Lehrer kann jeder!

Komödie

Wenn das Leben dir Zitronen gibt – wage den Quereinstieg: Nachdem Mathematiker Richard Glossat (Christoph Maria Herbst) sowohl seine Frau Anke (Brigitte Zeh) als auch den Job verliert, kommt ihm die geniale Idee, als Lehrer an der Schule seiner Frau anzuheuern. Doch Anke ist alles andere als begeistert über den neuen "Kollegen", der Schulalltag gleicht eher einer Höhle voller Löwen und im Lehrerkollegium heißt Sportlehrer Christoph Geiger (Kai Lentrodt) den Neuankömmling zunächst herzlich willkommen, doch irgendetwas ist merkwürdig an ihm.

  • ZDF, Donnerstag, 8. September 2022, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Ab Donnerstag, 1. September 2022, 15.00 Uhr, bis 31. August 2023

Texte

"Lehrer kann jeder!" – wirklich? Von Redakteur Alexander S. Tung

Um es gleich vorwegzuschicken: "Lehrer kann jeder!" stimmt natürlich nicht. Der flapsige Ausspruch gibt vielmehr die Geisteshaltung unserer genialen, aber auch etwas lebensfremden Hauptfigur Richard zu Beginn des Filmes wieder. Die Haltung entspricht jedoch gewiss auch der Einstellung, die viele Menschen in unserem Land haben. So eine Aussage gesellt sich bestens zu dem bekannten Stammtischspruch: "Vormittags haben Lehrer Recht, nachmittags frei" und Aussagen wie "Lehrer haben 16 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr". Das Image des faulen Lehrers ist allgegenwärtig.

Gewiss: Wir alle hatten auch unfähige und faule Lehrer und Lehrerinnen im Laufe der Schulzeit. Aber wir alle hatten bestimmt auch den Lehrer oder die Lehrerin, der oder die uns nachhaltig beeindruckt und beeinflusst hat, unter Umständen sogar entscheidend für das ganze spätere Leben. In meinem Fall war das meine Deutschlehrerin Frau Krauthausen, die überzeugend erklärt hat, was "Literatur" eigentlich ist und wie man kritisch damit umgeht.

So merkt auch Richard sehr schnell, dass die abschätzigen Bemerkungen, die er jahrelang gegenüber seiner Noch-Ehefrau Anke machte, vielleicht doch nicht ganz der Realität entsprechen. Vielmehr noch, er nimmt die neue Rolle zunächst erstaunt, dann immer bereitwilliger an, wächst auch im privaten Bereich über sich hinaus und wird so zur "Frau Krauthausen" für die störrische Schülerin Filiz. Eine tolle Reise, die Richard da macht, im Rahmen einer Komödie im deutschen Fernsehen. Viel Vergnügen damit!

 

Stab und Besetzung

Stab

Buch                                        Marc Terjung

Regie                                       Ingo Rasper

Kamera                                    Andreas Höfer

Ton                                          Till Röllinghoff

Schnitt                                     Bernd Schriever

Musik                                       Andy Groll

Szenenbild                              Harald Turzer

Kostüm                                    Bettina Weiss

Produktionsleitung                   Ulrike Zirzow

Produktion                               REAL FILM Berlin GmbH

Producerin                               Nadine Lewerenz

Produzent                                Jakob Krebs

Redaktion                                Alexander S. Tung

Länge                                      ca. 89 Min

 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Richard Glossat                        Christoph Maria Herbst

