"Nighties" ist für mich weit mehr als eine klassische Workplace-Comedy. Zum einen habe ich während des Entwicklungs- und Produktionsprozesses meines Debüts als Creatorin und Headwriterin große kreative Freiheiten genossen, die uns etwas ermöglichten, was sonst erst bei etablierten Formaten möglich ist – bereits mit der ersten Staffel originelle Genre- und High-Concept-Episoden umzusetzen. Zum anderen verbindet diese Welt eine Reihe von Themen und Motiven, die mir besonders am Herzen liegen: Die Idee zur Serie entstand ursprünglich aus meiner Faszination für das einzigartige Soziotop der Hotelbar. In kaum einem anderen Setting treffen auf so natürliche Weise so viele unterschiedliche Fremde in einem zugleich so vertrauten Umfeld aufeinander. Allein diese Prämisse bietet schon unendlich viele Möglichkeiten für unterhaltsame Geschichten. Doch anstatt mich vornehmlich mit den Gästen zu beschäftigen, die nur für einen Drink oder ein paar Nächte bleiben, wollte ich bei "Nighties" bewusst diejenigen in den Mittelpunkt rücken, die im "Übergangs-Heim" ein echtes Zuhause – vielleicht sogar eine Ersatzfamilie – gefunden haben: das Personal.

Weil ich persönlich mich – in Realität wie in Fiktion – allerdings längst an weißen, heterosexuellen Männer-Versagern sattgesehen hatte, war es mir ein wichtiges Anliegen, für diesen Staff vielfältige Frauenfiguren zu erschaffen, die alle auf ihre Weise "Type B" sind. Diese "Leading Loser Ladies" sind meine Gegenvorschläge zur typischen "Alman"-Rolle.

Außerdem finde ich die Ästhetik der Nacht in all ihren Facetten sehr reizvoll und habe schon immer mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid auf Menschen geblickt, die nachts arbeiten – denn was kann nicht alles in einer einzigen Nacht passieren? Wir alle kennen unvergessliche, lebensverändernde Stunden zwischen Sonnenuntergang und -aufgang. Aber was ist mit den unzähligen, ganz normalen – manchmal sogar langweiligen – Nächten? Kaum eine Großstadt weiß das so gut wie München, die "Capital of Boredom". "Nighties" ist meine komödiantische Hommage an die Antiheld:innen dieser alltäglichen Nächte, in denen gleichzeitig alles und nichts passiert.

Stabliste

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

In weiteren Rollen sind unter anderen Uwe Jannaschk, Dena Abay, Jordan Prince, Béla Kampschulte, Carl Grübel, Claudia Hiersche, Melanie Straub, Barbara Schmidt und Thomas Goritzki zu sehen.

Inhalt

Die junge Hotelchefin Millie hat den Prinzenhof von ihren Großeltern geerbt und versucht teils verzweifelt, teils hoch motiviert ihr Hotel am Laufen zu halten. Gemeinsam mit ihrem Team bestehend aus bester Freundin und Security-Chefin Adriana, Concierge Charles, Küchenchefin Franca und Barkeeper Rafael tut Millie ihr Bestes, die Gäste aus Nah und Fern zufrieden zu stellen, oft mit ungewöhnlichen Methoden. 

Jede Folge erzählt eine Nachtschicht der Hotelcrew bis zum Morgengrauen und deren Begegnungen mit gewollten oder ungewollten Nachtschwärmern, Heimatlosen, die nirgendwo sonst ein Zimmer bekommen haben, die spät vom Oktoberfest ins Hotel wanken und/oder deren emotionales Auffanglager die Hotelbar ist.

Vermeintliche VIP-Gäste, romantische Kammerjägereinsätze, eine notorisch leere Hotelkasse, ganz besondere Gästewünsche – all das und vieles mehr meistern die "Nighties". Und auch, wenn im Streit um besondere Schätze aus der hoteleigenen Fundgrube schon mal die Krallen gegeneinander ausgefahren werden: Bei Tagesanbruch, am Ende ihrer Schicht, serviert Rafael dem Rest des Teams den obligatorischen Absacker, eine "Blutgrätsche".

