Wir sind die Meiers

Neue Sketchcomedy im ZDF

Familie, so heißt es, kann man sich nicht aussuchen – man muss nehmen, was man kriegt. In der neuen achtteiligen ZDF-Sketchcomedy "Wir sind die Meiers" zeigt die typisch deutsche Familie Meier den Zeitgeist Deutschlands im Jahr 2023. Da treffen Boomer auf die Generation Z, Schwaben auf Berliner, Wokeness auf Tradition. In aufwendiger Maske treten alle Mitglieder des 13-köpfigen Ensembles in mehreren Rollen auf.

Diese Sendung wird mit Untertiteln und Audiodeskription angeboten. 

  • ZDF, ab Freitag, 23. Juni 2023, 22.30 Uhr
  • ZDF Mediathek, ab Freitag, 23. Juni 2023, 16.00 Uhr

Texte

Inhalt

Die Meiers. Eine Familie, so typisch deutsch wie ihr Name. Während die Tochter Larissa Meier ihr neustes ASMR-Video produziert, lamentiert Astronaut Onkel Ulf über die Zerbrechlichkeit der Erde, hoch oben und schwerelos von der ISS. Opa Günther Meier, ehemaliges Mitglied im schwarzen Block, poltert immer noch auf Demos, nur lässt er jetzt seinen Zivi die Pflastersteine schmeißen – seine Bandscheiben haben auch die Revolution ausgerufen, nur eben gegen ihn. Während seine Tochter, Regisseurin Amelie Meier, schnell noch vor dem Family-Video-Call den ersten PC-Porno der Branche dreht, ist sein Neffe Christian Friedrich Meier damit beschäftigt, seine neuesten Verfehlungen als Mitglied des Bundestages zu rechtfertigen. Seine Schwägerin Silke-Marie schaltet sich aus der Amtsstube dazu, nicht ohne vorher noch eine Antragstellerin zum Weinen gebracht zu haben. Eine wilde Mischung aus Themen, irrwitzigen Situationen und Charakteren – wie auf jeder Familienfeier. Nur noch absurder.

Das Besondere der neuen ZDF-Sketchcomedy: Alle Mitglieder des 13-köpfigen Ensembles treten in mehreren Rollen auf. Dank aufwendiger Maske verwandelt sich beispielsweise Matthias Matschke in Ron Meier, einen knackigen Paarmasseur, in Christian F. Meier, einen skrupellosen Berliner Spitzenpolitiker oder in Guido Meier, einen glücklosen Touristenführer. Des Weiteren sind vor der Kamera der Bavaria Fiction- und Gerda Film-Produktion Valerie Niehaus, Bettina Lamprecht, Holger Stockhaus, Simon Pearce, Jasmin Schwiers, Jürgen Tarrach, Claudia Rieschel, Lou Strenger, Leon Seidel, Lovena Börschmann Ziegler, Balthazar Zeibig und Maria Matschke Engel zu sehen.   

Stab

Autoren und:               Markus Barth, Jana Fischer, Christin Nichols, Roland Slawik,
Autorinnen                  Martin Waldmann, Johannes Berger, Andy Berger, Dominik
                                   Kuhn, Steffen Auer

Headautor:                  Chris Geletneky

Regie:                         Jan Markus Linhof, Lutz Heineking, jr.

Kamera:                      Eduard Schneidermeier, Philipp Pfeiffer

Musik:                         Sebastian Schubert, Johannes Berger, Andy Berger

Ton:                            Michael Felber

Schnitt:                       Martin Wolf, Julian Cohn

Maske :                       Earlybird FX

Szenenbild:                 Stefan Burkhardt

Kostümbild:                 Verena Birk
Produktionsleitung:     Manuel Mützner
Herstellungsleitung:    Jens Metzler
Creative Producer:      Chris Geletneky

Junior Producerin:      Hannah Liebrenz

Produzenten:              Peter Güde, Benjamin Seikel
Redaktion ZDF:           Sarah Flasch

Interview mit Showrunner Chris Geletneky

Aus der Weltgeschichte ins Jahr 2023, nach der "Sketch History" im ZDF nun "Wir sind die Meiers" – welche Rolle spielt der Zeitgeist bei der neuen Sketchcomedy?

