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Moderne Heldinnen - Fünf Filme von Frauen über Frauen

Das kleine Fernsehspiel

In der Reihe "Moderne Heldinnen" präsentiert das ZDF im März und im April 2020 auf dem Sendeplatz des Kleinen Fernsehspiels fünf Filme von Frauen über Frauen: "24 WOCHEN" von Anne Zohra Berrached, "Das Menschenmögliche" von Eva Wolf, "Abgebrannt" von Verena S. Freytag, "Saniyes Lust" von Sülbiye Güna sowie "Looping" von Leonie Krippendorff.

  • ZDF, Saniyes Lust: Montag, 30. März 2020, 0.00 Uhr
  • ZDF Mediathek, Abgebrannt: Ab Sonntag, 22. März 2020,10.00 Uhr

Texte

Statement von Redaktionsleiterin Claudia Tronnier

Wenn Frauen Filme über Frauen machen, kommt schnell die Frage auf, ob es einen bestimmten weiblichen Blick gibt? Anhand der fünf Filme über moderne Heldinnen aus dem Programm des Kleinen Fernsehspiels kann man sich leicht selbst ein Bild davon machen.

Die Filme haben jedenfalls eines gemeinsam: Ihre Heldinnen sind stark, weil sie auch schwach sein können und sich ihrer eigenen Realität stellen. Auch, wenn das Schicksal sie erwischt hat, sind es Kämpferinnen, die sich aus unglücklichen und schwierigen Lebenslagen herauskämpfen, Hindernisse überwinden und eigene Entscheidungen treffen. Sie wollen keine Opfer sein, ringen um Selbstbestimmung, kämpfen für Gerechtigkeit und die Deutungshoheit der Situationen, in die sie geraten sind. Deshalb sind es für uns moderne Heldinnen, nach denen wir unsere Reihe benannt haben.

Da ist die berufstätige Mutter, eine Kabarettistin, bei deren erneuter Schwangerschaft ein ernsthafter genetischer Defekt des Embryos diagnostiziert wird ("24 Wochen"), die Notfallmedizinerin, die einen folgenschweren Fehler begangen hat und diesen nicht vertuschen, sondern die Mängel am System bloßlegen möchte, die zu dem Fehler geführt haben ("Das Menschenmögliche"), die Mutter mehrerer Kinder mit einem Burnout-Syndrom ("Abgebrannt") und die, die unbedingt ein Kind haben möchte und trotz medizinischer Maßnahmen keines bekommt ("Saniyes Lust"), sowie drei Frauen unterschiedlichen Alters in der Psychiatrie, die sich selber helfen ("Looping").

Die Sendetermine und -titel

Montag, 9. März 2020, 0.35 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 8. März 2020, 10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek
24 WOCHEN

Montag, 16. März 2020, 0.10 Uhr, ZDF
Ab Sonntag,15. März 2020, 10.00 Uhr, 30 Tage in der ZDFmediathek
Das Menschenmögliche

Montag, 23. März 2020, 0.25 Uhr, 0.20 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 22. März 2020,10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek
Abgebrannt

Montag, 30. März 2020, 0.00 Uhr, ZDF
Saniyes Lust

Montag, 6. April 2020, 0.10 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 5. April 2020,10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek
Looping

24 WOCHEN

Montag, 9. März 2020, 0.35 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 8. März 2020, 10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek

24 WOCHEN
Spielfilm, Deutschland 2016

Stab

Regie Anne Zohra Berrached
Buch Carl Gerber, Anne Zohra Berrached
Bildgestaltung Friede Clausz
Montage Denys Darahan
Musik Jasmin Reuter
Ton Aljoscha Haupt, Steffen Flach
Sounddesign, Mischung Marc Fragstein
Producer Johannes Jancke, Tobias Ebner
Produzenten Melanie Berke, Tobias Büchner, Thomas Kufus
Produktion zero one film in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und der Filmakademie Baden-Württemberg, gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung
Redaktion Burkhard Althoff
Länge ca. 95 Minuten

