5 Jahre Corona

ZDF-Themenschwerpunkt

Am 31. Dezember 2019 wurde der erste Fall einer Corona-Erkrankung im chinesischen Wuhan der Weltgesundheitsorganisation gemeldet, im Januar 2020 erreichte das sich rasant ausbreitende Coronavirus Europa und Deutschland. Fünf Jahre nach der bisher verheerendsten Pandemie des 21. Jahrhunderts geht ein ZDF-Themenschwerpunkt der Frage nach, was aus der Corona-Pandemie für Lehren gezogen wurden und werden. Aktuelle Magazinsendungen wie "Volle Kanne – Service täglich", "WISO", das"auslandsjournal" und "frontal" arbeiten die Pandemie ebenso auf wie die Doku-Formate "Am Puls mit Sarah Tacke" oder "Wut und Wahrheit nach Corona".

  • ZDF Mediathek, Vom 8. bis zum 21. März 2025
  • ZDF, Vom 8. bis zum 21. März 2025 / Mittwoch, 12. März 2025, 22.15 Uhr

Texte

"Die Corona-Aufarbeitung bleibt ein hochrelevantes Thema" – Statement von ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

"Das Coronavirus hat Deutschland und die Welt in nie dagewesener Weise herausgefordert. Die Pandemie hat nicht nur die Gesundheitssysteme auf die Probe gestellt, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen mit sich gebracht. Deshalb bleibt die Aufarbeitung der Corona-Zeit auch fünf Jahre nach dem Ausbruch des Virus ein hochrelevantes Thema. Das ZDF wird die Entwicklungen während der Pandemie und ihre Folgen in einem Themenschwerpunkt vom 8. bis zum 21. März umfassend aufbereiten und hinterfragen – in aktuellen Sendungen, Dokumentationen und Gesprächsformaten."

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

ZDF-Themenschwerpunkt zu "5 Jahre Corona"

Am 31. Dezember 2019 wurde der erste Fall einer Corona-Erkrankung im chinesischen Wuhan der Weltgesundheitsorganisation gemeldet. Im Januar 2020 erreichte das sich rasant ausbreitende Coronavirus Europa und Deutschland. Am 27. Januar 2020 wurde der erste Corona-Fall in Deutschland bestätigt. Der erste Corona-Lockdown in Deutschland wurde am 16. März 2020 beschlossen und trat am 22. März 2020 in Kraft.

Fünf Jahre nach der bisher verheerendsten Pandemie des 21. Jahrhunderts geht ein ZDF-Programmschwerpunkt der Frage nach, was aus der Corona-Pandemie für Lehren gezogen wurden und werden. War der erste Lockdown überzogen? Wie sinnvoll war die Maskenpflicht? Wie effektiv waren Impfungen und 3G-Regeln? Diese und andere Fragen beleuchten von Samstag, 8., bis Freitag, 21. März 2025, dem Tag, an dem vor fünf Jahren der erste Lockdown in Kraft trat, die aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen des ZDF. Von "Volle Kanne – Service täglich" über "WISO" bis zum "auslandsjournal", von "frontal" bis zu "Am Puls mit Sarah Tacke" nehmen die verschiedenen aktuellen Formate unterschiedliche Aspekte der Corona-Pandemie in den Fokus. In der zweiten Woche, von Montag, 17., bis Freitag, 21. März 2025, greift das Thema unter anderem die Dokumentation "Was darf man noch sagen? – Wut und Wahrheit nach Corona" mit Eva Schultz auf. Es ist zudem Thema in Gesprächssendungen wie "Markus Lanz" und "maybrit illner". Außerdem erkundet das "ZDF-Morgenmagazin" mit "moma vor Ort" Heinsberg, einen Hotspot der frühen Corona-Ausbreitung. 

Was uns umtreibt: Die Corona-Aufarbeitung

Es ist wie ein Albtraum, aus dem man erwacht. Bilder, die sich nicht abschütteln lassen: Leergefegte Städte und Dörfer, das öffentliche Leben steht still. Ein Gefühl der gelebten Unwirklichkeit: Intensivstationen, Pflegeheime, eine Gesellschaft auf Abstand im Kampf gegen das Virus – mit allen Konsequenzen. Corona ist vorbei, sagen die einen, die anderen, es ist erst vorbei, wenn wir über die Spätfolgen reden, über politische Entscheidungen von damals, wenn wir aufarbeiten.

Vor fünf Jahren, im Januar 2020, der erste bestätigte Corona-Fall in Deutschland, Ende März der erste Lockdown. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von der "größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg". Was ist geblieben von dieser bleiernen Zeit, von dieser "größten Herausforderung"? Tod und Heilung, Solidarität und Einsamkeit, Erleichterung und Wut, Vertrauen und Misstrauen in politische Entscheidungen, Grundrechtseinschränkungen und die Frage nach der Verhältnismäßigkeit, Impfbefürworter und Impfkritiker. Die Liste der Gegensätze lässt sich beliebig fortführen. Die öffentliche Debatte verschob sich: Bist du für die Corona-Maßnahmen oder bist du dagegen? Häufig Schwarz-Weiß statt Grautöne.

