem Versuch auf, die Weihnachtserwartungen aller irgendwie unter einen Hut zu kriegen, während Karo im Clinch mit ihren konservativen Eltern liegt, die ihre neue Beziehung torpedieren. Mit dem unfreiwilligen Platzen von Lasses und Karos Geheimnissen ist die Stimmung endgültig am Tiefpunkt. Nicht nur das Weihnachtsfest ist ruiniert, auch die Beziehung zwischen Karo und Lasse scheint kaum noch zu retten.

Dann aber eint ein unerwartetes Ereignis die zerstrittene Patchwork-Truppe und das Chaos-Weihnachten entwickelt doch noch das Potenzial, zu einem wahren Familienfest zu werden.

Statement der Produzenten Philip Voges und Fabian Winkelmann

Das ganz Besondere an dem Zusammenspiel und dem gesamten Ensemble ist in unseren Augen vor allem die unglaublich große Theatererfahrung, die alle mitbringen. Welch große Bedeutung gerade das für den Film hat, wurde uns so richtig erst während der Dreharbeiten und im Schnitt bewusst. Besonders die Komödie lebt vom perfekten Timing. Stimmt dieses in den einzelnen Szenen nicht, ist es meist leider auch nicht richtig lustig. Und da man im Theater später ja nichts mehr anpassen oder verändern kann, ist es dort für die Schauspielerinnen und Schauspieler noch viel wichtiger und auch schwieriger als beim Film. Und so hatten wir mit unserem Ensemble das große Glück, dass wir solche Schwierigkeiten überhaupt nicht hatten und all diese Szenen mit viel Leichtigkeit daherkommen – und das sieht man dem Film an.

Statement der Regisseurin Neelesha Barthel

Als ich das Drehbuch das erste Mal las, wusste ich, dass ich diesen Film unbedingt machen will. Die Situationen, in denen die Figuren stecken, kenne ich nur zu gut, da ich selbst eine Patchwork-Familie habe und meine Eltern und Schwiegereltern auch aus unterschiedlichen Welten kommen. Mir war am allerwichtigsten, dass die Figuren trotz der leicht überhöhten Komödie lebensnah, warm und echt wirken und in ihren Kontrasten zueinander stark sind. Auf Grundlage des guten Drehbuchs stand einer authentischen, rasant witzigen Inszenierung also nichts mehr im Wege. Für mich lag eines der Hauptaugenmerke darauf, mit dem Ensemble sicherzustellen, dass wir die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama ausloten. Zusammen mit meinem Kameramann und den vielen tollen Requisiten und Motiven des Szenenbilds vergrößerten wir die "Clashs" der Figuren am Drehort stetig. Nach dem richtigen "Schliff" im Schnitt bin ich glücklich über das Ergebnis, bei dem ich selbst oft, obwohl ich den Film auswendig kenne, laut lachen muss.

Drei Fragen an Marie Burchard, Serkan Kaya, Joachim Król, Ulrike Krumbiegel, Rainer Bock und Imogen Kogge

Wen spielen Sie, wie lässt sich Ihre Figur beschreiben?

Marie Burchard (Rolle: Karo Owald): Karo ist Anwältin und kommt aus einer etablierten, gut bürgerlichen Familie. Vor kurzem hat sie sich von ihrem Mann (dem Vater ihrer beiden Kinder) getrennt, mit dem sie eine finanziell abgesicherte und in den Augen ihrer konservativen Eltern perfekte Ehe führte. Die frische Beziehung mit ihrem neuen Freund Lasse war wie ein Befreiungsschlag und nun versucht sie in diesem neuen Hippieleben, das sie liebt, auch den Ansprüchen ihrer Eltern gerecht zu werden. Inzwischen ist sie mit ihren beiden Kindern in die Wohnung von Lasse und seiner Teenie-Tochter gezogen und das birgt natürlich einige Schwierigkeiten.

Serkan Kaya (spielt Lasse Hoffmann): Lasse heißt eigentlich Lasgin, aber Spitznamen lassen sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Er lebt in einer Patchwork-Familie mit seiner großen Liebe Karo. Sie bringt zwei Kinder mit und Lasse hat seine Toni. Eigentlich ist er bildender Künstler, doch irgendwie hat ihn die Inspiration verlassen und so wurde er dann Kunstlehrer an einer Schule. Allerdings nur vorübergehend wie sich herausstellt. Familie, Traditionen und allen voran Weihnachten bedeuten Lasse sehr viel, da er es von seinen Eltern überhaupt nicht vorgelebt bekommen hat und er es sich so sehnlichst wünschte. Daher ist er bereit alles zu tun, um seiner Familie das schönste Weihnachten ihres Lebens zu bieten.

