The Tourist – Duell im Outback

Free-TV-Premiere der sechsteiligen Thriller-Serie

Ein Mann wird im australischen Outback von der Straße gedrängt und wacht ohne Gedächtnis im Krankenhaus einer Kleinstadt auf. Was er neben seinem Namen und seiner Herkunft ebenfalls nicht weiß: Seine Verfolger sind ihm weiter auf der Spur. 

  • ZDF, Ab Montag, 22. August 2022, 22.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Ab Freitag, 12. August 2022, 10.00 Uhr, alle Folgen ein Jahr lang

Texte

Vorwort von Dr. Simone Emmelius, Leiterin der Hauptredaktion Internationale Fiktion

 

Actionkino mit Tiefgang

Stell dir vor, du wachst eines Tages auf und weißt nicht mehr, wer du bist: Du hast keine Ahnung, was du gerne isst oder trinkst, was dein Beruf ist, wer dich kennen oder lieben könnte – du kennst nicht mal mehr deinen Namen. So ergeht es dem von Jamie Dornan großartig verkörperten Helden in der australisch-britisch-deutschen Thriller-Groteske "The Tourist – Duell im Outback", wobei bei ihm dramatischerweise hinzukommt, dass er von einem Killer verfolgt wird und er sich einfach nicht erinnern kann, warum.

Als die beiden Brüder Harry und Jack Williams ("The Missing") uns diese Ausgangsprämisse für ihr neues Projekt präsentierten und den schwarzhumorigen Tenor, den die sechsteilige Miniserie tragen sollte, erläuterten, war uns sofort klar, dass hier eine besondere Perle im Bereich der Fernsehunterhaltung entstehen würde: eine Hochglanz-Produktion mit Tiefgang, die den Zuschauern nicht nur beste Unterhaltung bietet, sondern sie auch zum Nachdenken über das Sein oder Nichtsein bewegt.

Entstanden sind in ZDF-Koproduktion mit BBC Studios, HBO Max und dem australischen Streamingdienst Stan knapp sechs Stunden außergewöhnlicher Serienkost, im großen Kino-Look gedreht und bis in die kleinsten Nebenrollen liebevoll mit hervorragenden Schauspielern besetzt – allen voran Danielle Macdonald als Streifenpolizistin in Probezeit, die dem Fremden unbedingt bei der Suche nach seiner Vergangenheit helfen will und dabei am Ende zu sich selbst findet.

In Großbritannien, Kanada, USA und Australien, wo "The Tourist – Duell im Outback" bereits zu sehen war, waren sich Presse und Publikum in ihrem begeisterten Urteil einig. Rund acht Millionen Zuschauer haben allein die TV-Ausstrahlung von BBC One verfolgt und im März war "The Tourist – Duell im Outback" die erfolgreichste Serie im BBC iPlayer.

Erste Preise konnte die außergewöhnliche Serie ebenfalls bereits gewinnen. Beim Monte-Carlo Television Festival war "The Tourist – Duell im Outback" gleich in drei Kategorien erfolgreich – unter anderem gewann sie die Goldene Nymphe für die beste Serie.

Besonders im Angesicht dieser zahlreichen internationalen Erfolge freuen wir uns, die Serie nun auch einem möglichst großen deutschen Publikum präsentieren zu können. Bereits ab 12. August wird "The Tourist – Duell im Outback" in der ZDFMediathek und ab dem 22. August im ZDF-Montagskino zu sehen sein.

Dr. Simone Emmelius

Hauptredaktionsleiterin Internationale Fiktion

Stab und Besetzung

Buch Harry Williams, Jack Williams
Regie Christopher Sweeney (Folgen 1-3), Daniel Nettheim (Folgen 4-6)
Kamera Ben Wheeler (Folgen 1-3), Geoffrey Hall (Folgen 4-6)
Schnitt Emma Oxley (Folgen 1, 3 und 6), Charlene Short (Folgen 2 und 5), Mark Keady (Folge 4)
Musik Dominik Scherrer
Ton Des Kenneally
Szenenbild Scott Bird
Kostümbild Wendy Cork  
Produzentin Lisa Scott  
Executive Producers Harry Williams, Jack Williams, Christopher Aird, Christopher Sweeney  
Redaktion Annika Schmidt, Frank Baloch  

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Der Fremde Jamie Dornan
Helen Chambers Danielle Macdonald
Luci Miller Shalom Brune-Franklin
Billy Nixon Ólafur Darri Ólafsson
Sue Geneviève Lemon
Ethan Krum Greg Larsen
Lachlan Rogers Damon Herriman
Kosta Alex Dimitriades
und andere

"The Tourist" ist eine neoriginal ZDF-Korproduktion mit Two Brothers Pictures, All3Media International, Highview Production, BBC und Stan Originals.

