Das ZDF auf dem Filmfest Hamburg 2023
28. September - 7. Oktober 2023
Mit zehn Produktionen ist das ZDF auf dem Hamburger Filmfest vom 28. September bis zum 7. Oktober 2023 vertreten.
Texte
Fernsehfilm, Deutschland 2023
Sektion "Televisionen"
Vorführung: Donnerstag, 5. Oktober 2023, 18.30 Uhr, CinemaxX 3
Stab
Buch und Regie Niki Stein
Kamera Arthur W. Ahrweiler
Ton Michael Schlömer
Szenenbild Bertram Strauß
Schnitt Wiebke Henrich
Musik Jacki Engelken
Produktionsleitung Hendrik Lam
Produzent Nils Dünker
Produktion Lailaps Films
Redaktion Matthias Pfeifer (ZDF), Julius Windhorst (ZDF/ARTE)
Länge 89 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Ingo Thiel Heino Ferch
Gerd Dennert Manfred Zapatka
Winni Karls Ronald Kukulies
Dr. Nathalie Sturz Mareile Blendl
Tim Koller Moritz Führmann
und andere
Der Krimi "Briefe aus dem Jenseits" bildet den fünften Teil der erfolgreichen "Ingo Thiel"-Reihe mit Heino Ferch in der Rolle des beharrlichen Ermittlers aus Mönchengladbach. Der True-Crime-Film hält sich an echte Ermittlungsakten und zeigt die kleinteilige, oftmals zähe Realität der Polizeiarbeit und das Martyrium der Familie des Opfers.
Unvermittelt taucht Ex-Kommissar Dennert – Ingo Thiels alter Kollege und Lehrmeister – im Polizeipräsidium Mönchengladbach auf. Dennerts Besuch hat einen wichtigen Grund. Es gibt neue Spuren in einem 30 Jahre alten, ungelösten Vermisstenfall. Damals verschwand der 15-jährige Sven aus Jüchen eines Abends spurlos. Die eilig zusammengestellte Sonderkommission tappte im Dunkeln. Umso verstörender war es, als schon bald Briefe aus verschiedenen Ländern bei den Eltern eintrafen: Alle verfasst von einem Jungen namens Chris. Dieser schrieb, dass es Sven gut gehe und sie auf einer längeren Reise seien. Diese Briefe stellten das Nervenkostüm der Eltern zunehmend auf eine Zerreißprobe. Die Polizei glaubte an einen Trittbrettfahrer, denn einen Chris gab es in Svens Umfeld nicht. Dann kamen plötzlich keine Briefe mehr. 30 Jahre lang. Als die mittlerweile 70-jährigen Eltern eines Tages wieder Briefe von Chris erhalten, trifft sie das schwer. Könnte es doch noch Hoffnung geben, ihren Sohn wiederzufinden?
Nun landen die mysteriösen neuen Briefe auf dem Schreibtisch von Ingo Thiel. Dieser veranlasst eine intensive kriminaltechnische Untersuchung des Beweismaterials. Eine eigens vom LKA bestellte Expertin für operative Fallanalyse bestätigt, dass nicht nur der Duktus der neuen Briefe dem der Jahrzehnte älteren Exemplare gleicht, sondern auch Syntax und Wortwahl auf dem Niveau eines Jugendlichen mit geringem Bildungsniveau geblieben sind. Diese Umstände kommen den Ermittlern äußerst merkwürdig vor.
