Kalle Kosmonaut

Dokumentarfilm, Deutschland 2023

Boyhood in Berlin. Ein Coming-Of-Age-Dokumentarfilm von Tine Kugler und Günther Kurth rund um die Allee der Kosmonauten, gedreht über einen Zeitraum von zehn Jahren. ZDF/Das kleine Fernsehspiel zeigt den Film als Free-TV-Premiere.

  • ZDF, ad ut Montag, 15. April 2024, 0.10 Uhr
  • ZDF Mediathek, ad ut ab Samstag, 13. April 2024, für 60 Tage

Texte

Stab und Mitwirkende

Stab

Buch, Regie, Schnitt          Tine Kugler, Günther Kurth
Kamera     Günther Kurth
Ton          Patrick Veigel, Nikolas Mühe, Tine Kugler
Musik               Philip Bradatsch  
Animationen   Alireza Darvish
Produzentin         Tine Kugler
Produzent      Günther Kurth
Produktion         KMOTO Medienproduktion GmbH in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Redaktion      

Jörg Schneider (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Lucas Schmidt

 

 

Mit

Kalle, Kerstin ,Jenny, Matthias, Stefan, Thomas, Ines u.v.a.

Inhalt

Kalle mit zehn. Nachts allein im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutproben auf den Fernwärmerohren der Stadt. Freundschaften und Hochzeiten. Verhandlung, Verurteilung, Knast. Die Welt draußen dreht sich weiter. Opa wünscht sich die DDR zurück. Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. Die Polizistin wacht über ihr Revier. Für Kalle beginnt nach dem Gefängnis eine atemlose Odyssee zurück zu sich.

 

Der Film ist eine dokumentarische Langzeitbeobachtung und animierte Reise durch Kalles Kopf. Ein Hybrid aus direct cinema, graphic novel und intensiven Gesprächen. Eine radikal ehrliche und gleichzeitig poetische Reflexion über Liebe, Familie, Schicksal und Schuld – getragen von der Hoffnung, dass am Ende ein besseres Leben möglich ist.

Regiestatement von Tine Kugler und Günther Kurth

"And I am totally ready to adapt the story to whatever he is going through", sagte Richard Linklater 2002, als er "Boyhood" in Angriff nahm, sein fiktionales Langzeitprojekt über das Erwachsenwerden eines Jungen.

 

Die zehn Jahre dauernden Dreharbeiten mit Kalle waren ähnlich. Wir wussten nicht wohin die Reise geht, als wir Kalle 2011 kennen lernten – für eine Doku über Schlüsselkinder, die schon früh Verantwortung übernehmen, weil die meist alleinerziehende Mutter bei der Arbeit ist. Schon damals war klar, dass dieser zehnjährige Junge besondere Qualitäten für einen Film mitbringt, weil er sich gut ausdrücken kann und reflektiert ist. Weil er Freude an der Auseinandersetzung mit sich selbst hat – weil er uns berührt. Und anscheinend nicht nur uns. Nach der Ausstrahlung haben sich zahlreiche Menschen gemeldet, die ihm etwas Gutes tun wollten und sich für seine Zukunft interessierten. Wir haben den Kontakt zu Kalle und seiner Mutter nicht abreißen lassen und sehr bald gemeinsam beschlossen, sein Erwachsenwerden für ein filmisches Langzeitprojekt zu begleiten. Unser Konzept? Vertrauen, Respekt und das Interesse an Kalles Welt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, durch ihn sein Umfeld kennen gelernt, den Kiez, seinen Stiefvater, Oma und Opa, Samuel, den Sozialarbeiter und Antje, die Polizistin. Kalles Leben von zehn bis 20 war unser Drehbuch. Wir wussten nicht, dass er irgendwann ins Gefängnis kommen wird, dass wir viele Monate nur durch Briefe in Kontakt bleiben werden. Wir wussten nicht, ob Kalle danach mit uns weitermachen will. Wir wussten nicht, wie unser Film enden wird. Zehn Jahre ist ein langer Zeitraum, vor allem für einen Jugendlichen, der sich verändert und dem Dinge passieren, mit denen man nie gerechnet hätte. Umso mehr freut uns, dass das Wagnis aufgegangen ist, sich so lange aufeinander einzulassen. Keine Tipps geben, bitte, das haben wir frühzeitig gemerkt – und im Zweifel die Kamera im Auto lassen, nicht drehen und einfach nur zuhören, um zu verstehen. Das besondere an Langzeitprojekten? Dem Leben bei der Arbeit zusehen. Erste Liebe, Konflikte in der Familie, Zusammenhalt trotz allem, Entscheidungen, die man nicht mehr ruckgängig machen kann. Ängste, Träume und Hoffnungen. Und im schönsten Fall fühlt man sich mit den Menschen am Ende eines Films tief verbunden. Kalle Kosmonaut dreht sich um eine Kindheit und Jugend, einen Kiez in Berlin, aber letztendlich um die Frage, die sich Kalle selbst immer wieder stellt: Was ist ein gutes Leben?

Festivals, Nominierungen und Preise (Auswahl)

•           Internationale Filmfestspiele Berlin 2022 – Sektion Generation 14plus

•           Nominierung kinokino Publikumspreis, DOK.fest München 2022

•           Gewinner Rakete Kinder- und Jugendfilmpreis – Kinofest Lünen 2022

•           Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2022: Lobende Erwähnung, Kinder- und Jugendfilmwettbewerb

•           Nominierung Bester Dokumentarfilm – Deutscher Filmpreis 2023

•           Nominierung Hauptpreis – Deutscher Dokumentarfilmpreis 2023

Biografie Tine Kugler

Geboren 1971 in Füssen. Sie studierte Soziologie und Komparatistik und war Dozentin für Mediensoziologie an der Uni Konstanz. 2002 drehte sie ihren ersten Dokumentarfilm, „Die Kanzlermacher“, über die Spindoktoren im Bundestagswahlkampf. 2003 folgte mit „Das Wunder von Kaufbeuren“ (Ko-Regie: Gerald Maas) ein Kinodokumentarfilm über bayerische Heiligenverehrung. Nach zahlreichen Dokumentationen und investigativen Beiträgen fürs Fernsehen begannen die beiden 2011 die Arbeit am Langzeitprojekt "Kalle Kosmonaut".

Biografie Günther Kurth

Geboren 1970 in Bayern. Seinen Einstieg ins Film- und Fernsehgeschäft hatte er als Techniker bei der Bavaria Film. Dann wechselte er zu ProSieben, wo er zuletzt als Regisseur, Editor und Executive Producer für On-Air-Promotion zuständig war. 2000 machte er sich selbständig. Dabei entdeckte er seine Leidenschaft fürs Dokumentarische und gründete zusammen mit Tine Kugler KMOTO Film. "Kalle Kosmonaut" ist sein Langfilmdebüt als Regisseur und Kameramann.

Fotohinweis

Fotos sind erhältlich über ZDF-Kommunikation, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/daskleinefernsehspiel

Weitere Informationen

Das kleine Fernsehspiel finden Sie In der ZDFmediathek unter www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel

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