Malibu - Camping für Anfänger / Malibu - Ein Zelt für drei
Herzkino/zwei Folgen
Für die Hamburger Krankenschwester Jantje stimmt die Work-Life-Balance schon länger nicht mehr. Ihre Familie läuft zwar routiniert, doch ihr Beruf raubt ihr die Kraft, und sie bleibt irgendwie auf der Strecke. Der Campingplatz "Malibu" am Plöner See, den ihr Mann Stefan überraschend geerbt hat, gibt ihr wieder Hoffnung. Zwar hat der Platz die besten Zeiten bereits hinter sich und ist nicht ganz das, was sie sich vorgestellt hat. Der alternative Lebensentwurf, auf den sich Jantje einlässt, fördert Wünsche, Geheimnisse und Träume zutage, von denen sie selbst nicht wusste, dass sie sie hatte. Kann ihr Mann mit dieser Entwicklung Schritt halten?
- ZDF Mediathek, ab Samstag, 10. und 17. September 2022, 10.00 Uhr
- ZDF, 18. und 25. September 2022, sonntags, 20.15 Uhr
Texte
Stab und Besetzung
Regie Luise Brinkmann
Buch Jenny Maruhn, Jörg Tensing
Kamera Fee Scherer
Musik Ingo Frenzel, Felix Raffel
Schnitt Maren Unterburger
Szenenbild Kim Porr
Ton Joern Martens
Kostümbild Yvonne Lehmann
Casting Heidrun Petersen
Produktion Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH, Hamburg
Produzentinnen Sabine Jaspers, Bernadette Schugg
Producer Tobias Ketelhut
Herstellungsleitung Roger Daute
Produktionsleitung Andrea Bockelmann
Redaktion Anika Kern
Länge 2 x 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Jantje Schäfer Karla Nina Diedrich
Stefan Schäfer Tom Radisch
Hannes Schäfer Lewe Wagner
Dieter Marzinowski Christian Hockenbrink
Nikos Mariolis Heiko Pinkowski
Irene Mariolis Susi Banzhaf
Helena Diekmann Luka Omoto
Aleyna Philippa Engels
Jacob Bernstein Nicola Mastroberardino
Dana Katja Studt
Patrick Alexander Wipprecht
Sarah Julia Buchmann
Malou Joy Ewulu
Martha Oceana Mahlmann
und andere
Inhalt "Malibu – Camping für Anfänger"
Jantjes Mann Stefan hat überraschend einen Campingplatz am Plöner See geerbt. Im Gegensatz zu ihr und Sohn Hannes hält sich seine Begeisterung allerdings in Grenzen. Jantje begreift vor Ort sehr schnell – dies ist genau der richtige Platz, den nicht nur die sympathischen Dauercamper vor Ort, sondern auch sie und ihre Familie brauchen, um zu erfahren, was das Leben alles an neuen Möglichkeiten bereithält.
Für die Hamburger Krankenschwester stimmt die Work-Life-Balance schon länger nicht mehr. Ihre kleine Familie läuft zwar routiniert, doch ihr Beruf raubt ihr die Kraft, und sie bleibt irgendwie auf der Strecke. Die unverhoffte Erbschaft gibt ihr wieder Hoffnung: Zwar hat der Campingplatz "Malibu" in der Holsteinischen Schweiz die besten Zeiten bereits hinter sich und ist nicht ganz das, was sie sich vorgestellt hat. Trotzdem spürt sie eine besondere Anziehung zu dem Ort und seiner natürlichen Umgebung. Der alternative Lebensentwurf, auf den sich Jantje einlässt, fördert Wünsche, Geheimnisse und Träume zutage, von denen sie selbst nicht wusste, dass sie sie hatte. Kann ihr Ehemann Stefan mit dieser Entwicklung Schritt halten?
Inhalt "Malibu – Ein Zelt für drei"
Jantje und Stefan haben sich entschlossen, den maroden Campingplatz "Malibu" zu übernehmen. Doch der Preis für die kleine Familie ist eine Fernbeziehung. Während Jantje versucht, den abgelegenen Platz auf Vordermann zu bringen, will Stefan weiterhin in der Stadt leben, um als Angestellter finanzielle Lücken zu schließen. Sohn Hannes vermisst seinen Vater sehr und freut sich auf jedes gemeinsame Wochenende.