Anke Glossat                            Brigitte Zeh

Friedrich Pizek                         Michael Hanemann

Christoph Geiger                      Kai Lentrodt

Isabell Glossat                          Virginia Leithäuser

Beate Klimm                             Ramona Kunze-Libnow

Dilek Günes                              Banafshe Hourmazdi

Martin Sorokin                          Alexander Hörbe

Tanja Erb                                  Thi Le-Thanh Ho

Ulrike Hirsch                             Anne-Kathrin Gummich

Marie Breuning                        Mara Luka

Filiz Ünder                               Tua El-Fawwal

Johannes Rauch                     Florian Appelius

Yvette                                      Marlene Becker

Luis Manfeld                            Riccardo Campione

Lola                                         Luna Baptiste Schaller

Pinar Ünder                             Sema Poyraz

Yildiray Ünder                          Mürtüz Yolcu

Viktor                                        Leo Schinn

Henriette                                  Mascha Paul

Kim                                           Flora Li Thiemann

Luise                                         Carlotta Bähre

Sandra Fischer                         Bärbel Schwarz

Doktor Bach                             Jörg Westphal

Gert Manfeld                            Sebastian Becker

und weitere

Inhalt

Das Leben hat es in letzter Zeit nicht gut mit Mathematiker Richard Glossat gemeint: Seine Ehefrau Anke hat sich von ihm getrennt und seinen Job hat er ebenfalls verloren. Sein Herz hängt aber immer noch an seiner Familie, und als engagierter Vater mischt er sich intensiv in die Schulbelange von Tochter Isabell ein. Da ergreift er die Gelegenheit, in der Schule seiner Frau als Quereinsteiger im Lehrfach Mathematik durchzustarten, um sich seiner Familie wieder zu nähern und Anke zurückzugewinnen.

Doch aller (Neu-)Anfang ist schwer. Anke ist alles andere als begeistert über den neuen "Kollegen", und der Schulalltag gleicht eher einer Höhle voller Löwen. Im Lehrerkollegium heißt Sportlehrer Christoph Geiger den Neuankömmling zunächst herzlich willkommen, doch irgendetwas ist merkwürdig an ihm.

Was als plumper Vorwand von Richard beginnt, um wieder bei seiner Familie zu sein, wird nach und nach zu einer Herzensangelegenheit. Er erkennt, dass in ihm tatsächlich ein Pädagoge mit Herz und Hand stecken könnte.

Statement von Produzent Jakob Krebs

Alle Jahre wieder, spätestens zum Beginn des neuen Schuljahres, richtet die mediale Berichterstattung ihren Blick auf sie. Denn kaum eine Schule kommt heute noch ohne sie aus: Quereinsteigerlehrer. Für die einen sind sie ein notwendiges, nicht mal pädagogisch geschultes Übel, ohne die das Schulsystem dummerweise kollabieren würde. Andere sehen in den Quereinsteigern die Chance, die Schüler jenseits der eingetretenen Pfade für den Unterrichtsstoff zu begeistern. "Lehrer kann jeder!" verbindet dieses gesellschaftlich wichtige Thema mit dem komödiantischen Aufeinandertreffen zweier Welten und dem Wunsch unseres Helden Richard Glossat, mit der Quereinsteiger-Mission seine Familie zurückzugewinnen. Für diesen feinen Grat zwischen schneller, lauter Komödie in der Schule und der leisen, emotionalen Reise unseres Helden zeichnet mit Autor Marc Terjung und Regisseur Ingo Rasper ein perfektes Kreativteam verantwortlich. Dass wir zudem Christoph Maria Herbst quasi als Speerspitze eines großartigen Ensembles gewinnen konnten, ist in jeder Hinsicht eine absolute Freude. Die Klaviatur des bissigen Zynikers beherrscht Christoph – das hat er in vielen Filmen und Serien punktgenau bewiesen. Und im Zusammenspiel mit der wunderbaren Brigitte Zeh und der tollen Neuentdeckung Virginia Leithäuser erleben wir in diesem Film auch eine verletzlichere Seite. Als Quereinsteiger geht es für ihn von null auf Lehrer – also auf ins Klassenzimmer!

"Eine Berufsgruppe, die (…)oft unterschätzt wird" | Fragen an Drehbuchautor Marc Terjung

"Lehrer kann jeder!“ betrachtet unser Schulsystem aus einem humoristischen Blickwinkel. Mit welcher Motivation haben Sie das Thema für den Film aufgearbeitet?

Das Drehbuch habe ich im zweiten Lockdown geschrieben. In der Pandemie hatten wir die Systemrelevanz von Schulen und ihre unverzichtbare Bedeutung für Kinder und Jugendliche als Ort der Bildung, Entwicklung und sozialen Begegnung diskutiert und erkannt – geschlossen waren die Schulen trotzdem. Und plötzlich waren Eltern auch Lehrer, so als könnte das wirklich jeder, der ein Kind zur Welt gebracht hat. Da war es mir ein persönliches Anliegen, einen Film über Lehrkräfte zu schreiben, eine Berufsgruppe, die uns alle formt und begleitet hat, und trotzdem oft unterschätzt wird.

