Mandat für Mai
Anwaltsserie
Anwältin Maria "Mai" Gardner verschlägt es für ein Mandat von Berlin ins abgelegene Vogtland. Sie beschließt, dort zu bleiben, übernimmt Fälle, renoviert sich ein Haus und übt Schießen. Denn Mai ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten Bo.
- ZDF Mediathek, ad ut ab Donnerstag, 14. März 2024, 10.00 Uhr, alle Folgen, ein Jahr lang
- ZDF, ad ut ab 21. März 2024, donnerstags, 20.15 Uhr, drei Doppelfolgen
Texte
Statement der Redaktion
Eine neue Primetime-Serie war der Auftrag, ein Legal Drama sollte es werden. Schnell war klar, dass man in der heutigen Medienlandschaft nur mit einem besonderen Ansatz weiter kommen würde. Wir wollten anders sein, besonders, auffallen, relevant, aber gleichzeitig das breite Publikum nicht aus den Augen verlieren, also unterhaltsam, humorvoll, mit interessanten Geschichten und Figuren. Das klingt theoretisch gut, aber wie setzt man das praktisch um?
Spannende Gespräche mit Autor Marc Terjung und Produzent Jacob Krebs folgten, langsam steckten wir einige Fähnchen auf die Landkarte: Die neue Serie sollte in einer weniger bekannten Region in Ostdeutschland spielen, und bald war das wunderbare Vogtland gefunden. Die Hauptfigur sollte eine starke eigene Geschichte mitbringen, die abseits der Episodenfälle stattfindet. Als ungewöhnliche Heldin wurde die Berliner Anwältin Mai erdacht, die endlich aus einer gewalttätigen Beziehung ausbrechen will. Das nächste Element war das Schaffen einer eigenen fiktionalen Welt mit interessanten, teils skurrilen Charakteren, welche die Zuschauerin und den Zuschauer zum Verweilen einlädt. Des weiteren Anklänge an Western – neuer Sheriff in der Stadt – auch in der Filmmusik. Das beeindruckende Motiv der Göltzschtalbrücke kam ins Spiel, harte Arbeit an Drehbüchern folgte, jetzt auch mit der talentierten Autorin Hille Norden: Legal Drama ja, aber bloß keine langweiligen Gerichtsszenen. Dann konnten mit Eva Wolf und Sven Fehrensen zwei Routiniers für die Regie gewonnen werden, und schließlich das Casting, das nicht nur unsere Wunschbesetzung Julia Hartmann und Kai Schumann brachte, sondern bis wirklich in die kleinsten Rollen herausragende Darsteller und Darstellerinnen finden konnte.
Nun ist die neue Serie fertig. Die Geschichten, die verhandelt werden, sind dramatisch, in der kleinen Welt des Vogtlandes spiegeln sich auch die großen Themen in unserer Gesellschaft. Wir sind gespannt, wie "Mandat für Mai" beim Publikum ankommen wird. Lassen Sie sich ein auf eine Entdeckungsreise ins sehenswerte Vogtland, lernen Sie dessen Bewohnerinnen und Bewohner kennen und lieben.
