Mordsschwestern - Verbrechen ist Familiensache
Neue Freitagskrimireihe
Dass Feli Lorentzen Berlin verlassen hat und die Kripo Flensburg unter der Leitung ihrer Schwester, Kriminalhauptkommissarin Viktoria Lorentzen, nun als Forensikerin in Flensburg unterstützt, erfährt diese erst, als sich die beiden schon auf dem Weg zu ihrem ersten gemeinsamen Fall befinden. Viktoria ist empört. Sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, mit ihrer Schwester zusammenzuarbeiten. Doch im Laufe der Ermittlungen zeigt sich: Einzeln sind die Schwestern gut, gemeinsam sind sie brillant – auch wenn regelmäßiger Krach bei diesem explosiven Gemisch vorprogrammiert ist.
- ZDF Mediathek, Jede Folge ist bereits eine Woche vor ihrer Ausstrahlung abrufbar.
- ZDF, ab 2. September 2022, freitags, 20.15 Uhr
Texte
Verbrechen ist Familiensache
Der Freitagskrimi wird um ein ungewöhnliches Kripo-Team in Flensburg erweitert. Vor der malerischen Kulisse zwischen Ostsee, Flensburger Förde und dänischer Grenze lösen zwei ungleiche Schwestern spannende Mordfälle und versuchen gleichzeitig, ihr unkonventionelles Familienleben in den Griff zu bekommen. Und diese Unstimmigkeiten sind für das Publikum durchaus mit Humor aufgeladen.
Die Schwestern müssen sich – beruflich wie privat – zusammenraufen. Und im Laufe der Ermittlungen zeigt sich: Einzeln sind die Schwestern gut, gemeinsam sind sie brillant – auch wenn regelmäßiger Krach bei diesem explosiven Gemisch vorprogrammiert ist.
Dirk Rademacher, ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I
Stab und durchgehende Besetzung
Regie Ole Zapatka
Buch Kathrin Richter, Jürgen Schlagenhof, Lasse Nolte, Sabine Radebold, Richard Caesar
Kamera Timo Moritz
Musik Oliver Thiede
Schnitt Friederike Dörffler, Jeannine Compère
Szenenbild Sabine Kasch
Ton Maj-Linn Preiß
Kostümbild Astrid Möldner
Produktion Eine Produktion der Akzente Film und Fernsehproduktion GmbH für Fiction Magnet GmbH im Auftrag des ZDF
Produzentin/Produzent Miriam Düssel, Matthias Walther
Producerin Jana Gutsch
Herstellungsleitung Frank Hechler
Produktionsleitung Jens Höhne
Redaktion Jasmin Maeda, Dirk Rademacher
Länge 4 x ca. 60 Minuten
Die durchgehenden Rollen und ihre Darsteller*innen
Viktoria Lorentzen Lena Dörrie
Felicitas "Feli" Lorentzen Caroline Hanke
Sami Farhadi Tamer Trasoglu
Dariuz "Dusi" Kowalski Claudiu Mark Draghici
Josh Jonah Djalili
Tante Jule Anne Moll
Owe Mathias Harrebye-Brandt
Dr. Paula Fischer Petra Friedrich
und andere
Inhalt
Die beiden Schwestern Viktoria und Feli Lorentzen könnten kaum unterschiedlicher sein. Ausgerechnet bei der Seebestattung ihres Vaters bestätigt sich für Viktoria einmal mehr, dass sie einfach zu verschieden sind, um mehr Zeit als unbedingt notwendig miteinander zu verbringen. Feli kommt zu spät und ist für den ernsten Anlass völlig unpassend angezogen. Doch der Abschied vom Vater, den sie beide sehr geliebt haben, bringt auch einen Moment geschwisterlicher Nähe und Vertrautheit.
