Nachtschicht – Der Unfall
Der Fernsehfilm der Woche
Bei einem Abschiebeversuch wird ein Iraner in vermeintlicher Notwehr von der jungen Bundespolizistin Mona erschossen. Die Befragung der Zeugen deutet auf die Ausübung von Polizeigewalt durch ihren Kollegen Roland Orbach hin, die Gerichtsmedizin bestätigt beim Opfer schwere frische Verletzungen. Das KDD-Team ermittelt nicht nur gegen die Kollegen, sondern kommt auch illegalen Geschäften und einem Menschenschmuggler auf die Spur.
- ZDF Mediathek, ad ut ab Samstag, 22. März 2025, 10.00 Uhr, ein Jahr lang
- ZDF, ad ut Montag, 31. März 2025, 20.15 Uhr
Texte
Stab und Besetzung
Stab
Buch und Regie Lars Becker
Kamera Alexander Sachs
Musik Stefan Wulff, Hinrich Dageför
Editor Sanjeev Hathiramani
Szenenbild Daniela Herzberg
Ton Christian Wegner
Kostümbild Regina Tiedeken
Casting Sandra Köppe
Produktion Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH, Köln
Produzentin/Produzent Bettina Wente, Wolfgang Cimera
Producer Robert Schaefer
Herstellungsleitung Andreas Breyer
Produktionsleitung Frank W. Mähr
Redaktion Daniel Blum
Länge 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Erichsen Armin Rohde
Tülay Yildirim Idil Üner
Ömer Kaplan Özgür Karadeniz
Mimi Hu Minh-Khai Phan-Thi
Polizeiobermeister Walter Albrecht Ganskopf
Mona Nowak Rocío Luz
Hasty Rostami Sogol Faghani
Roland Orbach Maximilian Brückner
Astrid Kühne Nadeshda Brennicke
Bas Petros Selam Tadese
Theo Klein Gustav Peter Wöhler
Jalil Aziz Dyab
Dora Diarra Maryam Abu Khaled
Mario Trudda Marcel Heuperman
und andere
Inhalt
Der Iraner Joon Rostami ist illegal im Land und soll nun von der Bundespolizei abgeschoben werden. Aber Joon will nicht. Im Handgemenge schnappt er sich die Waffe des Polizisten Roland Orbach und nimmt ihn als Geisel. Erst als das KDD-Team auftaucht, beruhigt sich die Lage, und Joon lässt die Waffe sinken. Zu schnell und zu missverständlich für die junge Polizistin Mona, die ihn in vermeintlicher Notwehr vor aller Augen erschießt.
Die Ermittler befragen die Zeugen: Wer war Rostami? Wie ist es zu dem Handgemenge gekommen? Wo ist seine Familie? Eine Frau berichtet, dass Rostamis schwangere Frau Hasty am Flughafen in Mario Truddas illegaler Putzkolonne arbeitet. Weitere Befragungen deuten auf die Ausübung von Polizeigewalt durch Orbach hin. Ein Zeuge will dies gefilmt haben, doch der ist plötzlich verschwunden. Die Ermittler befürchten, dass Orbach oder einer seiner Kumpane den Mann aus dem Weg geräumt haben könnte, um Beweismittel zu beseitigen.
Die Gerichtsmedizinerin bestätigt schwere frische Verletzungen bei Rostami, und die Aufzeichnung einer Bodycam zeigt, dass Joon die Waffe ablegen wollte, bevor er erschossen wurde – was ein anderes Licht auf Monas Notwehr-Behauptung wirft.
Das KDD ermittelt nicht nur gegen die Kollegen, sondern kommt auch Truddas illegalen Geschäften und dem Menschenschmuggler Bas Petros auf die Spur. Unterdessen bricht Hasty Rostami auf, um den Tod ihres Mannes zu rächen.
Interview mit Armin Rohde
Was zeichnet diese 19. "Nachtschicht" aus?
Die neue "Nachtschicht" zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass wir uns mit einem sehr aktuellen und relevanten Zeitgeschehen beschäftigen, das wir, trotz seiner Härte und Aktualität, spannend und unterhaltsam erzählen.
Erichsen und Orbach sind sich bereits im 16. Film der Reihe, "Nachtschicht – Cash & Carry" begegnet. Was denkt Erichsen über Orbach?
Da Erichsen selbst schon viele Jahre Polizist ist, weiß er sehr genau, was der Beruf mit einem machen kann. Durch seine Erfahrung kann er also bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass jemand wie Orbach durch den Beruf deformiert wird und sich verändert.
