Der gute Bulle – Heaven can wait
Krimi
Im vierten Teil des Krimis "Der gute Bulle" erhält Hauptkommissar Fredo Schulz (Armin Rohde) völlig unerwartet die niederschmetternde Diagnose Darmkrebs, ihm bleiben noch drei Monate zu leben. Doch als wäre nichts gewesen, verrichtet Fredo seinen Job weiter – denn was hat er noch zu verlieren?
- ZDF Mediathek, ad ut ab Samstag, 16. November 2024, 10.00 Uhr, ein Jahr lang
- ZDF, ad ut Montag, 25. November 2024, 20.15 Uhr
Texte
Stab und Besetzung
Der gute Bulle – Heaven can wait
Krimi, vierter Teil
ZDFmediathek: ab Samstag, 16. November 2024
ZDF: Montag, 25. November 2024, 20.15 Uhr
Stab
Buch und Regie Lars Becker
Kamera Alexander Sachs
Musik Stefan Wulff, Hinrich Dageför
Schnitt Sanjeev Hathiramani
Kostüme Fana Becker
Szenenbild Daniela Herzberg
Ton Christian Wegner
Produktion Network Movie, Köln
Produzenten Bettina Wente, Wolfgang Cimera
Redaktion Daniel Blum
Länge ca. 90 Minuten
Besetzung
Fredo Schulz Armin Rohde
Radu Lupescu Sabin Tambrea
Paul Schellack Johann von Bülow
Lola Karras Nele Kiper
Mona Berri Sabrina Amali
Samir Berri Husam Chadat
Jamila Berri Yasmina Djaballah
Fadi Berri Mo Issa
Demba Diarra Farba Dieng
Violetta Awadi Lena Kalisch
Esra Filipovic Anica Dobra
Nancy Oblak Sina Tkotsch
Marvin Sikora Sascha Reimann
und viele andere
Inhalt
Völlig unerwartet erhält Hauptkommissar Fredo Schulz die niederschmetternde Diagnose Darmkrebs, ihm bleiben noch drei Monate zu leben. Doch als wäre nichts gewesen, verrichtet Fredo seinen Job weiter – denn was hat er noch zu verlieren?
Mit seinem Kollegen Radu Lupescu wird Fredo zu einem Mietblock gerufen, indem ein Security-Mitarbeiter erschossen wurde. Dessen Chef Samir Berri plant die Räumung und Sanierung des Blocks. Für Fredo ist er allerdings kein Unbekannter, Samir saß bereits wegen Drogenhandel und soll jetzt saubere Immobiliengeschäfte betreiben? Samirs Tochter Mona möchte nichts mit den kriminellen Machenschaften ihres Vaters zu tun haben und blockt dessen Bitte, nach Hause zu kommen, ab.
Als Samir jedoch kurz darauf erschossen wird und Mona Rache schwört, liegt es an Fredo und seinem Team, die Strukturen des Berri-Clans zu durchdringen, den Mörder zu fassen – und Mona vor sich selbst zu schützen. Dabei bringt Fredo nicht nur sich selbst in Lebensgefahr.
"Das muss man eigentlich feiern!" – Interview mit Armin Rohde
Der Titel der Reihe lautet "Der gute Bulle", ist Fredo ein guter Bulle? Mögen Sie ihn? Ist er ein Teamplayer?
Ein Teamplayer ist er wohl eher nicht. Das sind aber eigentlich Gedanken, die ich mir beim Drehen nicht mache. Ich bekomme mein Drehbuch, lerne meinen Text und Lars Becker, die Kollegen und ich schauen dann gemeinsam, was uns dazu einfällt und wie wir das am besten und am Glaubhaftesten umgesetzt bekommen. Ich beurteile Figuren beim Arbeiten nie, das hinderte mich sonst daran, eine Figur wirklich in die Tiefe zu spielen. Bei jeder Figur arbeite ich von Moment zu Moment und von Situation zu Situation. Am Ende wundere mich manchmal selbst darüber, was für ein Gesamteindruck von einem Menschen entsteht, den ich gespielt habe.
Wie viel vom guten Bullen steckt in Ihnen, Herr Rohde?
Auch diese Frage stelle ich mir nicht. Nach vierzig Jahren im Beruf habe ich gelernt, mich auf viele Menschen einzustellen – und jede Figur ist ja ein Mensch. Wenn ich meine ganzen Film- und Fernsehrollen zusammenrechne, sind das sicher über 200 Figuren, die ich bisher gespielt habe. Nach meinem Empfinden war nicht eine einzige meiner Figuren genauso, wie ich bin. Wobei ich auch nicht wissen will, wie ich bin. Mich interessiert eher, wem ich begegne und wie ich etwas wahrnehme.
