Arabiens Traum von der Zukunft

Zudem weitere Dokumentationen zur WM in Katar

Das ZDF berichtet umfassend und kritisch von der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Über das sportliche Geschehen hinaus beleuchten zahlreiche Dokumentationen und Beiträge die Situation im WM-Ausrichterland. Anlässlich der umstrittensten Fußballweltmeisterschaft aller Zeiten reist die ZDF-Korrespondentin Golineh Atai durch Arabien. Ihre zweiteilige Dokumentation "Arabiens Traum von der Zukunft" ist am Dienstag, 22. November 2022, und am Donnerstag, 24. November 2022, jeweils um 22.45 Uhr im ZDF zu sehen.

  • ZDF Mediathek, Dienstag, 22. November 2022, 8.00 Uhr
  • ZDF, Dienstag, 22. November 2022, 22.45 Uhr / Donnerstag, 24. November 2022, 22.45 Uhr

Texte

ZDF-Dokumentationen zur WM in Katar in der Übersicht

Dienstag, 8. November 2022, 20.15 Uhr, ZDF
In der ZDFmediathek verfügbar

ZDFzeit: Geheimsache Katar

Film von Julia Friedrichs und Jochen Breyer

Produktion: bildundtonfabrik
Redaktion: Christian Wilk, Caroline Reiher
Leitung der Sendung: Heike Schnaar
Länge: ca. 43 Minuten

 

Mittwoch, 9. November 2022, 0.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 17. November 2022, 20.15 Uhr, ZDFinfo
In der ZDFmediathek verfügbar

Die Skandal-WM – Wie Katar den Fußball kauft

Film von Delphine Lopez und Pierre-Stephane Fort

Produktion: TV Presse
Redaktion: Joachim Bartz, Elena Reinhard
Länge: ca. 43 Minuten

 

Dienstag, 15. November 2022, 22.25 Uhr, 3sat
Mittwoch, 16. November 2022, 0.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 17. November 2022, 19.30 Uhr, ZDFinfo
In der ZDFmediathek verfügbar

Geheimes Katar – Geschäftssinn, Gas und Größenwahn

Film von Svaantje Schröder

Kamera: Leonard Bendix, René Dame
Schnitt: Robinson Krause
Produktion: Bewegte Zeiten Filmproduktion
Redaktion: Imke Meier
Länge: ca. 44 Minuten

 

Dienstag, 22. November 2022, 22.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 24. November 2022, 22.45 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 22. November 2022, 8.00 Uhr, in der ZDFmediathek

Arabiens Traum von der Zukunft – Unterwegs mit Golineh Atai

Film von Nadja Kölling 

Kamera: Sami Karim
Produktion: Spiegel TV
Redaktion: Simone Müller
Leitung der Sendung: Markus Wenniges
Länge: 2 x ca. 43 Minuten

Teil 1: Von Oman nach Saudi-Arabien
Teil 2: Von Saudi-Arabien nach Dubai

Arabiens Traum von der Zukunft – Unterwegs mit Golineh Atai

Dienstag, 22. November 2022, 22.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 24. November 2022, 22.45 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 22. November 2022, 8.00 Uhr, in der ZDFmediathek

Arabiens Traum von der Zukunft – Unterwegs mit Golineh Atai

Film von Nadja Kölling 

Kamera: Sami Karim
Produktion: Spiegel TV
Redaktion: Simone Müller
Leitung der Sendung: Markus Wenniges
Länge: 2 x ca. 43 Minuten

Teil 1: Von Oman nach Saudi-Arabien
Teil 2: Von Saudi-Arabien nach Dubai

Menschenrechte oder Millionen? Anlässlich der umstrittensten Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten reist die ZDF-Korrespondentin Golineh Atai durch Arabien. Die Länder am Persischen Golf haben sich innerhalb weniger Jahrzehnte von weltpolitisch eher unbedeutenden Wüstenstaaten zu wirtschaftlich prosperierenden Kräften entwickelt. Gerade in der aktuellen Energiekrise suchen die westlichen Länder verstärkt die Nähe zu den Golfstaaten – und buhlen nicht nur um ihre fossilen Brennstoffe. Zugleich rangieren fast alle Länder der Region auf den untersten Rängen, wenn es um Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit geht.