Wie blicken wir heute auf diese Zeit? Wie sind wir miteinander umgegangen? Wie gespalten ist die Bevölkerung bis heute? Der Staat hat die Aufgabe, die Bevölkerung zu schützen, doch je länger er diese Macht ausübte, desto stärker wurden die Zweifel. Wurden Bürgerinnen und Bürger wie "Schwererziehbare behandelt, die man an die kurze Leine nehmen muss", wie die Schriftstellerin Thea Dorn in der Rückschau schreibt und sich heute irritiert fragt, warum es bis heute keine Aufarbeitung in der Politik, in der Wissenschaft, in den Medien, in der Justiz gibt.

Schon 2022 urteilte ein Sachverständigenausschuss, die Feststellung der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" sei eine juristisch fragwürdige Konstruktion. Über die meisten Grundrechtseinschränkungen wurde nicht in Parlamenten entschieden, sondern in Konferenzen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. Die Mehrheit der Bevölkerung trug bis zum Schluss die politischen Maßnahmen mit, aber spätestens nach der Debatte über die allgemeine Impfpflicht grub sich ein Spalt in die Gesellschaft. 2G, 3G, einrichtungsbezogene Impfpflicht. Nicht alle, die auf die Straße gingen, waren Querdenker, Verschwörungstheoretiker, es waren auch Bürgerinnen und Bürger, die in Sorge um ihre und die Grundrechte aller waren. Der Diskurs wurde unversöhnlich, bis heute gehen Risse durch Familien, durch Freundes- und Kollegenkreise.

Auch wir haben im ZDF in den Redaktionen viel diskutiert, uns übergreifend ausgetauscht: Interessiert das Thema Corona unsere Zuschauer überhaupt noch oder haben sie damit abgeschlossen? Wir haben uns entschieden, einen Corona-Themenschwerpunkt zu setzen – fünf Jahre nach dem ersten Lockdown. Weil noch viele Fragen offen sind. Weil wir Geschichten weiter- oder ganz neu erzählen wollen. Zum Beispiel über Betroffene von Long Covid, über die wir immer wieder berichtet haben.

Als Journalistinnen hat uns auch immer wieder das Thema Impfen beschäftigt: Rettungsanker in einer Pandemie und gleichzeitig bei einem Teil der Bevölkerung umstritten. Gibt es Langzeitstudien zu den Impfstoffen? Was ist aus denen geworden, die sich impfen ließen und schwere Folgen davontrugen? Bekommen sie Hilfe?

Letztlich geht es auch um unsere eigene Rolle als öffentlich-rechtlicher Sender. Tägliche Inzidenzwerte, davon abhängige politische Entscheidungen, Sondersendungen, Talkshows – der kritische Blick auf die Corona-Zeit gilt auch uns selbst: Haben wir immer ausgewogen berichtet, haben wir vielfältige Expertenmeinungen abgebildet, haben wir die Corona-Maßnahmen ausreichend hinterfragt?

Politisch gibt es bis heute keine Aufarbeitung der Corona-Zeit, auf eine gemeinsame Linie konnten sich die Parteien im Bundestag nicht einigen. Der in der anfänglichen Corona-Zeit maßgebliche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist heute zwar für eine Aufarbeitung, befürchtet aber einen "Querdenkergerichtshof". Sein Nachfolger Karl Lauterbach fürchtete zunächst eine Instrumentalisierung durch rechte Gruppen, um dann doch für die Aufarbeitung zu sein. Zuletzt mahnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, eine neue Regierung müsse umgehend "die Corona-Aufarbeitung in die Wege leiten", sonst werde er das selbst tun und eine eigene Kommission ins Leben rufen. Die Pandemie habe tiefe Spuren hinterlassen. Es gehe um Transparenz und Vertrauen.

Mit dem ZDF-Corona-Themenschwerpunkt wollen auch wir unseren Beitrag leisten und den fünften Jahrestag nutzen, um in vielen Sendungen zurück und nach vorne zu schauen und uns an eine Zeit erinnern, die einem Albtraum ähnelte, der sich nicht so einfach abschütteln lässt.

Britta Spiekermann, Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio
Christina-Maria Pfersdorf, Redakteurin von "Volle Kanne – Service täglich"

"5 Jahre Corona" – Übersicht der Sendetermine

Samstag, 8. März 2025, 17.05 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
Länderspiegel

Moderation: Yve Fehring
Redaktion: Ralph Schumacher
Länge: ca. 30 Minuten

 

Ab Dienstag, 4. März 2025, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Samstag, 8. März 2025, 17.35 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
plan b: Einsamkeit – nein danke!
Von der Kraft der Gemeinschaft

Film von Jasmin Lakatoś und Annie Hofmann

 

Sonntag, 9. März 2025, 18.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

ZDF.reportage

 

Sonntag, 9. März 2025, 19.10 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

Berlin direkt

 

10. bis 21. März 2025, montags bis freitags, 9.05 bis 10.30 Uhr

5 Jahre Corona
Volle Kanne – Service täglich

 

Montag, 10. März 2025, 19.25 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
WISO

Moderation: Marcus Niehaves

 

Dienstag, 11. März 2025, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
frontal

Moderation: Ilka Brecht

 

