Die Spur

Neues kritisches Dokuformat

"Die Spur" ist das erste deutsche Dokuformat, das sich der forensischen Aufarbeitung von gesellschaftspolitischen Themen und Ereignissen widmet. Das Format, greift konsequent Themen aus der Lebenswelt von Menschen zwischen 30 und 40 Jahren auf und ist auf den Erfolg in der ZDFmediathek ausgerichtet. Linear löst "Die Spur" das bisherige Dokuformat "ZDFzoom" auf dem bekannten Sendeplatz am Mittwoch um 22.45 Uhr ab.

  • ZDF, ab 19. April 2023, 22.15 Uhr / immer mittwochs, gegen 22.45 Uhr
  • ZDF Mediathek, ab 10.00 Uhr / immer spätestens ab linearer Ausstrahlung

Texte

Statement von Redaktionsleiter Markus Wenniges

Aus "ZDFzoom" wird "Die Spur". Damit entwickeln wir unsere politisch-relevanten Dokumentationen gezielt für die ZDFmediathek weiter. Nach den Format-Tests im vergangenen Jahr richtet sich die ZDF-Redaktion Dokumentationen konsequent crossmedial aus, setzt auf innovative Dokus und Dokuserien – mit gleichbleibend hohem Anspruch an unsere Inhalte.

Machenschaften und Missstände, Skandale und Verbrechen. Wir machen uns auf Spurensuche und decken auf, was sonst verborgen bleibt. Die Ansprache direkt und auf Augenhöhe. "Die Spur” erzählt dicht, beleuchtet komplexe Zusammenhänge aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es sind die großen Themen, aber auch vermeintlich kleine Geschichten, denen stets  zwei Fragen vorausgehen: Wie konnte es so weit kommen? Und was hat das mit mir zu tun?

Wir wollen vor allem jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen, die in einer immer komplexeren Welt nach Orientierung suchen. Die Hintergründe und Zusammenhänge erfahren wollen, die sie weiterbringen. Was wir berichten, soll Gesprächsstoff bieten, zum Nachdenken anregen und zum Mitreden befähigen. Unser Ziel ist es, unsere journalistische Stärke noch stärker in den Vordergrund zu rücken, mit transparenter Recherche zu überzeugen und damit aktiv zur Akzeptanz des ZDF in den jüngeren Zielgruppen und zum Prozess "Ein ZDF für Alle" beizutragen.

Markus Wenniges ist Leiter der Redaktion Dokumentationen in der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen

Über das Format

Alles beginnt mit einer Spur, einem Schlüsselmoment und der Frage: "Wie kann das sein?" Wie konnte etwa der Newcomer Juicy Fields in kürzester Zeit zum Big Player der Cannabis-Branche werden, dann viele Anleger mit in die Pleite reißen – was und wer steckte wirklich dahinter? Mit welchen Tricks ziehen Coaches Menschen auf Sinnsuche das Geld aus der Tasche und zerstören Existenzen? Und wie gelingt es kriminellen Müllhändlern, deutsche Abfälle in Osteuropa verschwinden zu lassen?

"Die Spur" ist das erste deutsche Dokuformat, das sich der forensischen Aufarbeitung von gesellschaftspolitischen Themen und Ereignissen widmet – und dabei gezielt die Themen aufgreift, die Menschen zwischen 30 und 40 Jahren wirklich bewegen und aufregen. "Die Spur" spricht die Zuschauerinnen und Zuschauern direkt an, macht Recherchen transparent und miterlebbar und strebt optisch einen Kino-Look mit hochwertigen grafischen Erklärelementen an.

Die Anstöße für eine Spurensuche sind vielfältig: Mal ist es ein Thema, das den Autoren in der Instagram-Timeline immer wieder begegnet, mal ein Podcast, mal Hinweise einer Quelle, die hellhörig werden lassen. Kann es eigentlich sein, dass ...? Ist das nicht etwas, das viele junge Menschen umtreibt – eine Spur, der sich nachzugehen lohnt? Eine Geschichte, die erzählt werden muss?

