Süßer Rausch

Zweiteiliges Drama

Der zweiteilige Fernsehfilm erzählt von den Betreibern einer Traditionsbrennerei, deren familiäre Beziehungen einem Pulverfass gleichen. Neben Désirée Nosbusch, Leslie Malton und Suzanne von Borsody im Zentrum der Familiensaga spielen Rainer Bock, Sven-Eric Bechtolf, Alina Levshin, Lilly Charlotte Dreesen, Antonia Bill, Hannes Wegener, Anton Spieker und viele andere. Regie führte Sabine Derflinger nach den Drehbüchern von Sathyan Ramesh.

  • ZDF, Sonntag, 16. Oktober 2022, und Montag, 17. Oktober 2022, jeweils 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Ab Samstag, 9. Oktober 2022, bis 16. Oktober 2023

Texte

Drei Frauen im Zentrum der Erzählung

Das Besondere an diesem Zweiteiler sind seine Frauenfiguren: Drei Frauen in den besten Jahren stehen im Zentrum der Erzählung. Dicht und vielschichtig erzählt Sathyan Ramesh ihre Lebensfragen, sensibel und klug inszeniert von Sabine Derflinger. Désirée Nosbusch, Suzanne von Borsody und Leslie Malton – drei Schauspielerinnen, die diese Filme zu einem Ereignis machen.

Heike Hempel
Leiterin der Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II

Süßer Rausch des Lebens

"Süßer Rausch" ist die Geschichte einer großen, zerborstenen Familie. Es ist eine Geschichte von schweigenden Eltern und verwundeten Kindern. Es ist eine Geschichte über Liebe und Freundschaft. Es ist eine Geschichte von Frauen in einer sich wandelnden Welt, die dabei unvergesslich schön ist.

Julia, Constanze und Ricarda haben eines gemeinsam: Sie lieben denselben Mann, den Patriarchen und Brennereibesitzer Karl. Julia, seit ihrer Geburt als Zwillingsschwester untrennbar mit ihm verbunden, hat mit ihm ein großes Geheimnis. Constanze, die als erste Frau mit Karl gemeinsam die Schnapsbrennerei aufgebaut hat, konnte ihm keine Kinder und Erben schenken. Ricarda, die nun an seiner Seite ist, hat ihm zwei Töchter geboren und trägt im Hintergrund viel häufiger Ideen zum Firmengeschehen bei, als Karl es andere wissen lässt. Jede von ihnen steht in einer Abhängigkeit zu ihm – das ist nicht immer gesund und überträgt sich auch auf die Kinder: Sie lieben und hassen sich, haben ihre Kämpfe und Leidenschaften miteinander – eine richtige Familie eben.

Doch was geschieht, wenn das Zentrum der Familie, Karl, verschwindet? Anfänglich eine große Katastrophe für alle Beteiligten, wandelt sie sich auch für jede einzelne der drei Frauen zu einer Chance, sich neu zu definieren. Und bietet auch für die nächste Generation die Möglichkeit, Beziehungen untereinander neu zu gestalten und zu verändern. Die Familie hat eine Zukunft, eine neue Zukunft.

Es sind universelle Themen über Familie, Identität und Glück, die wir sehr bewusst in eine fiktive Welt gelegt haben. Die Schauplätze in Venetien mit ihren eskapistischen Spielorten und Landschaften dienen dazu, das Innere der Figuren nach außen zu tragen, die Welt in seiner Schönheit zu zeigen, den süßen Rausch des Lebens zu versinnbildlichen und einfach gut zu unterhalten.

