planet e: Weihnachtssterne – Adventsdekoration aus den Tropen
30 Millionen Weihnachtssterne kaufen die Deutschen jedes Jahr. Doch wie belastet ist die empfindliche Pflanze? Autorin Sabine Platz schaut für "planet e.", wo die tropischen Adventspflanzen herkommen.
Fotos
Texte
Bereits jetzt im ZDF-Streamingportal verfügbar
Sonntag, 30. November 2025, 15.30 Uhr
planet e.: Weihnachtssterne – Adventsdekoration aus den Tropen
Film von Sabine Platz und Anna-Maria Bolenius
Vom Großbetrieb, der seine Setzlinge in Uganda kultiviert, bis zur Biogärtnerei in Deutschland – kaum eine andere Pflanze prägt die Adventszeit so stark wie der farbenfrohe Weihnachtsstern. Bis er das Zuhause schmückt, hat er eine erstaunliche Reise hinter sich.
Die Journalistin und Hobbygärtnerin Sabine Platz begleitet die empfindliche Pflanze ein ganzes Jahr – vom Steckling in Afrika bis zum fertigen Stern im deutschen Wohnzimmer. Die kleinen Setzlinge wachsen in Uganda und kommen dann 5800 Kilometer später per Luftfracht in Deutschland an, wo sie in Großbetrieben eingepflanzt und für den europäischen Markt kultiviert werden.
In Deutschland wachsen die Weihnachtssterne, auch als Christstern oder Poinsettie bekannt, oft im konventionellen Anbau heran. Doch immer mehr Betriebe setzen auf Bio-Weihnachtssterne. In Heilbronn trifft Sabine Platz Klaus Umbach, der seit über zehn Jahren versucht, die Pflanze ökologisch zu kultivieren. Es zeigt sich: Der Bio-Anbau erfordert Geduld, denn die Kulturzeit ist wesentlich länger als im konventionellen Anbau. Zudem benötigt der Weihnachtsstern ein spezielles Substrat sowie einen Dünger aus Schafwolle. All das macht die Pflanzen teurer, aber auch umweltfreundlicher.
Die größte Herausforderung bleibt der Schutz vor Schädlingen. Besonders die Weiße Fliege kann ganze Bestände vernichten. Chemische Mittel wirken schnell, sind aber problematisch. Deshalb setzt die Branche zunehmend auf Nützlinge. In einer Forschungs- und Produktionsanlage in Brandenburg werden hierfür winzige Schlupfwespen gezüchtet, die die Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen. Milliarden dieser Insekten retten jedes Jahr den Anbau der Weihnachtssterne – und senken den Einsatz von Pestiziden um bis zu 80 Prozent.
Auch der Einsatz von Wuchshemmstoffen wird kritisch untersucht. Konventionell gezüchtete Sterne werden damit klein und kompakt gehalten, damit sie in unsere Wohnzimmer passen. Biogärtner wie Klaus Umbach zeigen jedoch, dass es auch ohne geht: mit präzisem Gießmanagement, geschickter Pflanzplanung und viel Handarbeit. In Mexiko, der tropischen Heimat der sogenannten Wolfsmilchgewächse, wachsen sie wild und werden weit größer als die kleinwüchsigen Topfpflanzen für unsere Fensterbänke.
Am Ende ihrer Reise blickt Sabine Platz über Flächen voller Weihnachtssterne in allen Farben – vom klassischen Rot bis zu Rosa, Weiß und Pink. Die prachtvollen Farbtöne sind keine Blüten, sondern verfärbte Blätter, die entstehen, wenn die Pflanze über Wochen hinweg täglich mindestens zwölf Stunden im Dunkeln steht.
Die Geschichte des Weihnachtssterns – sie ist eine Geschichte von Globalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit. Zwischen Afrika, Deutschland und Mexiko zeigt sich: Aus einer stark belasteten Pflanze kann dank Forschung, Nützlingen und mutigen Bio-Pionieren ein echtes giftfreies Weihnachtswunder werden.
Ab Dienstag, 16. September 2025, 10.00 Uhr, zwei Jahre lang im ZDF-Streamingportal abrufbar
Sonntag, 21. Dezember 2025, 15.30 Uhr, ZDF
plan b: Wut - Ihre Macht, ihre Kraft
Buch: Kim Schibilla
Produktion: Februar Film GmbH
Redaktion ZDF: Christian Dezer, Caroline Wiemann
Wut ist allgegenwärtig. Sie kann eskalieren und zerstören. Doch Wut lässt sich beeinflussen und auch positiv einsetzen. Der Psychologe Lukas Klaschinski nähert sich der Wut aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet auch den wissenschaftlichen Stand zum Thema.
Jeder wird mal wütend, das ist ganz natürlich. Aber Wut kann auch zur Gefahr werden. Das Gute: Niemand muss sich von ihr bestimmen lassen. Ein Besuch in der Charité Berlin zeigt: Das Gehirn kann trainiert werden wie ein Muskel und damit auch die Kontrolle über die Wut.
Alex (Name geändert) war jahrelang in der Fußball-Ultraszene aktiv und ist dort immer wieder gewalttätig geworden. Jetzt steht er wegen zwei Vorfällen vor Gericht, muss vielleicht für mehrere Jahre ins Gefängnis. Doch der junge Mann will sich ändern. Von der Ultraszene hat er sich losgesagt und sucht nun Hilfe bei einem Verein, der Männern wie ihm hilft: In der Sozialberatung Stuttgart lernt Alex, einen gesunden Umgang mit seiner Wut zu finden. Seit über 15 Jahren bietet der Verein ein Antiaggressivitätstraining nur für Männer an, 200 Teilnehmer haben es schon erfolgreich abgeschlossen. Wird Alex den Weg aus der Gewalt schaffen?