In jeder Folge rekonstruiert ein Team aus zwei Journalisten Geschichten und Missstände, spürt Verantwortliche auf, zeichnet ein Gesamtbild mit dem Ziel, keine Fragen offenzulassen. Dabei recherchieren sie vor Ort, investigativ, datengetrieben und digital. Sie holen Zuschauerinnen und Zuschauer direkt in ihrer Alltagswelt ab – bei dem, was sie aufregt und bewegt – und nehmen sie mit auf Spurensuche.

Stichwort "forensische Recherche"

Die forensische Recherche ist ein Alleinstellungsmerkmal von "Die Spur". Angelehnt an kriminalistische Ermittlungen, nutzen die Journalisten und Journalistinnen digitale Analysemethoden. Oftmals ist die digitale Spur der Ausgangspunkt ihrer Recherchen. Stärker und konsequenter als jedes andere Dokuformat arbeiten sie mit Open-Source-Intelligence (OSINT), recherchieren in Datenbanken und mit Methoden der Bild- und Kontextanalyse. Sie suchen nach Zusammenhängen, stellen Verbindungen her und rekonstruieren digitale Netzwerke. Mit Hilfe von Satellitenbildern, Fotos oder Spuren im Internet vollziehen sie einzelne Ereignisse sowie langfristige Entwicklungen nach. Dazu arbeitet die Redaktion mit versierten Datenjournalistinnen und -journalisten zusammen.

Stab

Hosts / Filmautoren:       Lucas Eiler, Michael Billig, Marius Münstermann, Carolin Hentschel, Eva Kunkel, Marcel Siepmann, Svaantje Schröder, Ciara Cesaro-Tadic und andere

Produktionsfirmen:         K2H, Bewegte Zeiten, Sendefähig, me:works, Drive Beta, Spiegel TV und andere

Redaktion:                      Paul Amberg, Nina Behlendorf, Malte Borowiack, Ulrike Brödermann, Hildegard Buder-Monath, Lucas Eiler, Andrea Gries, Simone Müller, Nicolai Piechota, Andrea Schreiber, Bernd Weisener, Annette Uhlenhut, Renate Wolter

Leitung:                          Markus Wenniges

Erste Termine und Themen

ZDFmediathek: Mittwoch, 19. April 2023, 10 Uhr
ZDF: Mittwoch, 19. April 2023, 22.15 Uhr
Die Spur: Gras, Gier, großes Geld – Der größte Cannabis-Betrug aller Zeiten 

Hosts / Filmautoren:         Lucas Eiler, Ciara Cesaro-Tadic (und Tim Gorbauch)
Produktionsfirma:             Bewegte Zeiten
Redaktion:                        Markus Wenniges, Hilde Buder-Monath
Sendelänge:                     45 Minuten

Reich werden kann jeder – mit Cannabis. Das war das Versprechen der Online-Plattform JuicyFields. Viele glaubten dem Versprechen und investierten ihre kompletten Ersparnisse.
Im Juli 2022 platzte der Traum vom schnellen Reichtum. Niemand konnte sich mehr einloggen. Was als Hype begann, scheint aus heutiger Sicht etwas ganz anderes zu sein: der größte Cannabis-Betrug aller Zeiten.
In seiner ersten Folge geht das neue ZDF-Doku-Format „Die Spur“ der Frage nach, wer hinter diesem riesigen Scam steckt. JuicyFields warb mit Influencern, Rap-Videos und einem eigens komponierten Song um Kleinanlegerinnen und Kleinanleger mit dem Traum vom passiven Einkommen. Die Legalisierung von Cannabis in immer mehr Staaten beflügelte die Aussicht auf fette Renditen. Weltweite Cannabis-Messen, bei denen JuicyFields als Hauptsponsor auftrat, gaben der Plattform einen vermeintlich seriösen Anstrich.