"Die Begegnung mit dem echten Ermittler Ingo Thiel ist bis heute ein Glücksfall – menschlich wie beruflich. Seit fast zehn Jahren liefert oder validiert Ingo Thiel die wahren Kriminalfälle für diese unverwechselbare True-Crime-Reihe des ZDF. Er ist die Inspiration für die gleichnamige Hauptrolle, die sich Heino Ferch kongenial, wie eine zweite Haut übergestreift hat, und er ist über die Jahre ein Freund geworden. Ich zieh' den Hut vor dem Engagement und der Resilienz dieses Ermittlers. Beeindruckt bin ich aber auch davon, dass Ingo – trotz der nicht selten bedrückenden Verbrechen, denen er sich zuwenden muss – Mensch geblieben ist. Sogar ein sehr geistreicher und humorvoller. Dieser sympathische Wesenszug, aber auch die uns zur Verfügung gestellten Unterlagen, bilden die Grundlage für diesen fünften Film der Reihe. Wobei es eine Besonderheit ist, dass jeder Film völlig für sich alleinstehen könnte. Bei 'Briefe aus dem Jenseits' handelt es sich um einen realen Fall aus Ingo Thiels beispielloser Laufbahn als Kommissar. Nur diesmal wird ein Verbrechen aufgeklärt, das nicht weniger als drei Jahrzehnte zurück liegt. Ich freue mich auf das Filmfest Hamburg und auf die Gelegenheit, mit Ingo ein großes Glas Wein zu trinken. Immer in der Hoffnung, dass er zu vorgerückter Stunde von einem schwierig zu lösenden Fall erzählt. Notizbuch und Stift werde ich griffbereit bei mir haben." (Nils Dünker, Produzent)
Fernsehfilm, Deutschland 2023
Sektion "Televisionen"
Vorführung: Freitag, 29. September 2023, 21.30 Uhr, CinemaxX3
Stab
Buch und Regie Lars Becker
Bildgestaltung Birgit Bebe Dierken
Ton Jörn Martens
Szenenbild Daniela Herzberg
Kostümbild Fana Becker
Schnitt Sanjeev Hathiramani
Produktionsleitung Frank Mähr
Herstellungsleitung Roger Daute
Producerin Julia Joy Brand
Produktion Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH, Hamburg
Produzent Reinhold Elschot
Redaktion Daniel Blum
Länge 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Haifa Abdallah Inaam Al Battat
Omar Abdallah Karim Ben Mansur
Malaika Abdallah Sabrina Amali
Chantal Freese Sina Tkotsch
Dunja Petrovic Anica Dobra
Zlatko Petrovic Slavko Popadic
Oktay Özbek Murathan Muslu
Mike Römer Lasse Myhr
Alice König Anja Kling
Artur Gorki Raymond Tarabay
und andere
Wo ist das Geld? Omar, der Fahrer eines Geldtransporters, sitzt hinter Gittern, und von den acht Millionen fehlt jede Spur. Der Einzige, der weiß, wo das Geld versteckt ist, genießt und schweigt. Und Omar bekommt Besuch, viel Besuch, vor allem von vier Frauen: von seiner Freundin Chantal, von seiner Noch-Ehefrau Malaika, von seiner Mutter Haifa und von seiner Anwältin Alice König. Was die Besucherinnen eint: Sie alle wollen wissen, was aus der Beute geworden ist. Und dann ist da noch Slatkos Mutter und natürlich Slatko selbst, der zweite Fahrer und Komplize, der seinen Anteil lieber schon heute als morgen haben möchte, und der dubiose Financier des gesamten Coups, der langsam unruhig wird, und nicht zu vergessen die Polizei, mit zwei hartnäckigen Ermittlern. Jeder hat seine eigenen Interessen und Motive, das Rätsel um die verschwundenen Millionen zu lösen.
Tragikomödie/Drama, Frankreich/Deutschland/Marokko/Belgien 2023
Sektion "Kaleidoskop"
Vorführungen: Montag, 2. Oktober 2023, 21.30 Uhr, Studio und Samstag, 7. Oktober 2023, 18.45 Uhr, Studio
Stab
Buch und Regie Faouzi Bensaïdi
Kamera Florian Berutti
Ton Patrice Mendez, Abderazak Amouzoune, Luc Thomas
Szenenbild/Ausstattung Veronique Sacrez
Schnitt Véronique Lange, Faouzi Bensaïdi
Musik Masha Kashyna, Stefan Littmann
Produktionsleitung Sara Sellami
Produzent Saïd Hamich Benlarbi
Koproduzentin/-produzent Nicole Gerhards, Sébastien Delloye
Produktion Barney Production, Niko Film, Mont Fleuri Production,
Entre Chien et Loup, ZDF/ARTE, FFA, FFHSH, Nordmedia,
Eurimages, Belga Productions
Redaktion Holger Stern, Birgit Kämper
Länge 124 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Mehdi Attaf Fehd Benchemsi
Hamid Dergoune Abdelhadi Taleb
Der Entflohene Rabii Benjhaile
Selma/Hadda Hajar Graigaa
Naïmas Vater Mohamed Choubi
La patronne Nezha Rahil
Der Mouqadem Abdelghani Sannak
Der Barkeeper Nordine Saaden
Der junge Bauer Mohamed Hmimsa
Haddas Vater Brahim Khai
Hlima Zhor Slimani
Rabah Abdellah Chicha
Der Ladenbesitzer Faouzi Bensaïdi
Zemmouri Abdellah Echabbi
Der runde Mann Oussama Oussous
Mounia Yasmine Balich
Naïma Maha El Boukhari
Mehdis Mutter Fatima Harakat
Haddas Mutter Fatima Naji
und andere
Mehdi und Hamid sind Schuldeneintreiber für ein wenig seriöses Inkassounternehmen. Sie reisen in staubigen Anzügen durch Wüsten und die Berglandschaften Marokkos, um den Ärmsten des Landes den letzten Rest zu nehmen. Weil sie die beglichenen Schulden oft in Naturalien – mal ist es ein Schaf, mal ein Teppich – erhalten, bedienen sie sich zunächst selbst. Das bleibt ihrer Chefin nicht verborgen, und bald gelten sie als Kandidaten für einen Rauswurf. Um an Geld zu kommen, lassen sie sich auf dubiose Geschäfte ein und stehen plötzlich mitten in der Wüste ohne ihr Auto da. Mehdi und Hamid warten mit leeren Händen darauf, dass ihr Vertrauen in ihren Geschäftspartner belohnt wird. Flüchtlingstrecks ziehen vorbei, märchenhafte Geschichten ereignen sich vor ihren Augen. Aber in der endlosen Weite der Natur bleibt ihnen nichts als ihre Freundschaft, ihre Geldsorgen, die Familienprobleme und ihre Anzüge.