Kurzinhalt

Im leuchtend roten Herzen des australischen Outbacks wird ein Mann (Jamie Dornan) von einem Tanklastwagen von der Straße gedrängt. Als er später im Krankenhaus aufwacht, fehlt ihm jede Erinnerung daran, wer er ist. Mithilfe von Helen Chambers (Danielle Macdonald), einer jungen Polizistin, sucht er nach Antworten. Ohne einen Grund dafür zu kennen, wird er dabei von gnadenlosen Gestalten aus seiner Vergangenheit verfolgt, die ihn töten wollen – allen voran ein gewisser Billy (Ólafur Darri Ólafsson).

Die sechs Folgen im Überblick

Folge 1: Im Tau von Lethes Flut

Montag, 22. August 2022, 22.15 Uhr

Der Fremde (Jamie Dornan) wacht nach dem Unfall in einem Krankenhaus auf. Seinen Namen weiß er genauso wenig wie die Umstände des Unfalls, in den er verwickelt war. Eigentlich weiß er rein gar nichts mehr. Helen Chambers (Danielle Macdonald), eine junge Streifenpolizistin in Probezeit, will dem Fremden unbedingt helfen. Unterdessen findet der Fremde in den Sachen, die er beim Autounfall trug, einen Zettel mit einem Termin und der Adresse eines Diners in einem kleinen Nest im Busch. Ob er hier Antworten findet? Zu diesem Zeitpunkt ahnt er jedenfalls noch nicht, dass es ein gewisser Billy Nixon (Ólafur Darri Ólafsson) auf ihn abgesehen hat.

Folge 2: Waiting for the Sun

Montag, 22. August 2022, 23.10 Uhr

Angetrieben von dem Wissen, dass da draußen jemand ist, der ihn kennt, bittet der Mann ohne Gedächtnis (Jamie Dornan) die Kellnerin Luci Miller (Shalom Brune-Franklin) um Hilfe, um den Aufenthaltsort eines mysteriösen Anrufers ausfindig zu machen. Aber die Zeit verrinnt und sie erkennen schnell, dass sie nach einer Nadel in einem sehr staubigen Heuhaufen suchen. Gleichzeitig ist den beiden einer der angesehensten Cops Australiens auf den Fersen: Der aufdringliche Detective Inspector Lachlan Rogers (Damon Herriman) folgt einer Spur aus der Großstadt ins Outback. Polizistin Helen (Danielle Macdonald) lässt die Sache mit dem Unbekannten ebenfalls nicht los. Sie hat das Gefühl, etwas tun zu müssen und fängt auf eigene Faust an zu ermitteln. Dabei gerät sie ausgerechnet an den gefährlichen Killer Billy Nixon (Ólafur Darri Ólafsson).

Folge 3: Lasciate ogni speranza

Montag, 29. August 2022, 22.15 Uhr

Von der Erinnerung an eine Frau aus seinen Träumen verfolgt, ist der Mann ohne Gedächtnis (Jamie Dornan) von den neuen Entdeckungen über seine Identität erschüttert. Als ein Anruf ihn und Kellnerin Luci (Shalom Brune-Franklin) zurück auf die Straße zwingt, beschließt er, der einen Spur zu folgen, die ihm noch bleibt. Inspector Lachlan Rogers (Damon Herriman) und sein Assistent Lammon (Kamil Ellis) machen eine Entdeckung, die ihre Ermittlungen zu einer Fahndung werden lassen. Auch Polizistin Helen (Danielle Macdonald) kommt im Outback an, und sie alle geraten in Lebensgefahr. Im folgenden Chaos muss der Mann ohne Gedächtnis eine schwierige Entscheidung treffen.