Folge 1: "Die Nacht mit dem VIP", Dienstag, 1. Juli 2025, 21.45 Uhr

Concierge Charles checkt die Buchungen und kann es nicht fassen: Die Suite im Prinzenhof ist tatsächlich belegt! Ein echter VIP, ein Hauch von Hollywood im in die Jahre gekommenen Prinzenhof? Millie kann, unterstützt von Adriana, Charles' Unglauben nicht auf sich sitzen lassen und schickt ihn von einer Star-Struck-Panik in die nächste. Nur um selbst ins Schwitzen zu kommen, wenn der vermeintliche VIP eine "aus Versehen" bestellte Schnee-Lieferung dankend ablehnt. Rafael versucht derweil davon unbeeindruckt aus allem Geld zu machen, aus wirklich allem.

Folge 2: "Die Nacht mit dem Ring", Dienstag, 1. Juli 2025, 22.10 Uhr

Millie packt in einer wieder einmal langweiligen Nacht den berühmten Koffer mit den Fundsachen der ehemaligen Hotelgäste aus. Zwischen gebrauchter Beißschiene und stinkigen Sneakern funkelt ein goldener Ring, der jede Menge Begehrlichkeiten weckt. Der Ring macht alle verrückt und erweckt sogar ein Loch im Boden zum Leben. Zwei junge Gäste wollen überraschend mitten in der Nacht auschecken und hinterlassen ein verwüstetes Zimmer. Adriana kommt mit ihrer Spürnase dahinter und lässt ihre ganz besondere Art der Gerechtigkeit walten. 

Folge 3: "Die Nacht mit dem Schmetterling", Dienstag, 8. Juli 2025, 21.45 Uhr

Was wäre, wenn? Millie und ihre "Nighties" wagen ein Gedankenexperiment und erleben in einer Nachtschicht, wie kleinste Entscheidungen dieselbe Situation maximal verändern können. Denn Musiker Baxter checkt im Prinzenhof ein. Dieser Gast hat wirklich an allem etwas auszusetzen und hält das ganze Team auf Trab. Außerdem verstört eine Katzenlady den Concierge, die Polizei findet ihren Weg ins Hotel, Adriana steht nicht umsonst an der Hintertür und am Ende bleibt die große Frage, schafft es Millie, endlich einmal "Nein" zu sagen?!

Folge 4: "Die Nacht mit dem Ungeziefer", Dienstag, 8. Juli 2025, 22.10 Uhr

Nachdem ein Gast aus dem Nachbarhotel im Prinzenhof eingecheckt hat, ist sich Millie nicht sicher, ob das Hotel Bettwanzen hat. Gemeinsam mit Adriana versucht sie, dies vor dem restlichen Team zu verheimlichen. Charles checkt eine alte Bekannte ein, Miss Rosamund, die ihn in dem Glauben lässt, noch für ein Reisemagazin zu arbeiten, um ihn wieder groß herauszubringen.

Folge 5: "Die Nacht mit ohne Ruhe", Dienstag, 15. Juli 2025, 21.45 Uhr

Unheimliche Geräusche stören die Nachtruhe im Hotel. Während Adriana und Rafael den kompletten Prinzenhof auf den Kopf stellen, um die Quelle der Ruhestörung auszumachen, muss Millie eine ganz besonders geräuschempfindliche Schläferin davon abzubringen, mitten in der Nacht das Weite zu suchen. Sind etwa die beiden älteren Herrschaften die Unruhestifter? Da gut gemeint nicht gleich gut gemacht ist, sind die ungewöhnlichen Geräusche bald das kleinste Problem der "Nighties".

Folge 6: "Die Nacht vor der letzten Nacht des Jahres", Dienstag, 15. Juli 2025, 22.10 Uhr

Die letzte Nachtschicht des alten Jahres ist angebrochen und damit die letzte Möglichkeit, die guten Vorsätze des vergangenen Jahres doch noch umzusetzen. Millie und Adriana treibt das auf die Schwelle des Hotelzimmers eines heißen Paares und damit ihres ersten Vierers. Rafael kann es nicht fassen, dass sein Stammgast Gandalf, der wie die Hocker zum Inventar der Bar gehört, unauffindbar ist. Während Franca einfach nur mal gerne Zeit für sich hätte.

