Kleine Eheverbrechen
Herzkino
Die wendungsreiche Liebes- und Ehegeschichte basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des international bekannten Dramatikers und Romanautors Eric-Emmanuel Schmitt: Der erfolgreiche und prominente Kriminalautor Gilles Sobiri (Philipp Hochmair) und seine lebenslustige Frau Lisa (Emily Cox, Foto oben) sind als glückliches Paar gestartet, haben sich jedoch in letzter Zeit voneinander entfernt. Nach einem dramatischen Ereignis beginnt das Ehepaar, sich in Sehnsucht zu umkreisen, um sich neu zu entdecken.
- ZDF Mediathek, Ab Samstag, 13. Mai 2023, 10.00 Uhr
- ZDF, Sonntag, 21. Mai 2023, 20.15 Uhr
Texte
Stab
Buch Klaus Johannes Pieber
Regie Christian Werner
Kamera Lutz Reitemeier
Musik Christopher Colaço, Philipp Schaeper
Music Supervision Oona Friedrichs
Schnitt Melanie Schütze
Szenenbild Bärbel Menzel
Kostümbild Susanne Roggendorf
Maske Wiebke Madloch, Pascale-Sophia Profe-Bracht
Produzent Simon Assmann
Redaktion Verena von Heereman
Eine ZDF-Auftragsproduktion von Amalia Film GmbH
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Lisa Sobiri Emily Cox
Gilles Sobiri Philipp Hochmair
Helen von Waldstein Victoria Trauttmansdorff
Pia Schubert-Klinge Dennenesch Zoudé
Marc Schubert Peter Schneider
Dieter Beil Thorsten Merten
Wenzel Wakonig Saro Emirze
Rose McAlistair Zsá Zsá Inci Bürkle
Erika Bachmann Yvonne Yung Hee Bormann
Kellner Johannes Hallervorden
Inhalt
Die wendungsreiche Liebes- und Ehegeschichte basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des international bekannten Dramatikers und Romanautoren Eric-Emmanuel Schmitt: Gilles und seine lebenslustige Frau Lisa sind als glückliches Paar gestartet, haben sich jedoch in letzter Zeit voneinander entfernt. Nach einem dramatischen Ereignis beginnt das Ehepaar sich in Sehnsucht zu umkreisen, um sich neu zu entdecken.
Der erfolgreiche und prominente Kriminalautor Gilles Sobiri hat durch einen mysteriösen angeblichen Unfall in seinem Haus in Potsdam sein Gedächtnis verloren. Seine Ehefrau, die Musiklehrerin Lisa, mit der er seit 15 Jahren verheiratet ist, kehrt mit ihm aus der Klinik in das gemeinsame Haus am See zurück. Ist es wirklich sein Haus? Ist Lisa wirklich seine Frau? Gilles kann sich anscheinend an nichts erinnern. Wer ist er? Wer ist Lisa? Was für eine Ehe führten sie? Beharrlich versucht er seine Vergangenheit, sein Leben zu rekonstruieren. Beunruhigt und amüsiert zugleich lauscht er dem wundervollen Porträt, das Lisa von ihm, ihrem Zusammenleben und ihrer gemeinsamen Liebe zeichnet. Doch wenn Lisa nun lügen würde? Ist er tatsächlich so, wie sie ihn beschreibt? Oder spielt gar Gilles falsch? Weiß er mehr, als er zugibt? Das glaubt zumindest Gilles' Freund und Nachbar Marc. Marc würde Gilles' Amnesie gern ausnutzen, um sich sein Motorrad zu leihen, muss jedoch feststellen, dass Gilles zögert. Vielleicht erinnert er sich doch daran, dass Marc das teure Gefährt das letzte Mal beschädigte.
Marcs Frau Pia ist mit Lisa eng befreundet. Die weiß von ihrer Ehekrise und bestärkt sie, die eigentümliche Situation dazu zu nutzen, ihren Mann Gilles als idealen Partner neu zu programmieren und zu formen: Er kennt seine Vorlieben ja nicht mehr. Und so wird Gilles plötzlich zur großen Verwunderung von Lisas Mutter Helen zum Veganer und Hundeliebhaber.