Christoph Maria Herbst spielt einen Quereinsteiger, der als Lehrer an der Schule seiner Frau anheuert – für ihn sowohl privat als auch beruflich eine zweite Chance. Haben Sie selbst schon zweite Chancen bekommen?

Ich habe schon viele zweite Chancen bekommen, nachdem ich die erste versemmelt habe. Bei manchen verpassten ersten Chancen aber warte ich noch auf die zweite. Aber ich verliere nicht die Hoffnung. Und das erzählt auch dieser Film. Es gibt glückliche Enden für unwahrscheinliche Helden – auch und gerade auf Umwegen.

Sie schrieben unter anderem Drehbücher für "Danni Lowinski" und "Edel & Starck", sind somit ein Komödienspezialist. Mit Christoph Maria Herbst spielt einer der renommiertesten Komiker Deutschlands die Hauptrolle. Wie war die Zusammenarbeit?

Christoph Maria Herbst hat mir bei der gemeinsamen Lesung des Drehbuches gezeigt, in der Art, wie er das Buch las, dass es wirklich lustig ist. Das hat mich zuversichtlich gestimmt. Zurecht, wie sein Spiel im Film zeigt!

Wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken, was ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Meine Schulzeit war sehr schwierig. Ich langweile mich schnell, aber Langweile macht bekanntlich auch kreativ. So war für mich die Schule ein Ort ewiger Tagträumereien. Später habe ich daraus einen Beruf gemacht. So hat mir die Schule auch gezeigt, was ich kann und was nicht, und wer ich bin – eben jemand, der viel Abwechslung braucht und viele Geschichten.

"Ich liebe seinen wachschnellen Humor!" | Fragen an Regisseur Ingo Rasper

Mit Christoph Maria Herbst, Brigitte Zeh und Kai Lentrodt hatten Sie "drei alte Hasen" im Filmgeschäft vor der Kamera. Wie war die Zusammenarbeit?

Wir hatten für einen Fernsehfilm ein außergewöhnlich großes Ensemble und das bedeutete für alle Abteilungen ein Vielfaches mehr an Aufwand. Insofern war es mir eine große Freude und Hilfe, dass ich es mit "drei alten Hasen" zu tun hatte, die ihre Rollen mit vielen klugen Ideen bereichert haben. Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch unsere Isabell, gespielt von Virginia Leithäuser, die zum ersten Mal vor der Kamera stand und ihren erfahrenen Kollegen*innen in nichts nachstand.

Wer oder was hat Sie am Set zum Lachen gebracht?

Christoph Maria Herbst. Ich liebe seinen wachschnellen Humor! Egal, ob vor oder hinter der Kamera. Und natürlich die großartigen Dialoge von Mark Terjung, die mich in jeder Phase der Filmherstellung zum Lachen und Schmunzeln bringen.

Sie drehten unter anderem auch in einer Schule. Was waren die Herausforderungen während der Dreharbeiten?

Wir haben mit unserem riesigen Ensemble im laufenden Betrieb einer Schule gedreht, zu einem Zeitpunkt, als die Omikron-Pandemie ihre Spitze erreicht hatte. Das gab uns teilweise ein mulmiges Gefühl, vor allem wenn wir mit unserem gesamten Filmteam in den Gängen der Schule standen und mitten im Take die Schulglocke ertönte. Es war, als wenn die Schleusentore eines Staudamms geöffnet würden: Hunderte pausenhungrige Schülerinnen und Schüler prasselten auf uns ein. Da wurden Maskenregelungen und Mindestabstand zu einem frommen Wunsch. Aber am Ende haben wir uns arrangiert und eine recht gute Zeit miteinander verbracht. Sie haben sogar bei der Komparserie ausgeholfen, damit wir noch ein paar alltägliche Schulimpressionen drehen konnten.