Folge 7: "Die Nacht, in der es nicht brannte", Dienstag, 22. Juli 2025, 21.45 Uhr

Feuer! Oder doch nicht?! Der Feueralarm im Hotel wird ausgelöst. Ausgerechnet in einem Zimmer, welches nicht vergeben ist. Adriana macht sich als Security-Chefin auf die Suche und stiftet ordentlich Unruhe im eigenen Team. Oder hat die Hotelchefin Katja, die Konkurrenz von nebenan, etwas mit dem Alarm zu tun? Und wer zahlt am Ende die Gebühren für den falschen Alarm? Adriana stellt ihr polizeiliche Fähigkeiten unter Beweis und nimmt uns mit auf eine Zeitreise.

Folge 8: "Die Nacht der trinkenden Toten", Dienstag, 22. Juli 2025, 22.10 Uhr

After-Wiesn im Prinzenhof, das heißt Alarmstufe rot. Zur diesjährigen Wiesn nochmal mehr, denn ein Fass Starkbier lässt die Wiesn-Gäste zu Zombies mutieren und Millies Hotel und dem Team droht die Alkohol-Apokalypse. Aber die "Nighties" wären nicht die "Nighties", wenn sie nicht mit ihren Mitteln alles daransetzen würden, ihr geliebtes Hotel zu retten.

Kurzinterview mit Tamara Romera Ginés (Millie)

Die Serie spielt in der Nacht. Sind Sie eher ein Tag oder Nachtmensch?

Ich bin eine absolute Nachteule. Die Nachteule aller Nachteulen. Alle, die mir nahestehen, wissen darum und ich bin eigentlich immer die Letzte, die schlafen geht – "last woman standing". Zum Glück ist es eine meiner Superkräfte, dass ich Schlaf zwar liebe, allerdings auch längere Strecken mit extrem wenig Schlaf wegstecken und irgendwie weiter konzentriert sein und arbeiten kann. 

Ich liebe die Stille, die in der Nacht liegt, die plötzlich unendlich erscheinenden Möglichkeiten, die bei mir noch mehr als sonst auflebende Phantasie und liebe es, diesen Zwischenraum wach zu erleben. Ganz besonders mag ich deshalb tatsächlich Nachtdrehs – da liegt irgendwie eine eigene Magie drin. 

Würden Sie sich im Serienhotel wohl fühlen?

Menschlich betrachtet, also was das Personal angeht, absolut – nachdem man Charles' wertende Art und Adrianas harte Schale überwunden und beider weichen Kern erkannt hat. Was aber das Hotelerlebnis selbst angeht: Staub in allen Ritzen, ewig alter Teppichboden, Wände, die einkrachen, Kakerlaken und Ratten, ein Personal, welches Privatsphäre und persönliche Grenzen nicht ganz so ernst nimmt und all das in unmittelbarer Bahnhofsnähe – sagen Sie es mir? 

Was war Ihr schlimmstes oder bestes Hotelerlebnis?

Eins meiner besten Hotelerlebnisse war mein Hotelzimmer während eines mehrwöchigen Drehs, welches Meerblick hatte und in dem ich jeden Morgen vor Drehbeginn den glühend roten Sonnenaufgangshimmel auf meinem Balkon genießen durfte. Wenn ich nicht hätte arbeiten müssen, wäre ich zu dieser Uhrzeit ziemlich wahrscheinlich nie wach gewesen – eine Win-Win-Situation also. 

Kakerlaken im Hotelzimmer oder kleine kräuselige Haare auf der Bettwäsche hatte ich allerdings in meinem Leben leider aber auch schon. Außerdem: Wer hat sich das mit den Teppichböden in Hotels ausgedacht? Wir müssen reden.

Was hat Sie an der Geschichte von "Nighties" sofort überzeugt?

Die Figuren, der Humor, die Schnelligkeit der Dialoge und vor allem ein in seiner Überhöhung fast an Theater erinnernder Witz und Charme. 

Ein Comedy Projekt, entwickelt und geschrieben von einer Frau, mit mehreren wirklich lustigen und gleichsam mehrschichtigen, weiblichen Hauptfiguren – das sieht man und bekommt man nicht aller Tage auf den Tisch und ich bin sehr dankbar, die Aufgabe Millie zu spielen anvertraut bekommen zu haben.

Dass der Rest unseres Hauptcasts, meine Kolleg*innen Stella Goritzki, Mariananda Schempp, Adnan Maral und Ben Felipe, dann noch so großartig waren, wir eine so unvergleichbare Chemie und Wärme miteinander teilen und wir alle so viel Blödsinn miteinander im Kopf hatten, war dann noch die Kirsche auf der Kirsche auf dem riesigen Eisbecher, der dieses Projekt war und ist. 