Die Hauptrolle kann man sagen. Bei "Sketch History" wollten wir den Wahnsinn und die Absurdität menschlichen Verhaltens allgemein thematisieren – schließlich besteht die Geschichte größtenteils nur aus Kriegen und Gemetzel. Und die Frage ist ja erlaubt, wie Wesen, die gleichzeitig imstande sind, Computer, Flugzeuge und KI zu entwickeln, am Ende trotzdem immer wieder dazu übergehen, sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Bei "Wir sind die Meiers" gehen wir quasi mit der Lupe näher ran – örtlich, aber auch zeitlich: Wir wollen die Widersprüche, das Absurde und den Irrsinn von unserer Gesellschaft im Deutschland des Jahres 2023 zeigen – mit genau den Themen, die uns aktuell gerade beschäftigen.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine Sketchcomedy im Rahmen einer Familie spielen zu lassen?

Wir haben nach einer Struktur gesucht, mit dem wir diese Istzustandsbeschreibung unserer Gesellschaft am einfachsten und nachvollziehbarsten erzählen. Erst waren wir bei einer fiktiven deutschen Stadt, die alles bündelt, was Deutschland 2023 ausmacht. Aber dann hat Regisseur und Autor Erik Haffner die Familienidee ins Spiel gebracht und da haben sofort alle angedockt. Denn tatsächlich ist es ja so, dass jeder in seiner Familie – wenn man den Stammbaum nur weit genug aufmacht – im Prinzip alle Altersgruppen, politischen Ansichten, Religionen, sexuellen Identitäten, Einkommensschichten und so weiter vertreten hat. Von arm bis reich, von jung bis alt, von unfassbar schlau bis unfassbar bescheuert – jeder wird zustimmen, dass es von jedem Exemplar Vertreter*innen in seiner Familie gibt. Und gleichzeitig hält Familie alles zusammen. Wie sagt man so schön: "Familie kann man sich nicht aussuchen". Und "Blut ist dicker als Wasser". Beides stimmt und deswegen war "Familie" für uns die perfekte Struktur, alles zu erzählen, aber auch alles miteinander zu verbinden.

Gibt es ein Vorbild für "Wir sind die Meiers"?

Zumindest nicht als Sketch-Show. Es gibt natürlich etliche Familien-Sitcoms, die vielleicht ebenfalls mit dem Grundgedanken "Diese Familie ist doch bekloppt!" arbeiten. Ich könnte "Pastewka" als Beispiel nennen. Aber eine über eine Familie erzählte Sketchshow hat es, glaube ich, noch nicht gegeben. Hoffe ich zumindest ...

Wie unterscheidet sich die Art des Humors der einzelnen Familienmitglieder der Meiers?

Ich bin mir gar nicht sicher, ob jede Figur überhaupt Humor hat. Manche Familienmitglieder sind schlau und gewitzt, andere sind prollig und unfassbar peinlich – wie zum Beispiel Frank "Bum Bum" Meier, der sich selbst für tierisch witzig hält, aber ausschließlich abgestandene Whatsapp-Gruppen-Gags raushaut. Ich glaube, diesen Onkel mit Bauchansatz am Grill, der auch 2023 noch stolz den gepflegten Herrenwitz aus den 1980ern kultiviert, hat ebenfalls jeder mindestens einmal in der Familie. Aber genau darüber machen wir uns dann lustig. Wichtig ist viel mehr, dass wir EINEN Humor haben, diese vielen unterschiedlichen Figuren zu erzählen.

Wie funktioniert das Sketcheschreiben mit einem Pool von Autoren und Autorinnen für ein 13-köpfiges Ensemble?

Etwas komplizierter als sonst, zumal es ja ein neues Format ist und man erst mal seinen Erzählstil und den angeschlagenen Humor finden muss. Wir haben im Prinzip einzelne Figuren/Rubriken verteilt und dann hat jeder Autor erst mal seine Figuren geschrieben. Und meine Aufgabe war es dann, alles so zu überarbeiten, dass am Ende ein einheitlicher Stil dabei herauskommt.

Was bringt Sie zum Lachen?

