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Endlich Witwer - Forever young

Georg Weiser möchte sein Leben als Witwer nutzen, alte Wunden zu schließen und nie gelebte Träume wahr zu machen. Aber seine Reise mit dem Wohnmobil nach Marokko findet wegen eines Kupplungsschadens ein vorläufiges Ende auf dem alternativen Hof seiner einstigen Freunde Jürgen (Peter Lohmeier) und Petra (Martina Gedeck).

  • ZDF, Montag, 11. April 2022, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, ab Montag, 4. April 2022, 20.15 Uhr, für ein Jahr

Texte

Stab

Buch und Regie: Anca Miruna Lăzărescu
Kamera: Jan-Marcello Kahl
Ton: Raoul Grass
Ausstattung: Gabriele Wolff
Kostümbild: Frank Bohn
Maske: Valeska Schitthelm, Andrea Gotowtschiwkow
Montage: Hansjörg Weißbrich
Musik: Martina Eisenreich
Music-Supervision: Hansjörg Kohli
Mischung: Philipp Bitter
Sounddesign: Christoph Ulbich
Casting: Siegfried Wagner
Producer:  Oliver Krause
Aufnahmeleitung: Oliver Lentz, Roman Savary
Produktionsleitung: Andreas Berndt
Herstellungsleitung: Sandra Vogelbacher
Produzentin: Doris Zander, Bavaria Fiction
Produktionsmanagement ZDF: Carolin Klapproth
Redaktion: Pit Rampelt
Länge: ca. 89 Min.

Besetzung

Georg Weiser - Joachim Król
Petra Schultheiss - Martina Gedeck
Jürgen König - Peter Lohmeyer
Gerd Weiser - Tristan Seith
Angelika Fink - Susanne Bormann
Susanne Weiser - Friederike Kempter
Ludwig Kornhalter - Felix von Manteuffel
Georg Weiser jung - Matti Schmidt-Schaller
Reporter - Marc Rissmann
Kameramann - Mihnea Rares Hantiu
u.a.

Inhalt

Georg Weisers geplante Fahrt mit dem Wohnmobil nach Afrika endet abrupt bereits auf einem Bauernhof in Deutschland und er begibt sich stattdessen auf eine Reise in die Vergangenheit.

Er möchte sein Leben als Witwer nutzen, alte Wunden des Lebens zu schließen und nie gelebte Träume wahr zu machen. Aber seine Reise nach Marokko findet wegen eines Kupplungsschadens ein vorläufiges Ende auf dem alternativen Hof seiner einstigen Freunde Jürgen und Petra.

Knapp vier Jahrzehnte zuvor war die Freundschaft der drei zerbrochen. Weiser möchte den beiden nun die Hand ausstrecken, doch es zeigt sich, dass viele alte Wunden, die sie sich damals zugefügt haben, noch nicht verheilt sind. Lässt sich vielleicht nachholen, was man damals verpasst hat? Ein Anschlag auf den Industriellen Ludwig Kornhalter zum Beispiel, der bis heute mit seinen Chemie-Werken die Umwelt verpestet? Und hat die Liebe, die Georg für Petra unglücklich empfunden hat und immer noch empfindet, doch noch eine Chance? Weiser muss als gar nicht weiser Vater seinen Sohn Gerd in einer schwierigen Beziehung mit der Automanagerin Angelika mit Rat und Tat zur Seite stehen und verrennt sich selbst in sentimentalen Gefühlen. 

„Weiser“, die Zweite
Joachim Król

„Mit vierzig Jahren Verspätung tritt Georg Weiser seine Reise tatsächlich an. Und landet erst einmal - in der Vergangenheit. Alte Freunde, alte Geschichten. Was hatte Bedeutung, was hat Bestand? Was kann er mitnehmen auf die Reise, die gerade erst begonnen hat?“

Weisers Weg.
Eine Fortsetzung, zwei Vergleiche und drei Festivals 
Redaktionsnotiz von Pit Rampelt

Im zweiten Corona-Pandemie-Jahr 2021: ein Nachmittag im Juli beim Filmfest München im Olympiapark-Open Air Kino mit Liegestühlen und Starkregen, ein Spätsommerabend in zwei riesigen Fest-Zelten zwischen alten Bäumen die Eröffnung des Festivals des Deutschen Films auf der Ludwigshafener Rheininsel und ein Herbstabend bei den neu gegründeten Filmtagen Oberschwaben in Ravensburg im nostalgischen Kinocenter: drei besondere Premieren vor Publikum für den zweiten „Endlich Witwer – Forever young“.

