ZDF-Reportage "37°" über Eltern von Straßenkindern
"Was haben wir falsch gemacht?", fragen sich Eltern, deren Kinder von zuhause ausreißen, um auf der Straße zu leben. Janne und Ingo, Heike und Raico sowie Gesine und ihr Mann haben genau das erlebt. Als es losging, waren ihre Kinder zwischen 13 und 15 Jahre alt. Die "37°"-Reportage "Was haben wir nur falsch gemacht? Eltern von Straßenkindern" von Autorin Silvia Kaiser geht am Dienstag, 18. Januar 2022, 22.35 Uhr, der Frage nach, wie Eltern eine solche Extremsituation, die manchmal jahrelang anhält, durchstehen. Die "37°"-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Die 57-jährige Richterin Janne lebt mit ihrem Mann, einem Chefarzt im Ruhestand, in Berlin Zehlendorf, beste Lage. Zwei Kinder sind aus dem Haus und studieren. Amelie, die jüngste Tochter, aber ist mit 14 das erste Mal von Zuhause abgehauen. "Wenn Du ein paar Tage auf der Straße lebst und unter Drogen stehst, veränderst Du Dich ganz krass. Das glaubt man nicht, was ein paar Tage auf der Straße mit einem Kind machen." Janne und ihr Mann haben viele Versuche unternommen, um ihre Tochter zurückzuholen.
Auch Heike und Raico haben alles versucht, damit ihr Sohn den Absprung schafft. Die Familie lebte ein glückliches Leben, bis sich Tim mit 15 Jahren veränderte. Zunächst schob Heike alles auf die Pubertät, bis Tim seinen Eltern gestand, dass er heroinsüchtig war.
Gesine und ihr Mann hatten große Erwartungen an ihre drei Kinder und genaue Vorstellungen, wie deren Leben sein sollte. Doch die älteste Tochter Marie fing mit 13 Jahren an, die Schule zu schwänzen, Drogen zu nehmen und immer länger von Zuhause wegzubleiben.
In Deutschland leben schätzungsweise 40.000 Kinder auf der Straße. Manche von ihnen kommen aus wohlhabenden bürgerlichen Elternhäusern. Weder von der Polizei, noch vom Jugendamt lassen sich die Jugendlichen zwingen, nach Hause zurückzukehren. Heike, Gesine und Janne haben sich in Selbsthilfegruppen organsiert, um sich gegenseitig zu unterstützen. Hilfe von außen gibt es kaum. Im Gegenteil: Oft wird betroffenen Eltern eine Mitschuld gegeben.
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Mainz, 14. Januar 2022
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