In einer zweiteiligen Dokumentation erkundet Golineh Atai eine Region zwischen Aufbruch und Stillstand. Sie beginnt ihre Reise im Oman und trifft dort junge Touristen, die in einer Oase den alljährlichen Nieselregen in Salalah genießen. Sie reist weiter nach Saudi-Arabien. Der weltweit größte Ölexporteur befindet sich auf einem drastischen Modernisierungskurs, verordnet von Kronprinz Mohammed bin Salman. Mit einer Graffitikünstlerin aus Riad und einer Rennfahrerin spricht sie über neue Freiheiten und zeigt, dass Kritik am Königshaus weiterhin unmöglich ist und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Golineh Atai begibt sich auf die Omrah, die kleine Pilgerreise nach Mekka und taucht ein in die Heilige Stadt des Islam. Mit der jungen Touristenführerin Amal erkundet sie das jahrtausendealte Hegra. "Ich möchte den Menschen mehr erzählen über Saudi-Arabien, über unsere Kultur und unsere Geschichte. Und ich wünsche mir, dass wir Frauen endlich unabhängig sein können und starke Anführerinnen", erzählt Amal.

In Kuwait begleitet sie die Wahlen und besucht mit einem Kamelzüchter ein Jungtier-Rennen. Ihre Reise endet in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die mit Superlativen klotzen, schon vor Jahren den Tourismus ausgebaut, ihre erste Mars-Mission gestartet haben und auf erneuerbare Energien setzen. Im größten Solarpark der Welt in Dubai soll irgendwann auch Wasserstoff produziert und nach Deutschland geliefert werden. Mit der Wissenschaftsministerin spricht Golineh Atai über den arabischen Traum, seine Schattenseiten und westliche Stereotype. "Es gibt keine richtige oder falsche Gesellschaft. Wir sollten unsere Unterschiede respektieren und aufhören, für jede Nation und jede Gesellschaft denselben Maßstab verwenden zu wollen", sagt Ministerin Sarah Al Amiri.

Während in Katar 32 Mannschaften um den Titel Fußballweltmeister 2022 kämpfen, zeigt Golineh Atai eine Region, die für viele ein Geheimnis ist und bleiben wird. Die Frage ist, welche Träume und Perspektiven die Menschen hier haben. Sind es wenige, die aufbegehren oder formiert sich hier gerade eine neue Generation Golf?

ZDFzeit: Geheimsache Katar

Dienstag, 8. November 2022, 20.15 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 8. November 2022, 12.00 Uhr, für fünf Jahre in der ZDFmediathek

ZDFzeit: Geheimsache Katar

Film von Julia Friedrichs und Jochen Breyer

Produktion: bildundtonfabrik
Redaktion: Christian Wilk, Caroline Reiher
Leitung der Sendung: Heike Schnaar
Länge: ca. 43 Minuten

Eine Weltmeisterschaft in der Wüste. Im Winter. Aller Kritik zum Trotz: Sportjournalist Jochen Breyer und Autorin Julia Friedrichs gehen der Frage nach, wie Katar dieser Coup gelingen konnte. Denn auf dem Papier spricht erst mal alles gegen diesen Austragungsort: Katar hat nur rund 300.000 Staatsbürger, mehr als die Hälfte des Jahres ist es zu heiß, um im Freien Sport zu treiben.

Journalist und Sportmoderator Jochen Breyer wird die WM im ZDF präsentieren. Er wollte sich daher ein eigenes Bild machen. Zweimal ist er ins Land gereist. Er schaute sich Stadien und Infrastruktur an, kam aber vor allem mit den Menschen dort ins Gespräch und durfte schließlich sogar eine katarische Familie zu Hause besuchen. Ein seltener Einblick, denn in Katar bleibt man gerne unter sich.

Das Team recherchierte aber auch über Monate in Deutschland: Wie steht eigentlich der Fußball hierzulande zur WM in Katar? Mit welchen Mitteln ließen sich die europäischen Fußball-Ligen davon überzeugen, die erste WM im Winter – also mitten in der laufenden Saison – zu spielen? Der ZDF-Moderator trifft auf Schlüsselfiguren und Sportfunktionäre sowie den damaligen FIFA-Chef Sepp Blatter.

"Der Matchplan Katars war es, Abhängigkeiten zu schaffen": Fragen an ZDF-WM-Moderator Jochen Breyer

Knapp zwei Wochen vor Beginn der WM in Katar ist Ihre 45-minütige Doku im ZDF zu sehen, für die Sie sich auf Spurensuche im WM-Ausrichterland begeben haben: Wie hat es der Wüstenstaat geschafft, die Weltmeisterschaft ins Land zu holen? Und welche neuen Erkenntnisse haben Sie bei den Dreharbeiten darüber hinaus gewinnen können? 