Thriller, Deutschland 2022–2023
Sektion "Große Freiheit"
Vorführung: Freitag, 29. September 2023, 18.30 Uhr, Passage
Stab
Buch Roderick Warich, Timm Kröger
Regie Timm Kröger
Kamera Roland Stuprich
Ton Johannes Schmelzer-Ziringer
Szenenbild Cosima Vellenzer
Schnitt Jann Anderegg
Produktionsleitung Maximilian Seidel
Produzent/Produzentinnen Heino Deckert, Tina Börner, Viktoria Stolpe
Koproduzentinnen/-produzenten Lixi Frank, Sarah Born, David Bohun, Rajko Jazbec
Produktion Ma.ja.de Fiction GmbH in Zusammenarbeit mit ZDF/ARTE, ORF, SRF,
mit Unterstützung von BKM, Deutscher Filmförderfonds, FFA Filmförderungsanstalt,
Medienboard Berlin-Brandenburg, Mitteldeutsche
Medienförderung, Filmfonds Wien, FISA Filmstandort
Austria, Österreichisches Filminstitut, Bundesamt für
Kultur, Zürcher Filmstiftung
Redaktion Holger Stern (ZDF/ARTE)
Länge 118 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Johannes Leinert Jan Bülow
Karin Hönig Olivia Ross
Dr. Strathen Hanns Zischler
Prof. Blumberg Gottfried Breitfuss
Anna Leinert Imogen Kogge
Susi Ladina von Frisching
Kommissar Amrein Philippe Graber
Kommissar Arnold David Bennent
Johnny Emanuel Waldburg-Zeil
Susi Vivienne Bayley
Baroness Edita F. Y. Marie Goyette
Dr. Koch Paul Wolff-Plottegg
Fernsehmoderator Dirk Böhling
Minna Dana Herfurth
Johannes Jonathan Wirtz
Anna Leinert (jung) Eva Maria Jost
Polizeibeamter Joey Zimmermann
1962. Johannes Leinert reist mit seinem Doktorvater zu einem Physikerkongress ins Hotel Esplanade in den Schweizer Alpen. Ein iranischer Wissenschaftler soll hier einen bahnbrechenden Vortrag zur Quantenmechanik halten. Doch der Redner, von dem nichts weniger als eine Theorie von Allem erwartet wird, verspätet sich und die feine Gesellschaft fristet die Zwischenzeit mit geistreichen Dinnerpartys und eleganten Ski-Ausflügen. Eine geheimnisvolle Pianistin zieht Johannes in ihren Bann, doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie weiß Dinge über ihn, die sie gar nicht wissen kann. Als einer der deutschen Physiker auf monströse Weise ums Leben kommt, treten zwei Ermittler auf den Plan, die vermuten, es könnte ein Mord gewesen sein. Während bizarre Wolkenformationen am Himmel auftreten, verschwindet die Pianistin spurlos, und Johannes gerät auf die Spur eines Geheimnisses, das tief unter dem Berg Wurzeln geschlagen hat.