Joachim Król (spielt Bernd Hoffmann): Ich spiele die Rolle Bernd Hoffmann, den Vater von Lasse, ein Althippie par exellence, der von Kapitalismus und Konventionen wenig hält, aber ein sehr großes Herz hat. Er tourt mit seiner Frau Lizzie im umgebauten Militärfahrzeug um die Welt und schneit plötzlich bei seinem Sohn rein. Ihnen verdankt Lasse auch die großzügige Altbauwohnung, in der sie früher als Kommune lebten – 20 Leute in der Küche waren normal, die Joints wanderten von Hand zu Hand und jegliche "spießige", bürgerliche Lebensweise war ein No-Go. Von Weihnachten hält Bernd gar nichts und würde lieber einen Fetisch aus Malawi an den Weihnachtsbaum hängen statt Christbaumkugeln. Ganz im Gegensatz zu den Eltern von Lasses Verlobter Karo, für die Weihnachten der ultimative Höhepunkt des Jahres ist. Das sorgt für wunderbare Verwicklungen, weil so viele unterschiedliche Lebenswelten zusammenkommen. Aber ich glaube, die Toleranz und der Freigeist meiner Figur ist nicht nur sehr humorig erzählt, sondern ist auch inspirierend für die Patchwork-Familie.“

Ulrike Krumbiegel (spielt Lizzie Hoffmann): Ich spiele eine Ehefrau, Mutter, Omi,  Schwiegermutter, Ex-Schwiegermutter. Und dann bin ich noch verschwippt mit einem gleichaltrigen Ehe-Eltern-Großelternpaar. Das bietet einfach Potential für eine romantische Patchwork-Weihnachtskomödie.

Imogen Kogge (spielt Angelika Schneider): Ich spiele die Mutter von Karo. Als "Weihnachtsüberraschung" besucht sie zusammen mit ihrem Mann ihre Tochter, die anscheinend einen neuen Partner hat. Weihnachten feiern ohne Karo und den Enkelkindern ist für Angelika unvorstellbar. Was sie allerdings dann erlebt, hätte sie in ihrem geordneten und gesitteten Leben nicht für möglich gehalten. Aber der Tag und Weihnachtsabend gehen vorüber und sie merkt, dass das Leben sich doch auf mehrere Arten leben lässt und es auch Freude machen kann.

Rainer Bock (spielt Wilfried Schneider): Ich spiele einen Major a. D., der zusammen mit seiner Frau kurz vor Weihnachten überraschend in Berlin bei ihrer Tochter und deren neuen Patchwork-Familie auftaucht – in der Absicht, das heilige Fest gemeinsam zu verbringen und obwohl ihre Tochter darum gebeten hatte, dieses Jahr zum ersten Mal ohne die Eltern Weihnachten zu feiern. Da auch das Elternpaar ihres neuen Freundes genauso verfährt, prallen drei völlig unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinander. Aus den Versuchen, sich miteinander ins Benehmen zu setzen, resultieren herrlich tragikomische Situationen –wobei meine Figur eine wundersame Wandlung von autoritär und zupackend zu weich und emotional erlebt.

 

Der Film thematisiert neben Weihnachten vor allem familiäre Bindungen und Beziehungen – auf sehr humorige Art und Weise. Welche Geschichten und Facetten machen den Film so besonders?

Marie Burchard: Ich denke, dass sich die meisten wiedererkennen können, die mit den eigenen Eltern, Schwiegereltern oder anderen Familienmitgliedern versuchen, Weihnachten für alle schön zu gestalten. Denn gerade an diesem einen Abend, an dem die Erwartungshaltung so immens groß ist, ist Stress leider oft vorprogrammiert. Da ich ein Riesenfan von "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase bin, hatte ich große Lust in dieses Weihnachtschaos einzutauchen, auch wenn es natürlich ein komplett anderer Film ist.

Serkan Kaya: Die Unfähigkeit aller Beteiligten offen und ehrlich miteinander zu sprechen (welche Familie kann das schon) führt zu den absurdesten Situationen. Um seinem Schwiegervater zu gefallen und als Weihnachtsmann aufzutreten, geht Lasse sogar so weit und prügelt sich auf dem Klo mit einem Weihnachtsmann, um an sein Kostüm zu kommen.

Joachim Król: Das Schöne an dem Film ist, dass sich alle – obwohl sie so unterschiedlich sind – bemühen,  miteinander ins Gespräch zu kommen. Es gibt eine schöne Szene,  in der der alte Major a.D. und Bernd in dem Militärtransporter eine Nacht verbringen – aus nostalgischen Gründen der eine, und Bernd, weil es seine Lebenseinstellung reflektiert. Das ist eine wichtige Botschaft des Films, die immer wieder zu spüren ist: Bei allen Unterschiedlichkeiten gibt es doch auch immer Gemeinsamkeiten. Dazu kommen die vielen witzigen und skurrilen Szenen, weil natürlich so vieles schiefgeht, aber am Ende sitzen dann doch alle um einen Tisch.