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Astrid Lorenz Julia Jentsch
Markus Häger Bjarne Mädel
Nele Emilia Pieske
Beate Lorenz Johanna Gastdorf
Kindermädchen Kati Maria Dragus
Freundin Svea Mila Bruk
Katja Sabine Wolf
Isa Karina Plachetka 

Dieter Nuhr, Gerburg Jahnke, Sebastian Pufpaff, Barbara Ruscher, Abdelkarim, Marco Girnth, Stefan Kretzschmar, Thomas Koschwitz und Katrin Weber spielen sich als Gäste selbst.

Inhalt

Die Bühne, das Scheinwerferlicht – Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin mit Hingabe, während ihr Mann und Manager Markus sie gelassen und gekonnt unterstützt. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr sonst so durchgetaktetes Leben unerwartet aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung wird Trisomie 21 bei dem Ungeborenen festgestellt. Zunächst wissen beide nicht, wie sie damit umgehen sollen, doch sie entscheiden sich gemeinsam für das Baby. Mit der gleichen Stärke, mit der sie bisher ihren Alltag in der Öffentlichkeit gemeistert haben, bereiten sich die zukünftigen Eltern auf ein Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom vor. Unverdrossen stellen sie sich dem Unverständnis und den hilflosen Reaktionen im Freundes- und Verwandtenkreis. Bald verliert die Diagnose ihren Schrecken, und die Vorfreude auf das gemeinsame Kind kehrt zurück.

Als im sechsten Schwangerschaftsmonat eine weitere Untersuchung das ganze Ausmaß der Behinderung sichtbar macht, trifft diese Nachricht die Eltern umso härter, und das Kartenhaus aus Mut und Optimismus droht, zusammenzustürzen. Wieder wollen Astrid und Markus alle Entscheidungen gemeinsam treffen, wieder wollen sie einen Weg finden. Aber die Prognose ist jetzt ungleich komplexer. Plötzlich stehen sie vor einem Gewissenskonflikt. Sie müssen entscheiden, ein schwerbehindertes Kind zur Welt zu bringen oder die Schwangerschaft im sechsten Monat zu beenden. Im Staffellauf zwischen Diagnosen und Ratschlägen trennen sich die Meinungen des Paares. Wer kann wissen, ob das Kind wirklich leiden und ob sein Leben lebenswert sein wird? Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles infrage: die Beziehung, den Wunsch nach einem Kind, ein Leben nach Plan.

Umgeben von medizinischem Fachpersonal, Statistiken und Prognosen wird Astrid bewusst, dass nur sie, die ihr Kind in sich trägt, die finale Entscheidung treffen kann.

Das Menschenmögliche

Montag, 16. März 2020, 0.10 Uhr, ZDF
Ab Sonntag,15. März 2020,10.00 Uhr, 30 Tage in der ZDFmediathek

Das Menschenmögliche
Drama, Deutschland 2018

Stab

Buch Eva Wolf
Regie Eva Wolf
Kamera Daniel Schönauer
Schnitt Sascha Seidel, Franziska Köppel
Musik Felix Raffel Ton Michael Diehl
Szenenbild Angelika Dufft
Kostüm Bettina Marx
Produzentin Sophia Aldenhoven
Produktion Eine die film gmbh WEST Produktion, in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel, gefördert durch die MFG Filmförderung Baden-Württemberg
Redaktion Eva Katharina Klöcker
Länge ca. 85 Minuten

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Judith Alissa Jung
Stefan Lasse Myhr
Iris Brigitte Urhausen
Mark Torben Liebrecht
Schwester Katja Kathrin Kestler
Dr. Tornau Marietta Meguid
Hedi Astrid M. Fünderich
Caro Viola Pobitschka
Dr. Pöllnitz Marcus Calvin
Dr. Hirsch Barbara Stoll
und andere  

 

Inhalt

Assistenzärztin Judith begeht unter dem Druck ihrer Arbeitsbedingungen einen Fehler, eine Patientin stirbt. Als sie darüber nicht schweigen will, stellt sich Judith gegen ein zerstörerisches System.