Festivaleinladungen als Vorschusslorbeeren? Hier vor allem die Neugier, ob der zweite Film das Niveau des ersten halten kann. „Endlich Witwer“ sahen bei der Erstausstrahlung im Mai 2019 im ZDF 7,4 Millionen Zuschauer*innen. Joachim Król erhielt für seine tragikomische Darstellung des Witwers Georg Weiser den Deutschen und die Regisseurin Pia Strietmann den Bayerischen Fernsehpreis.

Der große Erfolg führte in der Krimi-dominierten deutschen Fernsehlandschaft zu einer bei Komödien eher seltenen Fortsetzung. Für „Forever young“ konnten Martina Gedeck und Peter Lohmeyer als frühere Weggefährten Georg Weisers gewonnen werden. Friederike Kempter und Tristan Seith sind als Weisers längst erwachsene Kinder mit von der Partie, bei der die Vater-Sohn-Gespräche über die Frauen und die Liebe nicht der Weisheit letzter Schluss sind, aber humorvolle Höhepunkte in dieser character-driven Komödie.

Nach Weisers wunderbarer Wandlung vom Menschenfeind zum Menschenfreund in der Tragikomödie „Endlich Witwer“ muss nun Joachim Król als Georg Weiser sich seiner Vergangenheit stellen, um sich mit sich selbst zu versöhnen. Alte Freunde, alte Liebe, alte Sünden. Aus der geplanten großen Reise nach Marokko wird eine Reise zu sich selbst.

Georg Weisers Weg zurück in sein früheres, voreheliches Leben verführt dazu, seine Entscheidungen und sein daraus folgendes Schicksal mit dem eigenen Leben zu vergleichen. Wäre das eigene Leben anders verlaufen, wenn man/frau in bestimmten schicksalhaften Momenten anders entschieden hätte, anders abgebogen wäre? Hat man beim Wechsel der Spur seinen eigenen Weg gefunden oder verloren?

„Wenn man das Leben noch einmal beginnen könnte - ein jeder von uns würde dann bemüht sein, vor allem sich nicht selber zu wiederholen“ (Anton Tschechov).

Ein Sequel hat es immer schwer. Unterstützt von der Produzentin Doris Zander hat Autorin und Regisseurin Anca Miruna Lazarescu mit „Endlich Witwer – Forever young“ eine ganz eigene melancholisch-heitere Dramödie zustande gebracht, die sich dem unausweichlichen Vergleich mit dem ersten Film selbstbewusst mit eigenen Tönen und Akzenten stellt.

Reaktionen nach den ersten Premieren:

„Ich finde den zweiten Film besser. Da komme ich mehr an die Figuren und deren Geschichte heran und kann selbst in sentimentalen Erinnerungen schwelgen…“ (Eine Lehrerin in München)

"Der erste Film hat mir besser gefallen, da konnte ich mehr lachen.“ (Ein Filmfreund in Ludwigshafen)

„Also mir gefallen beide Filme gleich gut - obwohl sie schon unterschiedlich sind…“ (Eine Juristin in Ravensburg)
 

Jeder Zuschauer* wird für sich entscheiden, wie er Georg Weisers Zwischenstation auf dem Land findet und ob er Weiser weiter begleiten will auf seinem Weg. Denn nach seiner ‚Rückreise‘ könnte Weisers Weg wieder nach vorne Richtung Marokko weitergehen.

Pit Rampelt, Redaktion Fernsehfilm I

Producer’s Note von Doris Zander 

Joachim Król brilliert erneut in der Rolle des Georg Weiser; diesmal bei seinem Versuch, die Zeit zurückzudrehen und einstige Freundschaften und Ideale wieder aufleben zu lassen. Lässt sich nachholen, was man früher verpasst hat? Und sind wir denn noch die gleichen Menschen wie vor 30 Jahren – wie hat das Leben uns und unsere Werte verändert? Kann eine alte Liebe wieder neu entfacht werden? Diesen Fragen spürt „Endlich Witwer – Forever Young“ nach.
An seiner Seite spielen Martina Gedeck, Peter Lohmeyer, Friederike Kempter, Tristan Seith, Susanne Bormann und Felix von Manteuffel. Nach dem großen Erfolg des ersten Films war es mir eine ganz besondere Freude gemeinsam mit Regisseurin und Drehbuchautorin Anca Miruna Lăzărescu und ZDF-Redakteur Pit Rampelt an der Fortsetzung zu arbeiten und Georg Weiser erneut auf die Suche zu schicken.