Ab Mittwoch, 12. März 2025, 10.00 Uhr
Mittwoch, 12. März 2025, 22.15 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
Am Puls mit Sarah Tacke
Meine offene Rechnung mit Corona

Film von Julia Lösch, Kathi Liesenfeld und Sarah Tacke

 

Montag, 17. März 2025, 19.25 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
WISO

Moderation: Marcus Niehaves

 

Ab Dienstag, 18. März 2025, 10.00 Uhr, ZDFmediathek
Dienstag, 18. März 2025, 20.15 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
Was darf man noch sagen?
Wut und Wahrheit nach Corona

Film von Benjamin Arcioli und Rabea Rahmig

 

Dienstag, 18. März 2025, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

frontal

Moderation: Ilka Brecht

 

Mittwoch, 19. März 2025, 22.15 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

auslandsjournal

Moderation: Antje Pieper

 

Ab Samstag, 15. März 2025, 10.00 Uhr, ZDFmediathek
Mittwoch, 19. März 2025, 0.45 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
auslandsjournal – die doku: Die Welt nach Corona

Film von Johannes Hano, Andreas Postel, Miriam Steimer

 

Freitag, 21. März 2025, 5.30 bis 9.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

ZDF-Morgenmagazin
moma vor Ort in Heinsberg

 

"5 Jahre Corona" in "Volle Kanne Service täglich"

Montag, 10., bis Freitag, 14. März 2025 / Dienstag, 18., bis Freitag, 21. März 2025, ab 9.05 Uhr

Volle Kanne – Service täglich

Das ZDF-Vormittagsmagazin beschäftigt sich seit Ausbruch von COVID-19 regelmäßig, vielschichtig und verbrauchernah mit der Infektionskrankheit. Aktuelle Entwicklungen, medizinische Einordnung, Recherche, Orientierungshilfe und Betroffenen Raum bieten – all das ist seit fünf Jahren fester Bestandteil der täglichen Sendung.

Innerhalb des Themenschwerpunkts beschäftigt sich "Volle-Kanne – Service täglich" mit folgenden Themen:

Montag, 10. März 2025
SARS-CoV-2 – was weiß man über das Virus?

Autor: Thomas Bleich

SARS-CoV-2 gibt bis heute viele Rätsel auf. Als RNA-Virus hat es zwar Ähnlichkeit mit SARS 1, verhält sich aber komplett anders. Das wurde schon beim ersten Patienten klar, der sich in Deutschland damit infizierte. Erst mit der Zeit fing man an zu verstehen, wie das Virus es schafft, sich so rasend schnell zu verbreiten und was eine Infektion bedeuten kann. Bis heute ist jedoch unklar, was Sars Cov2 im Körper alles anrichten kann. Außerdem ist es immer noch nicht gelungen, den raffinierten Erreger wirklich zu beherrschen. Denn dieses Corona-Virus ändert sich ständig. Und jede neue Variante kann wieder neue Symptome hervorrufen, die sich bei jedem Menschen anders zeigen. Was weiß man heute über SARS-CoV-2? Und was bedeutet das für den Umgang damit und mit anderen Viren in Zukunft?

Dienstag, 11. März 2025
Corona-Impfung: Fluch und Segen zugleich?

Autorinnen: Christina Pfersdorf, Britta Spiekermann

2G,3G, einrichtungsbezogene Impfpflicht – auch diese Begriffe haben die Corona-Zeit geprägt. Denn bei der Corona-Impfung ging es um viel mehr, als um einen Schutz vor der Infektion: Der Piks mit den neuen Impfstoffen war für viele ein Schritt zurück zur Normalität. Ungeimpfte hingegen wurden nicht nur angefeindet, sie wurden vom gesellschaftlichen und teilweise auch beruflichen Leben ausgeschlossen. Einig waren sich die meisten Experten: Die Impfung schützt vor schweren Verläufen. Doch was ist mit denen, die sich impfen ließen und schwere Nebenwirkungen davontrugen? Die heute um Aufmerksamkeit kämpfen und auch um finanzielle Anerkennung? Ein Blick in die RKI-Protokolle jedenfalls zeigt: Hinter den Kulissen gab es auch Zweifel.

Auch heute sind noch viele Fragen offen: Wie sicher war die Impfung damals und wie sicher ist sie heute? Gibt es inzwischen Langzeitstudien? Wie groß war die Gefahr verunreinigter Chargen? Wo steht die Wissenschaft heute?

Mittwoch, 12. März 2025
Aufarbeitung dringend notwendig
Studiotalk mit Christian Drosten und Georg Mascolo

Am 5. Mai 2023 hat die WHO die Corona-Pandemie für beendet erklärt. Bis heute, fast zwei Jahre danach, hat in Deutschland noch keine offizielle Aufarbeitung stattgefunden. Ein Umstand, der auch den Virologen Christian Drosten und den Investigativ-Journalisten Georg Mascolo umtreibt. Mit ihrem Buch "Alles überstanden?" wollen die beiden die Diskussion darüber anstoßen, was damals richtig und was falsch gelaufen ist. Ihre These: Es müsse noch mehr aufgearbeitet werden. Wissenschaft und Medien sollten sich die Frage stellen, was man beim nächsten Mal besser machen könnte. Denn, davon sind beide überzeugt, die nächste Pandemie kommt bestimmt.