Gab es eine Situation bei den Dreharbeiten, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Es gab ein Wochenende, das uns vor besonders große Aufgaben gestellt hat. Wie viele Dreharbeiten, blieben auch wir nicht unverschont von Coronainfektionen. An besagtem Wochenende haben wir, durch den Ausfall von drei Akteuren, das Drehbuch umschreiben, den Drehplan neu stecken und Umbesetzungen vornehmen müssen. Das bedeutete, innerhalb von wenigen Stunden neue, passende Talente zu finden, Kostüme zu probieren, auf die Rollen vorzubereiten und am nächsten Tag drehfertig zu sein. Durch die großartige Mitarbeit unser Produktions-, Regieassistenz-, Casting- und Kostümabteilung ist uns das glücklicherweise ohne größere Probleme gelungen. Dafür noch mal ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten.

"Als Autodidakt bis heute neugierig geblieben" | Fragen an Schauspieler Christoph Maria Herbst (Rolle: Richard Glossat)

In "Lehrer kann jeder!" spielen Sie einen promovierten Mathematiker, der als Quereinsteiger Lehrer wird. Was hat Sie an der Rolle besonders gereizt?

Dass er ein promovierter Mathematiker ist, der als Quereinsteiger Lehrer wird. Hier kam so wahnsinnig viel zusammen, was mit mir nichts zu tun hat, dass ich mich dieser Aufgabe einfach stellen musste. Zudem kämpft er auch noch um die Liebe zu Frau und gemeinsamer Tochter – spätestens da war es um mich geschehen.

Welches Fach hat Ihnen in der Schule am meisten Spaß gemacht, und auf welches hätten Sie gerne verzichtet?

Ich hatte Altgriechisch Leistungskurs. Den habe ich geliebt, weil unser Lehrer ein humanistischer Charismat war. Chemie hingegen braucht niemand.

Im Film machen Sie jungen Schüler*innen Mut, dass jeder eine Superkraft besitzt und damit auf ganz eigene Weise besonders ist. Was ist Ihre Superkraft?

Ich bin mir nicht sicher, ob das zu den Superkräften zählt, aber ich halte mich für geduldig, hellwach und nicht komplett unempathisch – für meinen Beruf zumindest Gold wert.

Der Film handelt von zweiten Chancen im Leben. In welcher Situation hätten Sie gerne noch eine zweite Chance bekommen?

Mich wollte damals keine einzige Schauspielschule aufnehmen. Hier und da hätte ich mir ein zweites Vorsprechen gewünscht. Im Rückblick wiederum bin ich froh darum, da ich als Autodidakt bis heute neugierig geblieben bin.

Eltern sind für ihre Kinder eine wichtige Stütze während ihrer Schulzeit. Als engagierter Vater mischt sich Ihre Figur sehr aktiv in die Schulbelange seiner Tochter ein. Eine Qualität, die Sie auch von Ihren Eltern kennen?

Zum Glück nicht. Diese Art von liebevoller Bevormundung, die schon die Übergriffigkeit streift, ging an mir vorbei. Ich musste nie zu meinen Eltern sagen: Boah, ihr seid so peinlich! Heutzutage eins der Lieblingsadjektive Jugendlicher zu Hause.

"Wenigstens W-LAN in der Schule" | Fragen an Brigitte Zeh (Rolle: Anke Glossat)

Im Film spielen Sie eine Französischlehrerin. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre eigene Schulzeit?

Gemischte. Von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Aber ich erinnere mich an Lehrerinnen und Lehrer die für mich wegweisend und auch in gewisser Weise lebensrettend waren: durch ehrliches Feedback und weil sie mich ernstgenommen haben.

Welches Fach hätten Sie als Schülerin gerne ab und zu geschwänzt?

Mathe, Mathe und nochmals: Mathe. Müssen meine Kinder ja nicht wissen.

Zweite Chancen tun sich oft plötzlich und unerwartet auf. In welcher Situation hätten Sie gerne noch eine zweite Chance bekommen?

