Aufgestaut

Sechsteilige Dramedy/ZDFneoriginal

Nachdem sich eine Klimaprotestgruppe auf die Straße geklebt hat, erzählt "Aufgestaut" in ständigen Perspektivwechseln von den Konflikten der Menschen, die durch das Verkehrschaos miteinander verwoben werden. Was passiert, wenn sie alle in einer Ausnahmesituation aufeinanderprallen? Wer hilft wem? Wer hat für wen Verständnis? Und wer kann die Eskalation aufhalten?

  • ZDF Mediathek, ab Donnerstag, 28. September 2023, 10.00 Uhr
  • ZDF neo, Mittwoch, 18. Oktober 2023, ab 23.15 Uhr, alle Folgen zum Binge-Watching

Texte

Statement der Redaktion

Voller Einsatz für das Klima und bewusste Grenzüberschreitungen auf der einen Seite, wütende Menschen sowie der Vorwurf des Rechtsbruchs auf der anderen. Seit mehr als einem Jahr fordert die "Letzte Generation" mit ihren Protestaktionen weitreichendere Maßnahmen, um den Klimawandel aufzuhalten. Besonders der zivile Ungehorsam der sogenannten Klimakleber polarisiert und wird kontrovers diskutiert: Ist die Protestform der Aktivistinnen und Aktivisten angemessen? Erreichen sie mit ihren Aktionen die Richtigen? Und wenn ihr Protest schon nicht legal ist, ist er dann wenigstens legitim?

Unsere Instant-Fiction-Serie "Aufgestaut" will die aktuelle Debatte um den Klimaaktivismus aufgreifen und die Blickwinkel weiten. Das Drehbuch- und Regieduo Zarah Schrade und Matthias Thönnissen lädt uns ein, die Perspektiven der verschiedenen Stellvertreterinnen und Stellvertreter in der Diskussion einzunehmen und konfrontiert uns in der multiperspektivischen Erzählung mit unterschiedlichen Meinungen. Dabei wird nicht nur die Form des Protests hinterfragt, sondern zugleich gezeigt, wie sich diese auf unsere Diskussionskultur und unser gesellschaftliches Zusammenleben auswirkt. Wie reagiert der Paketfahrer, der unter Zeitdruck steht, auf den Protest? Was passiert, wenn der werdenden Mutter der Weg ins Krankenhaus versperrt wird? Was macht es mit den Protestierenden, wenn ihnen die Wut der Verkehrsteilnehmenden hart entgegenschlägt?

Julia Sattler & Esther Hechenberger

Stab und Besetzung

Regie   Matthias Thönnissen, Zarah Schrade
Buch   Matthias Thönnissen, Zarah Schrade
Kamera   Sebastian Bäumler
Ton   Alex Rubin
Musik   Florian Kreier, Christoph Beck
Schnitt   Christoph Klotz
Kostüme   Gesa Lüthje
Szenenbild   Benjamin Scholl
Produktion   Tellux Film GmbH
Produzent   Philipp Schall
Producerin   Tina Lenz
Redaktion ZDF   Esther Hechenberger, Julia Sattler
Koordination ZDFmediathek   Theresa Schreiber
Länge  

sechs Folgen à ca. 15 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Lena   Valerie Stoll
Finn   Adrian Grünewald
Anatol   Valentino Dalle Mura
Lew   Nicolas Garin
Herr Schneider   Daniel Friedrich
Paul   Ben Andrews Rumler
Thomas Kling   Wayne Carpendale
Ava   Nadja Sabersky
Wuttke   Daniel Donskoy
Strasser   Altine Emini
Margot   Franziska Walser
Zeynep   Miriam Ohlmeyer

und andere

   

Inhalt

Stau. Hitze. Nichts geht mehr. Lena und Finn haben sich mit ihrer Klimaprotestgruppe auf die Straße geklebt und blockieren den Verkehr. Finn ist zum ersten Mal dabei, aber will sich seine Aufregung auf keinen Fall anmerken lassen. Doch seine Nervosität steigt, als die Stimmung kippt und ihm der Unmut der Verkehrsteilnehmenden entgegenschlägt. Neben Paketfahrer Lew, für den der Stau zur Existenzbedrohung wird, macht auch Familienvater Thomas Kling seiner Wut lautstark Luft. Genau wie Polizist Wuttke, der mit seiner Kollegin Strasser genervt am Einsatzort eintrifft. Er hat es satt, die Protestierenden von der Straße zu pinseln.