Lisa und Gilles überraschen sich immer wieder gegenseitig in ihrem fast krimiartig verlaufenden Versteckspiel zwischen Wunsch und Wahrheit, das tiefer und tiefer in die Historie ihrer großen Liebe führt. Ihre Beziehung war mitunter konfliktreich. Das ahnt Kriminalhauptkommissar Dieter Beil . Und das weiß auch Gilles Literaturagentin Rose McAlistair, die von ihrem Erfolgsautor nicht nur den überfälligen neuen Roman erwartet.
Statements (der ZDF-Redaktion und von Bühnenautor Eric-Emmanuel Schmitt)
Auf der Suche nach "Herzkino"-Einzelstücken für den Sonntagabend-Sendeplatz machte Produzent Simon Assmann einen ungewöhnlichen wie unwiderstehlichen Stoffvorschlag, dessen Entdeckung er folgendermaßen beschreibt:
"Als ich das Theaterstück 'Kleine Eheverbrechen' des französisch-belgischen Romanciers und Dramatikers Eric-Emmanuel Schmitt las, war mir schnell klar, dass der Text alles hatte, was ich an guten Filmen schätze: Humor, Dramatik, Boshaftigkeit, Zärtlichkeit, Poesie, Emotion, Ambivalenz. Spannung – innere und äußere. Zwei hinreißende Hauptfiguren! Und über all dem die Frage nach dem Glück in der Liebe. Gibt es das überhaupt auf Dauer, kann es das geben?"
Die Herausforderung bestand darin, dass Theatergeschehen eines Zwei-Personen-Stücks, das sich an einem Abend abspielt, gekonnt aus den Kulissen zu heben, die Handlung personell sowie visuell reizvoll zu entgrenzen. Mit dem österreichischen Drehbuchautor und Theaterregisseur Klaus Johannes Pieber hat die "Amalia Film" einen Autor mit der Adaption betraut, der in seinen Werken besticht durch einen humorvoll-klugen Blick auf den menschlichen Alltag. In seinem Adaptionskonzept überzeugte uns, wie er die Feinheiten und universellen Fragen des Stücks – der Theatertext ist fast 20 Jahre alt – mit großer Leidenschaft und Respekt vor der Vorlage weiterentwickeln wollte.
Klaus J. Pieber sagt zu seiner Arbeit mit der Vorlage: "'Kleine Eheverbrechen' ist im Kern eine hoch konzentrierte Schau auf eine narzisstisch geprägte Liebe eines Mannes und seine in Abhängigkeit erstarrte Partnerin. Getragen von einer diese pathologischen Strukturen infrage stellenden Liebe, sucht das Paar nach Auswegen aus dem beinahe unvermeidbaren Scheitern – und es gelingt ihnen nicht nur, ihre Verhaltensmuster zu erkennen, sondern sich langsam daraus zu schälen. Es kristallisiert sich durch ihren Mut zur Wahrheit und einer einzigartigen tiefen Verbundenheit eine neue Möglichkeit – die Chance auf eine verzeihende, gleichwertige Liebe."
Mit der Besetzung des Paares mit Emily Cox und Philipp Hochmair glauben wir, diese Beziehung interessant und heutig erzählt zu haben. Regisseur Christian Werner gelang es in seiner Inszenierung der wendungsreichen Romantic Comedy, das Nahe und Authentische in den Figuren herauszuarbeiten. Christian Werner sagt zu seiner Erfahrung bei "Kleine Eheverbrechen": "Die größte Freude bestand für mich gemeinsam mit unserem wunderbaren Cast und Kameramann darin, die dichten und wendungsreichen Dialogszenen in lebendige und filmische Situationen zu überführen. Mein Fokus lag darauf, mit viel Spielfreude sowohl das dramatische als auch das komische Potenzial der Szenen auszuloten. Dieser Drahtseilakt in der Inszenierung war äußerst spannend und rührte uns am Set nicht selten zu Tränen oder führte zu einem befreienden Lachen."