Meine erste Reise nach Doha habe ich im Juni unternommen – genau in der Woche, in der die Weltmeisterschaft eigentlich begonnen hätte: Sie war Katar für den Sommer zugeschlagen worden. Und ich muss sagen, dass mir erst dort, als ich bei knapp 50 Grad in der brennenden Hitze stand, so richtig bewusst wurde, wie verrückt es war, die WM für diesen Zeitraum in die Wüste zu vergeben. Die Fifa-Prüfer hatten ja selbst festgestellt, dass dies große gesundheitliche Gefahren mit sich bringen würde. Daran sieht man, dass es nicht um sportliche Faktoren ging, sondern vor allem um finanzielle und politische. Und natürlich um ein umfassendes Netzwerk, das Katar im Weltfußball geknüpft hat. 

Wie wurden denn eigentlich die europäischen Ligen davon überzeugt, die erste WM im Winter – also mitten in der laufenden Saison – zu spielen? Und wie nehmen Sie aktuell die Stimmung in der Bundesliga wahr, was diese ungewöhnliche Saisonunterbrechung betrifft? 

Wie die europäischen Ligen und Klubs überzeugt wurden, wird Thema in meiner Doku sein, da möchte ich vorab nicht zu viel verraten. Nur so viel: Der Matchplan Katars war es, Abhängigkeiten zu schaffen. Und die Gier, die es an vielen Stellen im Fußball gibt, gezielt auszunutzen. 

Welche Rolle übernimmt Schauspieler Matthias Brandt in Ihrem Film? 

Wir haben in der Doku kurze fiktionale Parts, in denen ein Fußballtrainer an der Taktiktafel komplexe Hintergründe zur WM erklärt. Diesen Fußballtrainer spielt Matthias Brandt. Das Thema liegt ihm als selbst erklärtem Fußball-Romantiker und Fan von Werder Bremen sehr am Herzen, das merkte man ihm bei den Dreharbeiten an. Wir waren begeistert davon, wie er die Rolle gespielt hat und sind sehr glücklich, dass wir ihn für den Film gewinnen konnten. 

Im WM-Studio auf dem Mainzer Lerchenberg führen Sie im Wechsel mit Katrin Müller-Hohenstein durch die WM-Sendetage im ZDF: Überwiegt mit Blick darauf die Vorfreude auf hoffentlich weltmeisterliche Fußballspiele im November und Dezember und tolle Gesprächsgäste in der temporär errichteten Leichtbau-Arena? Oder wird es auch dann nicht nur um Fußball gehen? 

Um ehrlich zu sein, habe ich da schon gemischte Gefühle. Als Fußballfan freue ich mich auf Spiele wie Deutschland gegen Spanien, das wir in der Vorrunde übertragen. Auf Mannschaften wie Brasilien, Argentinien und viele andere. Uns muss aber immer auch bewusst sein, unter welchen Rahmenbedingungen diese WM gespielt wird. Menschenrechte, Stadionbau, Nachhaltigkeit, um nur ein paar Stichworte zu nennen. Wir werden auch diese Themen regelmäßig in Beiträgen und Gesprächen in unsere Sendungen einfließen lassen. Das gehört genauso zu unserer WM-Berichterstattung wie die Analyse der Spiele.  

Und was sagen Sie denen, die behaupten, die WM in Katar nicht verfolgen zu wollen, warum es sich dennoch lohnt, ab 20. November 2022 "sportstudio live" im ZDF einzuschalten? 

Es steht jedem frei, die WM in Katar zu verfolgen oder nicht. Was ich aber versprechen kann: Dass wir in den Sendestrecken immer wieder auf das schauen, was abseits des Rasens passiert. Es kann und darf bei diesem Ereignis nicht nur um Fußball gehen – da stehen wir als übertragender Sender in der Pflicht. 