Ich finde, das Leben bietet uns andauernd Chancen, wir sehen sie nur nicht immer. Also ich weine keiner verpassten Chance hinterher, obwohl es derer vermutlich viele gab…

Der Film wirft ein humoristisches Licht auf unser Schulsystem, in dem Pädagogen trotz aller Widrigkeiten versuchen, ihr Bestes zu geben. Sie sind selbst Mutter zweier Kinder. Welche Lehrkräfte wünschen Sie sich für sie?

Ich wünsche mir Lehrerinnen und Lehrer, die zuallererst Kinder und Jugendliche mögen. Und dann noch unter Umständen arbeiten, die ihnen Kraft und Raum für Ideen und Inspiration geben. Die die Zeit bekommen, die ihnen anvertrauten Kinder wertzuschätzen und auch mal ungewohnte Wege gehen dürfen. Und die in super ausgestatteten Schulen arbeiten, in einer Gesellschaft, die anerkennt, wie wichtig für uns alle die nachkommenden Generationen sind. Da bin ich ganz ironiefrei. Ich möchte einfach, dass die Generation, die für uns den Karren aus dem Dreck ziehen soll, wenigstens W-LAN in der Schule bekommt!

"Wirklich zuhören zu können ist …" | Fragen an Kai Lentrodt (Rolle: Christoph Geiger)

Im Film unterrichten Sie Bio und Sport – Fächer, denen Sie auch in Ihrer eigenen Schulzeit etwas abgewinnen konnten?

Eher nicht. Ich habe mehr eine sprachliche Begabung, Biologie war mir immer viel zu anspruchsvoll. Bei den Naturwissenschaften war ich ein Fan der Chemie – auch, weil ich einen so tollen Lehrer hatte. Mein Chemielehrer hat mich im Übrigen zum Theaterspielen gebracht. Er wurde dann so etwas wie mein Mentor und künstlerischer Ersatzvater, ich sein Trauzeuge und wir waren bis zu seinem Tod vor einigen Jahren sehr, sehr eng.

Was zeichnet für Sie einen guten Pädagogen aus?

Einen guten Pädagogen zeichnet wohl am meisten aus, dass er im richtigen Moment auf Augenhöhe zuhören kann und einem das Gefühl vermittelt, mit seinen Problemen ernst genommen zu werden. Es gibt diese interessante Studie, warum zwei Brüder zum Beispiel trotz derselben (widrigen) Startbedingungen völlig unterschiedliche Wege gehen können. Es stellte sich heraus, dass es nur einer einzigen, wichtigen erwachsenen Bezugsperson bedarf, die die Sorgen, Ängste und Nöte des Kindes ernst nimmt, um einen Unterschied zu machen. Dieses 'Gesehen werden' steigert das Selbstwertgefühl enorm. Wirklich zuhören zu können ist ja nicht nur im pädagogischen, sondern auch im privaten Bereich eine so wichtige Eigenschaft.

Beim Schulsport scheiden sich oftmals die Geister – entweder man liebt oder hasst ihn. Wie war das bei Ihnen?

Ich bin da relativ neutral, weil ich das Glück hatte, einen guten Sportlehrer gehabt zu haben. Dessen Trick war Folgender: Wer zum Unterricht erscheint, bekommt automatisch eine Drei. Egal, ob man dann mitmacht oder nicht. Aber wer sich wirklich engagierte, bekam eine Eins. Ich glaube, er hat dadurch sehr viele traumatische Erlebnisse von Kindern verhindert, die sich unbedingt mit den Sportskanonen messen mussten, auch wenn sie sehr unsportlich waren.

Der Film handelt von zweiten Chancen im Leben. In welcher Situation hätten Sie gerne noch eine zweite Chance bekommen?

Als ich es vor vielen Jahren mit meiner großen Liebe vermasselt habe, weil ich noch nicht im Reinen mit mir war und ich sie dadurch, verständlicherweise, vergrault habe. Ich denke immer noch jeden Tag an sie und wünschte mir, ich könnte ihr noch einmal mit meinem heutigen Ich begegnen. Vielleicht gibt es nur eine große Liebe im Leben, dann werde ich für immer damit leben müssen. Aber falls ich in diesem Sinne nochmal eine zweite Chance bekomme, werde ich sowas von "am Start" sein. (lacht)

O-Töne als Audiodatei von Christoph Maria Herbst

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