Katharina Görtz
Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II

Stab, Besetzung und Inhalt

Teil 1: Die Familie
Teil 2: Das Erbe

 

Buch                                  Sathyan Ramesh

Regie                                 Sabine Derflinger

Kamera                              Peter Joachim Krause

Schnitt                               Britta Nahler

Ton                                    Thorsten Bolzé, Simjon Spengler

Szenenbild                         Ina Peichl, Susanna Codognato

Kostüme                            Isabella Derflinger

Musik                                 Martina Eisenreich

Produktionsleitung              Lisa Schmidt

Herstellungsleitung             Sandra Vogelbacher

Produzentin                        Doris Zander

Produktion                         Bavaria Fiction GmbH

Redaktion                          Katharina Görtz

Länge                                2 x circa 90 Minuten

 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Ricarda Preus                   Désirée Nosbusch

Julia                                  Leslie Malton

Constanze                         Suzanne von Borsody

Karl Preus                         Sven-Eric Bechtolf

Hans                                  Rainer Bock

Robert                               Hilmi Sözer

Simone                              Lilly Charlotte Dreesen

Marguerite                         Antonia Bill

Urban                                Anton Spieker

Jakob                                Hannes Wegener

Lilly                                    Alina Levshin

Dorothea                           Susanne Wuest

Richter Reger                    Jörg Schüttauf

Journalist Gerlich              Helmfried von Lüttichau

Constanzes Mutter            Marie Anne Fliegel

Psychologe Litzmann        Oliver Mommsen

Dr. Eggert                          Teresa Harder

und andere

 

Der zweiteilige Fernsehfilm erzählt von den Betreibern einer Traditionsbrennerei, deren familiäre Beziehungen einem Pulverfass gleichen.

Das große Fest zum 60. Geburtstag von Julia Preus und ihrem Zwillingsbruder Karl markiert das letzte Mal, an dem Karls Frau Ricarda, seine Ex-Frau Constanze und Julia einigermaßen friedlich aufeinandertreffen. Am nächsten Morgen ist Karl tot, und nicht nur die Welt seiner Angehörigen ist aus den Angeln gehoben, auch die Familienbande sind zerfetzt: Zuviel Verschwiegenes, Verbotenes und Verborgenes aller Beteiligten drängt ans Licht. Dabei geht es weniger um das Erbe des Patriarchen und die Nachfolge bei Preus-Brand, sondern um emotionale Verletzungen aus vergangenen Zeiten, die bis in die nächste Generation von Ricardas Töchtern und Julias Sohn reichen. Doch weder Constanze noch Julia oder Ricarda sind wirklich bereit, auch nur einen Schritt aufeinander zuzugehen.

"Ein äußerlich perfektes Leben"

Statement von Produzentin Doris Zander

"Süßer Rausch" erzählt eine universelle Familiengeschichte und lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer hinter die Fassade einer reichen Familiendynastie blicken. Als wir uns Gedanken zu den Drehorten machten, haben wir uns aufgrund des ästhetischen Schauwertes bewusst für Venetien entschieden. Die herrlichen, mondänen Drehorte – insbesondere Bassano, Treviso und Venedig – geben der Geschichte einen ganz besonderen Zauber, den wir unbedingt für "Süßer Rausch" einfangen wollten. Sie stehen im Gegensatz zu den Konflikten und den dunklen Geheimnissen der Familie Preus, die seit Generationen Grappa brennt. Denn obwohl die Familie ein äußerlich perfektes Leben führt, ist sie innerlich tief zerrissen.

Neben den Herausforderungen eines Drehs während Coronazeiten wurden wir auch von Starkregen überrascht – aber dank der tollen Crew haben wir alle Herausforderungen erfolgreich meistern können. Ich möchte den Dreh mit den fantastischen Darstellerinnen und Darstellern wie Désirée Nosbusch, Leslie Malton, Suzanne von Borsordy und vielen anderen, meiner Regisseurin Sabine Derflinger, ZDF-Redakteurin Katharina Görtz und die großartige Zusammenarbeit mit Sathyan Ramesh in meinem Produzentenleben nicht missen.