Es gibt auch Menschen, die ihre Wut nicht genug zum Ausdruck bringen können. Das kann ebenfalls zum Problem werden und sogar krank machen. Gerade Frauen wird gesellschaftlich oft antrainiert, nett und ruhig zu sein statt aufbrausend und wütend. Katrin ist vierfache Mutter und weiß im Alltag oft nicht wohin mit ihrer Wut. Zu lange unterdrückt sie ihre Gefühle, um als Mutter zu funktionieren – und schließlich platzt die Wut zu stark aus ihr heraus. Ihr Wunsch ist es, einen Weg zu finden, ihre Wut früher zuzulassen und ihr einen Platz im Alltag einzuräumen. Um das zu lernen, gibt es sogenannte Wutseminare, speziell für Frauen. Hier lernt Katrin neue Wege der Wutbewältigung.
Besonders ungehemmt ist Wut dort, wo viele täglich unterwegs sind: im Internet. Im schlimmsten Fall in Form von Shitstorms, massenhaften Beleidigungen. Besonders oft sind die Opfer Frauen. So wie die Schwimmweltmeisterin Angelina Köhler (24). Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 belegte sie – entgegen allen Erwartungen – nur den vierten Platz, warf der Drittplatzierten in einem Interview indirekt Doping vor und wurde daraufhin mit Wut und Hasskommentaren regelrecht überschwemmt. Diese traumatische Erfahrung hängt ihr bis heute nach. Angelina Köhler war der Wut allein ausgesetzt, dabei gibt es Organisationen, die Menschen wie ihr helfen. HateAid in Berlin vertritt Opfer digitaler Gewalt in Beratungen und vor Gericht.
Wut ist keine reine Privatangelegenheit. Auch die Wut auf die Politik, auf gesellschaftliche Missstände wächst. Das kann gefährlich werden: Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist in den letzten Jahren rapide angestiegen. Politische Wut kann aber auch dazu beitragen, Dinge zum Guten zu verändern. In Spanien liegt ein Schiff, dessen Besatzung genau das tut. Die Hilfsorganisation Sea-Watch rettet seit 2015 im Mittelmeer Menschen auf der Flucht, die in Seenot geraten. Die Deutsch-Marokkanerin Eliora ist seit anderthalb Jahren bei der Hilfsorganisation. Sie hat gelernt, ihre Wut in etwas Positives umzuwandeln: Sie rettet Leben.
Lukas Klaschinski (Jahrgang 1983) ist Psychologe, Buchautor ("Fühl dich ganz") und Podcaster ("So bin ich eben"). Neben einem Volontariat bei einem Berliner Radiosender absolvierte er ein Psychologie-Studium an der Universität Potsdam. Aktuell ist er mit seinem Bühnenprogramm "Psychospiel" auf Live-Tour. Lukas Klaschinski präsentiert komplexe psychologische Inhalte wissenschaftlich fundiert, aber zugleich verständlich und unterhaltsam. Er verbindet dabei Fachwissen mit persönlicher Erfahrung und macht Psychologie für sein Publikum anschaulich.
Das ZDF bündelt am Sonntagnachmittag – und jederzeit im ZDF-Streamingportal – Dokumentationen, die sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen widmen und Lösungsansätze präsentieren. Die Dokureihen "plan b" und "planet e." senden sonntags ab 15.30 Uhr auf dem gemeinsamen Sendeplatz statt wie bisher in 30 Minuten jetzt in 45 Minuten Länge. Sie tragen mit vertiefenden Informationen über neue Wege in unterschiedlichen Lebensbereichen und über die verschiedenen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart zur Vielfalt des ZDF-Informationsprogramms bei.
Die "plan b"-Reportagereihe steht für "konstruktiven, lösungsorientierten Journalismus". Die Sendereihe zeigt neue Perspektiven auf und stellt innovative Ideen vor, die dazu beitragen, die Welt lebenswerter und zukunftstauglicher zu machen. In 45-minütigen Reportagen bekommen kleine Initiativen, Visionäre und Visionärinnen, Ideengeber und Ideengeberinnen genauso eine Stimme wie Unternehmen, die nachhaltige Konzepte umsetzen oder Kommunen, Städte oder Staaten, die sich um gesellschaftsrelevante Problemlösungen bemühen.
"planet e." geht aktuellen Fragen des Umwelt- und Naturschutzes auf den Grund. Es geht um globale Trends, nachhaltige Lebensgestaltung und ökologisch verträgliche Lösungen für drängende Fragen der Zeit. Alltagsnah, relevant und erklärend. Investigative Formate wie "Greenwashed?" mit Umweltreporter Sherif Rizkallah beleuchten die Nachhaltigkeitsversprechen großer Marken und zeigen Missstände bei der Herstellung von Produkten auf, die oft millionenfach verkauft werden. Was der Genuss von Speisen und Getränken mit der Gesundheit und der Natur macht, beantwortet die Reihe "Genuss mit Beigeschmack". Dabei wird deutlich, wie die Lebensmittelproduktion als globalisiertes Milliardengeschäft funktioniert – auch oft mit Gifteinsatz.
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/planb
Kontakt:
Name: Magda Huthmann
E-Mail: huthmann.m@zdf.de
Telefon: +49 6131 ‒ 70-12149
Name: Christina Betke
E-Mail: betke.c@zdf.de
Telefon: +49 6131 ‒ 70-12717
Impressum
ZDF-Hauptabteilung Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
© 2025 ZDF