Beschreiben Sie Millies Charakter in drei Worten.

Absolute "People Pleaserin", Herz aus Gold (aber wahrscheinlich angemalt in girly pink mit Glitzer), chaotischtollpatschigfastschonfahrlässig.

Kurzinterview mit Mariananda Schempp (Franca)

Die Serie spielt in der Nacht. Sind Sie eher ein Tag- oder Nachtmensch?

Meistens bin ich ein Tag-Mensch. Wenn die Mehrheit aktiv ist, fühle ich mich aktiv. Es fällt mir nicht so leicht gegen die Strömung zu leben. 

Würden Sie sich im Serienhotel wohl fühlen?

Was soll ich da sagen… . Ich frage Franca. Franca sagt, sie würde allein wegen der Abwechslung zur bayrischen Speisekarte hingehen. Ihr Ziel für die nächste Staffel ist peruanisch-bayrische Fusion-Küche anzubieten. 

Was war Ihr schlimmstes oder bestes Hotelerlebnis?

Mein schönstes Erlebnis in einem Hotel war bisher auf 1.300 Metern inmitten einer wildromantischen Berglandschaft im Berner Oberland. Die Zimmer behielten ihren Originalzustand aus der Jahrhundertwende, einzig mit privatem Waschbecken in den Zimmern und aufgepusteten Daunendecken. Es gab einen Handy-freien Aufenthaltssalon mit unendlich vielen Karten und anderen Gesellschaftsspielen. Ich schlief wie über Wolken bei Kuhglocken-Gebimmel und frischer Bergluft.  

Was hat Sie an der Geschichte von "Nighties" sofort überzeugt?

Als ich Franca mit spanischem Akzent fürs E-Casting spielte, wusste ich, dass man sie nur so spielen kann. Und ich hatte Lust auf so etwas.

Ich spürte, dass das Drehbuch großes komisches Potenzial hatte, wenn es gut besetzt werden würde, und es wurde großartig besetzt. Was haben wir nicht Tränen gelacht. Arme Regie …

Beschreiben Sie Franca in drei Worten.

Leidenschaftlich, loyal, eigensinnig. 

Kurzinterview mit Ben Felipe (Rafael)

Die Serie spielt in der Nacht. Sind Sie eher ein Tag- oder Nachtmensch?

Ich dachte immer, ich sei ein Nachtmensch, schließlich habe ich früher lange in der Gastronomie gearbeitet, oft bis spät in die Nacht. Auch schon als Kind wollte ich nie früh ins Bett und spielte heimlich bis spät abends Matrose in meinem Bett, welches sich zur Kajüte verwandelte, bis meine Eltern mich ermahnten.

Doch seit etwa einem Jahr habe ich festgestellt, wie wichtig mir guter Schlaf ist und wie sehr mich ein früher Start in den Tag in gute Stimmung versetzt. Man kann vieles entspannt organisieren und hat danach noch den ganzen Tag vor sich.

Kurz gesagt: Früher Nachtmensch, heute definitiv Morgenmensch.

Würden Sie sich im Serienhotel wohl fühlen?

Ich glaube, als Gast würde ich es anfangs sehr charmant finden, aber wenn es dann mehrfach vorkommt und mich ernsthaft vom Schlaf abhält, würde ich irgendwann auch mal eine Ansage machen (lacht).

Was war Ihr schlimmstes oder bestes Hotelerlebnis?

Ein einzelnes Hotelerlebnis kann ich gar nicht hervorheben, aber ich erinnere mich gut daran, wie fasziniert ich als Kind von Hotels war. Wenn wir meine spanische Familie besuchten, bedeutete das oft 14 Stunden Autofahrt, da kam es durchaus vor, dass wir irgendwo übernachteten. Ich liebte diesen frischen Geruch der Bettwäsche, die kleinen Aufmerksamkeiten im Badezimmer und ganz besonders das Frühstücksbuffet mit seinem "All you can eat"-Charakter.

Was hat Sie an der Geschichte von "Nighties" sofort überzeugt?

Mich begeistert der Humor der Bücher, aber auch der Blick hinter die Kulissen eines gastronomischen Betriebs, besonders bei Nachtschichten. Da ich schon mit 14 in der Gastro angefangen habe, finde ich das Thema natürlich besonders spannend.

Beschreiben Sie Rafael in drei Worten.