Innerhalb der "Herzkino"-Filmwelt ist "Kleine Eheverbrechen" als Theateradaption ein Exot. Aber als hoch konzentrierte Liebesgeschichte an einem märchenhaften Sehnsuchtsort, dem wildromantisch gelegenen Haus des Paares am Schwielowsee bei Potsdam, ist es Herzkino pur.
Verena von Heereman
HR Fernsehfilm/Serie II
Ich habe den Film gesehen: Er ist wirklich gut! Während er dem Stück treu bleibt, löscht er seinen theatralischen Ursprung perfekt aus. Und die Schauspieler sind ausgezeichnet.
Eric-Emmanuel Schmitt
Doppel-Interview mit den Hauptdarsteller*innen Emily Cox & Philipp Hochmair
"Kleine Eheverbrechen" basiert auf einem Theaterstück, war dies eine besondere Herausforderung?
Emily Cox: Für mich nicht, für den Autor des Drehbuches bestimmt! (Lacht). Ich habe das Theaterstück natürlich gelesen, und ich mag es sehr. Bei der Vorbereitung der Rolle habe ich mich aber vor allem an das Drehbuch gehalten. Habe versucht, herauszufinden: Wer ist Lisa Sobiri? Was sind ihre Träume, was sind ihre Ziele? Wovor hat sie Angst? Was ist ihre tiefste Sehnsucht?
Philipp Hochmair: Der Drehbuchautor musste sich an strenge Regeln halten, die der Autor Eric-Emmanuel Schmitt zum Erhalt der Struktur seines Theaterstückes vorgab. Und das wiederum war eine Herausforderung für uns Schauspieler am Set. Ich wusste nicht, wie kompliziert es ist, aus einem Theaterstück ein Drehbuch zu machen. Eine völlig neue Erfahrung. Theatersprache und Filmsprache sind doch sehr unterschiedlich. Die filmische Adaption des Theaterstücks war nicht einfach.
Der Film konzentriert sich auf die beiden Hauptpersonen als Paar, das war sicher eine intensive Zeit zusammen?
Emily Cox: Das war eine sehr intensive und auch wirklich sehr schöne Zeit zusammen mit Christian, dem Regisseur, Philipp und dem Kameramann. Ich liebe Christians guten, genauen Blick, seine Intelligenz und seine Sensibilität – der Dreh hat sich sehr frei angefühlt und sehr leicht, irgendwie. Philipp und ich kannten uns schon vom Dreh für "Die Vaterlosen" von Marie Kreutzer aus 2010; damals haben wir Geschwister gespielt. Lustig also, dass wir uns hier als Ehepaar begegnet sind!
Philipp Hochmair: Das für so einen intensiven Film notwendige Kennenlernen fiel somit weg und wir konnten uns gleich ins Abenteuer von Lisa und Gilles stürzen!
Gab es auch mal Szenen, die nicht gleich klappen wollten, bei denen Sie sich erst einmal aufeinander abstimmen mussten?
Philipp Hochmair: Es war der erste Film für unseren Filmhund (Rolle: Herr Hildegard). Daher musste man hier sehr feinfühlig mit dem Tier umgehen. Herr Hildegard hat das sehr gut gemacht und war eine sehr große Freude für uns alle. Außerdem war es für die Jahreszeit viel zu kalt und Szenen, in denen wir ins Wasser springen mussten, waren mehr als "nur" erfrischend.
Emily Cox: Im See war es unwahrscheinlich kalt! Ich denke so um die 12 Grad. Und es gibt einige Szenen, in denen wir lange im Wasser sein mussten, weil es ja einige Stunden dauern kann, bis so eine Szene im Kasten ist. Es gab Momente, in denen wir unsere Sätze nicht mehr sagen konnten, weil wir so gezittert haben. Den Schluss mussten wir aus diesem Grund sogar noch einmal an einem anderen Tag drehen, nachdem wir wieder aufgewärmt waren. Was wir ursprünglich gedreht haben, konnte man nicht verwenden. Es sollte ja so aussehen, als wären wir freiwillig im Sommer in den See gehüpft – und nicht als wären wir in der Antarktis!