Immerhin haben die Schwestern eine Gemeinsamkeit: Beide haben ihre Begeisterung für die Aufklärung von Mordfällen zum Beruf gemacht – Viktoria als Ermittlerin in Flensburg, Feli als Kriminaltechnikerin in Berlin. Doch wie ihre Lebensweisen sind auch ihre Arbeitsmethoden höchst unterschiedlich. Viktoria tritt bei ihren Ermittlungen für gewöhnlich recht sachlich auf, ist aber gleichzeitig empathisch und sucht so hinter den Fassaden der Menschen nach deren Handlungsmotiven. Feli hingegen braucht handfeste Beweise: Sie verfolgt jede noch so kleine hinterlassene Spur und schreckt dabei auch vor unkonventionellen Maßnahmen wie Hausfriedensbrüchen nicht zurück.
Dass die beiden jemals zusammen arbeiten könnten? Das überschreitet Viktorias Vorstellungskraft. Bis genau dieser Fall eintritt. Denn Feli hat sich, anders als behauptet, nicht in Kiel, sondern in Flensburg für eine Stelle in der KTU beworben. Während sie sich auf die Zusammenarbeit freut, ist Viktoria empört. Doch das Klagen hilft nichts: Der Chef hat einen Bandscheibenvorfall und ein frischer Mordfall liegt auf dem Tisch. Viktoria kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, ihre Schwester zur Kollegin zu haben. Feli dagegen findet sich schnell ins Team ein. Mit Dusi, einem jungen Kriminaltechniker, dem die Methoden seiner neuen Kollegin anfangs nicht ganz geheuer sind, bildet sie ein harmonisches und effizient arbeitendes Gespann. Nur seine Idee, vor seinen Eltern die Alibi-Freundin zu spielen, damit die nicht merken, dass er schwul ist, ist für Feli im 21. Jahrhundert einfach absurd.
Persönlich wirft sie ein Auge auf Viktorias Ermittlerkollegen Sami, der umgekehrt auch von Feli angetan zu sein scheint. Blöd nur, dass auch Viktoria an ihm Gefallen findet. Zugeben würden die Schwestern das aber nie, das hätte zu großes Katastrophenpotential. Denn trotz aller Unstimmigkeiten spielt sich mit Felis Sohn Josh und Tante Jule bald so etwas wie ein Familienleben ein, nach dem sich alle gesehnt haben. Das will niemand aufs Spiel setzen – die Schwestern müssen sich also zusammenraufen.
Die Rollenprofile
Viktoria Lorentzen (Lena Dörrie)
Viktoria ist die ältere der Lorentzen-Schwestern und – zumindest ist sie selbst davon überzeugt – auch die vernünftigere. Mit Felis chaotisch-flippiger Art kommt sie überhaupt nicht zurecht, sie braucht Disziplin im Team, und dazu gehört auch ein professionelles Auftreten. Bald aber muss sie sich eingestehen, dass ihre Schwester trotz (oder gerade wegen) ihrer unkonventionellen Methoden einen verdammt guten Job macht. Doch auch wenn Feli ihr noch so saubere Ergebnisse präsentiert: Mit einer scheinbar klaren Faktenlage kann und will sich Viktoria nicht immer abgeben. Auf der Suche nach der Wahrheit versetzt sie sich deshalb in ihr Gegenüber und bohrt so lange nach, bis sie die komplexe Psyche durchdrungen hat. Nicht nur beruflich ist Feli für Viktoria ein Gewinn. Auch privat ist sie glücklich mit der neuen Familiensituation und dem Patchwork-Haushalt. Ihr Neffe Josh bringt frischen Wind in Viktorias Alltag mit Tante Jule und nimmt zugleich ein wenig Geschwindigkeit aus ihrem hektischen Berufsleben. Nach außen hin präsentiert sich Viktoria als glücklicher Single, die Sehnsucht nach einer Beziehung unterdrückt sie. Genauso wie die Gefühle für ihren Kollegen Sami. Dass sich ausgerechnet Feli für ihn zu interessieren scheint, macht die Sache nicht einfacher. Wenn Viktoria alles zu viel wird, kann sie keine Menschen mehr um sich haben. Dann baut sie, wie schon ihr Vater, Puzzles von historischen Seeschlachten.