Ex-Krankenschwester Jantje ist sich sicher: Der idyllische Campingplatz "Malibu" in der Holsteinischen Schweiz ist der Schlüssel zu ihrem neuen Leben. Davon kann sie auch kein noch so schrulliger Dauercamper oder schwieriger, neuer Gast abhalten. Mit aller Kraft will sie den maroden Platz im Einklang mit der Natur zukunftsfähig machen. Wenn nur ihr Mann Stefan dabei an ihrer Seite wäre. Denn mit der Fernbeziehung tut sich die gesamte Familie schwer.
Doch Stefan sieht seine berufliche Zukunft in Hamburg. Ohne sein festes Gehalt und Jantjes und seine Ersparnisse wäre "Malibu" ohnehin schon bald dem Untergang geweiht. Mit aller Kraft kämpft Jantje dagegen an: Sie investiert in das "Malibüdchen", einen kleinen Laden, der Geld in die Kasse spülen soll. Dass die Baugenehmigung für das Projekt schon längst abgelaufen war, war ihr in Martins Zettel-Nachlass leider entgangen. Ausgerechnet Bauamtsmitarbeiter Jacob Bernstein, der Jantje für ihr Engagement bewundert, muss ihr sagen, dass sie alles wieder abreißen muss.
Interview mit Karla Nina Diedrich und Tom Radisch
Bitte beschreiben Sie kurz die wichtigsten Charaktereigen-schaften Ihrer Figur und was Sie an dieser Rolle besonders mögen.
Karla Nina Diedrich: Jantje ist spontan, impulsiv, neugierig und fantasievoll. Sie ist im Herzen eher unkonventionell. Aber auch pflichtbewusst und motiviert, und sie hat eine tiefe Verbindung zur Kraft der Natur. Sie folgt ihrer Intuition. Ich mag ihre verspielte und herzliche Art und kann mich sehr mit ihrer zupackenden Energie und ihrem Optimismus identifizieren. Jantje ist mutig und folgt ihrem Herzen, das sind tolle Eigenschaften.
Tom Radisch: Stefan kämpft um seine Familie, drückt sich nicht vor Verantwortung, will die Dinge zu Ende bringen, mag keine halben Sachen, hat Humor, ein großes Herz und ist manchmal etwas zu naiv.
Haben Sie Camping-Erfahrung und falls ja, welche Erinnerungen verbinden Sie damit?
Karla Nina Diedrich: Ich liebe Camping. Mit 18 Jahren habe ich sogar auf einem Campingplatz gejobbt und in dieser Zeit dort auch zwei Monate gewohnt – in einem Wohnwagen aus den 70ern, ohne Strom, aber mit Rüschen. Zum Abendbrot habe ich gegrillt. Gelesen habe ich mit einer Bratpfanne, gefüllt mit Teelichtern – die gaben schönes Licht und waren schön warm. Ich bin gerade aus meinem Urlaub gekommen: zelten in Schweden in den Schären. Außerdem wohne ich jedes Jahr eine Woche im Zelt auf dem Roskilde-Festival. Das ist schon eine Tradition geworden. Den ganzen Tag an der frischen Luft, das ist einfach fantastisch.
Tom Radisch: Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen, da wurde viel gecampt. Meine Großeltern hatten eine Parzelle auf einem Campingplatz an einem See. Da war ich schon als Kind sehr viel. Ich weiß also ziemlich genau, wie es sich in einem Wohnwagen schläft oder in einem Zelt. Damals hatte das schon was Romantisches in dieser Einfachheit und in der Konstellation mit meinen Großeltern. Aber das ist nun schon 'ne Weile her. Die Vier-Sterne-Luxus-Campingplätze von heute sind nicht so mein Ding. Was mich noch reizen würde, wäre ein selbst ausgebauter alter Transporter – und dann immer irgendwo Station machen.
Können Sie ein Zelt aufbauen oder sind Sie bei dem Versuch schonmal gescheitert?
Karla Nina Diedrich: Ich kann eigentlich sehr gut Zelte aufbauen, bin aber öfter mal ungeduldig. Gerade bei modernen Zelten mit vielen Raffinessen, die ich nicht kenne, möchte ich gerne das Handtuch schmeißen. Ich freue mich aber dann so aufs Einrichten und Auspacken, dass ich mich natürlich weiter durchwurschtle und zur Not auch mal die Anleitung angucke. (lacht) Ich habe eine großes 70er-Jahre- Hauszelt. Als es bei einem Sturm eingeknickt ist, habe ich es mit Kabelbinder und Gaffa-Tape gerettet und zuhause repariert. Ich habe sogar die alten Eisenstangen schweißen lassen, damit es noch möglichst lange hält.
Tom Radisch: Ich liebe es, Zelte aufzubauen. Ganz im Gegensatz zu Stefan. Ich empfehle, sich vollkommen zu entspannen und es ganz ruhig, Schritt für Schritt anzugehen.