Sehr viel, denn ich lache gerne. Das letzte Mal wirklich hysterisch gelacht habe ich allerdings, als wir uns mit Freunden die Aufzeichnung von der RTL-Show "Die Passion" angeschaut haben. Das ist für mich mit Abstand die beste Comedyshow der letzten 30 Jahre. Und die (schwer zu glaubende) Tatsache, dass es gar nicht lustig gemeint war, macht es noch mal lustiger.

Die Funktionsbezeichnung "Showrunner" kennt man vor allem aus dem amerikanischen Fernsehen. Was ist das Besondere an Ihrer Position?

Dass man von der ersten Idee der Show bis zur Abgabe der Festplatten mit den fertigen Sendungen an jedem einzelnen Schritt beteiligt ist und die kreative Hoheit hat. Das ist viel Verantwortung und noch viel mehr Arbeit, aber nur dann kann man eben auch sicherstellen, dass das fertige Produkt auch wirklich eine Handschrift trägt. Ob die nun gut ist oder schlecht. Und ich liebe diesen Job, weil es eben nicht nur bedeutet, Autor zu sein und Texte abzugeben, die man dann erst wiedersieht, wenn die Sendung ausgestrahlt wird, sondern eben bei jedem Fertigungsschritt einer Serie dabei sein zu können. Quasi ein großes Rundum-Klugscheißen. Genau mein Ding – hahaha!  

Interview mit Regisseur Jan Markus Linhof

Worin liegt die Besonderheit in der Inszenierung von Sketchen?

Darin die Schönheit zu suchen, die in der knappen Form liegen kann. Ist oft vergeblich, aber man gibt ja nicht auf.

Timing oder Gagdichte – was ist wichtiger für einen gelungenen Sketch?

Rhythmus. Also Timing.

Was sind die Herausforderungen einer Comedy im Jahr 2023?

Die gleichen wie in jedem Jahr: dass sie dabei helfen soll, die Zumutungen des Lebens zu ertragen. Und: kiss down, not up. Die Schwachen muss man umarmen, auch wenn man dabei keine Luft mehr kriegt, die Lauten mit einem Arschtritt von ihrem Sockel befördern, auch wenn man dann keinen Job mehr kriegt. Es sind also immer die gleichen Herausforderungen.

Was bringt Sie zum Lachen?

Wenn ein Mann auf eine Bananenschale zuläuft und die Schale weicht rechtzeitig aus. Überhaupt Bananenschalen: ein Rätsel der Moderne. Ich habe noch nie eine Bananenschale herumliegen sehen.

Interview mit Regisseur Lutz Heineking, jr.

Worin liegt die Besonderheit in der Inszenierung von Sketchen?

Na, man muss kurz und knapp eine im Klischee verankerte Situation mit einer lustigen Variablen schnell auf den Punkt bringen. Punkt.

Timing oder Gagdichte – was ist wichtiger für einen gelungenen Sketch?

Timing. Timing. Timing.

Was sind die Herausforderungen einer Comedy im Jahr 2023?

Die sollte zeitgemäß sein und dass nicht nur im Thema, sondern auch in der Art und Weise, wie man mit filmischen Mitteln umgeht. Man schneidet zum Beispiel und fürb meinen Geschmack nicht mehr auf jede Reaktion, sondern lässt so was auch mal sehr gerne im Off und in den Köpfen der Zuschauer. Ein Beispiel von vielen.

Was bringt Sie zum Lachen?

Sehr vieles! Dialekte, lustige Masken und die aktuelle politische und Weltlage – leider nicht. Kann aber in Kombination wiederum sehr lustig sein.

Statements der Schauspielerinnen und Schauspieler

Bettina Lamprecht: "'Wir sind die Meiers' gibt uns Spielern die Chance, während eines kurzen Zeitraums in sehr unterschiedliche Charaktere zu schlüpfen, die vor allem durch ihre visuellen Veränderungen bestechen. Da hat die Maskenabteilung im Vorfeld Großartiges geleistet. Familie in Sketchform zu erzählen, ist für mich neu und im Kreise eines spielfreudigen und sehr kollegialen Ensembles eine wahre Freude."