War in der Schweiz alles besser? – Corona-Politik im Vergleich

Autorin: Petra Otto

Im Frühling 2020 mussten sich binationale Liebespaare aus Kreuzlingen (CH) und Konstanz durch den Zaun küssen. Die Grenzen zwischen Deutschland und der Schweiz waren dicht. Und scharf getrennt warauch die Coronapolitik der beiden Länder:  die Schweiz ging mit dem Virus wesentlich "liberaler" um und ließ nach Schweizer Sitte über das Covid-Gesetz abstimmen. Lange Lockdowns wie in Deutschland gab es dort nicht, die Schulen waren nur kurz geschlossen. Die Skisaison 2020 wurde zwar abgebrochen, im Winter darauf liefen die Lifte wieder. Und manch Deutscher flüchtete sich in den Ferien in die teuren Schweizer Skigebiete. In der Schweiz versuchten sie, die Wirtschaft zu schonen. Läden und Geschäfte waren länger geöffnet als in Deutschland. Also alles besser im Nachbarland? Oder sind in der Schweiz auch verhältnismäßig mehr Menschen an Corona gestorben? Was meint die Bevölkerung fünf Jahre danach?

Donnerstag, 13. März 2025
Corona und Folgen für die Gesellschaft

Autor: Christopher Emmerling

Die Generation Z, junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren, wurde in ihrer Entwicklung durch die Corona-Pandemie besonders stark eingeschränkt. Schule, Sport und soziale Kontakte – all das, was prägende Jahre ausmacht – war über lange Zeit nur eingeschränkt möglich. Auch die gesellschaftliche Polarisierung dieser Zeit spüren viele bis heute, denn die Bereitschaft, offene Diskussionen zu führen, hat während der Pandemie gelitten. Im Rahmen eines Schulprojekts, "Jugend debattiert", geht der Beitrag der Frage nach, wie die Corona-Jahre die Debattenkultur der Jugend verändert haben und welche weiteren Erfahrungen die Generation Z aus dieser Zeit mitgenommen hat. Ein spannender Blick auf eine junge Generation im Umbruch.

Freitag, 14. März 2025
Wie die Pandemie das Arbeiten verändert hat

Autorin: Manuela Christ    

Während der Corona-Krise wurde auch die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Von heute auf morgen mussten viele Menschen vom heimischen Schreibtisch aus arbeiten. Homeoffice oder mobiles Arbeiten zog plötzlich und unvermutet in unzählige Unternehmen ein. Was ist davon geblieben? In den vergangenen Monaten wurde die öffentliche Debatte um eine Rückkehr zur Präsenzpflicht lauter geführt. Viele Unternehmen scheinen Stück für Stück zur "Normalität" der Vor-Corona-Zeit zurückkehren zu wollen. Dabei wünschen sich viele Beschäftige nach wie vor, einen Teil ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus erledigen zu können. Und Studien zeigen: In Unternehmen mit mehr Präsenzpflicht berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufiger von gesundheitlichen Problemen, Belastungs- und Erschöpfungssymptomen. Ist Homeoffice besser für die Gesundheit?

Dienstag, 18. März 2025
Long Covid – wo steht die Medizin?

Autorin: Julia Tschakert

Für die meisten Menschen ist Corona Geschichte. Für diejenigen, die mit Long Covid zu kämpfen haben, ist es das nicht. Schätzungsweise fünf bis zehn Prozent aller Menschen in Deutschland leiden an den Spätfolgen einer Corona-Infektion. Die Diagnose von Long Covid gestaltet sich schwierig, spezielle Therapien und Medikamente gibt es nicht. Dabei sind die Symptome vielfältig: Probleme mit Lunge und Herz, Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfungszustände, bis hin zur schwersten Form von Long Covid, dem chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) – ein normales Leben ist für viele Long-Covid-Betroffene nicht mehr möglich. Die Forschung arbeitet mit Hochdruck an Lösungen. Welche möglichen Ansätze gibt es und welche Hoffnung für die Patientinnen und Patienten?

Mittwoch, 19. März 2025
Corona-Verlierer Kinder: Ernüchternde Nachwirkungen

Autorin: Arta Ramadani

Die Pandemie hat bei vielen Kindern und Jugendlichen die psychische Gesundheit beeinträchtigt. So setzen inzwischen einige Schulen Mental Health Coaches ein. Das sind Fachleute aus den Bereichen Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Psychologie. Sie bieten Schülern die Möglichkeit offen über Dinge zu sprechen, die sie beschäftigen. Zudem hat die Forschungsabteilung „Child Public Health" des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die COPSY-Studie (COrona und PSYche) durchgeführt. Untersucht wurden dabei Folgen und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit auf die junge Generation. Die umfassende Befragung spiegelt ein ernüchterndes Bild wieder: Vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen haben ein erhöhtes Risiko für psychische Beschwerden.