An welchem Ort können Sie so richtig durchatmen und entspannen?
Karla Nina Diedrich: Immer wieder in der Natur und mit Tieren. Interagieren mit Tieren und das Beobachten von Tieren und ihrer Körpersprache bringt mir sehr schnell Ruhe. Ich gehe auch gern in Ausstellungen, Museen, botanische Gärten oder mache Windowshopping. Schönes beruhigt mich. Ich bin auch immer sehr gern mit meiner Lieblingsmusik im Ohr in der Ringbahn (S-Bahn) in Berlin gefahren. Aus dem Fenster gucken, Menschen beobachten, ohne Ziel – das hat mich entschleunigt.
Tom Radisch: Wenn ich in die Weite schauen kann, an rauer See oder in den Bergen. Inmitten von Naturgewalten, die mich an die Erhabenheit der Schöpfung erinnern und daran, dass all unser zivilisatorischer Kram im Grunde bedeutungslos ist. Wenn ich es schaffe, wirklich zu lieben, was ist, dann kommt die Entspannung ganz von selbst.
Sind Sie eher Stadt- oder Landmensch?
Karla Nina Diedrich: Ich liebe beides sehr, aber seit Corona habe ich noch einmal mehr erlebt, wie sehr ich die Natur brauche. Das Leben auf dem Lande, weit abgelegen, ist sehr heilend. Stockfinstere Nächte, nur das Sternen- oder Mondlicht erhellt die Umgebung, der Körper kommt zur Ruhe. Stille. Außer Uhus und Käuzchen hört man nichts. Auf der anderen Seite liebe ich es, nachts durch eine Großstadt zu spazieren, Straßenmusikern zu lauschen und in Bars mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Tolle Restaurants zu entdecken, ist auf dem Lande eher schwer. Gerade, wenn man sehr gerne vegan und international isst. Da sind Großstädte unschlagbar.
Tom Radisch: Beides. Mit den Händen in der Erde wühlen, mit den Jahreszeiten gehen und ein Verständnis für Natur und Tiere entwickeln, geht für mich auf dem Land ganz gut. Stadt kann aber auch Spaß machen. Kultur, viele Menschen, Lebendigkeit, Musik. Aufregende Lebensentwürfe, die anders sind, die das Leben bunter machen. Das finde ich in der Stadt.
Haben Sie Momente erlebt, in denen Ihr Leben, wie bei Stefan und Jantje, plötzlich eine ganz neue Richtung eingeschlagen hat?
Karla Nina Diedrich: Mein Leben hat schon öfter eine ganz neue Richtung eingeschlagen. Ich bin oft meinen Impulsen nachgegangen. Zum Beispiel habe ich mehrere Jahre in verschiedenen Ländern gelebt, und habe vor kurzem einen 251 Jahre alten Bauernhof übernommen, ohne jemals auch nur einen Quadratmeter historische Baumasse renoviert zu haben. Ich würde sagen, dass ich wahrscheinlich noch nie ein klassisches Lebensmodell hatte, auch wenn ich es mir manchmal gewünscht hätte. Genau wie es Jantje merkt, ist es nicht immer leicht, seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Dinge zu tun, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben. Manchmal muss man einfach auf seine innere Stimme hören und Entscheidungen treffen, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen wird. Das ist das spannende am Leben. Es passiert und hält die schönsten Überraschungen bereit, während man damit beschäftig ist, andere Pläne zu machen.
Tom Radisch: Absolut! Aber das war auch so gewollt.
Gab es Ereignisse beim Dreh, die Ihnen nachhaltig in Erinnerung geblieben sind?
Karla Nina Diedrich: Ich habe so viel erlebt beim Dreh, und wir hatten sehr viel Spaß – das würde jetzt wahrscheinlich den Rahmen sprengen und zu viel verraten. Aber wir hatten wirklich tolle Drehorte, herrliche Kollegen und ein tolles Team. Wir mussten oft lachen und haben uns sehr amüsiert. Wir haben aber auch oft gebibbert vor Kälte – der Hamburger Sommer hatte viel zu bieten, nur keine Sonne, um es mal mild zu umschreiben. (lacht)
Tom Radisch: Ja, die gab es – zum Beispiel Sommer spielen, obwohl es so kalt ist, dass der Atem als Rauch zu sehen ist. Und drehen in der Einflugschneise. Ein Hoch auf unseren Tonmeister, der dabei immer cool geblieben ist.
Die Fragen stellte Karoline van Baars.
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