Tanja Bares und Alexander S. Tung, Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II
Stab und Besetzung
Stab
Regie Sven Fehrensen (Folgen 1 bis 3), Eva Wolf (Folgen 4 bis 6)
Buch Marc Terjung (Folgen 1, 3 und 5), Hille Norden (Folgen 2 und 6)
Bildgestaltung Clemens Messow (Folgen 1 bis 3), Reiner Lauter (Folgen 4 bis 6)
Editor Sebastian Bonde (Folgen 1 bis 3), Ann-Sophie Schweizer (Folgen 4 bis 6)
Musik Lutz Moeller
Szenenbild Winnie Christiansen, Anne Storandt
Ton Oliver Grafe
Kostümbild Maria Schicker
Produktion Real Film Berlin GmbH
Produzent Jakob Krebs
Herstellungsleitung Sebastian Geißler
Produktionsleitung Dietmar Fischer
Redaktion Alexander S. Tung, Tanja Bares
Länge 6 x 45 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Mai Gardner Julia Hartmann
Kaleb Gardner Jashan Gupta
Bo Beureith Kai Schumann
Urs Bornfeld Moritz Otto
Johann Meyer Christoph Schechinger
Heike Reihenthal Birge Schade
Biene Reihenthal Anna Herrmann
Manu Reihenthal Sebastian Griegel
Jaro Genotsch Robert Besta
Babuschka Marie Anne Fliegel
Babette Stade Isabell Gerschke
Ursula Stade Susanne Bredehöft
Frank Lorna Christian Kuchenbuch
Matthias Köhler Timo Fakhravar
Linda Köhler Bea Brocks
Lutzie Meta Luis
Gleisgeher Jörn Hentschel
"Issa" Lisbeth Schreumer Anne Kanis
"Hammagleich" Peter Schneider
Ferdinand Schreumer Maximilian Günther
Engelbert Adolfo Assor
Gerd Meyer Rainer Reiners
Jesus Raphael Zari
und andere
Inhalt
Anwältin Maria "Mai" Gardner verschlägt es für ein Mandat von Berlin ins abgelegene Vogtland. Die Menschen hier sind eigenwillig, aber herzlich. Doch niemand braucht eine Anwältin aus der Großstadt, die alles komplizierter macht. Mais Ankunft bringt ein Gefüge ins Rutschen. Doch sie beschließt, im Vogtland zu bleiben, übernimmt Fälle, renoviert ein Haus und übt Schießen. Denn es gibt einen Grund, warum Mai nicht zurück nach Berlin möchte und ihren 15-jährigen Sohn Kaleb zu sich holt: Sie ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten Bo.
Statements der Autoren
Ich schreibe gern über Anwälte. Ich mag, dass Themen mit Argumenten verhandelt werden, bis man eine Lösung findet. Zugleich hatte ich Lust, etwas auf dem Land spielen zu lassen, wo die Themen sich aus einer kleinen Gemeinschaft speisen, und sah hier die Möglichkeit, einer Anwaltsserie einen neuen Twist zu geben. Die Mandanten tauchen nicht auf und verschwinden wieder, sondern leben weiter in dieser Gemeinschaft. Im Kleinen spiegeln sich alle Themen, die unsere Gesellschaft beschäftigt. Und so kommt die Anwältin Mai ins Vogtland, ein Gesetzbuch unter dem Arm und den Wunsch nach Freiheit im Herzen.
Die Serie ist reich an Themen und Figuren, an verschiedenen Blickwinkeln, und so fragte ich Hille Norden, ob sie mit mir diese Serie schreiben mag. Schreiben im Writers Room bedeutet nicht nur Texte tippen, sondern Nachdenken und viel Reden. Reden über alle Figuren, Handlungswendungen, Austausch von Sichtweisen, Reden über das Leben, denn daraus wollen wir berichten. So vielschichtig und wahrhaftig wie möglich. Wir haben bis in die Dreharbeiten hineingeschrieben und konnten so viele Impulse aufnehmen, von der Regie, von den Schauspielern, inspiriert von den Drehorten, der Landschaft. Und diese Tage zu Beginn der Dreharbeiten, waren besonders fruchtbar, wo wir am Fuße der imposanten Göltzschtalbrücke den Büchern den letzten Schliff geben konnten. Mai zieht hier in ein kleines Haus und kauft sich ein großes Auto, ein Hauch von Western weht durch die Serie, und sie geht ihre ersten Schritte der Befreiung. Und das Dorf hat plötzlich eine Anwältin, eine neue Freundin, eine Mediatorin.