Gab es eine besonders lustige Szene?
Emily Cox: Viele! Aus Sicht der Zuschauer lustig, war wahrscheinlich der Moment, in dem ich Gilles das Leben retten will. Beim ersten Take lief ich mit vollem Schwung los, über den nassen Steg, rief noch: "Gilles, ich rette dich! " Und dann bin auf dem nassen Steg ausgerutscht. In Zeitlupentempo hat es mich durch die Luft geschleudert und ich bin auf den Hintern gelandet. Die Szene gibt es, soweit ich weiß, auch noch auf Band!
Philipp Hochmair: Ich erinnere mich besonders gerne an die Szene im veganen Restaurant. Meine Figur Gilles mag kein veganes Essen und durch seine "Amnesie" (er hat ja offiziell vergessen, dass ihm pflanzliches Essen nicht schmeckt) muss er nun den Genuss eines Erbsen-Tofu-Steaks vortäuschen. Diese Szene ist nicht nur für die Zuseher lustig, sie war auch während der Dreharbeiten ein großer Spaß.
In dem "Herzkino"-Film geht es auch um die Frage – was wäre, wenn man sein Gedächtnis verliert und so auch noch einmal das Leben auf null gesetzt wird? Wovor hätten Sie Angst, es zu vergessen? Was würden Sie noch einmal im Leben verändern?
Philipp Hochmair: Die Zeit während meiner Schauspielausbildung und die ersten Jahre auf den verschiedensten Bühnen in allen möglichen Ländern würde ich auf keinen Fall vergessen wollen. Auch wenn die Kindheitserinnerungen bei meinen Großeltern auf dem Land verblassen würden, wäre das ein großer Verlust für mich.
Emily Cox: Ich hätte Angst, die Menschen in meinem Leben, die ich liebe, zu vergessen, weil mir das eigentlich am meisten bedeutet, im Leben. Also zwischenmenschliche Beziehungen. Und ich würde gerne vergessen, wie sehr ich Schokolade und Süßes liebe! Meinem neuen Ich würde ich einreden, dass ich immer schon am liebsten nur ganz grünes Blattgemüse gegessen habe! (Lacht)
In "Kleine Eheverbrechen" geht es um die Liebe zwischen zwei Menschen, die mit der Zeit verlorengeht, und um die Sprachlosigkeit in einer Beziehung. Worauf kommt es für Sie in einer Beziehung an, wie hält man die Liebe frisch?
Philipp Hochmair: Gilles und Lisa sind ein gutes Beispiel dafür, dass Kommunikation in einer Beziehung elementar ist. Die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und zu respektieren, ist das A und O. Gilles wird von seinem Erfolg geblendet und verliert dadurch den Kontakt zu seiner Ehefrau.
Emily Cox: Die Frage ist auch immer, wie sehr man es schafft, gemeinsam als Menschen zu wachsen, und das auch als Ziel zu haben. Liebe bedeutet für mich im Optimalfall, den tiefen Wunsch zu haben, dass es dem anderen richtig gut geht, und dass er sein volles Potenzial leben kann – sodass wir uns darin bestmöglich gegenseitig unterstützen.
Emily Cox, Serien oder Filme wie "The Last Kindom" und "Kleine Eheverbrechen"… was reizt Sie jeweils (mehr)?
Emily Cox: Mich reizt immer die Suche nach Authentizität und die ehrliche Auseinandersetzung mit Fragen des Lebens. Letzten Endes geht es bei allem immer um die Frage und die Suche nach dem Glück.
Philipp Hochmair, nach dem Grimme-Preis prämierten zeitgeschichtlichen Film "Wannseekonferenz" nun ein Liebesfilm mit "Kleine Eheverbrechen" – wonach suchen Sie Ihre Rollen aus?