Sie sagten einmal, Sie beurteilen Ihre Figuren beim Arbeiten nie. Wären Sie dennoch froh, auf einen Kommissar wie Erichsen zu treffen, wenn Sie Hilfe von der Polizei bräuchten?
Höchstwahrscheinlich (lacht). Wobei ich stark hoffe, dass ich mir diese Frage nie stellen muss.
2003 wurde die erste "Nachtschicht" ausgestrahlt. Wie sehr ist Ihnen Erichsen im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen?
Erichsen ist mir schon sehr ans Herz gewachsen. Er ist mit mir und ich mit ihm gealtert. Wenn man sich alle 19 Folgen hintereinander anschaut, sieht man auch einem Menschen beim Altern zu. Ich mag die Figur sehr. Wenn wir drehen, ist oft ein Jahr oder mehr vergangen, dann brauche ich die ersten zwei, drei Tage Anschub und Hilfe von der Regie, um wieder in die Rolle zu finden, bis es dann von alleine funktioniert.
Lars Becker und Sie verbinden inzwischen 29 Filme. Das ist außergewöhnlich. Was bedeutet Ihnen die Arbeit mit Lars Becker?
Die Filme stehen und sprechen für sich. Zeitweise denkt man, sie fungieren als mein Alter Ego. Ich spiele zwei Kommissare, einen in Hamburg, den anderen in Berlin. Der eine ist ein eher mürrischer Melancholiker, der andere hat sich, ohne zynisch zu werden, eine eher offensive Haltung vorgenommen. Die Zusammenarbeit mit Lars Becker besteht schon seit drei Jahrzehnten und ist inzwischen ein nicht mehr wegzudenkender Teil meines Berufsleben geworden, den ich auf keinen Fall missen möchte.
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival zeichnet Sie für Ihre herausragenden schauspielerische Leistungen aus, unter anderem für "Nachtschicht". Freuen Sie sich auf diese Auszeichnung?
Ich freue ich mich sehr darauf! Es ist doch immer schön, wenn man Anerkennung für seine Arbeit erfährt. Bei jedem meiner Preise habe ich es genossen, mich feiern zu lassen. Aber fast genauso gern, wie selbst gefeiert zu werden, halte ich eine Laudatio auf andere Kollegen. Ich mag es, jemand anderem zu sagen, wir finden Dich gut, weil ... Das mag ich wirklich genauso gerne, wie selbst ausgezeichnet zu werden.
Fragen an Maximilian Brückner
Was zeichnet die ZDF-Kultreihe "Nachtschicht" von Autor und Regisseur Lars Becker aus?
Dass man manchmal meint, eine Dokumentation zu sehen – so authentisch wirken die Filme von Lars. Man merkt das schon beim Lesen der Bücher, die Lars alle selbst schreibt und während des Drehs auch ständig weiterentwickelt. Sprache, Tonus und Emotionen stimmen auf den Punkt. Der einzige "Makel": Nachtdrehs. Ist einfach nicht meins (lacht). Ich empfinde es wirklich als Ehre, mit ihm drehen zu dürfen.
Wie tickt Orbach als Polizist?
Roland Orbach ist das negative Produkt einer fehlgeleiteten Asylpolitik. Polizisten müssen tagtäglich die Abschiebepraxis der jeweiligen Regierung umsetzen. Sie müssen von Mensch zu Mensch diese Entscheidungen umsetzen, die im Beamtendeutsch sehr abstrakt wirken, in der Realität aber ihre ganze Grausamkeit entfalten. Irgendwo in diesem unmenschlichen Vakuum hat Orbach seinen moralischen Kompass verloren. Er ist Täter und Opfer zugleich.
Orbach und Erichsen sind sich bereits im 16. Film der Reihe, "Nachtschicht – Cash & Carry" begegnet. Was denkt Orbach über Kommissar Erichsen?
Ich glaube, früher haben sie sich vielleicht sogar respektiert und geschätzt. Aber Stück für Stück hat Orbach sich eine andere Weltanschauung zusammengebastelt, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Erichsen blieb sich treu.
Was waren die Herausforderungen beim Dreh für Sie?
Die größte Herausforderung war für mich, so viel nachts zu drehen. Nach ein paar Tagen zehrt das an der Kraft, macht aber einen großen Teil dieser Reihe aus. Die Darsteller sehen ständig übermüdet aus und müssen das nicht behaupten. Damit wird der Name zum Programm.
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