Jupiter

Spielfilm, Deutschland 2023

Leas (Mariella Aumann) Familie gerät in die Fänge einer kosmischen Sekte, die Erlösung in einer höheren Existenz auf dem Jupiter verspricht. In Rückblenden, die immer tiefer in die Vergangenheit führen, wird nach und nach der Kampf der Familie um Halt im Leben enthüllt, während das Mädchen entscheiden muss, ob sie ihren Eltern Barbara (Laura Tonke) und Thomas (Andreas Döhler) folgen oder ihren eigenen Weg auf der Erde gehen soll. 

Sendedatum

ad ut ab Sonntag, 21. Dezember 2025, 6 Monate im ZDF-Streaming-Portal
ad ut Montag, 22. Dezember 2025, 0.10 Uhr, im ZDF

Fotos

Texte

Stab und Besetzung

Jupiter 

Spielfilm, Deutschland 2023 

Stab

Regie                                   Benjamin Pfohl 

Buch                                    Benjamin Pfohl, Silvia Wolkan 

Kamera                                Tim Kuhn 

Ton                                      Attila Makai 

Schnitt                                 Valesca Peters

Musik                                   Gary Hirche

Szenenbild                           Fryderyk Swierczynski

Kostüme                              Stefanie Hamann

Visuelle Effekte                    Lukas Väth

Licht                                     Willy Kremper

Sounddesign                        Gregor Junghans

Produzenten                         Martin Kosok, Alexander Fritzemeyer  

Produktion                            DREIFILM GmbH in Koproduktion mit
                                             ZDF/Das kleine Fernsehspiel gefördert von
                                             FilmFernsehFonds Bayern und Deutscher
                                             Filmförderfonds (DFFF) 

Redaktion                             Jörg Schneider (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
                                              Maximilian Fraenkel 

Länge                                    circa 96 Minuten
 

Besetzung

Lea                                  Mariella Aumann

Barbara                           Laura Tonke

Thomas                           Andreas Döhler

Wolf                                 Ulrich Matthes

Paul                                 Henry Kofahl

Jeanne                            Paula Kober

und andere

Inhalt

Der Komet kommt. Und in aller Eile wird die 14-jährige Lea aus ihrem Leben gerissen, als ihre Eltern sie und ihren Bruder mit in die Berge nehmen. Auf der überstürzten Reise enthüllen Leas Erinnerungen, die immer tiefer in die Vergangenheit reichen, allmählich ihren erbitterten Kampf um einen Platz in dieser Welt und die Odyssee der Eltern auf der Suche nach Erklärung und Heilung für den Zustand des Sohnes, der an einer schweren geistigen Störung leidet. 

In einem abgelegenen Bergcamp wird die Familie herzlich empfangen. Hier hat sich eine Gruppe von Menschen versammelt, um einen vorbeifliegenden Kometen auf dem Weg zum Jupiter zu beobachten. Ein kosmisches Spektakel. In dieser Gruppe, die daran glaubt, dass der Ursprung der Menschheit auf dem fernen Jupiter liegt, hat die Familie gefunden, woran alle anderen Institutionen gescheitert sind: Sinn in ihrem Schicksal und Hoffnung für ihre Zukunft. Und auch Lea findet an diesem abgeschiedenen Ort Ruhe von ihrem täglichen Kampf. Doch die Harmonie wird jäh gestört, als Lea ihren Vater beim Bau einer seltsamen Maschine entdeckt und den wahren Zweck ihres Aufenthalts enthüllt: Im Bestreben nach einer höheren Existenz plant die Gruppe einen kollektiven Selbstmord, bei dem ihre Seelen zu dem vorbeiziehenden Kometen aufsteigen und mit ihm zum Jupiter reisen sollen. 

Verzweifelt versucht Lea, ihre Eltern von diesem Plan abzubringen und sie zur Abreise zu bewegen. Doch die Aussicht auf eine bessere Zukunft lässt alle Zweifel an ihnen abprallen. Ein für alle Mal muss sich Lea entscheiden, ob sie ihren Eltern zum Jupiter folgt oder flieht und ihren ganz eigenen Weg geht, sich den Hindernissen eines Lebens auf der Erde stellt. 