Felicitas "Feli" Lorentzen (Caroline Hanke)
Feli ist so ganz anders als ihre ältere Schwester. Als Ex-Wahl-Berlinerin und alleinerziehende Mutter hat sie sich mit dem Chaos arrangiert. Dass Viktoria nicht begeistert ist, als sie zum Team der Kripo Flensburg kommt, stört sie erst mal nicht: Ihre Schwester wird sich schon einkriegen. Auch als Feli zu Beginn des ersten gemeinsamen Falles aus Ermittlungsgründen in ein Haus einbricht, nimmt sie Viktorias Schimpftirade mit Gelassenheit. Dass das kein Dauerzustand sein kann, weiß sie selbst. Denn sie liebt ihre Schwester und will sie mit ihrem Können beeindrucken. Es braucht seine Zeit, aber Feli ist erfolgreich. Trotzdem müssen sich die beiden immer wieder zusammenraufen, weil sie völlig unterschiedliche Zugänge zu ihren Fällen und dabei stets das gleiche Ziel vor Augen haben. Mit Leib und Seele Kriminaltechnikerin, schlägt sich Feli auch gerne mal die Nächte im Labor um die Ohren. Ihr Sohn Josh kommt dabei hin und wieder zu kurz. Doch sie liebt ihn mehr als alles andere, und er weiß das auch. Seinetwegen ist sie mit ihm auch in ihre Heimat zurückgekehrt, damit er mit einer Familie aufwächst, in der immer jemand für ihn da ist. Der Mann an ihrer Seite ist Dusi – zumindest bei der Arbeit. Und wenn es nach ihm ginge, auch vor seinen Eltern. Doch Dusis Versteckspiel ist der weltoffenen Feli zu kindisch, als Kollegen möchte sie Dusi aber nicht mehr hergeben. Erst recht, weil er Frühstück mitbringt, wenn er zu spät ist. Privat ist sie nicht auf der Suche, obwohl ihr Sami durchaus gefällt.
Sami Farhadi (Tamer Trasoglu)
Sami ist neben Viktoria der zweite Kommissar im Team. Neben seinen Sprachkenntnissen – Plattdeutsch, Dänisch und Farsi – setzt der Sohn einer Dänin und eines Iraners bei seinen Ermittlungen gerne auch mal seinen Charme ein. Er kennt Flensburg wie seine Westentasche und scheinbar auch die meisten Einwohner der Fördestadt. Der Familienmensch Sami ist humorvoll und cool und für Josh schon bald eine Art väterlicher Freund. Das entgeht auch den Schwestern nicht und heizt deren nie eingestandene Konkurrenz noch einmal an. Grundsätzlich arbeitet Sami faktengeleitet, lässt in Gesprächen Viktoria gerne den Vortritt. Den manchmal ziemlich weit hergeholten Theorien von Viktoria und Feli kann er nicht immer sofort etwas abgewinnen. Aber Sami ist loyal. Sind die Schwestern auf einer heißen Spur sind, kann er sich nur schwer durchsetzen – und holt sich dann lieber einen Kaffee.
Dariusz "Dusi" Kowalski (Claudiu Mark Draghici)
Anfangs ist ihm seine neue Kollegin Feli noch etwas suspekt. Aber eigentlich macht Dusi ihre teils illegalen Arbeitsmethoden ganz gerne mit. Mit Feli ist sein Schattendasein im Kellerbüro der KTU vorbei, dauernd ist etwas los, immer wieder ist er plötzlich mittendrin in den Ermittlungen, statt hinter seinem Mikroskop. Dusi ist ein sehr fähiger KTU´ler, aber von Feli kann er noch eine Menge lernen. Und das gefällt ihm. Er träumt von der Großstadt, ist aber eigentlich tief verwurzelt in seiner Heimatstadt Flensburg. Die schnell entstandene Freundschaft möchte er nutzen, um Feli um einen ungewöhnlichen Gefallen zu bitten: Sie soll seine Freundin spielen, denn er ist homosexuell und seine Familie, "eine erzkatholische Insel im protestantischen Meer", wie er sagt, soll davon nichts mitbekommen. Sonst genießt er seine wechselnden Dates, über die Feli ihn gelegentlich hinwegtrösten muss. Und wenn er mal zu spät kommt, besticht er sie mit Süßgebäck.