Folge 4: Hüte dich vor dem Zorn des sanftmütigen Mannes

Montag, 29. August 2022, 23.10 Uhr

Die chaotischen Ereignisse treiben den Mann ohne Gedächtnis (Jamie Dornan) und Polizistin Helen (Danielle Macdonald) weiter ins Outback, während Kellnerin Luci Miller (Shalom Brune-Franklin) auf sich allein gestellt kämpfen muss. Da er sich nirgendwo anders hinwenden kann und eine Spur von Leichen hinter sich herzieht, ist der Mann gezwungen, Helen zu benutzen, um sicherzustellen, dass er lange genug am Leben bleibt, um herauszufinden, wer er ist. Doch ihre Reise führt sie bald zu einer grausigen Entdeckung, die alles verändert.

Folge 5: Precious Memories

Montag, 5. September 2022, 23 Uhr

Der Mann ohne Gedächtnis (Jamie Dornan) sieht sich im Outback Australiens einem gefährlichen alten Bekannten gegenüber. Es gelingt ihm jedoch auch, einen Durchbruch über das Wissen um seine Vergangenheit zu erzielen. Kann er seine durcheinandergeratenen Erinnerungen richtig interpretieren, bevor sich die Schlinge um seinen Hals zusammenzieht?

Folge 6: Burrito, der Erlöser

Montag, 5. September 2022, 23.55 Uhr

Als die Situation gefährlich außer Kontrolle gerät, müssen der Mann ohne Gedächtnis (Jamie Dornan) und Kellnerin Luci (Shalom Brune-Franklin) sich in Sicherheit bringen. Mit den gefundenen Puzzleteilen ist die Wahrheit über die Identität des Mannes fast in seiner Reichweite und es wird klar, dass die Antworten bei der Frau liegen, die er in seinen Träumen gesehen hat. Aber kann er sie finden, bevor es zu spät ist?

Interview mit Jamie Dornan (Der Fremde)

Was macht dieses Drehbuch so fesselnd?

Es ist einfach verrückt! Es gibt so viele Handlungsstränge auf dieser Reise. "Der Fremde" versucht seine Erinnerungen wiederzuerlangen und während er Dinge entdeckt und herausfindet, tun dies die Zuschauer zur gleichen Zeit auch. Das hält die Spannung hoch. Ich fühlte mich zu diesem Gefühl hingezogen, dass jemand mit der Wahrheit ringt und versucht, Antworten zu finden. Ich glaube, das versuchen wir alle, wenn wir durchs Leben stolpern, aber das hier besitzt ein viel stärkeres Ausmaß. Auch der Humor ist etwas, das mich sehr gereizt hat: Es kommt nicht oft vor, dass man ein Drehbuch findet, das schwarzen Humor und extremes Drama so perfekt miteinander vereint.

Haben Sie eigene Eigenschaften oder Macken einfließen lassen, um Ihre Figur zum Leben zu erwecken?

Das Schöne an dieser Rolle ist, dass ich in meinem eigenen Akzent sprechen kann. Das kommt nicht oft vor und bringt ein gewisses Maß an Komfort mit sich. Wenn ich meinen eigenen Akzent spreche, neige ich dazu, mehr von mir selbst in die Schauspielerei einfließen zu lassen, was meiner Meinung nach keine schlechte Sache ist.

Wie war es, in Südaustralien zu drehen?

Ich denke, jeder Drehort überall auf der Welt kann schwierig sein, oft wegen des Wetters. Als wir in den ersten fünf Wochen der Dreharbeiten im Outback anfingen, hatten wir es nicht allzu schwer. Das war in der Zeit von März bis Ende Mai, da war es nicht wahnsinnig heiß. In den ersten Tagen waren es vielleicht 35 Grad.

Der schwarze Humor ist subtil, aber ein wichtiger Teil der Serie – wie schaffen Sie es, die Balance zwischen den leichteren Momenten und den intensiven Szenen zu halten?

Die Art und Weise, wie Harry und Jack schreiben, ist auf der einen Seite überspitzt und extrem, aber auf der anderen auch sehr menschlich. Als Menschen bewegen wir uns ständig auf dem schmalen Grat zwischen sehr ernsten Dingen und solchen, die uns zum Lachen bringen. So ist das Leben, wir haben alle schon Schreckliches erlebt und sind erstaunt, wie wir selbst in den dunkelsten Momenten Humor finden. Man wird bei "The Tourist" oft unvorbereitet erwischt, denn manchmal will man den Humor nicht so einsetzen, dass er von der Dramatik der Situation ablenkt oder sie wegnimmt. Dieses Stilmittel muss auf sehr intelligente Weise eingesetzt werden, um Szenen und Situationen zu verbessern und das Publikum bei der Stange zu halten.