Donnerstag, 20. März 2025
Live in die Pandemie: Wie die Sendung "Volle Kanne" durch die Coronazeit kam

Autorin: Dagmar Noll

Wie schafft man es, täglich eineinhalb Stunden "Volle Kanne – Service täglich", trotz Gesundheitsgefahr, Reiseverboten und Lockdown zu senden? Eine Sendung, die von Prominenten am Frühstückstisch, Experten, Zusatzgästen und Live-Aktionen lebt? Tatsächlich gab es während der ganzen Coronazeit keinen pandemiebedingten Ausfall. "Volle Kanne – Service täglich" hatte weiterhin Frühstücksgäste und alle Themen am Start, die für Zuschauerinnen und Zuschauer relevant waren. Das alles hat mit großen Anstrengungen vor und hinter den Kulissen funktioniert. Der Beitrag zeigt, welche kreativen, überraschenden und manchmal sehr spontanen Lösungen das Team gefunden hat, um Deutschlands bekanntesten Frühstückstisch jeden Morgen gewohnt spannend zu gestalten. In dieser Sendung kommen die zu Wort, die jeden Tag für 90 Minuten Sendung zuständig waren: das "Volle Kanne – Service täglich"-Team.

Freitag, 21. März 2025
Was Kliniken aus der Pandemie gelernt haben

Autorin: Petra Otto

Das Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus hat ein eigenes Lungenzentrum und behandelte deshalb besonders viele schwerkranke Coronainfizierte. Dort haben sie seit langem Übung an der ECMO, der oft lebensrettenden Herz-Lungen-Maschine. Trotzdem war auch dort Covid ein unbekanntes Virus, trotzdem fehlte es auch dort an Schutzkleidung und Medikamenten und vor allem an Erfahrung. Jetzt – fünf Jahre später – fühlen sie sich besser gerüstet in der Klinik. Sie haben Impfstoff, sie haben Masken und ein eigenes Testlabor. Sie gehen bewusster mit hustenden Patientinnen und Patienten um, isolieren schon in der Notaufnahme. Und sie berücksichtigen beim gerade entstehenden Neubau, dass ansteckende Personen durch andere Zugänge in die Behandlungszimmer kommen. Auf den Intensivstationen sind sie jetzt im Hinblick auf einen Massenansturm geübt, aber sie wissen auch: Beim nächsten Mal wird vielleicht niemand mehr applaudieren, werden sie es wieder mit Impfgegnerinnen und Impfgegnern zu tun haben. Und sie hoffen alle, dass es gar nicht so weit kommt.

"Länderspiegel" über Covid-Impfung und Long-Covid

Samstag, 8. März 2025, 17.05 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
Länderspiegel

Moderation: Yve Fehring

Produktion: ZDF
Redaktion: Ralph Schumacher
Länge: ca. 30 Minuten

Fünf Jahre danach ist die Corona-Pandemie und all das, was mit ihr verbunden war, nicht für jeden vorbei. Im "Länderspiegel" kommen Menschen zu Wort, die die Covid-Impfung krank gemacht hat. Und auch solche, die durch die Infektion mit dem Corona-Virus die schwere neuro-immunologische Erkrankung ME/CFS entwickelt haben. Gemeinsam haben diese Betroffenen, dass sie sich von Politik und Gesellschaft im Stich gelassen fühlen. Außerdem fragt der "Länderspiegel" eine Ärztin, die sowohl Longcovid- als auch Postvac-Patienten behandelt, wie der Stand der Forschung und Behandlungsmöglichkeiten ist. 

WISO: Monothematische Ausgabe zu "5 Jahre Corona"

Montag, 10. März 2025, 19.25 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
WISO

Moderation: Marcus Niehaves

Produktion: ZDF
Länge: ca. 42 Minuten

In einer monothematischen Sendung zum fünften Jahrestag der Corona-Pandemie beschäftigt sich "WISO" mit der Frage: Was haben wir aus der Pandemie gelernt? "WISO" prüft den Stand der Vorbereitungen für eine mögliche nächste Pandemie. "WISO" hinterfragt, welche Veränderungen die Wirtschaft für nötig hält. Und "WISO" zeigt die Spätfolgen von Corona für viele Kleinunternehmen und was sich daraus lernen lässt.“

plan b: Einsamkeit nein danke!

Ab Dienstag, 4. März 2025, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Samstag, 8. März 2025, 17.35 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
plan b: Einsamkeit – nein danke!
Von der Kraft der Gemeinschaft

Film von Jasmin Lakatoś und Annie Hofmann

Produktion: Hamburg Producers Media GmbH
Redaktion: Judith Beyermann
Leitung der Sendung: Christian Dezer
Länge: ca. 29 Minuten

Freunde treffen oder ein geselliger Konzertbesucht - immer mehr Menschen fehlt solch ein Austausch. Die Einsamkeit in der Gesellschaft nimmt zu. Wie ist wieder mehr Gemeinschaft möglich? 

Einsamkeit wird zu einem immer größeren gesellschaftlichen Problem. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar, nicht nur ältere Menschen sind betroffen. Die Reportage-Reihe

"plan b" zeigt, welche Wege es aus der Einsamkeits-Spirale gibt für Jung und Alt.