Für viele Anleger schien die Rechnung zunächst aufzugehen. „Der Gewinn war über hundert Prozent im Jahr“, berichtet eine junge Frau im Gespräch mit den „Spur“-Reportern. Am Ende investierte sie ihre gesamten Ersparnisse. „Andere Leute würde ich davor warnen, sowas zu machen. Aber ich bin da so reingeraten, dass ich den Absprung nicht geschafft habe.“ Nach eigenen Angaben der Plattform haben 500.000 Kleinanlegerinnen und Kleinanleger weltweit auf der Webseite juicyfields.io investiert. „Es kommen täglich immer noch Anzeigen rein“, sagt die Berliner Staatsanwältin Ina Kinder. Die Mehrzahl der Geschädigten sei aus Deutschland, doch auch in anderen Ländern zählen Ermittler Tausende Geschädigte. Ein Schneeballsystem, davon sind die Ermittler inzwischen überzeugt. Allein der Umsatz mit Kryptowährungen habe 290 Millionen Euro betragen, analysiert der auf Krypto spezialisierte Forensiker Jakob Hasse. Doch dies sei nur ein Bruchteil des eingesammelten Geldes. Existierten die Cannabis-Plantagen, mit denen die Anleger angeworben wurden, überhaupt oder war alles von Anfang an ein einziger großer Fake? Die Recherchen des Teams von „Die Spur“ führen nach Spanien, Finnland, in die Schweiz und schließlich nach Russland. Die Autoren sprechen mit Branchenkennern, Influencern und Ermittlern, um die Wahrheit über die Hintermänner der ominösen Cannabis-Plattform herauszufinden.

Wie konnte das System mehr als zwei Jahre lang Millionen machen – und warum geht der Betrug auch jetzt noch weiter? Ciara Cesaro-Tadic und Lucas Eiler machen sich auf die Spur, die bis nach Russland führt.

 

ZDFmediathek: Mittwoch, 26. April 2023, 10 Uhr
ZDF: Mittwoch, 26. April 2023, 22.45 Uhr
Die Spur: Die neuen Heilsbringer – Coaches, Lebenskrisen und das große Geld (Arbeitstitel)

Hosts / Filmautoren:          Carolin Hentschel, Eva Kunkel
Produktionsfirma:             me:works
Redaktion:                        Malte Borowiack, Andrea Gries
Sendelänge:                     30 Minuten

Um die Suche nach dem richtigen Leben, den richtigen Freunden, dem richtigen Job und der richtigen Haltung hat sich eine millionenschwere Industrie entwickelt. "Die Spur" geht der Frage nach, was hinter den vollmundigen Angeboten der Life-Coaches steckt: Wie seriös sind sie, wie viel Lebenshilfe bieten sie wirklich? Wer profitiert im großen Stil von der Sinnsuche einer ganzen Generation – und mit welchen Tricks wird gearbeitet?

 

ZDFmediathek: Mittwoch, 3. Mai 2023, 10 Uhr
ZDF: Mittwoch, 3. Mai 2023, 22.45 Uhr
Die Spur: Dreckige Deals – Wie kriminelle Müllhändler deutsche Abfälle in Osteuropa verschwinden lassen (Arbeitstitel)

Hosts / Filmautoren:          Michael Billig, Marius Münstermann
Produktionsfirma:             Sendefähig
Redaktion:                        Markus Wenniges, Uli Brödermann
Sendelänge:                     30 Minuten

Kriminelle Müllschieber machen in Europa jedes Jahr rund 15 Milliarden Euro – mit Gewinnmargen, die größer sind als im organisierten Drogenhandel. Die beiden Autoren Michael Billig und Marius Münstermann recherchieren seit Jahren zu illegalen Müllexporten nach Osteuropa und treffen unter anderem auf überforderte Behörden und eine Staatsanwältin, die den Müllschiebern den Kampf angesagt hat. Sie entdecken "apokalyptische" Orte, an denen die Überreste unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft illegal aufgetürmt werden. Die verantwortlichen Firmen – vom Einzelunternehmer über Mittelständler bis zum Milliardenkonzern – werden nur selten namentlich bekannt. "Die Spur" will wissen: Wie genau laufen die illegalen Exporte? Und wer profitiert von den Deals mit unserem Müll auf Kosten von Umwelt und Gesundheit?