Sendetermine, Folgentitel und -inhalte, Episodenbesetzung
Folge 1, "Schwarzer Fisch": Freitag, 2. September 2022, 20.15 Uhr
Kriminalhauptkommissarin Viktoria Lorentzen ist nicht gerade begeistert vom Auftritt ihrer jüngeren Schwester Felicitas "Feli" Lorentzen bei der Seebestattung ihres Vaters. Verspätet und im Schlabberlook kommt Feli in letzter Minute mit ihrem Sohn Josh auf das Schiff gehetzt. Ihre unkonventionelle und oft chaotische Art sind das komplette Gegenteil zu Viktorias rationalem und geordnetem Lebensstil. Dass Feli die Kripo Flensburg nun als Forensikerin unterstützt, erfährt Viktoria erst, als sich die beiden schon auf dem Weg zu ihrem ersten gemeinsamen Fall befinden: An einem Küstenabschnitt der Flensburger Förde wird die Leiche von Fiete Dachs gefunden. Dachs hatte, gemeinsam mit seinem Bruder Pit, einen großen Fischereibetrieb geführt, der Fisch in die ganze Welt exportiert. Das Unternehmen war bereits mehrfach wegen illegaler Fischerei angezeigt worden. Eine Spur führt das Team zur Ferienwohnanlage der Fischerfamilie Carlson. Deren Sohn Robin setzt sich seit Jahren für strengere Kontrollen von Fischerei-Gesetzen ein. Wollte Robin sich an den mächtigen Dachs-Brüdern rächen? Für Viktoria erweisen sich die Ermittlungen als schwierig – weil sie mit ihrer Schwester zusammenarbeiten muss und ihre Kollegen, Hauptkommissar Sami Farhadi und Kriminaltechniker Dariusz "Dusi", sich mit ihr auch noch auf Anhieb super verstehen. Aber im Verlauf der Ermittlungen zeigt sich: Einzeln sind die Schwestern gut – gemeinsam brillant. Wenn es nur nicht so verdammt schwer wäre, zusammenzuarbeiten.
Die Episodenrollen und ihre Darsteller*innen
Julia Dachs Lena Reinhold
Robin Carlson Frédéric Brossier
Pit Dachs Andy Gätjen
Isa Carlon Barbara Krabbe
Nina Fuchs Laura Ehrich
Arne Carlson Wolfgang Häntsch
und andere
Folge 2, "Totalschaden": Freitag, 9. September 2022, 20.15 Uhr
Bei einem Verkehrsunfall stirbt Fred Braun, der Fahrer des Wagens. Am Unfallort befindet sich auch die Leiche von Serge Vogler, einem kriminellen Autohändler, der aus dem Wagen geschleudert wurde. Nur Mia Savchenko, Freds Freundin, hat überlebt. Alles deutet auf Fahrerflucht hin, doch Viktoria, Feli und das Team der Kripo Flensburg machen die Fundumstände stutzig. Wieso hat Serge Vogler bei seinem Aufprall auf der Straße kaum Blut verloren? Und was hatten die beiden Männer eigentlich miteinander zu schaffen? Bei der Befragung von Mia treffen Viktoria und Sami auf eine Mauer des Schweigens. Dass sich ausgerechnet ihr Exfreund, Oberstaatsanwalt Sven Meyer-Pritzl, in den Fall einmischt, passt Viktoria gar nicht. Nicht nur, dass bei ihr alte Wunden wieder aufreißen, er legt ihr sogar Steine in den Weg bei ihren Nachforschungen. Dennoch folgt Viktoria ihrem kriminalistischen Instinkt und missachtet dabei, entgegen ihrer Prinzipien, die dienstlichen Anordnungen. Feli entgeht das merkwürdige Verhalten ihrer Schwester nicht. Doch sie glaubt nicht an Viktorias Theorie, und so ist die neue Familienharmonie bald wieder verflogen. Mit Dusi geht Feli derweil einer anderen Spur nach: Mithilfe von Pollenrückständen suchen sie nach dem Unfallflüchtigen. Auf Umwegen führen die Ergebnisse der Pollenanalyse sie in das Krankenhaus, in dem Mia Savchenkos totkranke Mutter behandelt wurde. Ist sie der Schlüssel zur Aufklärung des Falls?