Berlin-Reinickendorf geht mit gutem Beispiel voran: Bezirks-Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner hat die bundesweit erste Stelle für eine Einsamkeitsbeauftragte (in Vollzeit) geschaffen, denn schon vor Jahren hat sie erkannt, wie wichtig das Thema ist. Seit letztem Sommer ist Katharina Schulz im Amt. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, Menschen in ihrem Bezirk zusammenzubringen und raus aus der Einsamkeit zu holen: "2024 ist der Fokus auf den Senioren, 2025 auf der Jugend, 2026 auf der Mitte der Gesellschaft – damit ab 2027 niemand mehr einsam sein muss", so Schulz. Die beiden nehmen an einem Walk der Offline Girls teil, den Bianka Gawron jeden Sonntag in Berlin veranstaltet. Ihr Ansatz: durch Spaziergänge echte Begegnungen schaffen, offline sozusagen. Innerhalb weniger Monate hat sie eine sehr aktive Community aufgebaut, die sich auch über Chatgruppen vernetzt und austauscht. Spaziergänge oder Wandern gegen die Einsamkeit werden auch außerhalb Berlins immer beliebter.

In Dänemark bringen innovative Wohnkonzepte Menschen zusammen. Kristian Dall leitet in Aarhus ein in Skandinavien außergewöhnliches Mehrgenerationenhaus. In 304 Apartments leben Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters zusammen. "Das Wohnkonzept ist die moderne Version eines traditionellen Dorfes", so Dall. Es gibt eine Kindertagesstätte, ein Café, aber auch einen Pflegestützpunkt. Die junge Mutter Helene Henriksen schätzt das Miteinander der Generationen: "Man hat viel Unterstützung und kann gelassen in die Zukunft blicken: Hier muss niemand alleine altern." Im Haus der Generationen wird Dorfleben in der Stadt auf mehreren Etagen erfolgreich gelebt.

Einen digitalen Weg aus der Einsamkeit hat Paul Schonnenbeck entwickelt. Seine App "Helpcity" bietet jungen Menschen eine geschützte Plattform, um sich auszutauschen: "Wir wollen Hemmschwellen abbauen und das Thema Einsamkeit endlich aus der Tabuecke holen." Einsamkeit unter jungen Menschen bekommt immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit, findet der 29-Jährige aus Köln. Nutzer wie Marlon Mispelkamp schätzen die Ehrlichkeit in der Community, die echte Verbindungen schafft. Laura Krautmacher und er haben sich über die App kennengelernt und treffen sich jetzt auch im echten Leben. Apps wie "Helpcity" können Menschen zusammenbringen, die sich sonst auf einem anderen Weg gar nicht kennengelernt hätten.

frontal: Abgezockt und alleingelassen – Die wahren Kosten der Corona-Pandemie

Dienstag, 11. März 2025, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

5 Jahre Corona
frontal
Abgezockt und alleingelassen – Die wahren Kosten der Corona-Pandemie

Moderation: Ilka Brecht

Produktion: ZDF
Länge: ca. 44 Minuten

Im Kampf gegen die Pandemie betrat die Bundesregierung Neuland. Sie musste schnelle Entscheidungen treffen, mit – zunächst – unabsehbaren Konsequenzen. Inzwischen ist bekannt: Die Milliardensummen für Corona-Hilfen, Testzentren und Masken nutzten Betrüger als eine Art Freibrief, um mit falschen Abrechnungen und kriminellen Deals abzukassieren. Viele Fälle sind bis heute nicht aufgeklärt. 

Wurde zu spät gehandelt, trotz Warnungen? Wer trägt die Verantwortung? Zu den Verlierern gehören auch Kinder und Jugendliche infolge der umstrittenen Corona-bedingten Schulschließungen – die geschätzten Kosten gehen in die Milliarden.

Das ZDF-Magazin "frontal" untersucht in einer investigativen Recherche Ausmaß und Folgekosten der Pandemie.

Am Puls – Meine offene Rechnung mit Corona

Ab Mittwoch, 12. März 2025, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Mittwoch, 12. März 2025, 22.15 Uhr, ZDF  

Am Puls – Meine offene Rechnung mit Corona 

Film von Julia Lösch, Kathi Liesenfeld und Sarah Tacke

Produktion: Bewegte Zeiten
Redaktion: Nina Behlendorf, Malte Borowiack
Länge: ca. 43 Minuten

Fünf Jahre nach dem Ausbruch von Corona in Deutschland haben sehr viele Menschen immer noch "Puls", wenn sie an die Zeit zurückdenken. Und viele beschäftigen die Folgen der Pandemie bis heute.

Ausgangssperren, Maskenpflicht, die Impfdebatte und natürlich das Virus selbst haben in der Gesellschaft Spuren hinterlassen. Sarah Tacke spricht mit den Menschen darüber, welche Rechnung sie mit Corona offen haben und wie die Pandemie ihr Leben verändert hat.

Während die Politik noch immer uneins ist, wie die Coronazeit aufgearbeitet werden soll, und Entscheidungen vertagt werden, erlebt Sarah Tacke, dass das Virus in der Erinnerung der Menschen noch sehr präsent ist. Das ZDF hat für "Am Puls" einen Aufruf gestartet. Über Social Media, TV-Sendungen und die "ZDFmitreden"-Community waren die Zuschauerinnen und Zuschauer aufgefordert, von ihren offenen Rechnungen mit Corona zu berichten. Weit über 1000 Menschen haben sich gemeldet.