Regiestatement Benjamin Pfohl (Buch und Regie)

Ein Film über Menschen, die sich verirrt haben. Die den Glauben an diese Welt, an dieses System verloren haben. Die Hoffnung in einer Idee suchen, in einem imaginären Ort, den sie Heimat nennen. Eine Geschichte über die dramatische gesellschaftspolitische Krise der westlichen Welt.

"Jupiter" erzählt eine Geschichte der Radikalisierung. In Deutschland wie im Rest der westlichen Welt sind die Menschen mit Fragen und Problemen konfrontiert, auf die die etablierten Autoritäten keine Antworten haben: wirtschaftliche Misere, Angst vor künstlicher Intelligenz, Klimawandel und zuletzt die Bedrohung durch eine Pandemie, die unser Leben bis ins Mark erschüttert hat. In Ermangelung verständlicher Erklärungen wenden sich die Menschen politischen oder religiösen Bewegungen zu, die einfache Antworten in Form obskurer Weltanschauungen anbieten, im Austausch gegen eine radikale Ablehnung früherer, kollektiver Werte.

Wie radikalisieren sich Menschen? Was bringt sie dazu, unsere Werte, unsere Gesellschaft, unsere Welt in radikalisieren sich Menschen? Was bringt sie dazu, unsere Werte, unsere Gesellschaft und unsere Welt in Frage zu stellen? Mit "Jupiter" haben wir versucht, diesen Prozess in einem stilisierten Beispiel zu verhandeln und aus der naiven Perspektive einer jugendlichen Protagonistin zu betrachten. Durch die Kombination dieses gesellschaftspolitischen Themas mit kosmischen Motiven und Narrativen der Science-Fiction haben wir versucht, die tatsächlichen Konflikte so zu überhöhen, dass sie auch für die Protagonist*innen eine existenzielle Bedeutung erlangen und eine universelle Wahrheit offenbaren.

Festivals und Preise (Auswahl)

- Hofer Filmtage 2024 – Förderpreis Neues Deutsches Kino,
  Hofer Kritiker Preis, Bild-Kunst-Förderpreis

- Sofia International Fim Festival 2024 – Jugendjury Preis

- International Fantastic Film Festival of Porto Alegre 2024 – Best Feature

- Etreum Filmfest 2024 – Best Director, Best Sci-Fi Film, Best Male Actor (Andreas Döhler)

- Evolution Mallorca Int. Film Festival 2024 – Best Debut Feature Film

- Zurich Film Festival 2023 – Focus Competition (Premiere)

- Les Arcs Film Festival 2023 – Playtime

- Odessa International Film Festival 2024 – European Competition

- Exground Filmfestival Wiesbaden 2024 – Made in Germany

- Braunschweig International Film Festival 2024 – Nominierung Braunschweiger Filmpreis, KINEMA

Biografie Benjamin Pfohl (Buch und Regie)

Benjamin Pohl studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München, wo er verschiedene Kurzfilme schrieb und inszenierte. Als DAAD Stipendiat lebte und arbeitete er in Buenos Aires und Tunis. Für seinen Kurzfilm "Totes Land", der sich mit den Zwangsumsiedlungen im rheinischen Braunkohlerevier beschäftigt, wurde er mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Sein Abschlusskurzfilm "Jupiter" (2019) nahm an mehr als 70 Filmfestivals weltweit teil, gewann zahlreiche Preise, wurde für das German Films Next Generation Showcase und die Shortlist des BAFTA Student Film Awards ausgewählt. Nach der Regie bei der sechsteiligen Thrillerserie "Decision Game" für ZDFneo drehte er sein Spielfilmdebüt "Jupiter" (2023), das im Focus Wettbewerb des Zürich Film Festivals Premiere feierte. Benjamin Pfohl ist Alumnus des Les Arcs Film School Village und des NEST Programms des San Sebastian Film Festivals. Er lebt und arbeitet in Berlin.

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