Interview: Thomas Hagedorn

Die Skandal-WM – Wie Katar den Fußball kauft

Mittwoch, 9. November 2022, 0.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 17. November 2022, 20.15 Uhr, ZDFinfo

Die Skandal-WM – Wie Katar den Fußball kauft

Film von Delphine Lopez und Pierre-Stephane Fort

Produktion: TV Presse
Redaktion: Joachim Bartz, Elena Reinhard
Länge: ca. 43 Minuten

2. Dezember 2010: Der Golfstaat Katar wird überraschend zum Ausrichter der Fußballweltmeisterschaft 2022 bestimmt – obwohl viele Zeichen dagegen sprachen. Die Fußballwelt ist verblüfft: Keine Fußballkultur, eine prekäre Menschenrechtslage, schlechte Infrastruktur, heißes Wüstenklima: Wer stimmt für eine Weltmeisterschaft, die das Leben von Millionen von Fans und Spielern gefährden würde? Schnell tauchen Gerüchte über Korruption auf.

Der autokratische Staat ist dank seiner Vorkommen an fossilen Energieträgern sehr reich. Bestechungsgelder, geheime Absprachen, Auftragsvergaben: Wie weit ging das kleine Golfemirat, um die Fußballweltmeisterschaft zu erhalten?

Die Recherchen des Fernsehteams führen auf die Spur geheimer Finanzvereinbarungen zwischen dem Emirat und großen internationalen Unternehmen. Die Reporter bekommen Zugang zu vertraulichen Dokumenten, Hinweise auf Korruption, aber auch auf die Verletzung der Arbeitsrechte der Arbeiter auf den WM-Baustellen. Von Frankreich bis Katar, von der Schweiz bis nach Afrika werden die dunklen Seiten dieser Weltmeisterschaft aufgedeckt.

Geheimes Katar – Geschäftssinn, Gas und Größenwahn

Dienstag, 15. November 2022, 22.25 Uhr, 3sat
Mittwoch, 16. November 2022, 0.45 Uhr, ZDF
Donnerstag, 17. November 2022, 19.30 Uhr, ZDFinfo
In der ZDFmediathek bereits verfügbar

Geheimes Katar – Geschäftssinn, Gas und Größenwahn

Film von Svaantje Schröder

Kamera: Leonard Bendix, René Dame
Schnitt: Robinson Krause
Produktion: Bewegte Zeiten Filmproduktion
Redaktion: Imke Meier
Länge: ca. 44 Minuten

Wie hat es der kleine Wüstenstaat am Golf eigentlich geschafft, ein wichtiger Player in der globalen Wirtschaft und umstrittener Ausrichter der ersten Fußball-WM im November und Dezember zu werden? In sieben Kapiteln beleuchtet die Dokumentation "Geheimes Katar – Geschäftssinn, Gas und Größenwahn" die politischen und ökonomischen Strukturen Katars

Der Wüstenstaat am Persischen Golf, flächenmäßig kleiner als Hessen, wurde mit Öl und Gas zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt. Die Emir-Familie Al Thani führt das autokratische Katar wie ein Familienunternehmen. Doch wie hat es die Königsfamilie geschafft, ihr Land auch in der Weltpolitik einflussreich zu machen? Und wie sehen die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zu Deutschland aus?

Anfang der 1970er-Jahre wurde vor der Küste Katars das drittgrößte Gasfeld der Welt entdeckt und somit die Zukunft des Emirats gesichert. Um das Gas zu exportieren, benötigte das Land viele Arbeitskräfte – Katar hat mittlerweile weltweit die höchste Quote an Arbeitsmigranten. Unter der Herrschaft des vormaligen Emirs Hamad bin Chalifa Al Thani hat sich das Land auch deshalb zum weltgrößten Exporteur von Erdgas und somit zur internationalen Wirtschaftsgröße entwickelt. Er holte zudem die Fußball-WM 2022 nach Katar. 2013 übergab er den Thron an seinen Sohn Tamim bin Hamad Al Thani.

Von Katars Rohstoffen möchte auch Deutschland profitieren. In der Dokumentation spricht der ehemalige Außen- und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel über die Beziehung zwischen Deutschland und Katar – früher und heute. Zusammen mit Expertinnen und Experten blickt Swaantje Schröder in ihrem Film zudem auf die schwierige geopolitische Lage am Persischen Golf, die in der Katarkrise von 2017 bis 2021 deutlich wurde, als einige der arabischen Nachbarländer ein Embargo gegen Katar verhängten.

Die Fußball-WM soll das Prestige des Landes steigern. Doch lange Zeit bestimmten die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der WM-Stadien die internationalen Schlagzeilen. In der Dokumentation berichten Verantwortliche von Amnesty International und der International Labour Organization (ILO) über das vorherrschende sogenannte Kafala-System, das Arbeiterinnen und Arbeiter zu Leibeigenen macht.

Fotohinweis

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