Folgen 1–4
Mini-Serie, Deutschland 2023
Sektion "Televisionen"
Vorführung: Sonntag, 1. Oktober 2023, 13.30 Uhr CinemaxX 3
Sendetermin im ZDF: Montag, 16. Oktober 2023, 0.10 Uhr, und Montag, 23. Oktober 2023, 0.05 Uhr, jeweils in Doppelfolgen
Stab
Buch Joe Hofer (1+2), David Clay Diaz (3+4)
Regie David Clay Diaz (1+4), Susan Gordanshekan (2+3)
Kamera Dino Osmanovic
Ton Tobias Schinko
Szenenbild Holger S. Müller, Vico Brüggerhoff, Jakob Kleine
Schnitt Michael Timmers
Musik Sebastian Fillenberg
Produktionsleitung Axel Unbescheid, Tom Brust
Produzent Katrin Haase, Oliver Arnold
Produktion U5 Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF/Das kleine
Fernsehspiel gefördert von HessenFilm & Medien
Redaktion Christian Cloos, Jakob Zimmermann (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Längen 4 x circa 45 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Adem Valon Krasniqi
Mina Roxana Samadi
Paul Ferdinand Lehmann
Vincent Vito Sack
Sven Kasimir Pretzschner
Timo Michael Schweisser
Jens Clemens Bobke
Alfons Richard van Weyden
Juli Maria Wördemann
Ben Matti Schmidt-Schaller
Enis Kasem Hoxha
Medina Elda Sorra
Mutter Hasani Hanife Sylejmani
Luisa Johanna Engel
Anisa Juliana Koczulla
Gerald Cornelius Schwalm
Professor Matuske Rainer Ewerrien
Magister Hermann Martin Plass
Herr Amthor Ulrich Cyran
Herr Süther Heiko Raulin
Assistentin Frau Ostwald Sarah Grunert
und andere
Ein bezahlbares Zimmer zu finden, ist nicht leicht und schon gar nicht, wenn man Adem Kameri heißt. So ist Adem noch kurz vor Beginn seines BWL-Studiums ohne richtige Bleibe. Das günstige Angebot für ein Zimmer in einer Studentenverbindung, dem Corps "Gothia", ist seine letzte Chance, noch rechtzeitig unterzukommen. Obwohl da etwas von "weltoffen" steht, stellt er sich der Gruppe vorsichtshalber als Adam Kamer vor. Und siehe da, nicht nur hat "Adam" plötzlich ein Zimmer, sondern es gefällt ihm wider Erwarten gut bei diesen kameradschaftlichen jungen Männern in der großen Villa mit regelmäßigem Fechttraining. Die Verbindung bietet ihm auch den Zugang zu dem "Alten Herrn" Alfons. Der scheint als Immobilieninvestor genau der richtige Mentor für Adems Aufstieg zu sein.
Nachdem sich Adem im Dienste des Corps bewährt, wird er als "Fux" aufgenommen. Doch als er seinem "Leibburschen" seine wahre Identität verrät, wird er in eine Intrige um die Macht im Corps hineingezogen. Adem muss Farbe bekennen. Was ist ihm sein Aufstieg wirklich wert, und ist er bereit, sich und andere zu verraten?
Die Miniserie "Füxe" führt in die Welt der Studentenverbindungen, die für die meisten Menschen verschlossen bleibt. Sie kann nicht nur Macht und Einfluss von Eliten sichern, sondern die Chance für einen sozialen Aufstieg bieten. Auch innerhalb der Verbindungen geht es von Anfang an um den Aufstieg in der Hierarchie. Die jungen "Füxe" streben nach oben.
Drama, Deutschland/Italien/Schweiz 2014
Sektion "Kaleidoskop"
Vorführung: Donnerstag, 5. Oktober 2023, 21.30 Uhr, Abaton
Stab
Buch und Regie Alice Rohrwacher
Kamera Hélène Louvart
Szenenbild Emita Frigato
Schnitt Marco Spoletini
Musik Piero Crucitti
Produzent/Produzentin Carlo Cresto-Dina, Karl Baumgartner, Paolo Del Brocco, Tiziana Soudani, Michael Weber
Produktion Tempesta srl.; Rai Cinema; Amka Films Productions; Pola Pandora Filmproduktion; RSI Radiotelevisione svizzera; SSR SRG; ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE
Redaktion Burkhard Althoff (ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Doris Hepp (ZDF/ARTE)
Länge 111 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Angelica Alba Rohrwacher
Gelsomina Maria Alexandra Lungu
Wolfgang Sam Louwyck
Cocò Sabine Timoteo
Milly Catena Monica Bellucci
Adrian André Hennicke
Marinella Agnese Graziani
und andere
Gelsomina lebt mit ihrem deutschen Vater Wolfgang, ihrer Mutter Angelica und ihren jüngeren Schwestern auf einem Bauernhof in der Toskana. Die Imkerei und die kleine Landwirtschaft ernähren die Familie eher schlecht als recht, doch Patriarch Wolfgang hält an den Idealen seiner Jugend von einem freien, selbstbestimmten Leben fest. Gelsomina hat nicht nur eine besondere Beziehung zu ihrem Vater, sondern auch zu den Bienen, sie übernimmt viel Verantwortung für die Honigproduktion. Da tauchen die TV-Moderatorin Milly Catena und ihr Produzent im Dorf auf. Die beiden suchen nach traditionellen Familienbetrieben für ihre Reality-TV-Show "Land der Wunder", dem Gewinner winkt viel Geld. Die Imkerei der Familie scheint Gelsomina ideal für die Sendung, doch Wolfgang will sich auf keinen Fall mit den Fernsehleuten einlassen. Als seine Tochter den Betrieb heimlich für den Wettbewerb anmeldet, kommt es zu massiven Spannungen.