Ulrike Krumbiegel: Der gute Wille von allen Beteiligten, ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen – und im krassen Gegensatz dazu: alle Missverständnisse … Für mich waren die Kollegen das Weihnachtsgeschenk bei diesem Projekt – alle mit viel Theatererfahrung, was den Film besonders zum Strahlen bringt.

Imogen Kogge: Weihnachten ist in unserer Kultur das wichtigste Fest im Jahr und ein ausgesprochenes Familienfest. Es soll schön und besonders werden, oft laufen die Vorbereitungen schon lange vorher, die Erwartungen sind irgendwie immer gespannt und wenn Kinder mit im Spiel sind erst recht. Dieses scheitern zu sehen, ist selbstverständlich ein tradiertes Vergnügen, sowohl in der Literatur als auch, und vor allem, im Film. Zu sehen, wie Welten aufeinander prallen, in Windeseile Lügengebäude errichtet werden, die dann grandios oder kläglich zusammen krachen und die Beteiligten entweder immer empfindlicher, oder immer enthemmter werden, ist ein großer Unterhaltungsspaß und ein echter Familienfilm.

Rainer Bock: Ich persönlich schätze an Weihnachten und der damit verbundenen –  normalerweise –  einkehrenden Entschleunigung, den Genuss an wohlfeilen Speisen und Getränken und dem Ausruhen nach einem hoffentlich abwechslungsreichen Jahr.

 

Die einen lieben Weihnachten, die anderen hassen es – für die einen ist es überflüssig, für die anderen das Highlight im Jahr. Wie ist Ihre Beziehung zu Weihnachten und wie feiern Sie?

Marie Burchard: Als Kind war Weihnachten für mich absolut magisch und besonders. Jetzt, im erwachsenen Alter, mag ich Weihnachten immer noch sehr und feiere es auch wirklich gern. Mittlerweile habe ich aber auch den Anspruch, ein wenig den Stress und den Willen von Perfektion rauszunehmen – was natürlich nicht immer funktioniert. Wir sind halt eine große Familie und da ist es immer schön, Zeit miteinander zu verbringen. Da passieren auch gern mal lustige und unerwartete Dinge.“

Serkan Kaya: Ich persönlich liebe Weihnachten. Es ist für mich wirklich die schönste Zeit des Jahres. Jedes Jahr gehen wir als Familie, meine Frau und unsere drei Söhne, am 2. Advent schon los und schlagen unseren Weihnachtsbaum selber. Es muss ein Baum sein, auf den sich alle geeignet haben. Dementsprechend lange kann es dauern. Wer glaubt, ich übertreibe mit meiner Liebe zu Weihnachten, sollte uns besuchen. Es sieht aus, als hätte sich eine Elfe in unserem Wohnzimmer ausgetobt.

Joachim Król: Weihnachten an sich ist ein schönes Fest. Was ich nicht mag, ist die stressige Adventszeit und der hohe Erwartungsdruck. Weihnachten heißt für mich, Zeit für Familie und Freunde, zur Ruhe kommen. Und ein leckeres Weihnachtsmenü schadet sicher auch nicht.

Ulrike Krumbiegel: In meiner Kindheit wurde Weihnachten wegen der Arbeit meiner Mutter gelegentlich verschoben. Für mich ist die Adventszeit mit all den Lichtern, den Kerzen, der Blasmusik & meinem Geburtstag besonders schön und Weihnachten selbst nicht mehr ganz so entscheidend. Weihnachten habe ich schon sehr unterschiedlich verbracht: mit Riesenschildkröten auf den Seychellen, in Istanbul unter bunter Weihnachtsdekoration oder letztes Jahr im Kampf mit einer widerspenstigen Gans.

Imogen Kogge: Bei uns wurde in der Familie Weihnachten immer groß gefeiert. Omas und Opas kamen, Verwandtschaft und Freunde. Es wurde viel gegessen, auch Dinge, die es sonst über das Jahr nicht gab. Beispielsweise selbstgemachten Stollen, der wochenlang schon vorher auf dem kalten Dachboden reifte und immer sehr vor den Mäusen geschützt werden musste. Inzwischen ist die Runde kleiner geworden, es ist auch jedes Jahr etwas anders – das immerwährend Traditionelle ist in den Hintergrund getreten und wir genießen in der Familie die freie, oft auch besinnliche gemeinsame Zeit.

Rainer Bock: Der Religiosität, der wir diese Festivität zu verdanken haben, kann ich weniger abgewinnen. Aber das Zusammensein mit den liebsten Menschen ist in der kalten Jahreszeit zutiefst erwärmend!

Weitere Informationen

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