Wie brutal Corona das Leben verändern kann, erfährt Sarah Tacke etwa von Fabian Fritz. 37 Jahre alt, kerngesund, sportlich, sollte er seine Professur für Soziale Arbeit antreten. Er stand mitten im Leben, auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Dann kam Corona und veränderte alles – bis heute. Er hat ME/CFS – die schlimmste Form von Long Covid. Von einem Moment auf den anderen platzten seine Träume, und er musste zurück ins Kinderzimmer ziehen. Seine Krankheit fesselt ihn die meiste Zeit ans Bett, seine Familie pflegt ihn.

Auch das Leben von Sabine Buß wurde durch Corona auf den Kopf gestellt. Sie hatte zwei Modegeschäfte, der Lockdown aber zwang sie, ihre Läden zu schließen. "Man steht da und denkt: Ja und jetzt? Wo kommt das Geld her?", erzählt Sabine Buß. "Warum hat man uns die Läden einfach zugemacht? Warum hat man nicht gesagt, wir machen weiter mit Maske, mit Kontrolle, ob man geimpft ist oder nicht geimpft ist?", fragt sie sich. Ihr Traum von der eigenen Boutique wurde durch Corona zum Albtraum – noch heute kämpft sie mit den finanziellen und emotionalen Folgen.

Sarah Tacke begegnet auf ihrer Reise Menschen, die das Vertrauen in die Politik und in die Medien verloren haben – die von der sogenannten "Querdenkerszene" aufgefangen wurden. Andere haben erlebt, wie sich ihre Familien und Freundeskreise über die Impfdebatte zerstritten haben. Sarah Tacke erfährt, welche Wunden in der Gesellschaft bis heute klaffen. Maskenpflicht, Schulschließungen, Ausgangssperren – was war notwendig, was im Nachhinein betrachtet zu viel? Mit vielen Fragen im Gepäck reist sie ins politische Berlin und konfrontiert dort die Verantwortlichen.

Die Dokumentation ist Teil der Reihe "Am Puls", in der bildschirmbekannte ZDF-Presenter den Themen nachgehen, die Deutschland bewegen. Sie hören zu, tauchen in den Alltag der Zuschauerinnen und Zuschauer ein und beleuchten, welche Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf das Leben in allen Teilen der Gesellschaft haben. Und was dringend verbessert werden muss.

auslandsjournal – die doku: Die Welt nach Corona

Ab Samstag, 15. März 2025, 10.00 Uhr, ZDFmediathek
Mittwoch, 19. März 2025, 0.45 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
auslandsjournal – die doku: Die Welt nach Corona

Film von Johannes Hano, Andreas Postel, Miriam Steimer

Produktion: ZDF
Redaktion: Alexander Glodzinski
Länge: ca. 43 Minuten

Die Pandemie verändert die Welt und prägt unser Leben bis heute. Fünf Jahre nach dem Ausbruch zeigt das ZDF die "auslandsjournal"-Dokumentation "Die Welt nach Corona".

Homeoffice gehört zum Alltag, Forscher entwickeln neuartige Impfstoffe. Neben Fortschritt offenbart die Krise aber auch Brüche: Staatliche Eingriffe begrenzen Souveränität, Lieferketten geraten ins Wanken, das Vertrauen in Institutionen bröckelt.

Die politischen Folgen der Pandemie bringen Regierungen zu Fall und verschärfen die Polarisierung. In Rekordzeit müssen Krisenpläne entwickelt, Gesundheitssysteme gestärkt und Wirtschaftspakete geschnürt werden. Gleichzeitig wachsen Spannungen durch Maßnahmen wie Lockdowns und Impfpflichten, führen zu anhaltenden und kontrovers geführten Debatten und Protestbewegungen.

Dabei schärft die Pandemie auch das Bewusstsein für Zusammenhalt, Gesundheit und Resilienz. Aus einer Krise erwächst Innovation – und eine neue Bereitschaft, Arbeit, Gemeinschaft und Verantwortung zu denken. Der Umgang mit der Pandemie stößt Veränderungen an, beschleunigt den Wandel in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

ZDF-Korrespondenten in den USA, China und Italien haben den Ausbruch der Pandemie von Beginn an verfolgt, die gesellschaftlichen Brüche in zahlreichen Dokumentationen nachgezeichnet und ausführlich über die Folgen für die Menschen berichtet. Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie kehren sie zurück an die prägendsten Orte ihrer Berichterstattung und treffen Menschen, die sie in den letzten fünf Jahren immer wieder begleitet haben.

China-Korrespondentin Miriam Steimer reist nach Wuhan, den Ort in China, in dem die Pandemie ihren Ursprung nahm. Zu spät und dann radikal reagiert die chinesische Staatsführung auf das Corona-Virus. Massive Lockdowns, Freiheitsbeschränkungen, menschliche und wirtschaftliche Dramen sind die Folge. Genauso unerwartet kommt die Öffnung, an deren Folge sich der Großteil der chinesischen Bevölkerung mit dem Virus infiziert. Welche Maßnahmen sind geblieben? Wie blicken die betroffenen Menschen heute auf die Einschränkungen? Ist China besser auf die nächste Pandemie vorbereitet?