In ständigen Perspektivwechseln erzählt "Aufgestaut" von den Konflikten der Menschen, die durch das Verkehrschaos miteinander verwoben werden: Cellistin Ava, die auf dem Weg zum wichtigsten Vorspiel ihres Lebens ist.  Der pensionierte Jurist Herr Schneider, der seinen Enkelsohn auf der Straße entdeckt. Die werdenden Eltern Zeynep und Max, die versuchen, mit dem Taxi einen Weg ins Krankenhaus zu finden. Der verzweifelte Kioskverkäufer Paul, für dessen Familie der Klimawandel längst spürbare Realität ist. Und Margot, die nichts mehr zu verlieren hat und bereit ist zu drastischeren Protestformen zu greifen. Was passiert, wenn sie alle in einer Ausnahmesituation aufeinanderprallen? Wer hilft wem? Wer hat für wen Verständnis? Und wer kann die Eskalation aufhalten?

Folgenübersicht und Sendetermine in ZDFneo

Folge 1: "Lew", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 23.15 Uhr

Finn ist zum ersten Mal bei einer Aktion seiner Klimaprotestgruppe dabei, will sich seine Aufregung aber nicht anmerken lassen. Schon gar nicht vor Mitaktivistin Lena. Als die Hände der Protestierenden schließlich fest auf der Straße kleben, staut sich der Verkehr. Sehr zur Verzweiflung von Paketfahrer Lew. Er ist noch in der Probezeit und darf seinen Job auf keinen Fall verlieren. Immer mehr Menschen versammeln sich in kurzer Zeit an der Kreuzung und lassen ihrem Unmut freien Lauf.

 

Folge 2: "Ava", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 23.25 Uhr

Auf dem Weg zum wichtigsten Vorspiel ihres Lebens landet Cellistin Ava im Stau und gerät in eine Zwickmühle: Klimaschutz ist auch ihr sehr wichtig, aber hier geht es um ihre persönliche Zukunft!

Gedanken um die Zukunft macht sich auch Herr Schneider und traut seinen Augen nicht, als er seinen Enkelsohn Finn auf der Straße entdeckt.  Der Großvater ist besorgt: Hat Finn dafür etwa sein Studium abgebrochen? Und weiß er, dass er sich damit seine Karriere als Jurist verbaut?

Paketfahrer Lew und Familienvater Thomas nehmen die Dinge unterdessen selbst in die Hand. Genau wie Ava, die zum Smartphone greift und die Polizei ruft.

 

Folge 3: "Strasser & Wuttke", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 23.40 Uhr

Endlich treffen Polizist Wuttke und seine Kollegin Strasser am Einsatzort ein. Die beiden haben sich ihren Job eigentlich anders vorgestellt: Statt Verbrecher zu jagen, pinseln sie seit Wochen Protestierende vom Asphalt. Doch bevor sie damit beginnen, warten sie auf Verstärkung und beobachten den immer nervöser werdenden Finn. Der hofft in einer etwas peinlichen Angelegenheit auf die Hilfe seines Großvaters.

In einem Kiosk am Rande des Staus macht sich Verkäufer Paul Sorgen: Seine Familie braucht dringend eine neue Wasserpumpe, um die immer weiter austrocknenden Felder bewirtschaften zu können. Bei ihnen ist der Klimawandel längst spürbare Realität.

 

Folge 4: "Margot", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 23.55 Uhr

Paul ist irritiert: Margot, eine ältere Dame, kauft gleich sechs Flaschen Feuerzeugbenzin in seinem Kiosk. Gut gerüstet und entschlossen macht sich Margot mit dem Brennstoff auf den Weg zu den Protestierenden. Dort trifft inzwischen Verstärkung für Polizist Wuttke und seine Kollegin Strasser ein. Die Räumung kann beginnen. Lew atmet auf und ist erleichtert, dass die Fahrt endlich weitergehen kann. Doch er hat die Rechnung ohne Margot gemacht, die plötzlich vor sein Auto tritt.