Marc Terjung
"Mandat für Mai" ist die erste Serie, an der ich mitwirke. Es war eine große Freude, gemeinsam mit Marc Terjung "unser Dorf" zu entwickeln, unsere Gesellschaft an Hand einer kleinen Gemeinschaft zu diskutieren und einen humorvollen Ton zu finden. Wir hatten zu Beginn der Arbeit eine Recherchereise nach Sachsen unternommen und uns vor Ort mit Land und Leuten vertraut gemacht, mit vielen Vogtländern gesprochen. Uns war wichtig, einen authentischen Eindruck zu gewinnen. Unsere Hauptfigur Mai wollten wir an einen Ort schicken, wo man sie zwar nicht mit Samthandschuhen anfassen, aber mit einer dörflich-handfesten Freundlichkeit in Empfang nehmen wird. Ich habe es sehr genossen, dass wir Themen, die ernst, wichtig und manchmal auch schmerzhaft sind, verhandeln konnten, und gleichzeitig ein Format füllen durften, in dem Leichtigkeit und Warmherzigkeit erwünscht ist. Mai ist eine starke Frau, was für Fernsehheldinnen wichtig ist. Sie hat aber auch ihre Brüche, im Herzen und in ihrer Biographie, die sie aus meiner Sicht unvergleichlich nahbar macht. Ich hoffe, dass sie Zuschauerinnen und Zuschauern nicht nur vorbildhaft vorlebt, wie man mutig, stark, entschieden und klar sein Leben gestaltet, sondern auch ganz deutlich zeigt: Du bist nicht allein, ich habe mich auch schon mal so gefühlt. Ich weiß, wie es ist, wenn man nicht mehr vor, zurück und weiter weiß und Jahre in einer Situation aushält, die sich anfühlt wie ein Gefängnis. Mai zeigt auch, und dafür liebe ich sie sehr, wie schwer es ist, das "Richtige" zu tun. Was für ein Kampf es ist, für sich selbst einzustehen. Und gleichzeitig ist sie auch noch lustig und nicht immer ganz so höflich, teilt meine private Leidenschaft für Cowboystiefel und vergisst manchmal, dass Arbeiten auch zum Geldverdienen gedacht ist. Sie ist also eine Frau, die nicht nur im Leben steht, sondern mitten durch geht.
Für mich jedenfalls bleibt meine Zeit in Sachsen unvergessen. Beim Warm-Up vor dem ersten Drehtag musste ich weinen, als ich die Schauspieler und Schauspielerinnen sah, die unsere papierenen Figuren nun beatmeten.
Hille Norden
Interview mit Julia Hartmann
Ihre Figur, die Anwältin Mai Gardner, bricht aus ihrer Beziehung aus und flüchtet vor ihrem gewalttätigen Lebenspartner. Wie würden Sie Mai beschreiben?
Mai ist eine Macherin. Sie ist mutig, klar und offen. Sie hat Humor und Empathie. Ihre größte Angst ist es, dass sie rückfällig wird und wieder in die Beziehung geht, die zwar toxisch war, ihr aber auch Halt gegeben hat.
Mai flieht aus Berlin in ein kleines Dorf im Vogtland und findet dort Halt. Was geben ihr das Dorfleben und die Bewohner? Was ist dort anders als in der Großstadt?
Es geht viel um Gemeinschaft und Zusammenhalt. Es fühlt sich für Mai verbindlicher an als in Berlin, wo alles anonymer wirkt und viel schneller abläuft. Mai genießt die Ruhe und die Zuverlässigkeit der Menschen im Dorf. Manchmal denkt sie, dass die Zeit hier stehengeblieben ist. Das hat die Vorteile der Entschleunigung und des direkten Austauschs und den Nachteil der teilweise ziemlich veralteten Ansichten.
Sie selbst leben in Berlin. Könnten Sie sich vorstellen, die Großstadt gegen ein Leben auf dem Land einzutauschen?
Ich lebe seit der Schwangerschaft neben Berlin auch mit bei meinem Freund in Nordrhein-Westfalen. Wir wohnen dort direkt am Naturschutzgebiet, und es sind nur ein paar Minuten in die Stadt. Das ist für mich die perfekte Mischung. Ich liebe die Natur, und gleichzeitig bin ich als Berlinerin natürlich ein Stadtkind. Doch als Mutter mit Kind genieße ich die Vorzüge des ländlichen Lebens sehr.
In der Dorfgemeinschaft versucht Mai, die zahlreichen Konflikte, mit denen sie konfrontiert wird, auf ihre Art zu lösen. Vermitteln Sie selbst auch gern bei Unstimmigkeiten?
Ja, das haben Mai und ich gemeinsam. Ich hatte schon immer einen stark ausgeprägten Sinn für das Vermitteln zwischen Menschen, und ich spreche gerne offen und tiefgründig. Mich interessiert es, so nah wie möglich an Gefühle ranzukommen und ohne Schutzmauern in Verbindung zu treten.
Haben Sie eine Idee, wie Gemeinschaft gelingen kann, im Kleinen und Großen?
