Die Bestie von Bayonne

Manche Verbrechen zerstören Leben, manche zerstören Familien und manche Verbrechen können ganze Städte in den Abgrund reißen. Das sechsteilige Krimi-Drama "Die Bestie von Bayonne" zeugt von solch einem Verbrechen, das seinen Tribut noch Jahrzehnte später von den Betroffenen fordert. In der Nacht, in der die kleine Charlotte spurlos verschwindet, tobt ein Jahrhundertsturm über Bayonne. Kein Stein bleibt auf dem anderen, Existenzen erlöschen, Familien zerbrechen und inmitten dieses Chaos versuchen ein Polizist und seine Tochter, die Wahrheit herauszufinden und dadurch nicht nur ein Leben zu retten.

"Die Bestie von Bayonne" begleitet die Ermittlungen, die sich über zwei Zeitebenen erstrecken. Raffiniert wechseln die Serienmacher durch die Jahrzehnte und haben dabei die ein oder andere Überraschung für das Publikum parat. An vorderster Front für die Wahrheitsfindung der Polizei kämpft Schauspieler Olivier Marchal, der den ZDF-Zuschauerinnen und Zuschauern als Ermittler aus der ZDF-Koproduktion "Die purpurnen Flüsse" bestens bekannt sein dürfte.

Raphael Heucher
Hauptredaktion Internationale Fiktion

Die durchgehenden Rollen und ihre Darsteller*innen

In der französischen Kleinstadt Bayonne verschwindet während eines Jahrhundertsturms die kleine Charlotte spurlos. Polizist Pierre Castaing, der mit den Ermittlungen betraut ist, muss seinen Hauptverdächtigen Serge Fouquet aus Mangel an Beweisen freilassen. Stattdessen gerät der junge Rebell Tony Andreï unter Verdacht. Für Castaing steht jedoch fest, dass Fouquet der Entführer ist. Seine Besessenheit, ihn zu überführen, stellt sein Leben und das seiner Frau und der beiden Töchter Sarah und Lilas auf eine harte Probe.

Jahre später wird Sarah Castaing, die mittlerweile selbst als Polizistin in Bordeaux arbeitet, mit dem Verschwinden eines Mädchens konfrontiert. Die elfjährige Jade Munoz ist in einen weißen Transporter geklettert. Seither fehlt jede Spur von ihr. Es scheint Parallelen zu dem seit Jahren zurückliegenden Fall der verschwundenen Charlotte Meyer zu geben und auch Sarah hat Fouquet im Verdacht, mit dem sie eine düstere Vorgeschichte in Bayonne verbindet.

Nachdem Sarah die vermisste Jade gerettet hat, fährt sie nach Bayonne, um den Täter zu finden und um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Dort ist mittlerweile ein weiteres Mädchen verschwunden. Die zehnjährige Fanny Vidal ist nach der Schule nicht nach Hause gekommen.

Gemeinsam mit ihrem Team aus Bordeaux will Sarah herausfinden, wie die drei Fälle miteinander zusammenhängen. Doch während eines Verhörs bringt der Hauptverdächtige Fouquet Sarah dazu, einen Fehler zu machen, der sie fast ihren Platz im Ermittlerteam kostet.

Serge Fouquet liegt im Krankenhaus, nachdem er sich im Verhörzimmer selbst verletzt hat, um Sarah in Schwierigkeiten zu bringen. Von Fanny Vidal fehlt noch immer jede Spur, auch wenn die Polizei mit allen Kräften nach ihr sucht. Sarah erinnert sich an die Vergangenheit: Der Fall damals und die Suche nach Charlotte hatte ihre ganze Familie zerstört. Damals verliebte Sarah sich in den rebellischen Tony Andreï, der auch verdächtigt wurde, etwas mit Charlottes Verschwinden zu tun zu haben, und der ihr erst jetzt gesteht, auch die verschwundene Fanny gekannt zu haben.

Die Beamten stoßen bei der Suche nach Fanny Vidal auf Fouquets weißen Lieferwagen, in dem sie Blutspuren nachweisen können. Fouquet gesteht den Mord an einem weiteren Mädchen, streitet aber weiterhin ab, dass er etwas mit dem Verschwinden von Charlotte oder Fanny zu tun habe.

Von einer Krankenschwester erfährt Sarah, dass Fouquet seine Ex-Frau Nathalie Melun angerufen hat. Vor 20 Jahren hatte sie ihm im Fall Charlotte ein Alibi verschafft, darum wurde Tony damals zum Hauptverdächtigen. Er hatte Charlotte während des Sturms in seinem Kleinbus mitgenommen und nach eigener Aussage heimgefahren. Ihr Fahrrad hatte er mitgenommen, um es zu reparieren.

Unter Druck hatte der damals 19-jährige Tony ein Geständnis abgelegt, Charlotte entführt, missbraucht und ermordet zu haben. Pierre Castaing bezweifelte stark, dass der Junge die Wahrheit sagte. Denn zuvor hatten ihm Charlottes Vater Jean-Marc Meyer und Serge Fouquet gedroht, ihn umzubringen. Darum verfolgte Pierre daraufhin andere Spuren und hatte im Garten der Meyers eine grauenhafte Entdeckung gemacht.

Pierre hatte damals auf dem Grundstück der Meyers den Smiley-Aufnäher von Sarahs Jeans gefunden und musste annehmen, dass seine Tochter etwas mit dem Verschwinden Charlottes zu tun hatte. Von Sarahs Schwester erfuhr er, dass sich Sarahs Mitschülerin Anaïs die Hosen ausgeliehen hatte.

Unterdessen geraten die Ermittlungen der erwachsenen Sarah ins Stocken – bis sie von ihrer Mutter ein Geheimnis erfährt, das sie eigentlich niemals hätte kennen sollen.