Terra X: "Die Arktis – 66,5 Grad Nord"
Dreiteilige Dokumentation aus der ZDF-Reihe
Die eisige Schönheit der Arktis ist atemberaubend. Der "Terra X"-Dreiteiler "Die Arktis – 66,5 Grad Nord" zeichnet ein Porträt der Polarregionen, das staunen, hoffen und nachdenklich werden lässt. Die drei Filme dokumentieren die Einzigartigkeit der arktischen Welt: ihren Zauber, ihren Reichtum und die internationale Jagd nach Bodenschätzen. Sie zeigen aber auch, wie diese Einzigartigkeit durch das große Schmelzen verloren geht und helfen, die komplexen globalen Auswirkungen des arktischen Klimas zu verstehen.
- ZDF Mediathek, dgs ad ut ZDF: Sonntag ab 22. Oktober 2023, 19.30 Uhr
- ZDF, ad ut Sonntag ab 22. Oktober 2023, 19.30 Uhr
- ARTE, ad ut Alle drei Folgen samstags, 21. Oktober 2023, ab 20.15 Uhr
Texte
Allgemein
Es ist der Besuch einer unwirtlichen Weltgegend, die gleichzeitig von größter Bedeutung für die Menschheit ist. Ein Besuch, der jetzt noch möglich ist, bevor das Eis der Arktis schmilzt, und sie ihr Wesen verändert. Der "Terra X"-Dreiteiler "Die Arktis – 66,5 Grad Nord" präsentiert die Polarregionen von Kanada bis Norwegen, von Grönland bis Russland in spektakulären Luftbildern, gedreht aus Helikoptern und mit modernsten Drohnen sowie bodenbasierten Wildlife-Aufnahmen, Satellitenbildern und aufwendigen Animationen. Die Kameras dringen mit der Unterstützung von Wissenschaftlern in die Welt von Forschungsexpeditionen und Rettungsprogrammen vor. Ein Dokument dessen, was in wenigen Generationen nicht mehr existieren wird.
Lange waren der Nordpol und die meisten Regionen nördlich des Polarkreises ein Sinnbild für menschenfeindliche Kälte und ewiges Eis. Aber der Countdown läuft, und manche Klimamodelle prognostizieren, dass der arktische Sommer bereits ab 2050 eisfrei sein könnte. Noch bleiben die größten Teile der Arktis unerreichbar und menschenleer und die Gletscher und Eisschilde des Nordens trotzen den ansteigenden Temperaturen. Ein Refugium für Eisbären, Wale und Walrosse, Moschusochsen und riesige Rentierherden. Gleichzeitig erlaubt das Abschmelzen des arktischen Eises Menschen Aktivitäten in dieser Region, die vorher unmöglich gewesen wären: Wohlhabende Touristinnen und Touristen reisen zum Nordpol, und die Bodenschätze unter dem arktischen Eis ziehen Firmen aus aller Welt an. Nicht wenige geben nach kurzer Zeit wieder auf. Umso größer ist Achtung vor den wenigen Einwohnerinnen und Einwohnern des ewigen Eises. Ob als Nomaden auf der russischen Halbinsel Jamal oder in den kleinen Ortschaften von Grönland: Es sind entbehrungsreiche Leben, bestimmt vom Takt der Natur. Durch das Abschmelzen der Gletscher, das Tauen des Permafrosts und des Packeises wird sich nicht nur das Leben aller Arktis-Bewohner verändern, sondern auch die Lebensbedingungen auf dem gesamten Planeten.