Pubertät mit Bienen in der Berlusconi-Ära: Alice Rohrwachers poetisches Coming-of-Age-Drama gewann 2014 in Cannes den Großen Preis der Jury.
Dokumentarfilm, Deutschland 2023
Sektion "Große Freiheit"
Vorführungen: Montag, 2. Oktober 2023, 21.30 Uhr, Metropolis und Donnerstag, 5. Oktober 2023, 21.45 Uhr, Alabama
Stab
Buch und Regie Julia Fuhr Mann
Kamera Caroline Spreitzenbart
Ton Cornelia Böhm
Szenenbild Sonja Schreiber, Mireia Vila Soriano
Schnitt Merit Giesen, Melanie Jilg
Produzent/Produzentin Fabian Altenried, Sophie Ahrens, Melissa Byrne
Produktion Schuldenberg Films in Koproduktion mit 3sat/ZDF, gefördert von der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF)
Redaktion Katya Mader (3sat/ZDF)
Länge 79 Minuten
Mit
Annet Negesa, Amanda Reiter, Caitlin Fisher, Daniel Marin Medina, Chun Mei Tan, Eva Maria Jost, Jakob Levi Stahlberg, Oumou Aidara, Greta Graf
Kaum ein Bereich der Gesellschaft ist noch so strikt nach Geschlechtern getrennt wie die Welt des Sports. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Athleten und Athletinnen, sondern prägt auch maßgeblich das Geschlechterbild von Millionen Sportfans. In "LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING" begleiten wir Amanda Reiter, eine trans Marathonläuferin aus der bayerischen Provinz sowie Annet Negesa, eine 800-Meter-Läuferin aus Uganda. Beide sind mit den beengenden Geschlechtervorstellungen der Sportwelt konfrontiert und versuchen auf ihre jeweils eigene Weise, sich daraus zu befreien.
Die dokumentarische Ebene des Films wird mit fiktiven Momenten verwoben. Darin bildet eine Gruppe ehemaliger Athleten und Athletinnen ein queer-feministisches Kollektiv, das eine utopische Gegenwelt jenseits starrer Geschlechterbilder entwirft. Eine knallbunte Utopie in Cinemascope.
Animationsfilm, Spanien/Indien/Deutschland 2023
Sektion "Kaleidoskop"
Vorführungen: Donnerstag, 5. Oktober 2023, 18.30 Uhr, Passage und Samstag, 7. Oktober 2023, 18.00 Uhr, Alabama
Stab
Buch Isabel Herguera, Gianmarco Serra
Regie Isabel Herguera
Kamera Eduardo Elosegi
Ton Gianmarco Serra, Simon Bastian
Art Director Isabel Herguera
Schnitt und Musik Gianmacro Serra
Produktionsleitung Chelo Loureiro
Produzenten Diego Herguera, Mariano Baratech, Chelo Chelo Loureiro,
Fabian Driehorst, Iván Miñambres
Produktion Sultana Films, Abano Producions, El Gatoverde Producciones,
Fabian&Fred, UniKoCreative Europe, ICAA, Basque Country Fund,
MOIN Film Förderung Hamburg Schleswig-Holstein, ZDF/ARTE
Redaktion Catherine Colas, Claudia Tronnier, Barbara Häbe
Länge 80 Minuten
Die Rollen und ihre Sprecher*innen
Inés Miren Arrieta
Rokeya Hossein Dedjani Mukherjee
Inés Mutter Miren Gabilondo
Sudahnya Nausheen Javeed
Amar Manu Khurana
und andere
Inés, eine spanische Animationsfilm-Regisseurin aus San Sebastian, ist nach Indien gereist, um ihre Beziehung mit dem indischen Künstler Amár zu beenden. In einer Buchhandlung fällt ihr zufällig "Sultana’s Dream" in die Hände, eine feministische Science-Fiction-Novelle aus dem Jahre 1905 von Rokeya Hossein. Dieses erstaunliche und visionäre Werk sowie dessen Autorin fesseln Inés sofort: Rokeya Hossein wurde 1880 in eine muslimische Familie in Bengalen hineingeboren und lernte Dank ihres Bruders heimlich Lesen und Schreiben. Später widmete Rokeya Hossain ihr Leben der Gründung von Schulen und Berufsschulen für junge Mädchen, um Frauen auf ihrem Weg in eine wirtschaftliche Unabhängigkeit zu unterstützen. Sie war für ihre Zeit visionär und hielt Vorträge und schrieb Essays, Artikel sowie Romane über die Stellung der Frau in Indien.