Maria Matschke Engel: "Es ist mir eine große Freude und Ehre, mit einem so lieben und talentierten Team zusammenarbeiten zu dürfen. 'Die Meiers' sind eine Familie vor und hinter der Kamera. Jeder so eigen und besonders wie im echten Leben. Ich freue mich, das, was wir hier herstellen, mit der Welt zu teilen und ein paar Leute zum Lachen zu bringen." 

Matthias Matschke: "'Wir sind die Meiers' ist wie wir alle! Und das ist eine goldene Aufgabe für jeden Darstellenden. Zig Figuren, die alle eint, dass sie in einer Gesellschaft zusammenleben. Da gibt es Liebe, Hass, Verzweiflung und Zuversicht. All das in lustiger Form darzustellen ist eine Wonne!"

Valerie Niehaus: "Eine lustige Familie, so ungesund wie verschieden, so lebensnah wie lebensfern und voller Überraschungen für sich selbst und die anderen. Gott sei Dank, kennen wir Schauspielkolleg*innen uns alle schon seit 20 Jahren, sonst hätte ich vor der einen oder dem anderen Angst bekommen. So aber ist es wie immer eine riesige Freude in diesem Ensemble und begleitet von den Autoren und dem Team, möglichst absurde Witze zu machen."

Simon Pearce: "Das Comedyformat 'Wir sind die Meiers' ist interessant, lustig und vielseitig, vor allem auch wegen der großartigen Kolleg*innen. Die Sketche sind toll geschrieben und die Figuren sehr abwechslungsreich und besonders gezeichnet. Inhaltlich ist meine Lieblingsfigur Yogalehrer Jörg 'Shamballah', optisch natürlich Rapper Coyote69."

Claudia Rieschel: "Für mich ist 'Wir sind die Meiers' das erste Sketchcomedy-Format und deshalb besonders reizvoll. Es macht riesigen Spaß, in die verschiedenen Figuren und Dialekte zu schlüpfen und diese darzustellen. Ich freue mich sehr, Teil dieses Ensembles zu sein."

Jasmin Schwiers: "'Wir sind die Meiers' ist wie ein Querschnitt durch unsere Gesellschaft. Eine Mischung aus Figuren sämtlicher Altersstufen, gesellschaftlichen Schichten, Berufen und politischer Haltungen mit komplett unterschiedlichen Lebensweisen. Familie sucht man sich nicht aus, aber in jeder gibt es mindestens ein schwarzes Schaf. Bei uns sind es auf jeden Fall mehr!"

Leon Seidel: "'Wir sind die Meiers' ist mein erstes Comedy-Format und ich bin sehr froh, dabei zu sein. Besonders ist, so viele verschiedene Figuren spielen zu dürfen und der Freiraum, in dem wir uns bei der Arbeit bewegen und ausprobieren können. Ich freue mich, Teil dieses Ensembles neben so großen Comedykolleg*innen zu sein, von denen man noch viel lernen kann."

Holger Stockhaus: "'Wir sind die Meiers' – die Familie, die keiner kennenlernen wollte, an der aber 2023 niemand vorbeikommt. Abgründig, abstoßend, aufregend. Alles ist privat, das Private ist Wahnsinn, der Wahnsinn ist politisch, die Welt ist Familie. Wie kommen wir da nur wieder raus? Seine Angehörigen kann sich niemand aussuchen. Ich bin froh und entsetzt, Teil dieser Wahnsinnssippe zu sein. Was für ein Horror-Clan! An dieser Familie sollte sich wirklich niemand ein Beispiel nehmen!"

Lou Strenger: "Die Tante, die jeder hat und niemand mag, mal selbst darstellen zu können, hat großen Spaß gebracht. 'Wir sind die Meiers' ist ein bisschen wie Theaterspielen und es war mir eine riesige Freude, im Ensemble mit den großen Comedykolleg*innen zu arbeiten."

Jürgen Tarrach: "Am Sketchcomedy-Format 'Wir sind die Meiers' ist für mich besonders reizvoll, dass es politisch total unkorrekt und frech ist und den Mainstream aufs Korn nimmt. Mutig werden aktuelle gesellschaftliche Themen behandelt und mit Tabus gebrochen. 'Wir sind die Meiers' ermöglicht ein befreiendes Lachen in unserer so absurden Zeit und darauf kann man sich freuen."

Bildhinweis

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