Statement von Martina Gedeck (Petra Schultheiss)

Die Dreharbeiten standen für mich unter einem besonderen Stern. Nicht nur haben wir zum ersten Mal unter Coronabedingungen gedreht, was  eine besonders konzentrierte und völlig andere Arbeitsatmosphäre zur Folge hatte – so sehnte man sich nach Nähe und Austausch, da man ja gezwungen war, Abstand zu halten - bei herkömmlichen Dreharbeiten ist das gemeinhin umgekehrt. Vor allem aber war die Wiederbegegnung mit zwei meiner Kollegen der ersten Stunde interessant und freudvoll.  Mit Joachim Król als „Signore Windisch“ erlebte ich zuletzt eine zauberhafte Liebesgeschichte in Helmut Dietls „Rossini“ und mit Peter Lohmeyer spielte ich ein junges Ehepaar in einem  unserer ersten Spielfilme  „Tiger. Löwe. Panther.“ von Dominik Graf.  Damals standen wir ganz am Anfang, nun begegneten wir uns als erfahrene und gestandene Schauspieler wieder. Dass der Film sich thematisch um eben jenes Phänomen, mit allem was dazugehört,drehte, machte die Sache für uns besonders interessant.  Es gab einerseits das Gefühl, sich gut zu kennen und vertraut miteinander zu sein, und gleichzeitig hatte man sich entwickelt und war ein anderer geworden.  Diese „ménage à trois“ ist das eigentliche Herzstück des Films.  Die Nähe, das Verbundensein, die Zärtlichkeit, die es gibt, wenn man ein Stück Leben miteinander geteilt hat, das weit zurückliegt, sie leuchtet wieder auf und wird lebendig, sobald man sich Jahre später wieder begegnet und sich darauf einlässt, gemeinsam neue Abenteuer zu bestehen.

Fragen an Peter Lohmeyer (Jürgen König)

Eine Freundschaft zwischen zwei Männern und einer Frau. Kann das Ihrer Meinung nach funktionieren oder sind da immer auch andere Gefühle und Eifersucht im Spiel?

Die Beziehung zwischen Jürgen, Petra und Weiser war von Anfang an nicht wirklich einfach. Wenn zwei Männer um die gleiche Frau buhlen, wird es naturgemäß kompliziert - 30 Jahre später ist das umso mehr der Fall. Hinzu kommen die Wut und Enttäuschung der beiden, nachdem Weiser sie nach einem gemeinsam geplanten Coup damals hat sitzen lassen. Dennoch zählen für Jürgen mittlerweile andere Werte mehr als Freundschaft und Liebesbeziehung. Ihm geht es vor allem um seine finanzielle Absicherung. Und dafür dreht er kräftig am Rad der Vergangenheit.

Warum verheimlicht Jürgen seiner Freundin Petra, dass er sein Grundstück an den Umweltverschmutzer Kornhalter verkaufen wird? Was ist da faul?

Jürgen sieht seine Felle davon schwimmen; der Hof ist am Ende, die Beziehung zu Petra steht so gut wie vor dem Aus. Er steht unter Druck und lässt sich auf die dreckigen Geschäfte von Kornhalter ein. Dass er das, so lange es geht, vor Petra verheimlichen möchte, zeigt, dass in ihm noch ein klein wenig vom  Moralanspruch von damals steckt.   

Wie ist das Verhältnis zwischen Jürgen und Weiser?

Vielleicht war da mal Freundschaft, auf jeden Fall hat sich Georg Weiser aus dem Staub gemacht. Jürgen ist wütend darüber und enttäuscht. Mit so einem Feigling möchte er nichts zu tun haben. Kurzum: Das Verhältnis ist denkbar beschissen!

Weitere Informationen

Fotos über https://presseportal.zdf.de/presse/endlichwitwer oder 06131/70-16100.

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