Haben Ihnen die Actionsequenzen gefallen?

Es war sehr körperlich! Das ist etwas, von dem ich gerne glaube, dass ich es auch in meinem 40. Lebensjahr noch beherrsche, und ich hoffe, dass ich es so lange machen kann, wie man mich lässt. Ich traue mir immer noch zu, viele der Actionszenen selbst zu übernehmen und ich möchte das auch so lange tun, wie ich noch dazu in der Lage bin. Wir hatten ein unglaubliches Stunt-Team dabei und haben uns immer sehr sicher gefühlt. Aber ich wollte wahrscheinlich auch ein bisschen mehr machen, als sie mich gelassen haben.

Interview mit Danielle Macdonald (Helen Chambers)

Warum darf man "The Tourist" nicht verpassen?

"The Tourist" macht einfach großen Spaß. Die Serie wird die Zuschauer auf einen wilden Ritt mitnehmen. Man kann zu keiner Zeit erahnen, was als nächstes passiert. Sogar ich wurde immer wieder überrascht. Die Serie behandelt viele Fragen, über Vergebung, darüber, wer wir sind und wie wir uns selbst finden können. Und besonders bei Helen geht es um die Frage, wie es ist, sich verloren zu fühlen. Zeitgleich ist die Serie lustig, verrückt und schrullig. Es ist eine einzigartige Show.

Was ist der interessanteste Aspekt an Ihrer Figur Helen Chambers? Und können Sie beschreiben, was die Zuschauer von ihr erwarten können?

Das, was mich an Helen am meisten fasziniert hat, ist, dass sie so ein gutes Herz hat. Sie sieht in allem und jedem das Positive. Und das tun die Leute normalerweise nicht. Ich finde das sehr bewundernswert an ihr. Wir können erwarten, dass sie im Laufe der Serie zu sich selbst findet. Zu Beginn fühlt sie sich in ihrem eigenen Leben ein wenig verloren und vertraut sich selbst nicht wirklich. Im Verlauf der Serie fängt sie an, ihren eigenen Instinkten und sich selbst zu vertrauen und findet heraus, wer sie wirklich ist. Mir gefällt an Helen sehr, dass sie irgendwann aufhört, sich darum zu kümmern, was andere von ihr erwarten. Sie merkt, dass sie es nicht jedem recht machen kann. Diese Erkenntnis ist auch im wahren Leben relevant: Manche Leute wollen, dass du so bist, wie sie es sich vorstellen. Dabei ist es wichtig, alle anderen Meinungen auszublenden und herauszufinden, was für einen selbst wichtig ist.

Wir sehen, wie Ihre Figur Helen mit ihrer Position bei der Polizei, ihrer Beziehung und ihrem Leben im Allgemeinen zu kämpfen hat. Haben Sie einen Rat, wie man die Schwierigkeiten des täglichen Lebens überwindet?

Selbstvertrauen ist ein entscheidender Punkt. Man muss seinem Instinkt und sich selbst vertrauen. Denn andere Leute werden das nicht für dich tun. Wenn man versucht, sich wie Helen auf das Positive zu konzentrieren und die Welt in einem positiven Licht zu sehen, dann findet man auch sehr viel Positives.

Tausende Frauen würden gerne mit Ihnen tauschen und eng mit Jamie Dornan zusammenarbeiten. Können Sie beschreiben, wie es war, mit ihm zu arbeiten?

Viele Freunde haben gesagt: " Wow, du darfst mit Jamie Dornan arbeiten?" und waren sehr aufgeregt und ein bisschen neidisch. Und Jamie ist tatsächlich großartig. Für mich ist das Beste an ihm, dass er ein liebenswerter und netter Mensch ist – und zudem lustig und voller Energie. Er ist immer für einen guten Witz zu haben und stets bereit, ein bisschen herumzualbern. Wir haben viel Billard gespielt, wenn wir nicht am Set waren. Er war sehr gut darin. In der Mittagspause hat er viel Fußball mit der ganzen Crew gespielt. Es war also eine Menge lustige Energie im Spiel, und das bringt er mit ans Set. Es ist etwas Besonderes, mit ihm zu arbeiten.