Die Episodenrollen und ihre Darsteller*innen
Dr. Meyer-Pritzel Tobias Licht
Mia Savchenko Valerie Stoll
Sofija Savchenko Masha Tokareva
Gregor Braun Christoph Jacobi
Sandra Braun Julia Schmidt
und andere
Folge 3, "Phantomschmerz": Freitag, 16. September 2022, 20.15 Uhr
Meral Norouzi, Frau eines Staranwalts, wird erschlagen im Wohnzimmer ihrer Villa aufgefunden. Ihre Smartwatch hatte zuvor noch einen Notruf gesendet, doch die Rettungskräfte kamen zu spät. Bei der Befragung des Ehemannes Faisal Norouzi in dessen Kanzlei werden Viktoria und Sami von Merals Exliebhaber Frerk Mortensen unterbrochen, der Faisal des Mordes an Meral beschuldigt. Frerks Sohn Rasmus und Merals Tochter Enissa waren vor Jahren ein Paar, doch kurz vor deren Verlobung war Rasmus plötzlich verschwunden. Seitdem ist Frerk auf der verzweifelten Suche nach seinem Sohn. Meral und er hatten eine kurze Affäre, die Meral aber beendet hatte. Faisal will von der Affäre seiner Frau nichts gewusst haben und bestreitet die Eheprobleme. Doch der Verdacht gegen ihn scheint sich zu erhärten. Niels Walkhoff, Rasmus‘ bester Freund und inzwischen Ehemann von Enissa, bestätigt das Verhältnis seiner Schwiegermutter. Sami findet außerdem heraus, dass Faisal von Meral finanziell abhängig war. Aber was hat Rasmus‘ Verschwinden mit dem Fall zu tun? Obwohl bald alle Indizien für einen Verdächtigen sprechen, ist Viktoria nicht zufrieden. Etwas passt nicht – da ist sie sich sicher. Viktoria vertraut dieses Mal ganz auf ihr Bauchgefühl und ermittelt weiter, obwohl Feli überzeugt ist, den Täter bereits zu kennen. Und nicht nur in der Arbeit knallt es zwischen den Schwestern, auch privat gibt es Zündstoff, denn beide haben ein Auge auf Sami geworfen.
Die Episodenrollen und ihre Darsteller*innen
Dr. Faisal Norouzi Özgür Karadeniz
Enissa Walkhoff Jasmin Varul
Niels Walkhoff Timo Weisschnur
Frerk Mortensen Christian Kerepeszki
Frau Kokensteern Lea Sophie Salfeld
und andere
Folge 4, "Der dünne Piet": Freitag, 30. September 2022, 20.15 Uhr
Ulf Petersen, von allen nur "Der dünne Piet" genannt, kommt bei der Explosion seines Boots am Campingplatz "Schifferglück" in der Flensburger Förde ums Leben. Am Unglücksort stellt die Spurensicherung neben verkohlten Geldscheinen haufenweise Süßigkeiten sicher. Viktoria und Sami vermuten dahinter Warenschmuggel. Während die beiden Piets vermeintlichen Komplizen Gerdi verhören, schleust sich Feli bei den Dauercampern ein. Diese loben Piets stets helfende Hand in den Himmel. Als einziger Akademiker unterstützte er alle bei ihrer Verwaltungsarbeit. Doch was er vor seiner Zeit auf dem Campingplatz gearbeitet hat, können die Camper Feli nicht sagen, nur dass er in einen Patentrechtsstreit verwickelt war. Das Team verfolgt die Spur weiter und stößt schließlich auf die Wennescheid AG und deren Lizenzen für Halbleiterchips. Je mehr sie in Piets Vergangenheit graben, desto undurchsichtiger wird die Geschichte. Wer war dieser Mann wirklich? Durch Zufall und ohne Felis Wissen, erfährt Viktoria von deren Bewerbung auf eine Stelle in Hamburg. Mit dem baldigen Verlust ihrer Schwester konfrontiert, muss sie sich eingestehen, dass sie das neue Familienleben mit Feli und Josh im gemeinsamen Haus genießt. Und nicht nur das, Feli ist eine fantastische Forensikerin, mit ihr im Team wird jeder Fall aufgeklärt. Etwas hilflos, aber entschlossen versucht Viktoria Feli zum Bleiben zu bewegen. In Josh findet sie dabei einen treuen Verbündeten.