Zurück in San Sebastian verbringt Inés einige Zeit bei ihrer Mutter, einer pragmatischen Wissenschaftlerin, die es ablehnt, sich von Träumen hinreißen zu lassen. Doch Inés beschäftigt sich weiter mit der visionären Inderin Rokeya Hossein und deren Lebenstraum. Beim Besuch eines Museums trifft Inés den Philosophen Paul. B. Preciado, der über die Notwendigkeit von Träumen räsoniert und dessen Interesse an Hosseins Frauen-Utopie Inés weckt. Nach einem Besuch bei ihrem Vater, einem Filmproduzenten in Rom, der dort seinen Lebenstraum lebt, indem er filmische Träume schafft, beschließt Inés, Rokeyas und ihr eigenes "Ladyland" zu finden (und damit den Zugang zu ihren eigenen Träumen).
Inés kehrt nach Indien zurück und beginnt ihre Reise auf den Spuren von Rokeya Hossain. Ihre Suche beginnt an den Orten, an denen Rokeya Zeit verbracht hat: Inés fährt zu den Schulen, die sie gegründet hat, dorthin, wo sie gelebt hat, sowie zu ihrem Grab in Sodepur. Dort trifft sie die junge Lehrerin Sudahnya, die sich ebenfalls für die Feministin Hossein interessiert und die Inés fortan auf ihrer Suche nach "Ladyland"“ begleitet. Sudahnya macht sie mit Ranjeeta Mukerjee bekannt, einer Professorin für Gender-Studies an der Universität Kalkutta. Sie schlägt Inés vor, Vrindavan, die Stadt der Witwen, zu besuchen. Doch der Besuch dort gestaltet sich schwierig.
Zurück in Ahmedabad trennt sich Inés endgültig von Amár. In Gedanken versunken folgt sie einer Gruppe von blinden Frauen durch das Labyrinth dunkler und enger Gassen bis auf eine breite Esplanade, auf der die Garba abgehalten wird: ein Fest in Gujarat, bei dem traditionell die Geburt der Söhne gefeiert wird. Es ist eine Orgie aus Klängen und wütenden Schreien, zu denen die Menschen tanzen, bis sie in Trance geraten. Inés folgt den blinden Frauen weiter, die auf ein tunnelartiges, blendendes Licht zugehen. Nachdem sie den Lichttunnel durchschritten hat, trifft Inés auf Rokeya Hossein, die ihr die Tür zu ihrer eigenen Traumwelt zeigt, in der Inés Zugang zu ihren eigenen wie zu den Träumen aller Menschen hat.
"'Sultana's Dream" von Rokeya Hossain fiel mir in die Hände, als ich mich in einer Buchhandlung in Ahmedabad vor dem Regen schützte. Ich wusste sofort, dass dies der nächste Film war, den ich machen wollte. Aber wie geht man damit um? Wie kann ich die ursprüngliche Atmosphäre der Geschichte bewahren, voller Nuancen und Bezüge zu Bengalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ohne sie mit meinem westlichen Blick zu verraten? Damals kam uns der Gedanke, dass sich die Geschichte um Inés drehen sollte, eine junge spanische Künstlerin, ein wenig verloren, ohne Leidenschaften oder langfristige Ziele, die nach der Entdeckung des Buches so fasziniert ist, dass sie beschließt, eine Reise nach Indien zu unternehmen, auf der Suche nach den Spuren der Autorin und von Ladyland selbst. Ich wandte mich an meine Bekannten in der Region, um Zugang zu den Texten, Romanen, Tagebüchern und Korrespondenzen der Autorin zu erhalten. Ich habe Informationen gesammelt und darauf basierend eine Route durch Rokeya Hossains Indien verfolgt. Ich spazierte durch die Landschaft des ländlichen Bengalen und versuchte, Farben, Gerüche und Geräusche aufzunehmen, welche die Autorin umgeben haben könnten. Ich besuchte ihr Geburtshaus, das Grab in Sodepur und die Schulen, die sie in Kalkutta gründete. Dies half mir zu verstehen, wie viel Mut sie brauchte, um sich einer patriarchalen Gesellschaft ihrer Zeit zu stellen.