"Die Erzählung verbindet Drama mit Humor"

Statement von Regisseurin Sabine Derflinger

Die Geschichte hat mich beim Lesen der Drehbücher von Sathyan Ramesh in ihren Bann gezogen. Ich mochte vom ersten Augenblick an die drei ungewöhnlichen Frauenfiguren in dieser spannenden Familienkonstellation, die aus so unterschiedlichen Charakteren besteht. Die Erzählung ist leichtfüßig, verbindet Drama mit Humor und erzählt in opulenten Bildern vom Leben. Die Arbeit mit diesem großartigen Ensemble war mir eine Freude, und die gewaltigen schönen Schauplätze boten die Chance, das Innenleben der Charaktere abzubilden.

"Das Glücklichste, das ich als Autor je erlebt habe"

Statement von Autor Sathyan Ramesh

Schwärmereien in Pressetexten ist nicht zu trauen, dennoch muss ich es so sagen: Die Entwicklungsarbeit von "Süßer Rausch" war das Glücklichste, das ich als Autor je erlebt habe. Entwickeln ist etwas anderes als schreiben: Beim Schreiben bin ich allein, entwickelt haben wir gemeinsam, die Produzentin Doris Zander, die Redakteurin Katharina Görtz und ich. Ausgehend von wenigen Parametern wuchsen die Geschichte und die Schicksale der Familie Preus über Jahre, wurden tiefer und reicher. Es waren regelmäßige, immer lange Begegnungen in Konferenzräumen – aber es waren keine Konferenzen. Wir träumten und planten, erzählten und erfanden, manchmal beichteten wir und oft lachten wir. Und immer kam ich fröhlicher nach Haus als vorher, inspiriert, beschenkt. Als dann Sabine Derflinger, ihr exquisites Team und das exzellente Ensemble dazukamen, wurde mein Glück vollkommen. Mein erstes Ansehen dieses Zweiteilers war – es liegt zu nah und ist doch wahr – ein Rausch.

"Jede für sich ist der Familie tief verbunden"

Interview mit Schauspielerin Désirée Nosbusch

Frau Nosbusch, Sie spielen Ricarda Preus, Erbin eines Familienimperiums, das Ihr verstorbener Ehemann mit seiner ersten Ehefrau Constanze und Zwillingsschwester Julia aufgebaut hat. Wie sehr gefällt Ricarda ihre neue Rolle als Chefin und warum genau?

Es geht Ricarda nicht ums Gefallen, sie hätte lieber ihren Mann behalten. Aber nun, da er nicht mehr da ist, würde sie gern offiziell führen, was sie im Hintergrund schon lang mit Karl zusammengetan hat, bloß dass er alle Lorbeeren für sich behielt. Ricarda kennt den Betrieb und seine Menschen – beide schätzt sie hoch.

Julia, Ricarda und Constanze hegen offensichtlich wenig Sympathie füreinander. Ist das tatsächlich so oder gibt es zwischen den drei Frauen auch verbindende Elemente?

Constanze, Julia und Ricarda könnten durchaus Freundinnen sein – wenn sie nicht so erbitterte Konkurrentinnen wären. Ricarda gesteht Julia wie Constanze ohne Zögern zu, dass sie beeindruckende, strahlende, scharfsinnige Persönlichkeiten sind. Und egal, wie sehr sie alle drei es leugnen würden oder sich dagegenstemmen: Jede für sich ist der Familie tief verbunden.

Wie würden Sie Ricardas Verhältnis zu ihren Töchtern Simone und Marguerite beschreiben?

Das Verhältnis zu Marguerite und Simone ist leider distanziert, auch weil Ricarda etwas hilflos vor den Lebensentscheidungen ihrer Kinder steht. Bei Marguerite ist das der Ehemann, bei Simone die Sucht. Ricarda hat ihren Kindern alle Freiheiten gelassen, aber diese spüren nicht genug, wie sehr sie sie liebt. Ricarda hat sich über die Jahre teilweise unbewusst mehr und mehr verschlossen. Doch sie ist da, wenn es darauf ankommt. Immer.

Ricarda wird zum Racheengel. Woraus speist sich ihre Motivation zu dieser schweren Tat?