Die Episodenrollen und ihre Darsteller*innen
Kristina Wennescheid Inga Lessmann
Piet Siemen Rühaak
Olaf Michael Schenk
Wiebke Vivien Mahler
Richard Wolfgang Hartmann
und andere
Interview mit Lena Dörrie und Caroline Hanke
Sie spielen zwei ungleiche Schwestern, die bei der Kripo Flensburg zusammenarbeiten. Was ist für Sie der besondere Reiz an Ihren Rollen?
Lena Dörrie: An Viktoria reizt mich ihre Zielstrebigkeit, ihre Hingabe an ihren Beruf; aber auch ihre private Einsamkeit, ihre Unfähigkeit über Gefühle zu sprechen und Menschen, vor allem ihre Schwester, wirklich an sich heranzulassen. Sie kommt oft nicht aus ihrer Haut. Das macht sie für mich sehr menschlich und nahbar.
Caroline Hanke: Mich reizt an Feli, wie sehr sie ihrem Instinkt vertraut. Sie brennt für ihre berufliche Aufgabe und geht zielsicher und konsequent ans Werk. Sie versucht, den Dingen logisch und wissenschaftlich fundiert auf den Grund zu gehen, ist lösungsorientiert und macht sich wenig Gedanken darüber, was die anderen über ihre Vorgehensweise denken. Wenn sie eine Fährte gewittert hat, folgt sie dieser mit ganzem Einsatz.
Was zeichnet für Sie das Verhältnis der Schwestern aus?
Lena Dörrie: Viktoria ist die Große in der Schwesternkonstellation. Aber auch wenn sie oft denkt, dass sie allein sehr gut klarkommt, zeigt ihr Felicitas, wie viel mehr die beiden gemeinsam schaffen können. Feli ergänzt Viktoria, dennoch sind sie oft wie Feuer und Wasser. In der Vorbereitung sagte einer der Autoren zu mir: "Viktoria ist der Baum, Felicitas der Vogel". Ich finde, das passt sehr gut.
Caroline Hanke: Die beiden sind ein brillantes Team und ergänzen sich wunderbar. Es rappelt zwar häufig im Karton, aber letztendlich können sich die beiden absolut aufeinander verlassen.
Haben Sie selbst Geschwister und können das Spannungsfeld zwischen den beiden Film-Schwestern aus persönlicher Sicht nachempfinden?
Lena Dörrie: Ich selbst habe einen älteren Bruder, und ich fand es toll, einmal seine Perspektive in der Geschwisterkonstellation einnehmen zu dürfen. Das hat mich Vieles gelehrt; das Verantwortungsgefühl für "die Kleine", alles erkämpft zu haben, von dem sie jetzt einfach profitieren kann. Allerdings liegen die beiden Schwestern ja sehr nah beieinander, und der Vergleich ist nochmal extremer, würde ich sagen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mein Beruf mich immer wieder zu neuen Erkenntnissen bringt, die mit meinem eigenen Leben vielleicht auf den ersten Blick nicht so viel zu tun haben.
Caroline Hanke: Ich habe selbst zwei ältere Geschwister. Eine Schwester und einen Bruder. Natürlich kann ich mit diesem Spannungsfeld eine Menge anfangen, und es macht mir Spaß, damit humorvoll und spielerisch umzugehen.