Philipp Hochmair: Das Erkunden anderer Welten, anderer Biografien und anderer Charakterzüge ist für mich die Herausforderung. Gilles ist daher eine schöne Abwechslung zu dieser absolut menschenverachtenden, historischen Figur Reinhard Heydrich.
Emily Cox, Dennenesch Zoudé spielt im Film Ihre beste Freundin und Victoria Trauttmansdorff die Mutter. Mit beiden gibt es intensive Gespräche, wen bitten Sie um Rat bei inneren Konflikten?
Emily Cox: Erst mal meinen Partner. Und ich habe mit meinen Eltern ein sehr nahes Verhältnis, sie sind definitiv in vielen Situationen meine Anlaufstelle. Und dann natürlich meine besten Freunde und Freundinnen. Und bei den wirklich wichtigen Dingen den Hund Lucky. Der hat eigentlich immer Recht.
Philipp Hochmair, was ist für Sie das Besondere an dem Film, was Sie unmittelbar angesprochen hat?
Philipp Hochmair: Diese Mischung aus taktischer Lüge und Wirklichkeit. Ist es erlaubt zu lügen, um die Liebe zu retten?
(Audio-)Interview mit Dennenensch Zoudé
Das Audio-Interview ist, auch auszugsweise, zur freien Veröffentlichung im Zusammenhang mit der Sendung gestattet. Klicken Sie bitte hier für die mp3-Datei.
Diskription:
(Anmoderation: Sie ist eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands, war Teil des Hollywood-Blockbusters „3 Engel für Charlie“ und stand mit dem unvergessenen Hardy Krüger vor der Kamera: Dennenesch Zoudé. Am 28. Mai ist die beliebte Schauspielerin mit äthiopischen Wurzeln im ZDF-Drama „Kleine Eheverbrechen“ zu sehen.
Nach einem Schlag auf den Kopf erwacht der prominente Krimiautor Gilles im Krankenhaus. Er weiß, dass seine Frau Lisa ihm die Verletzung zugefügt hat. Die Tat ist die Folge ihres jahrelang angestauten Beziehungsfrustes und Resultat einer Ehe, die zu scheitern droht. Um herauszufinden, was in ihrer Partnerschaft falsch gelaufen ist, täuscht Gilles seinem Umfeld eine Amnesie vor. Lisa und ihre beste Freundin Pia – gespielt von Dennenesch Zoudé – ahnen zunächst nichts von der Scharade und verstricken sich beim Beantworten von Gilles zahlreichen Fragen immer mehr in Widersprüche. Ein turbulentes Spiel um Sein und Schein, Wahrheit und Täuschung nimmt seinen Lauf…Wir haben uns mit Dennenesch Zoudé über die wendungsreiche und tragisch-komische Liebesgeschichte unterhalten.)
1. Frau Zoudé, „Kleine Eheverbrechen“ ist eine intelligente Liebesgeschichte, die auf dem gleichnamigen Theaterstück von Eric-Emmanuel Schmitt beruht. Was war für Sie das Spannende an diesem Stoff?
Ich gebe sofort zu, ich habe das Stück nicht gelesen. Ich habe das Drehbuch gelesen und ich finde Beziehungsthemen einfach so spannend, weil wir sie alle aus dem eigenen Leben kennen. Und jetzt ist aus der V orlage, aus dem Zwei-Personen-Stück ein Vier-Personen-Stück geworden. Und das ganz übergeordnete Thema ist Beziehung. Wie lebe ich Beziehung? Wie treu bin ich mir selber und wie sehr muss ich verbiegen, dass ich nachher keinen anderen Ausweg mehr finde, als zu lügen und zu schwindeln? Und eventuell eine andere Welt vorzugaukeln zu müssen (0:33)
2. Sie spielen Pia, die beste Freundin von Lisa. Welche Rolle nimmt sie in dem falschen Spiel zwischen Lisa und Gilles ein?
