ZDF zum Inkrafttreten des Reformstaatsvertrags am 1. Dezember
Intendant Himmler: "Klarer Rahmen für wichtige Reformen und Projekte."
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Der neue Staatsvertrag bietet eine solide Grundlage für die Reformarbeit des ZDF. Das gilt auch für den Ausbau der guten Zusammenarbeit mit der ARD in vielen Bereichen.
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler: "Ich begrüße, dass die Länder mit dem neuen Staatsvertrag einen klaren Rahmen für wichtige Reformen und Projekte gesetzt haben: Wir können so unsere Dialog- und Bildungsangebote weiter ausbauen und das Streaming-Netzwerk gemeinsam mit der ARD weiter vorantreiben. Gleichzeitig stellen uns die Vorgaben zum Einsatz von Text in Onlineangeboten vor große Herausforderungen. Das beschränkt unsere Nachrichtenangebote und erhöht den bürokratischen Aufwand."
Dialog fördern mit ZDFmitreden und Public Spaces Incubator
Mit dem Auftrag für einen kontinuierlichen Dialog mit der Gesellschaft hebt der neue Staatsvertrag einen wichtigen Aspekt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hervor. Das ZDF steht als Medium und mit seinen Angeboten für Austausch und Auseinandersetzung mit dem Ziel, Menschen zu verbinden und das Wesen der Demokratie zu vermitteln. Schon jetzt versammeln sich mehr als 70.000 Menschen in dem digitalen Panel ZDFmitreden. Im Austausch mit dem Sender bringen sie regelmäßig bei der Entwicklung von Programmen ihre Perspektive ein und dienen dem Sender als Stimmungssensor. Auf die Förderung von Dialog und Debattenkultur zielt auch das internationale Projekt "Public Spaces Incubator". Dort wurden und werden Tools entwickelt, mit denen eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen und Programmen stattfinden kann mit dem Ziel, eine faire, offene und respektvolle Streitkultur im Internet zu befördern.
Streaming OS: Synergien nutzen
Im Rahmen der Weiterentwicklung des gemeinsamen Streaming-Netzwerks werden die Voraussetzungen für das vorgegebene gemeinsame technische Plattformsystem geschaffen. Unter anderem planen ARD, ZDF und Deutschlandradio den Aufbau einer gemeinsamen Tochterfirma, die sich vor allem um den Betrieb der Mediatheken in der Cloud kümmern wird. Dabei werden nicht nur Entwicklungskapazitäten synergetisch eingesetzt, sondern es entsteht durch den Open-Source-Ansatz auch ein Nutzwert für andere.
ZDF goes Schule und Schau hin!: Medienkompetenz und Wissensvermittlung
Der Auftrag, Bildungsangebote leicht auffindbar zu präsentieren und mit Partnerschaften zu erweitern, stützt das Konzept, mit Initiativen wie ZDF "goes Schule" oder "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht" Medienkompetenz und andere Bildungsinhalte zu vermitteln. Um den Wirkungsgrad dafür noch zu erhöhen, schließen ARD, ZDF und Deutschlandradio eine Medienkompetenzallianz, in der Bildungsangebote der öffentlich-rechtlichen Anstalten übersichtlich und leicht zugänglich unter einem Dach zusammengeführt werden.
Presseähnlichkeit: neue Vorgaben für zdfheute.de
Die Umsetzung der neuen Vorgaben zur Nutzung von Text in Onlineangeboten ist anspruchsvoll und stellt das ZDF vor große Herausforderungen. Während es im Streaming-Netzwerk keine eigenständigen Textangebote gibt, trifft die neue Regelung vor allem die Nachrichtenangebote. Bei zdfheute.de werden die Nutzerinnen und Nutzer die deutlichsten Veränderungen spüren. Die neuen Regelungen bedeuten einen erheblichen Bürokratieaufwand in Bezug auf Dokumentation und Nachweispflichten.
Digitalkanäle von ZDF und ARD
Die Gespräche über die Zukunft der digitalen Spartenkanäle (sog. Körbe-Modell) sind noch nicht abgeschlossen. Über die entsprechenden Weichenstellungen werden ZDF und ARD zu gegebener Zeit berichten.
Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV)
Am 1. Dezember 2025 tritt auch der sechste Medienänderungsstaatsvertrag (Jugendmedienschutz-Staatsvertrag) in Kraft. Der Schwerpunkt dieser Novelle liegt auf dem technischen Jugendmedienschutz: Künftig muss auf jedem Endgerät eine technische Jugendschutzvorrichtung aktiviert werden können, in der Eltern die Altersstufe ihres Kindes im Betriebssystem voreinstellen können. Medien-Apps werden durch automatisierte Bewertungssysteme mit Altersangaben versehen, die dann wiederum von den Betriebssystemen ausgelesen werden.
In inhaltlicher Hinsicht sieht die Novelle vor, dass Telemedienanbieter künftig alle Filme und Serien online mit Alterseinstufungen versehen müssen; zusätzlich sollen mit sogenannten Deskriptoren die wesentlichen Gründe für die Alterseinstufung dargestellt werden. Für diese neuen Kennzeichnungspflichten im Streaming-Portal ist eine Umsetzungsfrist bis zum 31. Mai 2026 vorgesehen.
Das ZDF arbeitet aktuell an der Umsetzung der neuen Vorgaben.
Kontakt
Bei Fragen zur Pressemitteilung erreichen Sie die ZDF-Kommunikation telefonisch unter 06131 – 70-12108 oder per E-Mail unter pressedesk@zdf.de.
Mainz, 28. November 2025
ZDF-Kommunikation
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