Terra X: Welten-Saga III
Mit Christopher Clark unterwegs in China und Indonesien
In der "Terra X"-Reihe "Welten-Saga" stellt Historiker Sir Christopher Clark zahlreiche von der UNESCO gelistete Schätze der Menschheit rund um den Globus vor. Diesmal führen ihn seine Reisen nach China und Indonesien. Verantwortlich für Buch und Regie zeichnet Gero von Boehm.
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Terra X: Welten-Saga – Die Schätze Chinas
ZDF-Streaming: Mittwoch, 15. Oktober 2025, 10.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 19. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Terra X: Welten-Saga III – Die Schätze Indonesiens
ZDF-Streaming: Mittwoch, 22. Oktober 2025, 10.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 26. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Buch und Regie: Gero von Boehm
Moderation: Christopher Clark
Kamera: Alexander Hein, Sebastian Richter
Luftaufnahmen: Chen Lin, Alexander Hein
Producer: Florian Fettweis, Guo Yeqi, Anke Redl, Wang Shilu
Schnitt: Andreas Tiletzek
Ton: Hardy Hergt
Tonmischung: Oliver Engelhardt
Animation: Faber Courtial
Redaktionelle Mitarbeit: Christine Reiß-Suckow, Martina Frangenberg (ZDF)
Produktionsleitung: Claudia Comprix (ZDF), Cora Szielasko-Schulz (ZDF), Christine Rau (interscience film)
Produzentin: Christiane von Boehm
Redaktion: Friederike Haedecke, Thomas J. Kramer
Leitung der Sendung: Peter Arens
Der Ursprung des Kung-Fu im Shaolin-Tempel, eine ganze Armee aus Ton und verbotene Paläste: Das kulturelle Erbe und die atemberaubenden Landschaften Chinas faszinieren den Historiker Sir Christopher Clark ebenso wie Begegnungen mit Tee-Anbauern und die Besonderheiten der traditionellen chinesischen Medizin.
Christopher Clark zeigt ein China, das gleichermaßen von Tradition und Moderne geprägt ist. Einen ersten Eindruck in die chinesische Seele geben dem Historiker die nebelverhangenen Gipfel Huangshans, die als Inbegriff der perfekten Landschaft und Poesie gelten.
Doch zunächst bringt der Mönch und Kung-Fu-Master Yan Chan Christopher Clark die Kampfkunst des Shaolin-Klosters nahe: Im uralten Pagodenwald darf er sich selbst in Kung-Fu üben und erfährt, warum Tiere große Vorbilder für Kampfsport sein können. Clark darf die selten gefilmte Laufmeditation der Mönche dokumentieren – ein ganz besonderes Ritual für Körper und Geist. Unter den Mönchen trifft er auch den begnadeten Kalligrafen Shi Yankan, der ihm seinen Pinsel für eigene Versuche übergibt.
Nach einem Ausflug in die Verbotene Stadt in Peking führt die Reise weiter zu den spirituellen Zentren des Landes: Bei den Longmen-Grotten und beim Ahnenfest im Kloster Lingying erlebt der Historiker die tiefe Verwurzelung buddhistischer Traditionen.
Kann man die Chinesische Mauer tatsächlich aus dem All sehen? Auch dieser Frage geht Christopher Clark nach. In Hangzhou entdeckt er die Poesie des Westsees und die Kunst des Teeanbaus, während ihn in Xi'an die weltberühmte Terrakotta-Armee in die Geschichte des alten Kaiserreichs eintauchen lässt: Was erzählt die riesige Armee der 8.000 Tonkrieger heute noch? Aus kleinsten Bruchstücken bauen Experten mit Hilfe von KI zerstörte Figuren heute wieder zusammen – und ermöglichen eine Zeitreise ins chinesische Reich vor 2.200 Jahren. In der Metropole Xi'an taucht Christopher Clark auch in die Genüsse der chinesischen Küche ein und lässt sich von der traditionellen Medizin des Landes faszinieren. Auch ein Besuch der bunten Regenbogenberge des Zhangye-Danxia-Geoparks darf nicht fehlen.
Auf der Reise wird immer wieder deutlich, wie stark China die Welt beeinflusst hat – sei es durch Tee, Kulinarik oder Kampfkunst. Und doch bleibt das Land rätselhaft in seiner Strebsamkeit und Spiritualität. Christopher Clark zeigt ein China, das sein Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Zukunft sucht. Doch die Frage bleibt spannend, wohin das Streben Chinas nach wirtschaftlicher Macht die Weltgemeinschaft noch führen wird.
Feuerspeiende Vulkane, wilde Natur und feierliche Rituale: Christopher Clark zeigt in Indonesien die großen Weltkulturerbestätten des Inselstaates zwischen Moderne und Tradition. Der buddhistische Tempel von Borobudur zeugt ebenso von der uralten Geschichte des Landes wie die Hindu-Tempel von Prambanan, Moscheen und koloniale Bauten. Der Historiker Clark erforscht den Regenwald, uralte Bewässerungssysteme auf Bali und taucht in die Kultur der Menschen ein.
Das ewige Geknatter der Motorräder neben meditativer Versenkung in uralte Rituale. Moderne Metropolen neben Reisanbau wie vor tausenden von Jahren. Eine fast paradiesische Inselwelt, die der ständigen Bedrohung durch Vulkane, Erdbeben und Tsunamis ausgesetzt ist.