Pia ist Lisas Rückzugsort, eben die beste Freundin, bei der man sich ausweinen kann, die zu ihr hält, die aber auch die Wahrheit sagt, direkt ins Gesicht. In der Computersprache würde ich sagen, sie ist so ein Backup. Und das ist das, was wir uns alle im Leben irgendwie wünschen und brauchen. Das wäre Pia. Die aber natürlich ihre eigene Geschichte hat und in dieser ganzen Problematik auch nur ihr eigenes Leben reflektiert und sich auch fragt, ob sie ihre Wahrheit gelebt hat. (0:33)
3. Im Film geht es genau darum: um Wahrheiten, scheinbare Wahrheiten, Lügengeflechte, Täuschungen – „kleine Eheverbrechen“ also. Wie wichtig sind Ihnen Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in einer Beziehung?
Also ganz ehrlich, ich halte persönlich nichts von Spielchen. Wenn man nicht aufrichtig und ehrlich zu anderen ist, dann wahrscheinlich auch nicht zu sich selbst. Aber ich glaube, es kommt auch auf das Wie an. In Beziehungen ist es schon wichtig, ehrlich zu sein, aufrichtig zuzuhören. Was hat man denn zu verlieren? Also manche haben sicherlich den Spaß daran, anderen immer was vorzuflunkern und ich bin ganz fasziniert, auch von Hochstaplern, muss ich sagen. Weil das ist ja wie so eine Parallelwelt, in der man dann leben muss. Aber das gehört nicht zu meiner Welt. (0:32)
4. Sind zumindest kleine Notlügen für eine Beziehung manchmal vielleicht sogar auch notwendig?
Also früher hätte ich da wahrscheinlich gesagt: Ja. Aber jetzt würde ich sagen: Nein! Stehe doch zu dem, was du gemacht hast, oder zu dem, was du denkst und was du fühlst. Und dann lass uns in den Austausch gehen. Ich glaube, so lernt man sich doch wirklich kennen, egal in welcher Beziehung. Das kann ja auch in einer partnerschaftlichen Geschäftsbeziehung sein oder in einer nachbarschaftlichen Beziehung. Aber es kommt eben auf das Wie an. Wie trete ich einem anderen Menschen gegenüber, wie begegne ich ihm? (0:26)
5. „Kleine Eheverbrechen“ erzählt davon, dass viele Paare sich nach Jahren auseinanderleben. Was erhoffen Sie sich, kann die Geschichte von Lisa und Gilles bei den Zuschauerinnen und Zuschauern auslösen?
Zuallererst hoffe ich, dass die Zuschauer sich gut unterhalten fühlen. Deshalb erzählen wir Geschichten. Vielleicht erkennt der eine oder andere sich in dieser Situation oder in einer ähnlichen Situation wieder und gibt dann nicht so ohne Weiteres auf. Dass man einfach sagt: Hey, wenn ich mich wirklich zeige, so wie ich bin, und wenn ich ehrlich bin und wenn ich zuhöre, ohne die Erwartungen, wie muss ich sein, was erwarte ich von dem anderen? Dann kann man sich wirklich begegnen. Und ich glaube, dann ist eine wahre Beziehung möglich. (0:33)
6. „Kleine Eheverbrechen“ ist ein intensives Ensemble-Stück. Wie war die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, insbesondere mit Emily Cox, die Ihre beste Freundin spielt?
Es ist immer wieder überraschend. Emily Cox und ich, wir kannten uns nicht. Und wir haben sofort eine sehr vertrauliche Situation gespielt, wo wir uns an einem Abend das Herz ausschütten und Wein trinken. Und es hat auch da einfach gefunkt. Da muss man immer nur Danke sagen, wie sich manchmal Dinge fügen. (0:21)
(Abmoderation:
Dennenesch Zoudé im Interview zur tragisch-komischen ZDF-Herzkino Liebesgeschichte „Kleine Eheverbrechen“. Die Adaption des Theaterstücks von Eric-Emmanuel Schmitt läuft am 21. Mai um 20 Uhr 15 im ZDF. Ab Samstag, 13.05. ist der Film in der ZDFmediathek abrufbar.)
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