Nach dem Tod der Patientin ist Judith erschüttert und zweifelt an ihrer Eignung als Ärztin. Doch die Klinikleitung warnt sie vor einem Schuldeingeständnis. Auch Judiths Freund Mark rät ihr, einfach weiterzumachen. Gegen ihr Gefühl verschweigt Judith, was passiert ist.

Während der Fall untersucht wird, versetzt Judiths Chefin sie in den Dienst im Notarztwagen. Karrieretechnisch fühlt Judith sich dort wie auf dem Abstellgleis. Doch die Distanz zum Klinikalltag lässt bei ihr eine neue Sicht auf die Zustände im Krankenhaus zu. Sie beginnt, ein krankes System zu sehen und muss sich entscheiden: mitschwimmen und Karriere machen oder selbst etwas verändern?

"Das Menschenmögliche" ist das Fiction-Debüt der Dokumentarfilmerin Eva Wolf. Bereits in ihrem jüngsten Dokumentarfilm "Intensivstation", der für den Deutschen Fernsehpreis nominiert wurde, hat Eva Wolf sich dem Arbeitsort und Themenfeld Krankenhaus sensibel genähert.

Statement von Eva Wolf (Buch und Regie)

Die Idee zu "Das Menschenmögliche" kam mir bei der Recherche zu "Intensivstation". Nach meiner Erfahrung ist es für Ärztinnen und Ärzte nicht nur sehr schwer, eigene Fehler anzusprechen, sondern auch die Fehler anderer. Doch wenn Fehler nicht erkannt werden, können auch die Umstände, in denen sie begangen wurden, nicht verbessert werden. Bei "Das Menschenmögliche" war mir wichtig, dass wir mit Protagonistin Judith entdecken, wie stark unser Gesundheitssystem Fehler begünstigt und wie sehr Judith mit ihrer Schuld allein gelassen wird.

Biografie von Eva Wolf (Buch und Regie)

Eva Wolf studierte Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Ihr Diplomfilm, der Dokumentarfilm "Mumbai Masala – Bollywood Industry" über die indische Filmszene in Mumbai, wurde unter anderem auf dem Raindance East Festival in London und auf dem Ethnofilmfest Berlin gezeigt. Nach dem Studium entstanden zunächst längere Dokumentarfilme, darunter "Intensivstation", der auf der Duisburger Filmwoche und dem Münchner Dokumentarfilmfest gezeigt wurde und 2014 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert war. "Das Menschenmögliche" ist Eva Wolfs erster Spielfilm, der auf dem Filmfest München 2019 in der Reihe "Neues deutsches Fernsehen" Premiere feierte sowie für den Grimme-Preis 2020 nominiert ist. Seit 2019 nimmt Eva Wolf am ZDF-Förderprogramm für Nachwuchsregisseurinnen teil.

Abgebrannt

Montag, 23. März 2020, 0.20 Uhr
Ab Sonntag, 22. März 2020, 10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek

Abgebrannt
Drama, Deutschland 2012

Stab

Buch Verena S. Freytag
Regie Verena S. Freytag
Kamera Ali Olcay Gözkaya
Musik Roland Satterwhite
Schnitt François Rossier
Produzent Jost Hering Filme
Redaktion  Lucas Schmidt, Max Fraenkel
Länge ca. 99 Minuten

 

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Pelin Yolcu Maryam Zaree
Christa Wäldrich Tilla Kratochwil
Edin Lukas Steltner  
Robby Leon Samuel Kilian
Elvis Keywan Fischer
und andere  

 

Inhalt

Pelin Yolcu lebt in Berlin Wedding mit ihren drei Kindern. Die Hartz-IV-Gelder sind knapp und die Schulden hoch. Pelin arbeitet "schwarz" als Tätowiererin. Sie will eine gute Mutter sein, hat sie doch sonst wenig gesellschaftliche Strukturen und Wurzeln. Ihr neuer Liebhaber, Prince Edin, ist ein Weddinger Kiezgangster.