Billard war also Ihre Freizeitbeschäftigung nach einem langen Drehtag. Wer hat normalerweise gewonnen?

Jamie und ein weiteres Crewmitglied sind großartige Billardspieler. Sie haben sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert aber am Ende hatte meist Jamie die Nase vorn. Da ich nicht so gut bin, hat Jamie mich manchmal vom Seitenrand mit Tipps versorgt. Und er hat mich sogar zu einem großen Sieg gecoacht. Da war ich sehr stolz auf mich – ein wirklich guter Abend!

In "The Tourist" geht es unter anderem darum, sein Gedächtnis zu verlieren. Aus persönlicher Erfahrung oder von den Dreharbeiten zur Serie: Was würden Sie nur ungern vergessen wollen? Oder gibt es eine besonders belastende Situation, die Sie lieber vergessen würden?

Wir waren eine derart eingeschworene Gemeinschaft, dass wir immer mehr zu einer Familie wurden. Das würde ich nur ungern vergessen, denn das war wirklich etwas Besonderes. Und meistens sind ja die Dinge, die man am liebsten vergessen würde, genau die Ereignisse, die sich tief eingeprägt haben. Es gab einen besonders harten Tag am Set, da hatten wir mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Wir gegen die Elemente: einen Sandsturm, einen Ansturm von Fliegen und den üblichen Zeitdruck. Jamie hat ein paar Fliegen verschluckt und mir ist eine ins Auge geflogen. Das war definitiv ein Tag, an dem ich dachte: "Können wir das bitte noch einmal drehen? Ohne Sand und Fliegen bekommen wir das vermutlich noch ein bisschen besser hin." Aber das hat Spaß gemacht.

Haben Sie eine Lieblingsbeschäftigung, um die Wartezeit am Set zu überbrücken?

Wenn es einen Tag am Set gibt, an dem ich wenige Dialoge habe, dann lese ich sehr viel. Wenn ich allerdings viel zu sagen habe, kann ich nicht lesen – ich vertiefe mich beim Lesen sehr in die Situation und fürchte, dass ich mich dann nicht mehr an meinen eigentlichen Text erinnern kann. Deshalb spiele ich an solchen Tagen lieber Wortspiele wie Wordle oder Kreuzworträtsel.

Interview mit Harry und Jack Williams (Writers & Executive Producers)

Wie hat sich das Projekt nach den ersten Diskussionen entwickelt? Welche Ambitionen haben Sie beide verfolgt?

Jack Williams: Wir wollten etwas anderes machen. Wir haben schon viele Thriller geschrieben und wollten uns bei diesem selbst herausfordern. Klanglich, strukturell und filmisch wollten wir neue Wege gehen. Aus diesen Ansätzen heraus hat sich dann alles entwickelt. Wir haben uns mit großen Themen rund um Identität auseinandergesetzt, die für viele Menschen wichtig sind. Natürlich werden nicht viele von uns aufwachen und keine Erinnerung mehr haben. Allerdings glaube ich, dass es für viele Menschen schwierig ist herauszufinden, was für ein Mensch sie wirklich sind.

Harry Williams: Wir waren sehr daran interessiert, eine tonale Besonderheit zu finden. Die Wechsel von spannenden und düsteren zu komödiantisch, seltsamen und absurden Momenten waren für uns besonders reizvoll. Wir haben bereits sowohl Thriller als auch Komödien geschrieben und gedreht. Diese beiden Welten zu verbinden und einen Weg zu finden, sie in derselben Serie unterzubringen, war eine aufregende Herausforderung.

Erzählen Sie uns von dem "Fremden". Was bringt Jamie Dornan in diese Rolle ein?

Harry Williams: Jamie ist ein fantastischer Schauspieler. Ich habe ihn noch nie in einem solchen Charakter gesehen – in dieser Rolle ist er brillant, er ist geheimnisvoll. Er befindet sich auf dieser Reise, um herauszufinden, wer er ist und warum ihm all diese Dinge passieren. Es ist auch eine Art spirituelle Reise, auf der er herausfindet, ob er ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Er ist praktisch ein Neugeborener in dieser seltsamen Welt des Outbacks. Jamie bringt etwas Dunkles mit, ist aber gleichzeitig extrem sympathisch und wechselt mühelos zwischen diesen Zuständen. Bei unserem ersten Treffen fanden wir ihn unglaublich witzig und charmant, wovon er ebenfalls eine ganze Menge in die Rolle einbringt.