In den letzten Jahren hat sich die Welt der Animation stark verändert. Es werden immer mehr unabhängige Filme produziert, die auf Graphic Novels basieren oder sich auf soziale Themen konzentrieren und das traditionelle Verständnis von Animation infrage stellen. Sultanas Traum ist ein Film, der von Herzen kommt und von dem Wunsch inspiriert ist, ein Publikum zu ehren, das nach einem Platz im Kino sucht, der eine persönliche und alternative Vision der Welt bietet." (Regisseurin Isabel Herguera)
Psychologischer Thriller, Deutschland 2023
Sektion "Televisionen"
Vorführung: Mittwoch, 4. Oktober 2023, 20.30 Uhr CinemaxX 3
Stab
Buch Willi Kubica
Regie Martina Plura
Kamera Monika Plura
Ton Miroslav Babic
Szenenbild Bertram Strauß
Schnitt Tobias Haas
Musik Daniel Hoffknecht
Produktionsleitung Susanne Bille
Produzenten Eric Bouley, Christopher Sassenrath
Produktion UFA FICTION
Redaktion Alexandra Staib, Julia Sattler
Länge ca. 90 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Emma Turgut Emily Cox
Amir Turgut Denis Moschitto
Malik Turgut Eren M. Güvercin
Georg Bohr Golo Euler
Amanda Lund Paula Conrad Hugenschmidt
Lukas Heller Casper von Bülow
Maria Marquardt Yodit Tarikwa
Celine Lehdorn Luna Jordan
Larissa Dana Herfurth
und andere
Home, Smart Home: Die Psychotherapeutin Emma Turgut versucht, jeden Bereich ihres Lebens mit smarten Gadgets unter Kontrolle zu halten. Doch als sie eine von ihr entwickelte Therapie-App in der Praxis einsetzt, kommt es zu rätselhaften und immer gefährlicheren Zwischenfällen, die Emma ihre Karriere, ihre Familie und letzten Endes den Verstand kosten können.
Die Turguts sind eine moderne, technikaffine Familie: Emma, ihr Mann Amir und ihr Sohn Malik leben in einem Smart Home nach neuestem Standard der Firma SAMIRA, für die Amir im Marketing arbeitet. Nicht nur im Haus, auch bei ihrer Arbeit als Psychotherapeutin setzt Emma auf smarte Technik, denn der gewaltige Andrang von Patienten will geschickt optimiert werden. Um immer mehr Menschen helfen zu können, entwickelt sie zusammen mit dem Chefentwickler von SAMIRA, Georg Bohr, eine KI-basierte Therapie-App. Doch mit dem Beginn der ersten Praxisphase ereignen sich zunächst kleinere, bald aber gravierende Zwischenfälle mit der vernetzten und omnipräsenten Technik.
Aber ist es wirklich die Technik, oder sind es Emmas Nerven, die für die Komplikationen sorgen? Denn Emma quält der Selbstmord einer jungen Patientin, für den sie sich die Schuld gibt. Seitdem versucht sie, möglichst vielen Menschen zu helfen, obwohl sie hoffnungslos überarbeitet ist und immer mehr den Kontakt zu ihrer Familie, ihrer besten Freundin und ihren Patienten verliert. Die Komplikationen machen sie misstrauisch: Will jemand ihr Leben manipulieren? Oder ist ein Hacker am Werk?