Stabliste
Film von Freddie Röckenhaus
Idee: Petra Höfer
Co-Autorin & Senior Producer: Niomi O’Hara
Erzähler: Benjamin Völz
Musik: Boris Salchow
Kamera: Peter Thompson, Anton Elchaninov, Florian Ledoux, Frederik Wolff Teglhus, Ronald Soethje, Jean-Gabriel Leynaud/Nonsense, Arnar Thor Thorsson, Erika Tirén, Frederik Christiansen, Stefan Forster, Malte Udsen
Leitung Postproduktion/Schnitt: Johannes Fritsche
Postproduktion: Fabian Reisch
Animation: Martin Winkler/Alarmstart
Ton: André Mager, Tobias Wojahn
Sounddesign: Guido Zettier
Produktionsassistenz: Tanja Shekhtman, Lisa Rückwardt
Produktionsleitung: Till Hoffmann (ZDF), Claudia Comprix (ZDF), Katharina Krohmann (ARTE)
Redaktion: Katharina Kohl (ZDF), Friederike Haedecke (ZDF), Marita Hübinger (ARTE)
Sendetermine
Terra X: Die Arktis – 66,5 Grad Nord
Eisige Schönheit (1/3)
Aus der ZDF-Reihe "Terra X"
ZDF: Sonntag, 22. Oktober 2023, 19.30 Uhr
Die Jagd nach Schätzen (2/3)
Aus der ZDF-Reihe "Terra X"
ZDF: Sonntag, 29. Oktober 2023, 19.30 Uhr
Das große Schmelzen (3/3)
Aus der ZDF-Reihe "Terra X"
ZDF: Sonntag, 5. November 2023, 19.30 Uhr
Alle Folgen der "Terra X"-Reihe "Die Arktis – 66,5 Grad Nord " sind ab Mittwoch, 18. Oktober 2023, zehn Jahre in der ZDFmediathek verfügbar.
Eisige Schönheit (1/3)
Sonntag, 22. Oktober 2023, 19.30 Uhr
Die erste Folge der "Terra X"-Reihe "Die Arktis – 66,5 Grad Nord" zeigt die Schönheit der Arktis, aber auch, wie zerbrechlich der Lebensraum hoch im Norden ist.
Eisbärin Misha wandert auf Spitzbergen mit ihrer Tochter Flocke Hunderte von Kilometern durch Schnee und Eis. Die Jagd nach Beute wird auf dem schrumpfenden Eis immer schwieriger. Misha ist von Forscherinnen und Forschern mit GPS-Trackern ausgerüstet worden, die den langen Weg der Eisbärin auf Nahrungssuche helfen zu dokumentieren.
In der riesigen Arktis leben insgesamt nur zwei Millionen Menschen, etwa halb so viel wie in Berlin. Großstädte gibt es nur in Murmansk und Norilsk in Russland. Dafür zieht es immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die arktischen Gebiete, vor allem auf die Gletscher Grönlands. Die neuen Forschungen eines dänischen Teams sind alarmierend: Sie ergeben, dass große Mengen des Schmelzwassers nicht von der Oberfläche des Grönland-Eisschilds stammen, sondern aus besonders alten Eisschichten vom Boden des Eisschilds. Und dieses Tiefenschmelzwasser führt besonders viel klimaschädliches Methan mit sich.
Im Westen Grönlands liegt die Disko-Bucht und das Städtchen Ilulissat. Die Eisberge rund um die Bucht lassen Ilulissat zum wahrscheinlich meist besuchten Ort der Arktis werden. Der Eisfjord ist seit Jahren UNESCO-Weltnaturerbe. Auch Wale und andere Meerestiere profitieren von den Nährstoffen, die das Schmelzwasser des uralten Gletschers mit sich führt.
Im Osten Grönlands, am Ausgang des Scoresbysunds, des größten Fjordsystems der Erde, liegt Ittoqqortoormiit. Die wahrscheinlich abgelegenste Siedlung Grönlands hat etwa 900 Einwohner. Mit Hundeschlitten fährt man dort zur Jagd und fängt Robben. Manchmal bricht ein Kreuzfahrtschiff durchs schwindende Meereis zum Scoresbysund durch. Für die Bewohner von Ittoqqortoormiit ein besonderes Ereignis, genauso wie für die Touristen.
Die Jagd nach Schätzen (2/3)
Sonntag, 29. Oktober 2023, 19.30 Uhr
Die zweite Folge der "Terra X"-Reihe "Die Arktis – 66,5 Grad Nord" begleitet eine kleine Suchtruppe von Rohstoff-Geologen aus Australien. Sie verdeutlicht, welche Pionierarbeit solche Expeditionen in lebensfeindliche und einsame Regionen auch heute noch sind. Knochenjobs, von denen niemand sagen kann, ob sie sich jemals wirklich auszahlen – oder was ein Minenbetrieb mit der eisigen Schönheit der Landschaften machen würde.