Herr Schneider ist unterdessen auf dem Weg zum Kiosk, um Hilfe für seinen Enkelsohn zu besorgen. Der klebt nämlich weiter auf der Straße und steht mächtig unter Druck.

 

Folge 5: "Zeynep & Max", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 00.05 Uhr

Ein Schrei dringt durch den Stau: Zeynep liegt in den Wehen und muss mit dem Taxi ins Krankenhaus. Doch in der Lücke für die Rettungsgasse klebt inzwischen Margot und versperrt den Weg. Eindringlich versucht die ältere Frau, den jungen Protestierenden zu erklären, dass ihre Aktionen nicht wirksam und laut genug seien. Es müssten endlich Taten folgen! Margot ist zur Eskalation bereit.

Verzweifelt macht sich unterdessen der werdende Vater Max mitten im Verkehrschaos auf die Suche nach einer Hebamme und findet Lew, der früher als Rettungssanitäter gearbeitet hat. Auch Ava ist auf der Suche nach einer Lösung und überlegt, wie sie trotz Stau an der Aufnahmeprüfung für das Musikkonservatorium teilnehmen kann.

 

Folge 6: "Greta", Mittwoch, 18. Oktober 2023, 00.15 Uhr

Lena gerät in Panik: Neben ihr hat sich Margot mit Feuerzeugbenzin überschüttet und zückt entschlossen ihr Feuerzeug.

Um Lena zu beruhigen gesteht Finn ihr, was er eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung loswerden wollte. Seine Worte werden plötzlich untermalt von Avas Cellospiel, das durch die Autos klingt. Schaffen es die Musik und der Schrei eines Neugeborenen Margot zu stoppen?

Statement Matthias Thönnissen und Zarah Schrade (Regie & Drehbuch)

Die Klimakrise und die Proteste dagegen beherrschen die Medien gerade wie kein zweites Thema. Jeder kennt die Aufnahmen der festgeklebten Aktivisten auf der einen und der wütenden Horde von Autofahrern auf der anderen Seite. Gleichzeitig brennen die Wälder und die Temperatur der Ozeane erreicht neue Rekorde.

Doch statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen, streitet die Gesellschaft darüber, wie groß die Gefahr wirklich ist, welche Maßnahmen wir ergreifen sollten und auf wessen Kosten diese eigentlich gehen. Der Ausgang ist unklar. Wird am Ende eine Seite gewinnen, oder können wir alle nur verlieren? Führen die Proteste unweigerlich zu einer Eskalation? Und was bedeutet eigentlich Eskalation auf Seiten der Aktivisten, auf Seiten der Autofahrer, der Polizei oder der Menschen, die noch gar keine klare Meinung haben?

Der Protest in unserer Serie läuft gewaltig aus dem Ruder und zwar für alle Beteiligten. Plötzlich sind ganz neue Emotionen mit im Spiel und jede Figur wächst über sich hinaus. Am Ende gibt es kein Gut und Böse mehr, keine Spinner und keine Vernünftigen.

Wir erzählen eine Geschichte mit Haltung, in der trotzdem alle Seiten zu Wort kommen. Denn wir glauben, dass es auf jeder Seite gute Argumente gibt und dass wir vor allem eines benötigen, um Lösungen für die gewaltigen Probleme unserer Zeit zu finden: Dialog.

Matthias Thönnissen & Zarah Schrade

Interview mit Valerie Stoll (Lena)

Warum wollten Sie bei "Aufgestaut" mitwirken?

Es gibt selten Rollenangebote, die brisante, aktuelle Themen aufgreifen und gut erzählen. Bei "Aufgestaut" war das der Fall und so kann ich mich auf eine künstlerische Weise für Themen, die mich bewegen und betreffen, engagieren. Die Serie weist auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hin. 

 

Inwiefern hat Ihnen Ihre Rolle geholfen, sich besser in die Lage der Klimaaktivistinnen und -aktivisten hineinzuversetzen?