Verpeilt, mit dem Herz am rechten Fleck, naiv.

Kurzinterview mit Stella Goritzki (Adriana)

Die Serie spielt in der Nacht. Sind Sie eher ein Tag- oder Nachtmensch?

Im Winter brauche ich jeden Sonnenstrahl, wohingegen ich im Sommer in den 24 Stunden Modus schalte. Solange irgendwo Menschen mit kühlen Getränken draußen sitzen und so tun, als wäre Schlaf nur ein Gerücht, bin ich gerne mit dabei.

Würden Sie sich im Serienhotel wohl fühlen?

Mit unserer verrückten Crew auf jeden Fall!

Was war Ihr schlimmstes oder bestes Hotelerlebnis?

Ein Motel entlang des Highway 1 auf einem Roadtrip durch Kalifornien hat bisher noch nichts toppen können.

Was hat Sie an der Geschichte von "Nighties" sofort überzeugt?

Als eine, von amerikanischen Sitcoms infizierte Jugendliche, war ich sofort angefixt. Eine Sitcom wie die "Nighties" gibt es im deutschen Fernsehen noch nicht. Wie Barney Stinson sagen würde: "It's going to be legen... wait for it... dary. "

Beschreiben Sie Adriana in drei Worten

Loyal, ehrlich, mutig.

Kurzinterview mit Adnan Maral (Charles)

Die Serie spielt in der Nacht. Sind Sie eher ein Tag- oder Nachtmensch?

Ich persönlich würde sagen, ich bin ein Tagmensch. Ich gehe schon gerne aus und wenn es sich ergibt, bleibe ich auch bis in die frühen Morgenstunden auf, aber meistens liebe ich es den Tag vor mir zu haben. Aber natürlich wird es nachts erst richtig spannend, wenn alles schläft und die "Nighties" ihren Dienst antreten.

Würden Sie sich im Serienhotel wohl fühlen?

Mit diesem Personal sowieso. Es ist ja sehr im Stil der 60er eingerichtet, und es ist den KollegInnen vom Set Design und der Kamera gelungen, es so wirken zu lassen, dass es einerseits alt aussieht aber trotzdem total in ist. Man bekommt Lust, Zeit dort zu verbringen, vor allem nachts, wenn alle Gäste eigentlich schlafen. Das Hotel ist voller Überraschungen, Nacht für Nacht.

Was war Ihr schlimmstes oder bestes Hotelerlebnis?

Meine Frau und ich waren zur Bambi-Verleihung eingeladen und sie hatten uns in einem schönen Hotel untergebracht, da wir nominiert waren! So sind wir in unsere Suite eingecheckt – Charles hätte das alles geliebt. Ich wusste nicht, wie viele Zimmer die Suite hatte, also habe ich als erstes alle Türen aufgemacht. Doch führte eine in die anliegende Suite. Da stand auf einmal ein sehr erstaunter Mann in Hemd, ohne Hose, dafür aber mit Strumpfhaltern vor mir. Wir beide haben uns unglaublich erschrocken, wie man sich vorstellen kann … Auf den zweiten Blick haben wir bemerkt, dass wir uns sogar kannten! Das Personal hatte vergessen die Zwischentür zum Nachbarzimmer  zuzuschließen. Das hätte auch den "Nighties" passieren können.

Was hat Sie an der Geschichte von "Nighties" sofort überzeugt?

Mir wurden die Drehbücher von zwei Folgen zugeschickt. Die fand ich so toll geschrieben, der Humor hat mir supergut gefallen. Ich habe beim Lesen, einige Male schallend gelacht. In dieser Qualität hatte ich schon lange nichts mehr gelesen. Ich fand meine Figur Charles von Anfang an grandios mit all seinen Ecken und Kanten. Er hat einige Geheimnisse, er ist dauernd dabei, etwas zu verbergen, sei es seine große Vorliebe für Prominente, sein Schwulsein, sein eigentliches Temperament und seine Unsicherheit und, dass seine Kollegen ihm so ans Herz gewachsen sind. Im Grunde sind sie seine Familie, die er nicht hat.

Eigentlich wäre er einer der besten Concierges und nur für die nobelsten Hotels geeignet, wäre da nicht das große, blöde Missgeschick passiert.

Beschreiben Sie Charles in drei Worten

Kontrolliert, pflichtbewusst, extrem neugieriger und unbewusster Familienmensch!