"Die Spur" und Social Media

Informationen dazu erfolgen in Kürze

Rückblick: Entwicklung des Formats

Die Redaktion Dokumentationen der ZDF-Chefredaktion hat vor einem Jahr eine Testphase mit drei innovativen Doku-Formaten für eine Zielgruppe zwischen 30 und 40 Jahren gestartet. "Die Spur", "Digital Empire" und "Grauzone" haben auf unterschiedliche Weise Themen aus der Lebensrealität des Publikums aufgearbeitet.*

Unterstützt wurde die Redaktion in der Entwicklung der Formate aus vielen Bereichen des ZDF. Gemeinsam mit der HR Digitale Medien, der Medienforschung und Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Marketing, Kommunikation und Programmplanung wurden die Bedürfnisse der Zielgruppe analysiert und neue Wege der Ansprache herausgearbeitet.

Das Format "Die Spur" hat in der ZDFmediathek mit bis zu 450.000 Sichtungen pro Folge ("Xavier Naidoo – Comeback eines Verschwörungs-Stars?") die besten Abrufzahlen erzielt und auch im TV mit überdurchschnittlich guten Quoten auf dem Sendeplatz überzeugt. Dabei hat sich gezeigt, dass die moderne Machart und die für ein jüngeres Publikum ausgewählten Themen auch die Stammzuschauer von "ZDFzoom" angesprochen haben.

Auch die qualitative Resonanz auf den Social-Media-Plattformen des ZDF auf die Filme war überragend positiv. Einzelne Recherchen (neben Xavier Naidoo zum Tönnies-Konzern, zu Grundstücksspekulationen oder zum Katastrophenschutz) wurden weit über die Plattformen des ZDF und der ZDFheute hinaus geteilt und erzielten hohe Reichweiten.

Doch es bleibt nicht bei "Die Spur". Aufbauend auf der Innovationskraft der Testphase will die Redaktion Dokumentationen weiter serielle Dokus produzieren. Die neuartige grafische Erzählweise von "Digital Empire" (2022 nominiert für den Deutschen Fernsehpreis) und die dialektische Aufarbeitung von Themen in "Grauzone" werden in die weitere Formatarbeit einfließen. Jährlich wird die Redaktion mehrere Dokuserien in eigenständiger Formatierung, aber mit konsequent investigativer Ausrichtung produzieren.

In der Testphase wurde "Die Spur" in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma K2H umgesetzt, "Digital Empire" mit dem Kreativstudio finally. und "Grauzone" mit Banijay. Alle Filme sind noch in der ZDFmediathek abrufbar. Künftig wird "Die Spur" wie auch bisher "ZDFzoom" mit unterschiedlichen Produktionsfirmen realisiert.

*Nähere Informationen zur Testphase siehe die damalige Pressemappe: https://presseportal.zdf.de/pressemappe/zdfzoom-erfindet-sich-neu

Ausblick: Zur weiteren Strategie

Die Redaktion Dokumentationen der ZDF-Chefredaktion wird neben dem wöchentlichen Format "Die Spur" regelmäßig investigative, gesellschaftspolitische Dokuserien für die ZDFmediathek mit einer Verankerung im linearen TV-Programm produzieren. Das gibt der Redaktion die Möglichkeit zu entscheiden, welche Recherche für eine Folge "Die Spur" oder für eine Serie trägt. Denn gerade bei komplexeren Dokustoffen entspricht die serielle Erzählweise zunehmend den Sehgewohnheiten von Mediatheks-Nutzern. Den Auftakt bildet am 10. Mai 2023 die Dokuserie "Geständnisse eines Neonazis", die als Dreiteiler in der ZDFmediathek und im linearen TV veröffentlicht wird.

Zum Inhalt: Exklusiv berichtet ein langjähriger Neonazi, wie sich Deutschlands Rechtsextreme auf den "Tag X" vorbereiten. Er spricht über Strukturen, Organisation und illegale Geschäfte der rechtsmilitanten Szene, über Waffendeals und Schießtrainings mit Kriegswaffen. Die Recherche ist ein journalistischer Scoop. Um die Anonymität des inzwischen ausgestiegenen Insiders zu wahren, wird seine Person mithilfe einer Gaming-Engine verfremdet und seine Erzählung in der virtuellen Welt animiert – eine Machart, die man bislang nur aus Hollywood-Filmen und Computerspielen kennt.

Weitere Informationen

Fotos: über 06131 – 70-16100 oder über https://presseportal.zdf.de/presse/diespur

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