Es war gar nicht mal so sehr die Rolle, die mir geholfen hat, mich in die Lage der Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten hineinzuversetzen, sondern vielmehr die Konfrontation mit den einzelnen im Stau stehenden Menschen. Dieser Zwiespalt zwischen der Notwendigkeit, die Protestaktion durchzuziehen und dem Mitgefühl mit den Autofahrerinnen und Autofahrern, wird in der Serie sehr gut transportiert. 

 

Engagieren Sie sich auch privat für den Umweltschutz?

Ich versuche so gut es geht, die Aufmerksamkeit, die ich als Schauspielerin bekomme, mit denen zu teilen, die sie wirklich brauchen. Auch die Mitwirkung an Projekten mit einer Message sehe ich als wichtiges Engagement. Ich merke aber immer mehr, dass man auch als einzelne Person viel mehr bewirken kann, als man vielleicht denkt, wenn man ein gemeinsames Ziel hat.

 

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich bei den Zuschauerinnen und Zuschauern?

Ich bin mir sicher, dass die Serie die Zuschauer*innen zum Lachen und zum Grübeln bringt und dass, auch wenn es sie einfach nur aufregt, etwas hängenbleibt. 

Ein Gedanke, Trost oder ein Schmunzeln - das erhoffe ich mir! Denn es geht um unsere gemeinsame Zukunft.

 

Wie stehen Sie zu den Aktionen der Aktivistinnen und Aktivisten von "Letzte Generation"?

Seit diesem Projekt habe ich auf jeden Fall mehr Verständnis für die Aktivist*innen der "Letzten Generation".

Interview mit Daniel Donskoy (Wuttke)

Warum wollten Sie bei "Aufgestaut" mitwirken? 

Ich bin ein großer Fan von Projekten, die relevante und akute Themen behandeln und damit neue Perspektiven eröffnen, die wir vielleicht nicht immer hören wollen. Alle reden über das Klima, den Wandel, die Katastrophen in Gegenwart und Zukunft. Wir schimpfen über Politik, Klimakleber und Klimaleugner – aber wir befassen uns oft nicht mit den Menschen, die hinter diesen Worten stehen. "Aufgestaut" tut das – auf eine unterhaltsame und hoffentlich wirksame Weise.

 

Inwiefern hat Ihnen ihre Rolle geholfen, die unterschiedlichen Blickwinkel in der Diskussion um Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten besser zu verstehen? 

Die Rolle hat mir die Möglichkeit gegeben, die Perspektive eines Polizisten einzunehmen, der als Exekutive agiert, als Teil eines Apparates. Der immer weiß, wie man mit zivilem Ungehorsam umgeht, der aber auch die Sinnlosigkeit seines eigenen Handelns und jenem der Klimakleber wahrnimmt. Weit entfernt von "guter Bulle – böser Bulle" ist er ein müder junger Polizist, der mit Empathie wahrscheinlich mehr erreichen könnte, aber dann seinen Job nicht richtig machen würde. Ist das eine neue Erkenntnis? Eher eine Bestätigung dessen, was ich mir vorgestellt habe.

 

Engagieren Sie sich auch privat für den Umweltschutz und das Klima?

Ich bin in keiner Weise dazu bestimmt, in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine Vorbildfunktion zu haben. Allein das viele Reisen zu Drehs, das Pendeln zwischen Berlin und London. Mir wird immer bewusster, wie wenig wir die vergangenen Jahrzehnte als Gesellschaft darüber nachgedacht haben. Ich lerne gerade sehr viel und arbeite daran, wenn schon nicht ein gutes Vorbild, zumindest kein schlechtes zu sein. 

 

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich bei den Zuschauerinnen und Zuschauern? 

Dass sie unterhalten werden. Zum Denken angeregt, zum Lachen, aber auch zum kurzweiligen Ärgern animiert werden. Hauptsache es emotionalisiert. Denn dann hallt es länger nach.

Interview mit Wayne Carpendale (Thomas Kling)

Warum wollten Sie bei "Aufgestaut" mitwirken?