In Bergamo und Rom zeigt Italien-Korrespondent Andreas Postel, wie die Pandemie Europa im Griff gehalten hat. Krankenschwestern und Ärzte ringen damals bis zur Erschöpfung und mit großem persönlichen Risiko gegen die Ausbreitung des Virus. Wie blicken sie heute auf die Rolle von Staat und Gesellschaft? Waren die Maßnahmen der europäischen Regierungen ausreichend oder vielleicht sogar überzogen? Wie hat die Pandemie das Leben der Europäer verändert?  

In New York trifft Johannes Hano erneut auf Menschen, die in Amerikas größtem Hotspot versucht haben, die Ausbreitung in den USA zu kontrollieren: Ärzte, Bestatter, Lieferdienste und Restaurantbesitzer, deren Leben bis heute durch die Pandemie bestimmt ist. Die massiven staatlichen Eingriffe verschärfen aber auch die Skepsis gegenüber der Impfpflicht. Verschwörungstheorien halten sich bis heute, mit Robert F. Kennedy Jr. benennt Donald Trump einen der bekanntesten Impfgegner zu seinem Favoriten als Gesundheitsminister. Bei Kindern sinkt die Impfrate gegen Polio, Masern und Keuchhusten. Das Misstrauen gegen staatliche Instutionen ist nur eine der langfristigen Folgen der Pandemie. Das Virus hat auch das Verhältnis von Staat und Bevölkerung grundlegend verändert.

Was darf man noch sagen? Wut und Wahrheit nach Corona

Ab Dienstag, 18. März 2025, 10.00 Uhr, ZDFmediathek
Dienstag, 18. März 2025, 20.15 Uhr, ZDF

5 Jahre Corona
Was darf man noch sagen?
Wut und Wahrheit nach Corona

Film von Benjamin Arcioli und Rabea Rahmig

Produktion: Elbmotion
Kamera: Felix Korfmann
Animation: Julian Krätzig
Redaktion: Christian Wilk, Lisa Wolff
Leiterin der Sendung: Caroline Reiher
Länge: ca. 43 Minuten

Fünf Jahre nach der Pandemie steht die Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Extreme Positionen dominieren den Diskurs, Zwischentöne fehlen – Polarisierung prägt unser Miteinander.

Eva Schulz diskutiert mit prominenten Gästen: Satiriker Florian Schroeder fordert mehr Gelassenheit in Debatten, Schauspielerin Eva Herzig beklagt die Gefahr von Nachteilen durch Meinungsäußerungen, und Intensivpfleger Ricardo Lange mahnt mehr Sachlichkeit an.

Der Film untersucht die tiefgreifenden Veränderungen, die die Pandemie in unserer Gesellschaft hinterlassen hat, und rückt die zunehmende Polarisierung in den Mittelpunkt. Diskussionen über Gender-Fragen, den Klimawandel und die Meinungsfreiheit scheinen nur noch in Extremen geführt zu werden: Dafür oder dagegen, schwarz oder weiß – die Zwischentöne sind oft verloren gegangen. Warum ist es so schwer geworden, differenziert zu diskutieren? Welche Rolle spielen soziale Medien, die durch ihre Algorithmen Extreme fördern und die Spaltung verstärken? Journalistin Julia Ruhs zeigt auf, wie Hassnachrichten und scharfe Töne im Netz den Diskurs verändern und die Kluft zwischen den Menschen vergrößern.

Satiriker Florian Schroeder sagt: "Jeder soll alles sagen können, auch den größten Mist. Das finde ich sehr wichtig." Schauspielerin Eva Herzig, bekannt für ihre impfkritische Haltung während der Pandemie, verteidigt ihre Meinung gegen alle Anfeindungen: "Ich habe das Gefühl, wir leben in einer Gesellschaft, wo es sehr viele Vorurteile gibt, wo es den sogenannten richtigen Weg gibt und wo es viele falsche Wege gibt." Ricardo Lange, Intensivpfleger und Stimme des Gesundheitssystems, spricht über die emotionale und berufliche Belastung in Krisenzeiten: "Immer dann, wenn Menschen in Not sind, dann zeigt sich das wahre Gesicht der Gesellschaft."

Einigkeit herrscht nur in einem Punkt: Die gesellschaftliche Spaltung hat zugenommen. Doch warum? Liegt es an der Moralisierung in den Diskussionen? An Falschinformationen? Oder am Populismus, der differenzierte Ansichten erstickt? In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?

Diese Frage steht dabei im Mittelpunkt, denn sie verdeutlicht, wie sehr die Pandemie unser Zusammenleben auf die Probe gestellt hat. Es wird wild diskutiert – über die Grenzen der Meinungsfreiheit, über Verantwortlichkeiten und über die Frage, wie die Menschen wieder produktiv streiten können. Es geht um nichts Geringeres als den Zusammenhalt der Gesellschaft. Eva Schulz bringt es auf den Punkt: "Miteinander reden, auch wenn's unbequem wird."

Fotohinweis

Weitere Informationen

Impressum

ZDF Hauptabteilung Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
© 2025 ZDF

Kontakt

Name: Thomas Hagedorn
E-Mail: hagedorn.t@zdf.de
Telefon: +49 6131 70-13802