Pfingsten: Reportage im ZDF über Menschen im Kirchenasyl
Kirchenasyl ist politisch und rechtlich umstritten. Für einige ist es ein Gesetzesbruch, für andere ein Akt der Menschlichkeit. Am Pfingstmontag, 20. Mai 2024, 17.30 Uhr, zeigt das ZDF die Reportage "Letzte Hoffnung Kirchenasyl". Darin erzählen drei Menschen ihre Geschichten: ein Flüchtling, der Schutz sucht, ein Pfarrer, der sich aus christlicher Überzeugung in eine rechtliche Grauzone begibt, und eine Flüchtlingsberaterin, die sich zwischen Gemeinden und Flüchtlingen aufreibt. Der Film von Christian Heynen ist am Sendetag schon ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek abrufbar.
Der junge Iraker Mujtaba Ali lebt in einem kleinen Raum neben der Orgel in der Johanneskirche im bayerischen Marktoberdorf. Ohne diese Zuflucht wäre Ali bereits abgeschoben worden. Als Homosexueller in seiner Heimat verfolgt, floh er nach Europa. Doch auch im EU-Land Bulgarien wurde er Opfer von staatlicher Gewalt und floh weiter nach Deutschland, um hier seinen Asylantrag zu stellen. Doch nach geltendem EU-Recht muss in dem Land ein Asylverfahren bearbeitet werden, in dem jemand zuerst erfasst wurde. Alis letzte Hoffnung auf ein Asylverfahren in Deutschland ist das Kirchenasyl. Die Reportage zeigt, welche Herausforderungen das Leben im Kirchenasyl mit sich bringt – für den Betroffenen und für die Gemeinde.
Pfarrer Michael Ostholthoff aus Haltern am See gewährt seit 2020 Kirchenasyle. Der Vorwurf, er widersetze sich geltendem Recht, lässt ihn kalt. Als Christ steht für ihn die im Grundgesetz festgehaltene Würde des Menschen höher. Im Pfarrhaus lebt er in einer Art "WG" mit fünf Männern im Kirchenasyl. Das Zusammenleben ist nicht einfach, die Kommunikation oft schwierig. Die Gemeinde muss zudem für alle Kosten aufkommen. Auch wenn er schon negative Erfahrungen gemacht hat, kann er nicht anders, als diesen Menschen Schutz zu gewähren.
In Berlin bekommt die Flüchtlingsberaterin Cecilia Juretzka jeden Tag bis zu 20 Nachrichten von verzweifelten Menschen, die Kirchenasyl suchen. Die Arbeit belastet, nicht allen kann sie helfen. Angesichts der immer schärferen öffentlichen Debatte über Geflüchtete wird die Verunsicherung von Gemeinden stetig größer, ob sie Kirchenasyl gewähren sollen. Die Zahl der Kirchenasylplätze ist begrenzt. In Gesprächen versucht Juretzka auszuloten, wer für ein Kirchenasyl geeignet ist und wer nicht. Doch wie kann sie individuelles Leid objektiv bewerten?
Darüber hinaus kommt auch Frank Schimmelpfennig vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu Wort und gibt Auskunft über die Rechtslage.
Die Sendung wird mit Untertiteln angeboten.
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Weitere Informationen
Der Film steht akkreditierten Journalisten spätestens ab Montag, 13. Mai 2024, im ZDF-Presseportal zur Besprechung zur Verfügung.
Gottesdienste in der ZDFmediathek
Mainz, 9. Mai 2024
ZDF-Kommunikation
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