Weil ich exzentrische Figuren, in diesem Fall den pöbelnde Sportwagenfahrer, der so richtig die Sau rauslässt, immer gerne spiele. Und weil wir, dadurch, dass es sich um eine Instant Fiction-Serie handelt, auf ein aktuell hochbrisantes Thema sehr schnell eingehen. Normalerweise dauert es bei der Fiction ein Jahr oder mehr, bis das Gedrehte auch wirklich im TV läuft – hier sind es gerade mal ein paar Wochen.

 

Engagieren Sie sich auch privat für den Umweltschutz und das Klima?

Ich hab seit 17 Jahren kein eigenes Auto mehr, trenne den Müll und wir haben versucht, unser Haus nachhaltig zu bauen. Ich könnte jetzt noch viele gute Beispiele bringen, aber leider auch viele schlechte. Da ist definitiv noch Potential.

 

Was versuchen Sie diesbezüglich Ihrem Sohn weiterzugeben?

Mein Sohn konnte kaum laufen, da hat er schon mit einer Müllzange im Park Müll aufgesammelt. Wir Zuhause und die Erzieher im Kindergarten reden viel mit ihm über das Thema. Er fragt mit gerade mal fünf Jahren, warum nicht alle Elektroauto fahren, warum Menschen immer noch Pelz tragen, macht den Kühlschrank zu, wenn ich ihn zu lange auf lasse und dreht das Wasser ab, wenn die Dusche sinnlos läuft. Seine Generation wächst mit einer ganz anderen Haltung auf, als die Generationen davor. Und dabei unterstützen wir ihn voll und ganz, auch wenn wir selbst nicht alles richtig machen.

 

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich bei den Zuschauerinnen und Zuschauern?

Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, wenn man etwa gerade wütend auf eine Klebeaktion ist, weil man deswegen zu spät zum Vorstellungstermin kommt oder weil man sich selbst voller Adrenalin irgendwo festgeklebt hat. Mit "Aufgestaut" schaffen wir einen spannenden Blick von außen und halten allen Beteiligten auch mal den Spiegel vor, denn irgendwie hat keine Seite so vollkommen Recht. Im Gegensatz zu Nachrichtensendungen können wir in der Fiction tiefer in die Gefühlswelten aller Beteiligten eindringen und so vielleicht einige dazu bringen, einander besser zu verstehen und wieder mehr miteinander zu reden. Das wäre mein persönlicher Wunsch.

 

Wie stehen Sie zu den Aktionen der Aktivistinnen und Aktivisten von "Letzte Generation"?

Auf diese Frage gibt es keine aussagekräftige Antwort, die nicht polarisiert und automatisch zu Anfeindungen führt. Das ist das Wesen unserer Zeit. Ich finde, Protest ist ein wesentliches Merkmal einer Demokratie, aber Straftaten sind für mich keine akzeptable Form des Protests – das gilt für die, die sich festkleben, als auch für die, die versuchen die Klebenden von der Straße wegzuprügeln. Auf beiden Seiten geht es mir zu sehr ums Ego und zu wenig ums Klima. Ich wünschte, wir würden diese emotionsgeladene Wut aufeinander nutzen, um Lösungen zu finden – die liegen aus meiner Sicht nicht in Verboten, sondern im innovativen und technischen Fortschritt. Ich hoffe, es ist vielen, in der hoffentlich noch lange nicht letzten Generation, bewusst, dass der Klimawandel sich nicht dadurch aufhalten lässt, dass alle nur auf die Straße gehen. Einige müssen auch in die Politik, die Wirtschaft und vor allem in die Wissenschaft, damit das Ganze nicht zur katastrophalen Sackgasse wird.

Impressum

Kontakt

Name: Mailin Erlinger

E-Mail: erlinger.m@zdf.de

Telefon: +49 (0)6131 – 70-14588

 

Name: Anja Weisrock

E-Mail: weisrock.a@zdf.de

Telefon: +49 (0)6131 – 70-12154

 

Fotos über ZDF-Kommunikation

Telefon: +49 (0)6131 – 70-16100 oder über https://presseportal.zdf.de/presse/aufgestaut

 

ZDF-Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock

E-Mail: pressedesk@zdf.de

© 2023 ZDF