Jack Williams: Es ist schwer zu beschreiben, welche Art von Charakter "Der Fremde" ist. Das ist ein Teil dessen, was wir entdecken, während er sich entwickelt. Und das hat uns daran so gereizt. Er ist wie eine Figur in einem Western, der Fremde in der Stadt. Teilweise projizieren wir das, was wir denken, auf ihn und manchmal versuchen wir herauszufinden, wer er ist. Ich glaube, es ist für einen Schauspieler interessant, diese Vielschichtigkeit auf so diversen Ebenen darzustellen, während man nicht weiß, wer man im Grunde ist. Jamie hat das brillant gemacht.

Können Sie uns etwas über die Kernthemen der Serie erzählen?

Harry Williams: Die Serie ist ein existenzieller Thriller. Es geht um einen Mann, der versucht herauszufinden, wer er ist. Eine Frage, die sich viele Menschen selbst dann stellen, wenn sie ihre Erinnerungen nicht verloren haben.

Jack Williams: Rein rational lautet das Thema: Ich werde herausfinden, wie ich im Outback gelandet bin, warum mich ein Truck von der Straße gedrängt hat und wer mich tot sehen will. Auf emotionaler und metaphorischer Ebene ist es jedoch viel interessanter folgende Fragen zu betrachten: Was ist der Grund für das alles? Warum will mich jemand tot sehen? Was habe ich getan und bin ich immer noch dieser Mensch? Das beschäftigt nicht nur Jamies Figur, sondern auch alle anderen Protagonisten der Serie. Im Grunde geht die Serie aber noch tiefer. Wer bin ich? Werde ich durch die Entscheidungen definiert, die ich getroffen habe oder als nächstes treffen werde? Was für ein Mensch möchte ich sein? Kann ich meinem Schicksal entkommen oder kann ich es nicht? Das sind grundlegende Aspekte wahrscheinlich aller Dramen, die jemals geschrieben wurden. Wir stellen in "The Tourist" eine Figur in den Vordergrund, die nicht weiß, wer sie ist. Wir begleiten sie dabei, wie sie mehr und mehr über sich herausfindet.

Der schwarze Humor der Serie ist leicht und doch immer auf den Punkt – welche Absicht steckt dahinter?

Jack Williams: Die Serie hat etwas Unkonventionelles. Aber ich glaube, das hatten wir noch gar nicht im Sinn, als wir mit der ersten Folge angefangen haben. Beim Schreiben haben wir nach und nach eine Sprache gefunden, die uns dann ziemlich amüsant vorkam. Das haben wir weiterverfolgt.

Harry Williams: Wir haben bisher ausschließlich sehr ernste, sehr düstere Dramen geschrieben. Ich glaube, dieses Mal hat sich ein Hauch von Humor in die Drehbücher eingeschlichen. Wir haben das sehr genossen und wollten sehen, wohin uns diese Tonart noch bringen kann. Wir finden, der Humor hat sich gut in die Serie eingefügt und bereichert sie.

Hatten Sie bereits Erfahrungen mit dem Outback? Warum war es wichtig, dass die Serie dort spielt?

Jack Williams: Als wir darüber sprachen, wo die Serie spielen sollte, hatten wir das Gefühl, dass es ein abgelegener Ort sein musste. Es musste ein Ort sein, an dem man wirklich gestrandet ist, in der Mitte von Nirgendwo. Ich war vor langer Zeit einmal in Australien und erinnerte mich daran, wie ich auf einer Straße durch das Outback fuhr. Ich sah die Staubwolken und die flirrende Hitze und dachte: "Hier gibt es nichts und niemanden. Wenn du eine Panne hättest, wäre da niemand, der dir helfen könnte."Eine interessante Prämisse, eine Serienfigur in diese Situation zu versetzen. Das war unsere Ausgangslage und von dort aus ging es weiter.

Harry Williams: Er ist eine einsame, verirrte Person – in dieser riesigen, weiten, roten Erde verloren zu sein, war dramaturgisch gesehen genau der richtige Ort.

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