Frau Dörrie, Sie kommen gebürtig aus Nürnberg und spielen jetzt eine Kommissarin im hohen Norden. Wie steht Ihre süddeutsche Herkunft zur nordisch-kühlen Figur Viktoria?
Lena Dörrie: Heimat ist für mich ein sehr weit gefasster Begriff. Meine Eltern stammen ursprünglich aus Niedersachsen, ich bin in Nürnberg geboren und aufgewachsen, lebe inzwischen aber schon seit vielen Jahren in Berlin. Ich setze mich gerne mit den verschiedenen Regionen Deutschlands auseinander, mit den Eigenarten und Gemeinsamkeiten. Die Kunst liegt wahrscheinlich darin, Figuren zu erschaffen, die auch im tiefsten Bayern noch funktionieren und dennoch von gebürtigen Flensburgern nicht gleich als "aufgesetzt" überführt werden. Mal sehen, ob uns das gelungen ist.
Frau Hanke, Ihre Serienfigur Feli kehrt nach Jahren in ihre Heimat Flensburg zurück. Sie selbst sind gebürtige Dortmunderin und leben jetzt in Leipzig. Was verbinden Sie mit dem Begriff Heimat?
Caroline Hanke: Ich glaube, Heimat muss nicht unbedingt ortsbezogen sein. Ich bin stolz auf meine Wurzeln im Ruhrpott, und darüber hinaus trage ich meine Heimat ja immer bei mir. Meine Erinnerungen und Prägungen verorten mich und vor allem meine Familie und Freunde.
Was macht für Sie ein guter Krimi aus?
Lena Dörrie: Ich möchte eigentlich immer nahbare Menschen sehen, sei es in Filmen, im Fernsehen, oder auf der Theaterbühne – Menschen, deren Handeln mir plausibel erscheint. Ein guter Krimi muss sich echt anfühlen, und das bedeutet, dass er eine gewisse Komplexität zulassen muss, und riskieren sollte, dass der Zuschauer sich vielleicht auch in Aspekten der Handlungen der Täter*innen wiederfinden darf, um im besten Fall eine Katharsis erleben zu können.
Caroline Hanke: Ich denke, ein guter Krimi sollte aus verschiedenen Zutaten bestehen. Spannung ist für mich eine wichtige. Aber, ich finde auch eine gute Portion Humor und Selbstironie der Darsteller ist gefordert, um die Zuschauer zum Lachen zu bringen.
Frau Dörrie, eine Frage, die man stellen muss: Werden Sie häufig auf ein Verwandtschaftsverhältnis mit der deutschen Filmemacherin Doris Dörrie angesprochen – und nervt das irgendwann?
Lena Dörrie: Ja…, dass Doris seit Jahren von diesem Umstand profitiert, nervt natürlich schon. (lacht) Nein, ich finde das nicht nervig. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn ich gefragt werde, denn viele gehen einfach im Stillen von einem Verwandtschaftsverhältnis aus, das es wirklich nicht gibt. Wir haben uns in München vor Jahren kennengelernt und fanden es beide ziemlich witzig, weil der Name wirklich selten ist. Bei "Mordsschwestern" kommt jetzt der lustige Zufall hinzu, dass Ole Zapatka die Regie geführt hat, der wiederum auch nicht mit dem Schauspieler Manfred Zapatka verwandt ist. Geteiltes Leid ist halbes Leid. (lacht)
Frau Hanke, Sie haben in ihrer Karriere sehr viel Theater gespielt. Es folgten eine Reihe Film- und TV-Projekte, und jetzt spielen Sie eine Hauptrolle in einer Krimireihe. Hat das Theater Sie endgültig an das Fernsehen verloren?
Caroline Hanke: Ich hoffe nicht. Aber ich habe in den letzten 16 Jahren so viel Theater gespielt, dass ich gerade sehr neugierig bin auf neue, unbekannte Arbeitserfahrungen. Ich finde, man kann das Theaterspielen und das Drehen nicht vergleichen. Ich brauche beides, um erfüllt zu sein. Jetzt aber hat das Drehen für mich erstmal Priorität.
Die Fragen stellte Karoline van Baars.
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