Unter dem Eis der Arktis lagern riesige Mengen an begehrten Rohstoffen und immer wieder gibt es neue Meldungen über fabelhafte Schätze unter dem Eis: Erz, Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Edelmetalle oder Elemente wie Nickel. Überall in der Arktis wird nach ihnen gefahndet, Kälte und Stürmen zum Trotz.
Durch das Schmelzen des Eises könnte der Abbau künftig leichter werden. Gleichzeitig ist die Nutzbarmachung der Ressourcen mit dem Raubbau an der Natur verbunden. An kaum einem anderen Ort wird das so deutlich wie in der nordrussischen Stadt Norilsk: Die dort ansässigen Nickel-Minen gehören zusammen mit den Kupfer-Minen und der Metall-Verhüttung zu den größten Umweltzerstörern der Erde. Die Stadt selbst mit ihren 170.000 Einwohnern unterliegt strengen Zugangsbeschränkungen.
Das neue Eldorado der Rohstoff-Entdecker ist Grönland. Unter dem Eis soll es fast alle kostbaren Mineralien geben. Doch leicht abbaubar sind sie nicht: Auf der Ostflanke der Grönland-Alpen, am Carlsberg Fjord, duckt sich ein 2011 verlassenes Camp von chinesischen Geologen in die Landschaft, "China Town" genannt. Die Chinesen wollten Kupfer-Vorkommen erkunden, reisten aber nach zwei Sommern wieder ab und ließen alles zurück ‒ ein Beleg dafür, dass Rohstoffsuchen nicht selten scheitern.
Das große Schmelzen (3/3)
Sonntag, 5. November 2023, 19.30 Uhr
Die letzte Folge der Reihe "Die Arktis – 66,5 Grad Nord" zeigt, wie weit die Eisschmelze mittlerweile vorangeschritten ist und begleitet unter anderem einen Eisbrecher auf seiner Reise durch die Arktis, die an Eisbären vorbei durchs dickste Eis führt.
Seit mindestens 18 Millionen Jahren ist Grönland von Eis bedeckt. Grönlands Eisschild ist 2.500 Kilometer lang und bis zu drei Kilometer dick. Würde der komplette Eisschild abschmelzen, würde das den Meeresspiegel weltweit um 7,20 Meter ansteigen lassen. Das ist keine reine Theorie mehr: Seit Jahren beschleunigt sich der Eisverlust entlang der Gletscher. Die große Schmelze auf dem Grönlandeis kann von betörender Schönheit sein. Aber der Eisverlust auf der zweitgrößten Eisfläche der Erde, nach dem Schild der Antarktis, hat sich seit den 1980er-Jahren versechsfacht.
Mitten auf dem Grönland-Eisschild liegt das E-GRIP Camp. Selbst die nächstgelegene grönländische Ortschaft Tasiilaq ist mehr als 1000 Kilometer entfernt. Das Camp wurde für Langzeitforschungen am Eisschild eingerichtet. Die Arbeit der Forscherinnen und Forscher findet unter dem Eis satt. Mit speziellen Bohrgestängen entnehmen sie Proben aus den tiefsten Eisschichten des Eisschilds. Das uralte Eis öffnet ein Zeitfenster, es ist wie ein Klimaarchiv der Jahrtausende. Aus den Spektralanalysen lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, ob und wann sich das Eis des Eischildes jemals so schnell und radikal verändert hat, wie es jetzt gerade der Fall ist.
Der Nordpol, lange der Inbegriff ewiger Kälte, steht inzwischen im Katalog der touristischen Ziele. Atomgetriebene Eisbrecher bringen zahlungskräftige Passagiere vom Hafen Murmansk in Russland zum 90. Breitengrad, dem nördlichen Punkt des Planeten. Statt einer Äquatortaufe gibt es einen Spaziergang auf dem noch gefrorenen Arktischen Ozean.
Fotohinweis
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax
Weitere Informationen
"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de
"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de
"Terra X" bei Youtube: youtube.com/c/terra-x
"Terra X plus" bei Youtube: kurz.zdf.de/A26/
"Terra X" bei Facebook: https://facebook.com/ZDFterraX
"Terra X" bei Instagram: https://instagram.com/terraX/
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