Ricarda, die ja selbst bedroht und erpresst wird, spürt die Todesangst ihrer Tochter. Das reicht. Nach all den Jahren der Qual beschließt sie, den grauenhaften Zustand für immer zu beenden.

"Machen sich Menschen nicht immer etwas vor?"

Interview mit Schauspielerin Leslie Malton

Frau Malton, mit welchen Emotionen hat Julia nach dem plötzlichen Tod ihres Bruders Karl zu kämpfen?

Sie ist wie gelähmt. Dann verliert sie den Boden unter den Füßen und sucht Schutz in ihrer Vergangenheit. Die falsche Art von Schutz.

Julias Sohn Jakob darf nicht wissen, wer sein Vater ist – dafür hat sie ihre Gründe. Wen wollte Julia die vielen Jahre mit dem Geheimnis am meisten schützen?

Sie wollte sich und ihren Sohn schützen. Ihre Familie.

Karl war ein echter Lebemann – Frauen, Feiern, Trinken. Hat Julia ihn dafür beneidet oder bedauert? Welches Leben hätte sie gern geführt?

Als sie jünger waren, ist sie mitgezogen, war Teil seiner rauschenden Welt und hat es genossen. Sie konnte so gut leben und feiern wie er. Als sie Mutter wurde, verlangsamte sich dieses Leben. Aber sie hat es vermisst und wusste nicht, wie sie mit ihrem Geheimnis umgehen sollte. Nach der ursprünglichen Mutterfreude wurde daraus ein Geheimnis, das immer mächtiger und mächtiger wurde, sie übernahm. Im Einklang damit zu leben, ging nicht mehr. Sie ging andere Wege.

Julia ist Suchttherapeutin und gleichzeitig alkoholkrank. In welchen Lebensbereichen macht sie sich noch etwas vor?

Machen sich Menschen im Leben nicht immer etwas vor? Das gehört doch mit zu ihrer Tragik.

"Constanze ist selbstbewusst im Familienunternehmen verankert"

Interview mit Schauspielerin Suzanne von Borsody

Ihre Figur Constanze war die erste Ehefrau des verstorbenen Patriarchen Karl, die gemeinsam mit ihm und seiner Zwillingsschwester das Familienunternehmen aufgebaut hat. Nachdem die Liebe gescheitert ist, wird es auch geschäftlich schwierig. Wie geht Constanze damit um?

Souverän. Constanze ist eine starke Persönlichkeit. Ohne Falschheit, aber auch manchmal ohne Feingefühl. Selbstbewusst im Familienunternehmen verankert.

Die Ehe von Constanze und Hans bröckelt. Was vermisst sie in dieser Ehe; wonach sehnt sie sich am meisten?

Die künstlerische Anerkennung fehlt ihr. Und dass Hans endlich aufhört, eifersüchtig auf seinen Vorgänger zu sein.

Constanze hat ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu Karls und Ricardas Tochter Simone, die Drogenprobleme hat. Was bewegt sie, hier so stark in die Verantwortung zu gehen?

Das Thema der nie gehabten und der verlorenen Tochter. Constanze sehnt sich nach Erkennung ihres Seins durch jemanden, der oder die ihr "Fürsprecher" ist. Sie wollte immer Kinder. Simone nimmt sie als Ersatz- und Ziehmutter an und gibt ihr, was sie braucht.

Apropos Mutter: Welche Leiche liegt eigentlich bei Constanze und deren Mutter im Keller?

Constanze und Karl haben geheiratet – gegen den Willen der Eltern. Er hat aufgrund ihrer Herkunft mit ihr das Preuss-Imperium gegründet. Sie war wegen der Ablehnung der Heirat auch nicht bei der Beerdigung ihres Vaters. Beiderseitige Verletzungen haben die Mutter-Tochter-Beziehung so sehr belastet, dass aus lauter Trotz kein Kontakt mehr stattfand.

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