Als Pelins kleiner Sohn Elvis Ecstasy-Pillen aus Edins Jackentasche mit Süßigkeiten verwechselt und gerade so mit dem Leben davonkommt, beschließt Pelin schweren Herzens, einen Schlussstrich unter die Beziehung mit Edin zu setzen. Sie verrät seinen Namen an das Gericht, um eine vom Amt drohende Trennung von ihren Kindern zu verhindern. Außerdem stimmt sie einer vom Jugendamt verordneten Kur zu, bei der sie in Begleitung der Kinder physisch und psychisch Erholung finden soll. Doch Edin erfährt vom Verrat und bedroht Pelin.

Die vom Gericht vorgeschriebene Reise in ein Mutter-Kind-Heim an der See gleicht einer Flucht. Wie im Urlaub kommt sich Pelin vor, sie hat das Gefühl, wie auf einem anderen Planeten zu leben: das Meer, die Sonnenuntergänge, die aufgeräumten Zimmer. Pelin kann an Aerobic-Kursen und Massagen teilnehmen, und für sie und die Kinder wird täglich gekocht. Sie freundet sich mit Christa Wäldrich an, die mit ihrer Tochter an der Kur teilnimmt.

Um an Geld zu kommen, versucht die bankrotte Pelin erfolglos, Tätowieraufträge an Land zu ziehen. Sie erfährt, dass sie von Edin schwanger ist und ihr viertes Kind erwartet. Pelin ist hin- und hergerissen, ob sie das Kind bekommen oder abtreiben lassen soll. Doch plötzlich taucht Edin in der Klinik auf und verspricht Pelin, sich um das Kind zu kümmern, wenn sie mit ihm noch einen letzten Deal durchführt. Sie soll Kokain per Ostseefähre nach Dänemark bringen. Da Pelin Edin gegen ihren Verstand liebt, lässt sie sich auf den Deal ein. Doch Christa, die sie als Alibiperson mit auf die Tour nimmt, macht Pelin einen Strich durch die Rechnung.

Biografie von Verena S. Freytag (Buch und Regie)

Verena S. Freytag wurde unter ihrem Geburtsnamen Sülbiye Verena Günar in Stuttgart geboren. Von 1995 bis 2001 studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie und Drehbuch. 2001 debütierte sie als Regisseurin mit der WDR-Kino-Koproduktion "Karamuk", die als bester Spielfilm mit dem Deutschen Civis Medienpreis für Unterhaltung ausgezeichnet wurde. Ihr Diplomfilm "Saniyes Lust" (ZDF/Kleines Fernsehspiel) wurde 2004 beim Münchner Filmfest nominiert für den Bernd Burgemeister Fernsehpreis uraufgeführt. 2011 startete der Spielfilm "Abgebrannt" (ZDF/Kleines Fernsehspiel) bundesweit in den Kinos und wurde auf Festivals mit dem SR-ZDF-Drehbuchbuchpreis, dem New Berlin Film Award und dem Juliane Bartel Medienpreis ausgezeichnet. Seit 2006 arbeitet Freytag auch als Auftragsregisseurin und Drehbuchautorin. Freytag war von 2014 bis 2016 Vorstandsmitglied im Bundesverband Regie. Sie ist Mitglied in der Deutschen Filmakademie, Sektion Regie. Freytag ist seit 2018 Gastdozentin für Regie an der Macromedia Hochschule Köln.

