IVO

Spielfilm aus der Redaktion Das kleine Fernsehspiel

Ivo (Minna Wündrich) arbeitet im ambulanten Palliativ-Pflegedienst. Mit Franz (Lukas Turtur), dem Mann ihrer Patientin Solveigh (Pia Hierzegger), die auch ihre Freundin ist, hat sie eine Affäre. Als Solveigh bei Ivo den Wunsch zur Sterbehilfe äußert, beginnt für Ivo ein moralisches Dilemma.

  • ZDF-Streaming, ad ut ab Freitag, 27. Juni 2025, 10.00 Uhr, ein Jahr lang im ZDF-Streaming-Portal
  • ZDF, ad ut Montag, 30. Juni 2025, 0.05 Uhr

Texte

Statement von Lucia Haslauer, stellvertretende Redaktionsleitung ZDF/Das kleine Fernsehspiel

Regisseurin Eva Trobisch wirft ihre drei ProtagonistInnen in ein maximales und existenzielles Dilemma: der Wunsch einer Todkranken, den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu wählen, steht inmitten einer eigentlich unmöglichen Liebe zwischen denen, die ihr am nächsten stehen. Liebe, Schuld und Tod sind die drei Energien, die in diesem leisen Kammerspiel miteinander ringen. Trobisch hat tief in der Branche der Palliativ-Pflege recherchiert, also bei jenen Menschen, die Sterbenskranken in ihren letzten Tagen und Monaten mit Pflege, Medikation und Vorbereitung auf den Tod zur Seite stehen. Diese Recherche spürt man in jeder Pore dieser Produktion, was den Film abseits des großen Dramas auch zu einer Dokumentation über eine selten beleuchtete Berufsgruppe macht.

Stab, Besetzung, Inhalt

IVO 
Spielfilm, Deutschland 2024, aus der Redaktion Das kleine Fernsehspiel
ab Freitag, 27. Juni 2025, 10.00 Uhr, ein Jahr lang im ZDF-Streaming-Portal
Montag, 30. Juni 2025, 0.10 Uhr im ZDF

Stab

Buch und Regie          Eva Trobisch 

Kamera                       Adrian Campean

Schnitt                        Laura Lauzemis

Ton                             Armin Badde

Szenenbild                  Julia Baumann

Kostümbild                 Christian Röhrs

Maskenbild                 Anke Ebelt

Produzenten               Lucas Schmidt, Wolfgang Cimera, Lasse Scharpen

Produktion                 Studio Zentral/Network Movie in Koproduktion
                                  mit Trimafilm und ZDF/Das kleine Fernsehspiel
                                  gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW 

Redaktion                  Lucia Haslauer (ZDF/Das kleine Fernsehspiel) 

Länge                        104 Minuten 

 

Besetzung

Ivo                              Minna Wündrich

Solveigh                      Pia Hierzegger

Franz                           Lukas Turtur

Benedikt                     Pierre Siegenthaler

Cosima                       Lilli Lacher

Henner                        Leopold von Verschuer

Gwen                          Birte Leest

Renate                        Joanne Gläsel

Thorsten                     Wolfgang Rüter

Wolf                            Carl-Ludwig Weinknecht

Bodo                           Benjamin Höppner

und viele weitere
 

Inhalt

Ivo arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Täglich fährt sie in unterschiedliche Haushalte, zu Familien, Eheleuten und Alleinstehenden. In kleine Wohnungen und große Häuser – in immer verschiedenes Leben und Sterben, in immer verschiedenen Umgang mit der Zeit, die noch bleibt. Zuhause haben sich ihre pubertierende Tochter und ihr Hund wegen Ivos Arbeitszeiten längst selbstständig gemacht. Von früh bis spät ist Ivo in ihrem alten Auto unterwegs, die Freisprechanlage stets in Betrieb. Das Auto ist ihr zum persönlichen Lebensraum geworden, hier nimmt sie ihre Mahlzeiten zu sich, arbeitet, singt, flucht und träumt.

Eine ihrer Patientinnen, Solveigh, war schon vor ihrer Erkrankung eine enge Freundin. Auch zu Solveighs Mann Franz hat Ivo eine enge Beziehung. Tag für Tag arbeiten sie bei der Pflege von Solveigh  zusammen. Und Franz und Ivo schlafen miteinander. Solveighs Kräfte schwinden, bald ist sie bei den einfachsten Verrichtungen auf fremde Hilfe angewiesen. Die letzte Entscheidung will sie allein treffen, Franz soll nichts davon erfahren. Sie bittet Ivo, ihr beim Sterben zu helfen.