Ich glaube, es ist wichtig zu verinnerlichen, dass es sehr verschiedene Wahrnehmungen derselben Situation gibt und unterschiedliche Wahrheiten. Für mich ist Empathie ein wichtiger Schlüssel. Wir alle wollen gesehen, gehört und geliebt werden. Ich bin davon überzeugt, dass es Gold wert ist, wenn wir es schaffen, uns selbst anzunehmen und wertzuschätzen. Ich glaube, erst dann ist es möglich, auch andere Menschen wirklich bedingungslos zu lieben.
Könnten Sie sich vorstellen, selbst als Anwältin zu arbeiten?
Nein. Ich versuche Denkmuster wie "richtig und falsch", "Recht und Unrecht", "Opfer und Täter" immer zu hinterfragen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, auch als Mediatorin, Familien- oder Traumatherapeutin zu arbeiten.
Hatten Sie schon mit dem Thema "Gewalt in Beziehungen" beziehungsweise "toxische Beziehungen" zu tun?
Ich kenne toxische Beziehungen in meinem Umfeld und habe auch selbst Erfahrung mit derartigen Strukturen. Zwar ohne körperliche Gewalt, allerdings mit verbaler und mentaler. Ich beschäftige mich viel mit der gewaltfreien Kommunikation, weil ich denke, dass unsere gesellschaftlichen Strukturen zum Teil abwertend und veraltet sind. Das fängt beim Umgang mit Babys und Kindern schon an. Ich glaube, wenn wir etwas verändern wollen, ist es wichtig, dass sich jeder mit seiner Vergangenheit beschäftigt.
Mai ist Mutter eines jugendlichen Sohnes, der mit ihr ins Vogtland zieht. Sie sind selbst letztes Jahr Mutter geworden. Wie war es für Sie, die Mutter eines Jugendlichen zu spielen?
Es hat mir sehr geholfen, dieses wundervolle Mutter-Glücks-Gefühl jetzt wirklich zu kennen und zu wissen, was es bedeutet, ein Kind geboren zu haben. Das hat mich extrem geerdet, und ich bin unendlich dankbar. In der Vergangenheit habe ich oft Mütter gespielt, und jetzt weiß ich, wie es wirklich ist. Auch, wenn mein Sohn in der Serie schon jugendlich ist, die tiefen Gefühle konnte ich gut in meinem Spiel gebrauchen.
Wie haben Sie die Dreharbeiten im Vogtland erlebt? Kannten Sie die Region bereits vor dem Dreh?
Ich mag das Vogtland und die Natur sehr gerne. Die Menschen habe ich größtenteils als herzlich und hilfsbereit wahrgenommen.
Vor den Dreharbeiten war ich noch nicht in der Region, allerdings habe ich einen großen Bezug zu Sachsen. Meine Mutter ist in Löbau geboren, und meine Familie väterlicherseits kommt aus Leipzig.
Interview mit Kai Schumann
Sie spielen Bo, den gewalttätigen Lebenspartner von Mai. Wie nehmen Sie die Figur wahr?
Bo ist ein kranker Mann. Der seine Krankheit nicht behandelt und deswegen andere krank macht.
Würden Sie die Beziehung zwischen Mai und Bo als sogenannte toxische Beziehung bezeichnen?
Toxische Beziehung ist so ein Modebegriff der Life-Coachings und Küchenpsychologen, der genauso schnell zur Hand ist wie Narzismus. Mit solchen Begriffen fällen wir schnell Urteile und können Menschen und ihre Situationen in irgendwelche Schubladen packen. Gut und böse, fertig. Bo tut Mai weh. Mai ist der Gewalt ausgeliefert. Der Schmerz ist unendlich. Dahinter stecken Geschichten, die sich nicht in solche Begriffe zwängen lassen. Und es braucht dringend Heilung für alle Beteiligten. Also auch für Bo.
Haben Sie den Eindruck, über Gewalt in Beziehungen wird derzeit schon genügend gesprochen und aufgeklärt?
Wie schon gesagt, es braucht Heilung. Für Heilung braucht es Mitgefühl statt Urteil. Aufklärung ist nur dann hilfreich, wenn sie Opfer und Täter sieht. Und beiden Heilung zukommen lässt. Mein Lieblingszitat (ich weiß nicht, von wem es ist): "Wenn mehr Menschen eine Therapie machen würden, müssten weniger Menschen eine Therapie machen."