Sir Christopher bereist den Ujung Kulon Nationalpark und trifft Menschen, die einen ganz genauen Blick auf den Vulkan Anak Krakatau werfen. Er besucht die weltberühmten Tempel von Borobudur und Prambanan. Auch in der Kotagede Moschee und im Taman Sari Wasserpalast begegnet er der überbordenden Gestaltungsfreude indonesischer Künstler aus vielen Jahrhunderten. Die Kolonialbauten Yogyakartas erzählen von der grausamen Geschichte der Herrschaft europäischer Mächte in Indonesien – sowohl die Holländer als auch die Briten beuteten Land und Menschen aus.
Auf der Insel Bali scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Das Subak-Bewässerungssystem regelt immer noch den gemeinschaftlichen Anbau des Reises und ist ebenso rituell strukturiert wie etwa das Alltagsleben der Balinesen.
Um die Besonderheit Indonesiens zu verstehen, stellt Christopher Clark viele Fragen: Wie schaffen es die Indonesier, die doch zu 90 Prozent dem Islam angehören, ihr so vielschichtiges religiöses Erbe zu bewahren? Liegt dies an ihrer Geschichte mit uralten Handelsbeziehungen zu Chinesen, Portugiesen und Arabern? Hat das harmonische Miteinander auch etwas mit der Vermischung der Religionen zu tun, die so alt ist, dass sie feste Tradition geworden ist?
Das Paradebeispiel hierfür ist Wayang Kulit, das überall in Indonesien beliebte Schattentheater. Dort fließt alles zusammen: Ahnenkult, hinduistische Epen, islamische Helden, traditionelle Musik und ein Puppenspieler, der die Verantwortung eines Priesters trägt.
Was hat Sie an Indonesien fasziniert?
Christopher Clark: Zunächst einmal, Indonesien ist riesengroß. Ein gewaltiger Insel-Kontinent, von West nach Ost über 5000 Kilometer lang – das ist ungefähr die Distanz von Berlin nach Dakar im afrikanischen Senegal – und mehr als ein Achtel des Umfangs unserer Erde. Es gibt hier über 17.000 Inseln mit derzeit mehr als 280 Millionen Einwohnern und über 300 ethnischen Gruppen, die jeweils ihre eigenen Sprachen und Dialekte pflegen und friedlich zusammenleben: "Bhinneka tunggal ika", heißt das Staatsmotto: "Verschieden, dennoch eins" also "Einheit in Vielfalt".
Wie leben die verschiedenen Religionen zusammen?
In Indonesien stehen die Pancasila, die fünf Prinzipien, in der Verfassung, eben auch der Glauben an einen nicht näher spezifizierten Gott. Dieses erlaubt es den Bürgern, völlig frei den Lehren von Islam, Christentum, Buddhismus, Konfuzianismus oder Hinduismus zu folgen. Und das ist eine Besonderheit. Bis heute nimmt der indonesische Islam mit großer Toleranz Rücksicht auf die Traditionen des Landes. Auch wenn die muslimischen Gläubigen hier beten wie überall auf der Welt – und obwohl die Strenggläubigen mehr Einfluss wollen – herrscht hier doch eine große Toleranz.
Sie waren auch in den Gebieten mit großem Reisanbau unterwegs. Worum geht es da?
Beim Reisanbau kommt es auf drei Dinge an: Wasser, Wasser und nochmals Wasser. Das Wasser wurde schon seit Urzeiten als etwas Heiliges angesehen. Kein balinesischer Segen kommt ohne Wasser aus. Seit über tausend Jahren gibt es auf Bali ein System, das die Bewässerung der Felder regelt, Subak genannt. Mit tausenden von Kanälen und Rohren wird das kostbare Nass möglichst gerecht verteilt. Jeder Subak hat einen Vorsteher, der die Zuteilung der Wasserströme genau überwacht.
Haben die regionalen Küchen in Indonesien etwas gemeinsam?
Die Menschen sind dort am fröhlichsten, wo das Essen ist, sagen die Indonesier. Darin sind sich die 280 Millionen einig. Aber haben die vielen regionalen Küchen auf dem Riesenarchipel wirklich etwas gemeinsam? In der Tat haben sie das, nämlich die fünf Geschmacksrichtungen, die für alle Essenssorten gelten. Diese fangen alle mit S an: sanft gewürzt, süß, sauer, scharf gewürzt und sehr scharf gewürzt. Das sind die fünf Geschmacksrichtungen, die hier überall gelten. Schließlich war und ist Indonesien ja auch als Reich der Gewürzinseln bekannt.
In Indonesien ist ja der berühmte Vulkan Krakatau. Haben Sie diesen besucht?
Ja, dort bin ich gewesen. Der letzte große Ausbruch fand im Dezember 2018 statt – eine riesige Explosion. Der zuvor 340 Meter hohe Anak Krakatau explodierte, 110 Millionen Kubikmeter Steine und Lava rutschten ins Meer. Als vor Jahrmillionen zwei Kontinentalplatten zusammenprallten, entstand der Archipel, der heute Indonesien heißt und damals aus Wasser und Feuer geboren wurde. Allein auf der Insel Java gibt es heute noch 35 Vulkane, die hoch aktiv sind. Und weil die Kontinentalplatten noch immer aneinander reiben, kommt es öfter mal zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Für die 150 Millionen Menschen, die allein auf Java leben, ist das eine ständig präsente Bedrohung.
Fotos sind erhältlich über ZDF-Kommunikation, Telefon: 06131 - 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax
"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de
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