Regiestatement Eva Trobisch

Bei der Recherche für ein anderes Projekt traf ich zufällig auf die Palliativpflegerin Ivonne und war vollkommen hingerissen von ihr. Von ihrer robusten Zärtlichkeit, ihrer unsentimentalen Wärme, ihrem zupackenden Wesen, physisch wie mental, von ihrer Weisheit und ihrem kindischen Humor. Ich parkte das andere Projekt, weil ich von Ivonne erzählen wollte, von ihrer Arbeit, ihrer Welt. Denn ihre Tätigkeit ist so omnipräsent wie unsichtbar. Oder besser vielleicht: Wir schauen nicht hin. Es gibt wenig Platz für Schwäche in unserer Gesellschaft – Krankheit und Tod werden gern aus dem Blickfeld geräumt. Ich merkte, wie unbeholfen, unerfahren, ungebildet ich in einem, diesem, Bereich bin, der uns alle früher oder später betrifft und wie absurd ich das im Grunde finde. Über ein halbes Jahr begleitete ich unterschiedliche SAPV-Teams, die spezialisiert sind auf ambulante palliative Versorgung, bei ihrer Arbeit. Zusammen mit meiner Hauptdarstellerin Minna Wündrich lernten wir Ärzt:innen und Pfeger:innen, Psycholog:innen und Patient:innen kennen und haben wahrscheinlich selten so viel über das Leben gelernt wie bei der Beschäftigung mit dem Tod.

Nominierungen und Preise (Auswahl)

  • Berlinale Encounters 2024 (Premiere):
    Ausgezeichnet mit dem Heiner-Carow Preis 2024
  • Hongkong International Film Festival 2024:
    Young Cinema Competition, Preis für Beste Hauptdarstellerin für Minna Wündrich
  • Bolzano Film Festival Bozen 2024:
    Preis des Landes Südtirol für den besten Film
  • Palm Springs International Film Festival 2024:
    Aufnahme in die "10 Directors to Watch" für Eva Trobisch
  • Lichter Filmfest Frankfurt 2024:
    Zukunft Deutscher Film
  • Vilnius International Film Festival 2024:
    Competition
  • Taipei Film Festival 2024
  • Festival International du Film Indépendant de Bordeaux, Frankreich, 2024: Wettbewerb
  • New Horizons International Film Festival 2024:
    International Competition
  • Olhar de Cinema:
    Curitiba International Film Festival 2024
  • KINO PAVASARIS 2024: Official Competition
  • Deutsches Festival Mexico / Festival de Cine Alemán 2024:
    Wettbewerb Spielfilm
  • Valladolid International Film Festival 2024:
     Punto de Encuentro

Biografie Eva Trobisch (Buch und Regie)

Biografie Eva Trobisch (Buch und Regie)

Eva Trobisch wurde 1983 in Berlin geboren. Sie assistierte erst am Theater, dann beim Film. 2009 nahm sie ihr Regiestudium an der HFF München auf. Sie besuchte die NYU Tisch School im Fach Creative Writing und begann 2015 einen Master in Screenwriting an der London Film School. Ihr erster Langfilm "Alles ist gut" feierte seine Premiere in Locarno, wo er als bester Debütfilm ausgezeichnet wurde, und erhielt im Anschluss zahlreiche weitere Preise, darunter den Woman in Motion Award in Cannes und den Preis der deutschen Filmkritik. 2022 stellte sie am Baseler Theater mit Penthesilea ihre erste Bühnenarbeit vor. Ihr zweiter Langfilm lief 2024 im Wettbewerb Encounters auf der Berlinale, wo er den Heiner-Carow-Preis gewann. Für "IVO" wurde sie, neben weiteren Auszeichnungen, von der Variety in die Liste der "10 directors to watch" aufgenommen. 2024 drehte sie ihren dritten Kinofilm "Homestories", der 2026 in die Kinos kommen wird. Eva Trobisch ist Teil der Produktionsfirma TRIMAFILM und lebt in Berlin. 

Weitere Informationen

Fotos über ZDF-Kommunikation, Telefon: (06131) 70-16100 oder über https://presseportal.zdf.de/presse/ivo

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