"Der technologische Einfluss auf Mensch und Gesellschaft ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Von der Medizin bis in die sozialen Medien hat smarte Technik in all ihren Formen unseren Alltag erleichtert, die Welt vernetzt und die Produktivität gesteigert. Doch genau dieses Streben nach Effizienz wird unserer Protagonistin Emma in 'Unsichtbarer Angreifer' zum Verhängnis. Denn was passiert, wenn wir durch Technik nicht Zeit gewinnen, sondern Kontrolle verlieren? Und liegt der Ursprung dieses Kontrollverlustes wirklich in smarten Technologien oder vielmehr in uns selbst? Autor Willi Kubica greift diese Fragen in seinem ersten Fernsehfilm auf, nachdem er sich schon in seinem Langfilmdebüt 'Endjährig"' in Ko-Produktion mit der ZDF-Redaktion 'Das kleine Fernsehspiel' mit Dystopien in der nahen Zukunft beschäftigt hat. Seine spannende Geschichte, die die Ambivalenz immer autonomer werdender Technik beleuchtet, inszeniert Regisseurin Martina Plura. Gemeinsam mit ihrer Kamerafrau und Schwester Monika Plura hat sie eine stimmige Bildsprache für diese Welt gefunden, in der digitale Sachlichkeit und analoge Wärme aufeinandertreffen." (Alexandra Staib und Julia Sattler, Redaktion)
"Die digitale Revolution steht für vernetzte Kommunikation, hyperschnelle Informationsbeschaffung und smarte Effizienz. Aber all diese Gadgets, Apps und Daten sind nichts wert ohne unsere Aufmerksamkeit. Algorithmen und Push-Nachrichten laufen dabei tagtäglich parallel, doch der Mensch kann immer nur im Hier und Jetzt sein. Wir versuchen, ebenso parallel zu funktionieren und dadurch entsteht ein unterschwelliges Überforderungsgefühl. Dieses Gefühl greift 'Unsichtbarer Angreifer'« durch mehrere scheinbar kleine Konfliktlinien auf, die alle aus digitalen Möglichkeiten erwachsen – in ihrer Kombination bilden sie eine unübersichtliche und beunruhigende Thriller-Arena. Im Zentrum steht dabei die Psychotherapeutin Emma Turgut, die beruflich und privat auf die absolute digitale Optimierung setzt – in der Hoffnung, mehr Menschen helfen zu können und auf diese Weise sogar eine eigene, tiefe seelische Verletzung zu heilen. Ist es denkbar, dass unsere Ängste und Zweifel eben gerade bei der Technik in guten Händen sind, da diese selbst keine Seele besitzt und sich nicht von Gefühlen durcheinander bringen lässt? Aber ist die beste Lösung auch immer die menschlichste? Unser Film soll Smarttech, KI und Co dabei keinesfalls verteufeln, sondern unseren Umgang damit auf spannende Weise hinterfragen." (Regisseurin Martina Plura und Drehbuchautor Willi Kubica)
Drama, Deutschland 2023
Sektion "Große Freiheit"
Vorführungen: Dienstag, 3. Oktober 2023, 18.30 Uhr, Metropolis und Mittwoch, 4. Oktober 2023, 19.00 Uhr, Alabama
Stab
Buch Karin Aström, Michael Klier, Lena Urzendowsky, Kotti Yun
Regie Michael Klier
Kamera Jenny-Lou Ziegel
Ton Rainer Gerlach
Szenenbild Anna Heymann
Schnitt Gaya von Schwarze
Musik Johannes Aue
Produzent/Produzentinnen Michael Klier, Jana Cisar, Anne Kathrin Seemann
Produktion Michael Klier Film in Koproduktion mit ZDF/3sat, WDR/arte
Redaktion Ingrid Gränz (3sat/ZDF), Andrea Hanke, Andreas Schreitmüller (WDR/arte)
Länge 94 Minuten
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Alice Lena Urzendowsky
Cam Kotti Yun
Therapeutin Laura Tonke
Chris Jeremias Meyer
Hung Vu Dinh
Alice wurde nach einer Umweltaktion des zivilen Ungehorsams beschuldigt und zum Sozialdienst verurteilt. Sie soll sich um Cam kümmern, die nach einem rassistischen Überfall traumatisiert ist. Als Cam sich gegen eine Verlängerung des Klinikaufenthalts entscheidet, nimmt Alice die stille Frau mit zu sich ins gutbürgerliche Villenviertel in Dresden. Doch Cam möchte ihren eigenen Weg gehen.
Zwei sehr gegensätzliche junge Frauen, die sich einander öffnen: In meditativen und poetischen Bildern gelingt Michael Klier ein intensives Generationenporträt und eine Hommage an die Elbe bei Dresden. Der Film entstand in einer Art Workshop-Methode in enger Abstimmung zwischen Regisseur Michael Klier und den beiden Hauptdarstellerinnen, die unter anderem Ideen für Dialoge und szenische Abläufe einbrachten, sowie der Editorin bei der Montage.
Impressum
Fotos sind erhältlich über ZDF-Kommunikation,
Telefon 06131-70 1 6100 und über https://presseportal.zdf.de/presse/filmfesthamburg2023
ZDF-Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
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