Wie war die Arbeit mit Ihrer Kollegin Julia Hartmann?
Das war unsere erste Begegnung am Set. Julia hat eine beeindruckende Willenskraft, und die spürt man in jeder Szene. Die Kamera liebt sie.
Das Vogtland ist Ihre Heimat. Wie war es für Sie, für die Dreharbeiten zurückzukehren?
Dieser Sommer war ein durch und durch beglückender. In meiner Heimat zu arbeiten, hat mir auf vielen Ebenen sehr gut getan. Ich konnte in Kindheitserinnerungen schwelgen. Anderen Menschen diese wundervolle Gegend näher bringen und auf vogtländisch den einen oder anderen Plausch halten.
Das große Thema der Serie sind Beziehungen. Nehmen Sie persönlich etwas von den Themen der Serie mit?
Ich hatte das Glück mit wunderbaren Menschen zu arbeiten. Unsere Beziehungen waren entspannt und harmonisch. Das beglückt mich sehr.
Interview mit Birge Schade
Sie spielen die Bürgermeisterin eines kleinen Ortes, in dem eines Tages Anwältin Mai Gardner auftaucht. Wie erlebt Ihre Figur die neue Dorfbewohnerin?
Heike ist zunächst offen für die junge Anwältin. Als sie das Gefühl hat, dass Mai Unruhe in die kleine Gemeinde bringt, ändert sich das kurzzeitig. Schließlich lässt sie sich auf Mai ein und entdeckt Qualitäten und Gemeinsamkeiten, die sie sympathisch findet.
Was ist Heike Reihenthal für ein Mensch?
Heike ist eine Frau, die schon vieles in ihrem Leben gemacht hat und jemand, der die Dinge angeht. Sie versteht, dass sie ohne die Gemeinschaft und ohne ihre Mitbürger*innen zu überzeugen, wenig Chancen hat.
Es geht in der Serie viel um alltägliche Konflikte im Zusammenleben und deren Beilegungen. Was können die Beteiligten der Dorfgemeinschaft voneinander lernen?
Das besondere an unserer Dorfgemeinschaft ist, dass die Leute versuchen, einander zuzuhören, von einer grundsätzlichen Sympathie für einander ausgestattet sind und sich überhaupt für die Belange der anderen interessieren, wenngleich sie nicht immer einer Meinung sind.
Könnten Sie sich vorstellen, selbst in einer Dorfgemeinschaft zu leben?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, in so einer Gemeinschaft zu leben. Ich lebe sogar ein bisschen so. Die Hausgemeinschaft, in der ich in Berlin lebe, ist ähnlich organisiert. Wir leben in einem großen Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftsgarten, 23 Parteien mit zahlreichen Kindern. Alles, was die Gemeinschaft angeht, versuchen wir in Gesprächen und demokratischen Prozessen zu verhandeln. Das geht vielleicht nicht so weit wie in unserer utopischen kleinen Dorfgemeinschaft, aber ein wenig erinnert es mich daran.
Wäre der Beruf der Bürgermeisterin im echten Leben auch etwas für Sie?
Das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Grundsätzlich bin ich der Meinung, wir, also auch ich, sollten uns alle mehr für die Demokratie einsetzen. Bürgermeisterin eines Dorfes ist ein Ehrenamt, das eine große Herausforderung darstellt und für das man am besten gut verwurzelt und verbunden sein sollte mit dem Ort. Leider bin ich das nirgendwo. Vielleicht noch am ehesten hier in Berlin in meiner kleinen Hausgemeinschaft, und hier versuche ich mich einzubringen, so gut ich kann.
Wie empfanden Sie den Dreh im Vogtland?
Ich hatte große Freude an den Dreharbeiten im Vogtland. Die Kollegen und der ganze Cast sind großartig, die Menschen vor Ort waren sehr freundlich zu uns, die Landschaft, die Natur ist zauberhaft. Gedreht wurde auch vor der Kulisse der größten Ziegelsteinbrücke der Welt, der Göltzschtalbrücke. Diese Ziegelsteinbrücke ist der Hammer, wirklich beeindruckend!
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