Fredo trägt den Film als tragischer Held, seine Verzweiflung und Einsamkeit sind förmlich spürbar. Wie herausfordernd waren diese Szene für Sie zu spielen?
Als Schauspieler steigere ich mich nicht in die Gefühle meiner Figur rein. Es ist eher ein Bezugssystem, mit dem man arbeitet. Das heißt, ich erinnere mich an eigene Gefühle – aber ich bringe meine Gefühle nicht mit ein. Ich darf also nicht verzweifelt spielen, damit der Zuschauer denkt, ah, Fredo ist verzweifelt. Aber wie das ganz genau funktioniert, verrate ich natürlich nicht. Das ist wie ein Geheimrezept, das verrät man nicht. (lacht).
Im Film muss Fredo erkennen, dass sein Leben endlich ist, aber das Verbrechen auf der Straße weitergeht. Wie geht Fredo damit um?
Nehmen wir mal an, es gäbe genauso einen Bullen im richtigen Leben. Dann glaube ich, dass so jemand nach so vielen Dienstjahren im Beruf einfach unglaublich abgewetzt und durchgescheuert ist. Gleichzeitig hat er aber auch Mittel gefunden, nicht nur verletzt und wund rumzulaufen. Verletzlichkeit kann man sich in gewissen Situationen nicht leisten, wenn man überleben will. Oder auch, wenn man einfach nur gesund bleiben will. Dann kann man gewisse Dinge einfach nicht zulassen. Das hat so jemand wie Fredo gelernt, und so geht er auch mit seiner Diagnose um – er macht das, was er gelernt hat und was er am besten kann – nämlich Bulle sein. Ein Bulle ist ein Bulle, ist ein Bulle ...
Und er gewährt dann doch einen kleinen Blick in sein Privatleben – eine sehr emotionale Szene...
Ja, das ist eine wahnsinnig schöne Szene mit meiner unglaublichen tollen Kollegin Anica Dobra. Da sitzt Fredo im Unterhemd auf der Bettkante, und man weiß nicht, ob zwischen den beiden etwas war. Anfangs hatte ich Bedenken, ob die Szene nicht zu warm und zu weich für diese Figur ist. Aber im Ergebnis funktioniert es ganz wunderbar.
Mit Blick auf Fredos Diagnose: In Deutschland betrifft jede achte Krebserkrankung den Darm. Jährlich erkranken über 54.000 Menschen an Darmkrebs.
Ja, das ist wirklich erschütternd.
Vorsorgeuntersuchungen können entscheidend sein. Denken Sie, dass dazu noch Aufklärungsbedarf besteht? Wie stehen Sie persönlich zu Vorsorgeuntersuchungen?
Es gibt einige Stiftungen, die sich dafür stark machen. Das befürworte ich sehr.
Ich selbst habe auch keine Berührungsängste damit. Vorsorgeuntersuchungen sind ganz wichtig. Bitte unbedingt machen! Auch wenn man lange nichts merkt, plötzlich ist es zu spät. Das ist ja das tückische an der Krankheit, dass man es erst merkt, wenn man es gesagt bekommt – und dann hat man manchmal nicht mehr allzu viel Zeit. Von daher also: unbedingt zur Vorsorge gehen.
Können Sie die Filme, die Sie mit Autor und Regisseur Lars Becker gedreht haben, noch zählen? Was verbindet Sie?
Lars Becker ist einer der besten Regisseure, die wir haben. Wir sind gute Freunde, wir arbeiten auf Augenhöhe miteinander, befruchten und schätzen uns gegenseitig. Wenn ich keinen Film vergessen habe, sind es inzwischen 29 Filme, die wir zusammen gedreht haben. Alleine 19 mal die "Nachtschicht", vier Filme "Der gute Bulle" und natürlich noch einige andere Filme. Das ist schon was. Welcher Schauspieler hat schon mit einem Regisseur, der gleichzeitig auch der Autor ist, schon 30 Filme à 90 Minuten gedreht?! Das muss man eigentlich feiern.
Wird die Reihe "Der gute Bulle" fortgesetzt oder endet mit "Heaven can wait" Fredos Reise?
Ob es weiter geht, weiß man noch nicht – aber wir hoffen es natürlich.
Das Interview führte Ellen Wirth
Ein zusätzliches Audio-Interview mit Armin Rohde finden Sie hier: Pressemappe: O-Töne für Radiosender und Audio-Medien: ZDF-Presseportal
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