Saniyes Lust

Montag, 30. März 2020, 0.00 Uhr

Saniyes Lust
Drama, Deutschland 2005

Stab

Buch Sülbiye V. Günar aka Verena S. Freytag
Regie Sülbiye V. Günar aka Verena S. Freytag
Kamera Peter Przybylski, Martin Erbe, Nadja Kurtz, Caroline Krugmann
Musik Neil Black
Szenenbild Ulrika Andersson, Astrid Poeschke, Sacha Strutz, Claudia Schölzel
Produzent Jost Hering Filme Berlin
Redaktion Lucas Schmidt, Max Fraenkel
Länge ca. 80 Minuten

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Saniye Toprak  Idil Üner
Tom Rillig Daniel Krauss
Marla Ellen Schlooz
Peter Silvan Pierre Leirich  
Dr. Sven Nowak Max Gertsch
Marianne Rillig Peggy Lukac
Robert Rillig Henning Gissel
Herr Längsmann Thomas Goritzki
Bauherr Rohwolf Paul Faßnacht
Ugur Toprak Adnan Maral
Evren  Erol Sander
und andere  

Inhalt

Saniye, eine junge, emanzipierte Frau mit türkischen Wurzeln, bekommt von ihrem Chef quasi als Hochzeitsgeschenk einen Karriereaufstieg angeboten. Aber anstatt sich zu freuen, steigen in der bis dahin modern orientierten jungen Frau plötzlich Urbilder ihrer Tradition und Vergangenheit auf und erwecken mit einem Paukenschlag der Gefühle ein Bedürfnis in ihr.

Saniye möchte so werden, wie es seit alters her für eine Frau doch wohl scheinbar das Beste ist: Mutter werden und eine Familie gründen. Ihr Mann Tom, der sich gerade erst im Berufsleben zu etablieren versucht, ist von Saniyes Fortpflanzungstrieb überhaupt nicht begeistert. Saniye setzt ohne sein Wissen die Pille ab, doch ihre Sehnsucht bleibt unerfüllt. Als Tom den heimlichen Familiengründungsversuchen seiner Frau auf die Spur kommt, reagiert er zwar verstört, unterzieht sich jedoch auf Saniyes drängende Bitte hin einem Fruchtbarkeitstesttest. Für das junge Paar beginnt eine fatale Reise in die alles verheißende, leidenschaftslose Welt der Fruchtbarkeitsmedizin. Im Gegensatz zu Tom, der irgendwann begreift, dass sie auf den falschen Weg geraten sind, gibt es für Saniye kein Zurück: Ihr Kinderwunsch ist zur fixen Idee geworden – die Liebe zu Tom verschwindet immer mehr aus ihrem Blickfeld.

Biografie von Sülbiye V. Günar aka Verena S. Freytag (Buch und Regie)

Siehe "Abgebrannt"

Looping

Montag, 6. April 2020, 0.10 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 5. April 2020,10.00 Uhr, sieben Tage in der ZDFmediathek

Looping
Drama, Deutschland 2016

Stab

Buch und Regie  Leonie Krippendorff
Kamera Jieun Yi
Schnitt Jihyeon Park
Musik Tammy Ingram
Tongestaltung Christoph Walter
Szenenbild Sophia Kuhn
Kostümbild Lena Nienaber
Maske Anna Kunz
Casting Bettina Kamps
Produzent Jost Hering
Produktion Jost Hering Filme in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und Filmuniversität Potsdam Babelsberg gefördert von MBB
Redaktion Jörg Schneider
Länge 96 Minuten

 

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller 

Leila Jella Haase
Frenja Lana Cooper
Ann Marie-Lou Sellem
LKW-Fahrer Markus Hering
Leilas Vater Henning Peker
Ole Christian Kuchenbuch
Jakob Joseph Bundschuh
Paul Maximilian Klas
Sara Luisa-Céline Gaffron
Typ Michl Dierks
Krankenschwester Marielle Giovanetti
Krankenschwester Teresa Schergaut
Bewegungstherapeut Joachim Schönfeld
Mageres Mädchen Gro Swantje Kohlhof
Stripperin Swantje Wascher
Therapeutin Ilona Schulz
Mann am Schluss Peter Marty
Frau am Schluss Gabi Herz
Schwester von Frenja Juliane Gabri

Inhalt

Leila ist 19 und ein "Rummelkind". Doch zwischen Auto-Scooter und Zuckerwatte versteht das sensible Mädchen keiner. Auch nicht Sarah, die nur mit ihr rumknutscht, um Jungs scharf zu machen. Nach einer chaotischen Nacht, die in der Notaufnahme endet, lässt sich Leila freiwillig in eine psychiatrische Klinik einweisen. Dort teilt sie sich das Zimmer mit der mysteriösen Ann (52) und der schüchternen Frenja (35). Obwohl die Frauen so unterschiedlich sind – Frenja ist verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter, Ann hat sich ihr Leben lang gegen feste Bindungen entschieden, Leila ist auf Jahrmärkten aufgewachsen und ständig auf der Suche – kommen sich die drei schnell näher. Sie begehren sich und verlieben sich ineinander. Nachts büchsen sie aus der Klinik aus, baden zusammen im Pool, ziehen feiernd durch Clubs. Leila fühlt sich auf einmal erkannt und aufgehoben. Doch traut sie sich auch ohne den Kokon dieser Liebe wieder in die Achterbahn der Außenwelt?

Kurzbiografie der Regisseurin Leonie Krippendorff

Leonie Krippendorff wurde 1985 in West-Berlin geboren. Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Fotografin. Im Jahr 2009 begann sie ein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (ehemals HFF). Ab September 2015 war sie Meisterschülerin bei Professor Andreas Kleinert. "Looping" war ihr Diplom- und erster Langspielfilm, der 2016 für den Max Ophüls Preis ("Bester Film") und den Studio Hamburg Nachwuchspreis 2016 nominiert wurde. Leonie Krippendorffs zweiter Spielfilm "Kokon" entstand ebenfalls in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und eröffnet in diesem Jahr die Sektion Generation 14plus auf der 70. Berlinale.

Lana Cooper wurde als "Beste Darstellerin" bei Achtung Berlin – New Berlin Film Award 2016 ausgezeichnet. Jella Haase erhielt beim 32. Internationalen Filmfestival FICG in Guadalajara, Mexiko, eine Ehrung in der Kategorie "Beste weibliche darstellerische Leistung".

Statement von Regisseurin Leonie Krippendorff

"Looping" entstand aus einem Bild, welches mir am Morgen nach einer durchzechten Nacht in Erinnerung blieb. Es war ein träumerisches, beinahe surreales Bild eines Mädchens, welches in den ersten Stunden eines frühen Wintertages auf einer Verkehrsinsel saß. Die Autos rasten um sie herum, das Mädchen lehnte an einem Baum und schien Ruhe zu suchen. Dieses Bild verfolgte mich, denn das Mädchen weckte eine Sehnsucht in mir: die Sehnsucht nach Begegnungen an einem Ort, welcher von der Außenwelt nicht berührt werden kann. Die drei Hauptfiguren in "Looping" begegnen sich an so einem Ort. Es ist eine psychiatrische Klinik irgendwo am Meer, doch der Ort als solcher wird nur dadurch charakterisiert, dass er den sonstigen, normalen Alltag der Figuren von ihnen fern hält. "Looping" ist ein Märchen, das sich an der Realität abarbeitet und unsere Gewissheiten in Frage stellt. Es erzählt die Geschichte von drei Frauen in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Alle drei sind durch gewaltsame und schmerzvolle Umstände aus ihrem Alltag gepoltert und in die Einsamkeit gefallen. An einem utopischen Ort verbünden sie sich und starten einen Angriff aus der inneren Welt ihrer Bedürfnisse auf die äußere Welt der Zwänge.

Fotos

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/daskleinefernsehspiel

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